Artikel von Marcel Krebs und Nils Scharff
ASICS Metaspeed Edge Paris (250€)
Einleitung
Marcel: Im Frühjahr diesen Jahres konnten Nils und ich bereits den ASICS Metaspeed Sky Paris ausführlich testen. Unseren Testbericht, der in Kürze um ein 300km-Update ergänzt werden wird, findet ihr hier.
Die Produktentwickler von ASICS haben den Metaspeed Sky Paris - wie bereits auch die Vorgängermodelle - für sogenannte Stride Runner optimiert. Dies bedeutet im Kern, dass man beim Beschleunigen seine Schrittlänge im Vergleich zur Schrittfrequenz überproportional erhöht. Für den hier getesteten ASICS Metaspeed Edge Paris gilt folgerichtig die umgekehrte Positionierung. Der Edge Paris richtet sich somit primär an jene Läufer, die mit zunehmendem Tempo ihre Schrittfrequenz stärker als die Schrittfrequenz erhöhen.
Sowohl Nils als auch ich gehören gemäß dieser Hypothese zu den Stride Runnern. Dies mag mit ein Grund sein, warum der Metaspeed Sky eines unserer absoluten Lieblingsmodelle in den letzten Jahren für den Wettkampftag war. Im aktuellen ASICS Metaspeed Sky Paris konnte ich im Frühjahr gänzlich unverhofft auch meine Halbmarathon-Bestzeit deutlich verbessern.
Gemein ist beiden Modellen das Obermaterial sowie von minimalen Unterschieden bei der Gummierung abgesehen auch die Außensohle. Der Hauptunterschied liegt vor allem in der Positionierung der Carbonplatte innerhalb der Mittelsohle als auch im breiteren “Landing Pad” unter dem Vorfuß beim Sky Paris im Vergleich zum hier getesteten Metaspeed Edge Paris.
Dies als Ausgangsvoraussetzung unserem Testbericht voranzustellen erscheint mir sinnvoll, da in den letzten Jahren über kaum einen Produktvergleich so viel veröffentlicht wurde wie über den Metaspeed Sky vs. Edge Vergleich und dies vor allem mit durchaus unterschiedlichen und teilweise auch widersprüchlichen Ergebnissen.
Wie sich der ASICS Metaspeed Edge Paris in unserem Vergleich geschlagen hat und ob sich hierbei ein klarer Favorit herauskristallisiert hat, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.
Pro & Contra
Pro:
Ausgewogene Kombination aus Bounce und rollendem Vortrieb
Sehr geringes Gewicht
Auch für Fersenläufer geeignet
Langlebig für einen Superschuh
In diesem Segment eines der günstigeren Modelle; Preis im Vergleich zum Vorgänger unverändert
Die auf Cadence-Style-Läufer:innen ausgerichtete Geometrie sorgt für mehr Stabilität im Fersenbereich
Das weichere FFTurbo Plus macht den Edge Paris bequemer für die Langstrecke
Das Obermaterial ist weicher und schmiegt sich bequemer um den Fuß
ASICSGRIP bietet wie immer keinen Grund zur Klage
Contra:
Signifiant schmaler in der Zehenbox und auch 2-3mm kürzer im Vergleich zum Metaspeed Sky Paris; Im Edge Paris sitzt eine 44,5 wie eine EU 44 im Sky Paris, vermutlich aufgrund des breiteren Landing Pads beim Sky Paris
Merklich weniger Bounce beim Vor- und Mittelfußlauf als beim Sky Paris
Die ungepolsterte und nicht vernähte Zunge will beim Schnüren mit Vorsicht behandelt werden
Tester:
Marcel ist ein begeisterter Trailrunner aus Deutschland, der zunehmend den Straßenlauf für sich entdeckt und dort auch den überwiegenden Teil seiner Trainingskilometer absolviert. Er hat 2024 seinen PR auf der Halbmarathon-Distanz in Hamburg auf 1:28h verbessert. Sein PR über die Marathondistanz liegt aktuell noch bei 3:17h (Hamburg 2023) und wartet darauf, im Herbst in Berlin geknackt zu werden.
Außerdem liebt er es, bei Rennserien wie der UTMB World Series, die Jahr mit dem Finale in Chamonix (OCC) ihren alljährlichen Höhepunkt findet, auf den Trails unterwegs zu sein.
Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. Folgt ihm auf IG für die neuesten Nachrichten über seine Testpipeline und vieles mehr (@running.analytics).
Nils Scharff
Ich bin 34 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 6 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit acht Marathons gelaufen, die PB von 2:46:47h habe ich erst kürzlich in Berlin aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (16:59min), 10km (35:43min) über Halbmarathon (1:17:29h) bis eben zum Marathon.
Daten
Gewicht:
Offiziell: 185g (Herren US9; unisex)
Testschuh: 206g (Herren EU 44,5 / US 10.5); 204g (Herren EU 45 / US 11)
Sprengung: 5mm (39,5mm Ferse / 34,5mm Vorfuß)
Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 250€
Link zum englischen RTR-Test des ASICS Metaspeed Edge Paris: HIER
Link zu allen RTR-Testberichten: HIER
Erster Eindruck und Passform
Marcel: Optisch hat mich der ASICS Metaspeed Edge Paris sofort überzeugt. Dies war auch nicht verwunderlich, sieht er seinem Bruder, dem Sky Paris, doch zum verwechseln ähnlich. Das racing red in Kombination mit einem knalligen Neongelb passt perfekt zu einem Schuh für den Wettkampftag. Inzwischen gibt es den Metaspeed Edge Paris auch in einer zweiten Farbvariante (gleiches gilt für den Sky Paris), die ähnlich knallig staltet ist, bei der jedoch Neongelb und Orange dominieren, was ähnlich schick und “schnell” aussieht.
Wer sich übrigens fragt, wie sich der Edge Paris vom Sky Paris optisch unterscheiden lässt: Die Außensohle des Sky Paris ist in orange gehalten, während jene des Edge Paris schwarz ist.
Zudem findet sich seitlich an der Außenseite vorne eine Markierung, anhand welcher sich die Positionierung der Carbonplatte erkennen lässt. Wem diese Unterscheidung zu technisch ist, kann sich auch einfach am Schriftzug orientieren ;-)
Was die Passform angeht, so unterscheidet sich der Edge Paris merklich vom Sky Paris. Letztgenannter verfügt im Vorfußbereich über ein breites “Landing Pad”. Hierzu gleich noch mehr, wenn es um die Mittelsohle geht. Aufgrund dieser Konstruktion ist auch die Zehenbox des Sky Paris merklich breiter als jene des Edge Paris. Dies wird insbesondere jenen Läufern auffallen, die so wie ich über einen eher breiten Vorfuß verfügen.
Darüber hinaus ist der Edge Paris merklich kürzer als der Sky Paris, was ebenfalls an der etwas anders geformten Zehenbox liegen mag; während ich im Sky Paris vorne noch etwas Spiel habe, so dass ich diesen gerade noch als größengerecht bezeichnen möchte, stoßen die Zehen in meiner Stammgröße US-M10 bzw. EU 44 vorne bereits an. Erfreulicherweise konnte ich den Edge daher in einer US-M10.5 bzw. EU 44.5 testen, die bei mir exakt so sitzt, wie ein Sky Paris in einer US-M10. bzw. EU 44. Beim Sky Paris würde ich hingegen nicht empfehlen, eine halbe Größe größer zu nehmen, da dies zumindest bei mir zu einem - wenn auch nur leichten - Fersenschlupf geführt hat. Beim Edge Paris solltet ihr hingegen durchaus eine halbe Größe ausprobieren - insbesondere dann wenn ihr zwischen zwei Größen seid und einen eher breiten Vorfuß habt.
Nils: Während Marcel schon mehr als hinlänglich auf die Unterschiede zum Schwestermodell, dem Sky Paris, eingeht, möchte ich noch ein paar Sätze zum Vergleich zum Vorgängermodell Metaspeed Edge+ verlieren. Im Gegensatz zu diesem wirkt das Obermaterial des neuen Edge Paris deutlich weicher und bequemer, es schmiegt sich angenehmer um den Fuß. Größentechnisch muss ich Marcel zustimmen - auch ich habe eine halbe Nummer größer vertestet als üblich und bin sehr froh darüber.
In Sachen Optik kann ich nur wiederholen, was ich schon zum Verwechseln ähnlichen Sky Paris gesagt habe: Das kontrastgeprägte Design sieht extrem schnell aus und gefällt mir außerordentlich gut. Die Hauptfarbe “Sunrise Red” leuchtet regelrecht und wird durch das schwarze ASICS-Logo sowie einen kleinen, neongelben Akzent schön ergänzt.
Obermaterial
Marcel: Das Obermaterial ist herrlich luftig, was sich insbesondere während der Testläufe über den Sommer als Vorteil erwiesen hat. Insbesondere auch während des Wettkampfes sowie über längere Strecken ist dies ebenfalls vorteilhaft, um ein Aufheizen des Fußes zu verhindern. Zudem nimmt das feste und mit zahlreichen Luftdurchlässen versehene Material an einem Regentag so gut wie kein Wasser auf, was ebenfalls vorteilhaft ist.
Die Zehenbox ist zwar, wie oben bereits erwähnt, eher schmal, in Sachen Volumen nach oben bietet der Metaspeed Edge Paris hingegen reichlich Platz. insbesondere im Vergleich zum Ursprungsmodell ist dies ein deutlicher Unterschied.
Die Fersenkappe ist vergleichsweise großzügig gepolstert. Dies ist für einen Wettkampfschuh, bei welchen die Hersteller traditionell stets versuchen, auch noch das letzte Gramm einzusparen, äußerst erfreulich. Dies gilt umso mehr, da der ASICS Metaspeed Edge Paris dennoch ein mit gerade mal 206g in meiner Größe EU 44,5 ein absolutes Leichtgewicht ist und im Vergleich zum Edge+ noch einmal 20g in der Mustergröße leichter geworden ist.
Die Fersenkappe umschließt den Fuß und bietet daher einen exzellenten Fersenhalt. Insbesondere für einen “Superschuh” ist dies keineswegs selbstverständlich.
Im Fersenbereich ist die Mittelsohle des Edge Paris vergleichsweise schmal gestaltet. Dies sollten insbesondere Fersenläufer beachten, da es insbesondere bei diesem Laufstil besonders auf eine entsprechende Fersenstabilität ankommt.
Nils: Das neue Motion Wrap 2.0 Material ist ganz im Sinne eines kühlen Fußklimas designt. Nicht nur das Material selbst ist sehr offenporig gewebt und erhöht so den Luftfluss, sondern auch die Zunge sowie ein Teil der Fersenkappe sind mehrfach gelocht, um auch dort Luft passieren zu lassen. Doch nicht nur die Atmungsaktivität ist außerordentlich gut gelungen. Auch der Komfort im Edge Paris ist für einen Wettkampfschuh keineswegs schlecht. Vor allem das Grundmaterial schmiegt sich angenehm weich um den Fuß.
Auch der Bereich um den Einstieg und die Ferse sind trotz ihrer minimalistischen Polsterung keineswegs unbequem. Sie umfasst den gesamten Schuhkragen und das verwendete Innenfutter fühlt sich angenehm weich an. Im hinteren Bereich ist die Ferse dezent verstärkt, was für ein moderates Maß an Stabilität sorgt.
Leider findet sich dieser (für einen Wettkampfschuh) angenehme Komfort nicht in allen Teilen des Schuhs wieder. Die Zunge ist so dünn wie möglich und bietet keinerlei schützende Polsterung. Sie ist zudem nicht seitlich mit dem Schaft oder dem übrigen Obermaterial vernäht, sondern wird lediglich durch die Schnürsenkel, die durch eine Lasche geführt sind, in Position gehalten. Das samtartige Material der Zunge neigt dazu, beim Schnüren Falten zu werfen, weshalb man beim Anziehen des Sky Paris besonders sorgfältig vorgehen sollte.
Mittelsohle
Marcel: Kommen wir zum Herzstück eines jeden “Superschuhs”, der Mittelsohle. Hier kommt mit FFTurbo+ der reakiveste und weicheste Mittelsohlenschaum von ASICS zum Einsatz. Wer sich für alle technischen Details hierzu interessiert, wirft am Besten jetzt einen Blick auf unseren Testbericht zum Metaspeed Sky Paris; ihr findet diesen hier.
Beide Modelle verfügen in der Neuauflage über eine 5mm Sprengung, während diese bei Edge+ noch bei 8mm gelegen hatte. Der wesentliche Unterschied zum Sky Paris liegt darin, dass beim Edge Paris die Carbonplatte deutlich tiefer platziert ist. Dies hat ASICS an der Außenseite der Mittelsohle sehr schön illustriert, wie ihr auf dem obigen Bild gut erkennen könnt (Edge Paris rechts im Bild).
(Quelle: ASICS)
Zudem ist die Carbonplatte, des Edge Paris (oben rechts im Bild) vorne stärker und weiter vorne nach oben gebogen. Dies hat wesentlichen Einfluss auf das jeweilige Laufgefühl und das Abrollverhalten. Hierzu gleich mehr im Abschnitt Laufgefühl.
Nils: Das Herzstück des neuen ASICS Metaspeed Edge Paris ist die überarbeitete Mittelsohle. Das PEBA basierte FF Turbo Plus Material ist laut ASICS 8% leichter, 6% weicher und bietet 8,2% mehr Energierückgewinnung als zuvor. Ein insgesamt um 20% erhöhtes Schaumvolumen soll zur zusätzlichen Energierückgewinnung beitragen. Und nach über 100 Kilometern im Metaspeed Edge Paris kann ich die energiesparenden Eigenschaften des Materials nur bestätigen. Der Schaum ist spürbar weicher ausgeprägt als beim Vorgängermodell und dadurch für Langstreckenläufe besser geeignet als bisher.
Die Sprengung des Metaspeed Edge Paris wurde im Vergleich zum Vorgängermodell Edge+ von 8 auf 5mm reduziert. Auch die verwendete Karbonfaserplatte wurde entsprechend angepasst. Diese ist im Gegensatz zum Sky deutlich stärker gebogen und “löffelartig”. Dadurch ist mehr Schaum zwischen Fuß und Platte positioniert, wodurch ein weicheres Gefühl unterm Vorfuß entsteht. Zudem sollen die Geometrie von Platte und Mittelsohle ein schnelles Abrollen begünstigen und so besonders Cadence-Style-Läufer:innen zu Gute kommen.
Außensohle
Marcel: Die Außensohle des ASICS Metaspeed Edge Paris besteht aus der bewährten ASICSGRIP Gummierung und bietet auch auf nassem Untergrund stets sicheren Halt.
Zudem ist die Außensohle äußerst langlebig und auch die freiliegenden Bereiche der Mittelsohle zeigen auch nach mehr als 300 Kilometern keinen nennenswerten Abrieb, wie ich im Langzeittest des Schwestermodells Sky Paris feststellen konnte. Und dies, obwohl ich nicht nur auf Asphalt und der Tartanbahn, sondern auch auf Sandwegen mit zahllosen kleinen Steinchen unterwegs war.
Im Vergleich zum Sky Paris (links im Bild) weist die Außensohle des Edge Paris (rechts im Bild) lediglich keine aber durchaus beachtenswerte Unterschiede auf. So verfügt die Außensohle des Sky Paris über einen kleinen Cut Out auf der lateralen Seite des Vorfußes, während der Edge Paris im Fersenbereich über einen (flächenmäßig etwas kleineren) Cutout ebenfalls auf der lateralen Seite verfügt.
Da ASICS auf diesen kleinen Unterschied nicht näher eingeht, kann man über die Hintergründe nur spekulieren. Ein Erklärungsansatz mag sein, dass die Auflagefläche der Außensohlengummierung des Edge Paris durch die eher eckige Form größer ist, was den Edge Paris beim Fersenaufsatz ggf. etwas stabiler macht und beim Fersenlauf zudem mehr Abriefläche bietet.
Für mich als Neutralläufer, der eher über den Vor- und Mittelfuß läuft, hat dies in der Praxis jedenfalls keinen Unterschied gemacht. Insbesondere konnte ich keinen nennenswerten Abrieb im Bereich der Cut-Outs feststellen.
Nils: Ich habe heute zufällig ein Interview mit einem ASICS-Verantwortlichen gehört, in dem genau auf den zuletzt von Marcel genannten Punkt eingegangen wurde: Der Ausschnitt im Sohlengummi unter der Ferse soll den Fersenaufsatz etwas angenehmer und smoother gestalten. Dies macht durchaus Sinn, wird der Metaspeed Edge Paris doch mutmaßlich vermehrt von Fersenläufern genutzt, als es beim Metaspeed Sky Paris der Fall ist.
Ansonsten habe ich Marcels Ausführungen zur Außensohle nichts hinzuzufügen. Die ASICSGRIP Gummimischung performt gewohnt gut. Selbst auf der nassen Tartanbahn konnte ich meine Workouts uneingeschränkt absolvieren. Und selbst der Verschleiß am offenliegenden Mittelsohlenmaterial bietet nach nunmehr 100 Testkilometern keinen Anlass zur Sorge.
Laufgefühl
Marcel: Kommen wir nunmehr zu der Frage, wie sich der Metaspeed Edge Paris in der Praxis läuft. Während ich diese Frage beim Großteil aller Modelle mit einer gewissen bereits nach kürzester Zeit beantworten kann, hat es beim Metaspeed Edge Paris einer Vielzahl an Testläufen bedurft - insbesondere, um den Unterschied zum Sky Paris sauber herauszuarbeiten. Dies lag vor allem daran, dass es für mich einen deutlichen Unterschied machte, ob ich beide Modelle “stand alone” oder rundenweise im Vergleich auf der Tartanbahn testete. Die Vorermüdung aus vorangegangenen Einheiten spielte ebenfalls eine signifikante Rolle.
Den Metaspeed Sky Paris als Vergleich einmal außen vor gelassen, bietet der Edge Paris einen tollen Bounce und rollt sehr smooth ab. Letztgenannter Punkt kommt vor allem dann zum Tragen, wenn man bewusst oder unbewusst - etwa zum Ende einer längeren Einheit oder Wettkampf - mehr und mehr über die Ferse läuft.
Dies ist auch der springende Punkt, wenn es zur Abgrenzung Sky Paris kommt: Während der Sky seine Stärken vor allem dann ausspielen kann, wenn man ihn primär über den Vorfuß läuft, lebt der Edge von der zwar bouncigen, jedoch vor allem auch rollenden Bewegung.
Was die Unterscheidung zwischen Cadence- und Stride- Runnern angeht, kann ich übrigens berichten, dass bei mehreren Intervalltrainings, bei denen ich beide Modelle abwechselnd getragen habe, diese sowohl die Schrittfrequenz als auch die Schrittlänge nahezu vollständig identisch waren.
Dies fand ich vor allem deshalb interessant, weil man die beiden Modelle durchaus anders laufen muss, um die jeweiligen Vorteile voll auszuspielen. Dies bedeutet beim Sky Paris, diesen bewusst über den Vorfuß zu laufen, um vom Trampolin-Effekt unter dem Vorfuß optimal zu profitieren und beim Edge, bewusst mindestens vom Mittelfuß an abzurollen. Ein geübter Läufer kann sich hier recht schnell umstellen. Allerdings ist eine solche Umstellung im Regelfall überhaupt nicht nötig, da die meisten von Euch nur eines der beiden Metaspeed-Modelle kaufen werden. Daher kann ich Euch nur empfehlen, beide Modelle auszuprobieren; ob der Sky oder der Edge besser zu Euch passen, werdet ihr hierbei sehr schnell merken.
In Sachen Stabilität liegt der Edge Paris im Vergleich zum Sky vorne, was vermutlich am rollenden Laufverhalten liegt, da Ferse und Mittelfuß bei beiden Metaspeed Modellen gleichsam schmal gehalten sind. Auf längeren Distanzen, insbesondere wenn es um einen Wettkampfschuh für den Marathon geht, kann der Edge Paris im Vergleich zum Sky Paris somit seine Stärken mehr und mehr ausspielen.
Nils: Für mich ist der Metaspeed Edge Paris in Sachen Laufgefühl ein Rätsel. Ganz grundsätzlich fühlt er sich erstmal sehr gut unterm Fuß an. Extrem leicht, hohe Energierückgewinnung, atmungsaktives Obermaterial - genauso wünscht man sich das. Auch die auf 5mm reduzierte Sprengung empfinde ich als sehr angenehm. Der Schuh wirkt extrem schnell und aggressiv unterm Fuß und ich würde ihn sogar als schnellsten aller Superschuhe und somit eine ausgezeichnete Wahl für 5 oder 10km Wettkämpfe bezeichnen. Und während ich im Sky Paris teilweise das Gefühl hatte, auf müden Beinen auf die Ferse zurückzufallen und so den Schuh nicht optimal zu nutzen, schafft es die Geometrie des Edge Paris Schritt für Schritt mich in der Laufbewegung abzuholen und in Richtung Vorfuß zu rollen.
Doch irgendwie passt der Metaspeed Edge Paris trotzdem nicht ganz zu meinem Laufstil. Während einer Intervalleinheiten auf 10km Pace (~3:30min / km) ist mir das besonders deutlich geworden. Es hat sich angefühlt, als ob ich ganz bewusst meinen Schritt länger ziehen muss, damit ich die gewünschte Pace erreichen bzw. halten konnte. Der Schuh scheint mich zum “shufflen” zu verleiten, also einem Laufstil mit höherer Frequenz, aber weniger Power. Das ist natürlich genau das, was ASICS mit der Ausrichtung auf Cadence-Style-Läufer:innen bewirbt, jedoch gleichzeitig ein sehr ungewöhnliches und unnatürliches Gefühl, das ich so glaube ich in keinem anderen Schuh hatte.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass der Metaspeed Edge Paris im Vergleich zum Sky Paris der bessere Marathonschuh zu sein scheint, sofern er denn zu eurem Laufstil passt. Dies ist durch zwei Faktoren bedingt: Zum einen fühlt sich der Vorfußbereich weicher und bequemer unterm Fußballen an, da hier mehr Schaum zwischen Fuß und Karbonfaserplatte platziert ist. Zum anderen erhöht die aufs Abrollen fokussierte Geometrie die dürftige Stabilität beider Modelle im rückwärtigen Bereich. Dadurch sollte jede:r mit nicht perfekter Lauftechnik Hilfe und Unterstützung auf den letzten Marathonkilometern erfahren.
Zusammenfassung und Empfehlung
Marcel: Nachdem im Jahr 2021 der erste Metaspeed auf den Markt kam, war insbesondere der Sky regelmäßig mein Schuh der Wahl am Wettkampftag. Dies hat sich auch mehr als drei Jahre später nicht geändert, nur mit dem Unterschied, dass nunmehr auch der Edge noch einmal deutlich attraktiver geworden ist.
Beide Modelle sind extrem leicht, verfügen über eine vollwertige Fersenkappe, ein sehr atmungsaktives Obermaterial und vor allem auch über eine äußerst bouncige Mitelsohle dank dem neuen FFTurbo+ Schaum.
Wer die Wahl hat, hat ja bekanntlich die Qual. Wie also zwischen diesen beiden Topmodellen entscheiden? Die effektivste Herangehensweise ist schlichtes Ausprobieren; auf diese Weise werdet ihr sehr schnell merken, welches der beiden Modelle besser zu Euch passt. Solltet ihr direkt bei ASICS kaufen und ASICS One Mitglied sein, könnt ihr beide Modelle sogar draußen testen.
Wer bereits vor seinem Kauf Anhaltspunkte sucht, welches Modell das richtige ist, hat zwei weitere Möglichkeiten: ASICS unterscheidet wie bereits im Testbericht ausführlich erläutert zwischen Läufern, die mit steigender Geschwindigkeit überproportional die Schrittfrequenz erhöhen (Cadence-Runner -> Edge) und jenen, die im Verhältnis stärker die Schrittlänge erhöhen (Stride-Runner-> Sky). Einmal davon abgesehen, dass derartige Metriken kaum von der breiten Masse der Läufer erhoben werden dürften (wir haben das während unserer Tests selbstverständlich getan; s.o.), konnte ich in meinen Testläufen hier keinen direkten Zusammenhang erkennen.
Allerdings führt eine deutlich simplere Überlegung nach meiner Erfahrung wesentlich zielgerichteter zum Ziel: Wer kraftvoll über den Vor- und Mittelfuß läuft, greift zum Sky; wer eher über den Mittelfuß oder gar die Ferse abrollt, greift zum Edge. Hierbei gilt es zudem, die Zieldistanz zu beachten: Je kürzer (und damit schneller) die Distanz, desto eher ist der Läufer über den Vorfuß unterwegs. In diesem Fall profitiert man besonders vom Bounce des Sky Paris, der fast an ein Trampolin erinnert. Je weiter hinten man aufkommt, zum Beispiel auf der zweiten Hälfte eines Marathon oder weil es schlicht dem persönlichen Laufstil entspricht, desto mehr kann der Edge seine Stärken ausspielen aufgrund des hervorragenden Rockers, der ein rollendes Laufgefühl vermittelt.
Falls ihr Euch für den Edge Paris entscheidet, solltet ihr, insbesondere wenn ihr zwischen zwei Größen steht bzw. so wie ich über einen etwas breiteren Vorfuß verfügt, darüber nachdenken, eine halbe Größe größer zu kaufen.
Alles in allem ist der ASICS Metaspeed Edge Paris ein Schuh für den Wettkampftag, der kaum Wünsche offen lässt; für ein Nachfolgemodell könnte lediglich die Stabilität noch ein wenig verbessert werden, die aktuell aufgrund des schmalen Leistens nicht optimal ist; zudem ist die Zehenbox etwas schmal und der Schuh ein wenig zu kurz, was sich beim Nachfolger jedoch leicht beheben lässt.
Für mich persönlich liegt im Wettstreit der Metaspeed Modelle weiterhin der Sky vorne, wenn es um das ultimative Superschuh-Feeling geht: Der Bounce unter dem Vorfuß ist einfach der gewisse extra Boost, den ich mir von einem Wettkampfschuh wünsche. Dies gilt jedenfalls für Distanzen bis zum Halbmarathon. Den Einsatz über die Marathon-Distanz sollte man bei einem Longrun >30km ggf. auf jeden Fall im Training einmal testen, da die Belastung für die Waden beim Lauf über den Vorfuß nicht zu unterschätzen ist oder greift direkt zum Edge Paris wenn man in der Produktpalette von ASICS bleiben möchte.
Marcels Punktzahl: 9.14/10
Laufgefühl: 9.25 - Passform: 8.75 - Wert: 9.25 - Stil: 10
Nils: Der ASICS Metaspeed Edge Paris ist ein herausragender Wettkampfschuh, der weder seinem Schwestermodell Sky Paris noch der Konkurrenz nachsteht. Er gehört zu den leichtesten Superschuhen auf dem Markt, ist extrem atmungsaktiv und verfügt über eine solide Außensohle. Er zeichnet sich zudem über eine hohe Haltbarkeit im Vergleich zu anderen Wettkampfmodellen aus. Doch vor allem das neue Dämpfungsmaterial FF Blast Turbo+ und die daraus designte Mittelsohle gehören in Sachen Gewicht und Energierückgewinnung zu den besten auf dem Markt und heben ihn vom Wettbewerb ab.
Ich persönlich fremdel ein wenig mit dem Drang zur hohen Schrittfrequenz und dem für mich künstlichen Eingriff in meinen Laufstil. Doch gleichzeitig sehe ich dies als Beweis, dass ASICS Marketing-Claims funktionieren. Denn selbst für mich als Stride-Style-Läufer ist der Edge Paris immer noch einer der schnellste Superschuhe auf dem Markt. Wie gut muss er dann erst für diejenigen von euch funktionieren, für die er designt wurde? Denn Cadence-Style Läufer:innen, also jene unter euch, deren Laufstil sich durch eine hohe Schrittfrequenz auszeichnet, finden im Metaspeed Edge Paris eine Option für den Wettkampftag, die exakt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt wurde. Für euch ist der Metaspeed Edge Paris vermutlich der beste Superschuh auf dem Markt!
Nils Punktzahl: 9.4/10
Laufgefühl: 9.25 - Passform: 9.5 - Wert: 9.5 - Stil: 10
14 Vergleiche
ASICS Metaspeed Edge+ (Deutscher Testbericht)
Nils: Kurzzusammenfassung: Leichter, weicher, bequemer. Die Sprengung wurde von 8 auf 5mm reduziert, man hat 20% mehr Schaum unterm Fuß, was zu mehr Rebound führt. Der Edge+ dürfte durch den festeren Schaum jedoch etwas stabiler sein. Edge+ 44,5 EU; Edge Paris 45 EU.
Marcel: Der Edge+ stand für mich immer im Schatten des Sky+, während der Edge Paris dem Sky Paris absolut ebenbürtig ist - vorausgesetzt, er passt zum jeweiligen Laufstil. Der Edge+ war zudem (gerade noch) größengerecht, während ihr im Edge Paris eine halbe Größe größer wählen solltest. Zudem ist die Mittelsohle im Edge Paris deutlich weicher und bounciger - mit allen Vor und Nachteilen. Edge+ größengerecht in EU 44 bzw. US 10, Edge Paris in EU 44.5 bzw. US 10.5.
ASICS Metaspeed Sky Paris (Deutscher Testbericht)
Marcel: Dieser Vergleich zieht sich äußerst detailliert durch unseren gesamten Testbericht, daher an dieser Stelle nur noch einmal kurz zusammengefasst: Der Edge Paris richtet sich vor allem an Läufer mit einem rollen Laufstil. Wer vor allem kraftvoll über den Vorfuß läuft, profitiert im Vergleich noch mehr vom Sky Paris und dem beeindruckenden Bounce unter dem Landing Pad im Vorfuß. Beide Modelle sind äußerst leicht, verfügen über ein sehr atmungsaktives Obermaterial und sind hervorragende Wettkampfmodelle. Aufgrund der weichen Mittelsohle und des schmalen Leistens insbesondere im Mittel- und Rückfuß ist es eine Frage der persönlichen Voraussetzungen, bis zu welcher Distanz sich das jeweilige Modell idealerweise laufen lässt. Aufgrund des fehlenden Landing Pads im Vorfuß ist die Zehenbox des Edge merklich enger als jene des Sky Paris. Zudem fällt der Edge 2-3mm kürzer aus. Sky Paris daher (gerade noch) größengerecht in EU 44 bzw. US 10, Edge Paris EU 44.5. bzw. US 10.5.
HOKA Rocket X2 (Deutscher Testbericht)
Marcel: Der HOKA Rocket X 2 ist dem Edge Paris in mehrerer Hinsicht durchaus ähnlich. Der Rocker ist jedoch noch stärker ausgeprägt und die Mittelsohle merklich fester, was zu etwas weniger Bounce, jedoch mehr Stabilität führt. Gleiches gilt für den breiteren Leisten im Mittel- und Rückfuß. Beim Gewicht liegt jedoch der Edge Paris klar vorne. Hinsichtlich der Passform sind beide Modelle in der Zehenbox recht eng und vor allem auch kurz geraten. Daher beide eine halbe Größe größer in US 10.5, welche ASICS in eine EU 44.5 und HOKA in eine EU 44 ⅔ konvertieren.
HOKA Cielo X1 (Deutscher Testbericht)
Marcel: Der zweite “Superschuh” aus dem Hause HOKA ist eher auf Vor- und Mittelfußläufer ausgerichtet. Dennoch ist er trotz seiner Stapelhöhe und dem ähnlich weichen Mittelsohlenschaum aufgrund des wesentlich breiteren Leistens im Mittel- und Rückfuß deutlich stabiler. Aufgrund der Cutouts auf der Außenseite richtet er sich gleichwohl ebenfalls primär an Neutralläufer. Zudem geht mit der breiteren Basis und dem festen und dickeren Upper auch ein deutlich höheres Gesamtgewicht einher. Vor diesem Hintergrund ist der Cielo X1 eine spannende Option für jene, denen andere “Superschuhe” zu instabil sind. Zudem bietet er insbesondere für Vor- und MIttelfußläufer einen tollen Bounce, der ähnlich wie er Sky Paris fast schon an ein Trampolin erinnert. Wer es sich leisten kann und will findet im Cielo X1 auch eine spannende Option für schnellere Longruns, zumal die Außensohlengummierung für einen “Superschuh” äußerst großzügig bemessen ist. Wer hingegen einen reinrassigen Racer sucht, diesen auch laufen kann und einen rollenden Laufstil hat, greift zum ASICS Metaspeed Edge, der zudem rund 50g leichter ist. Cielo X 1 größengerecht in EU 44 bzw. US 10, Edge Paris in EU 44.5 bzw. US 10.5.
Nike Vaporfly 3 (RTR Review)
Nils: Vaporfly und Edge Paris ähneln sich auf gewisse Weise sehr. Beide sind extrem leicht und fühlen sich etwas weicher und dichter am Boden an, als bspw. die Alphaflys. Beide bestechen durch sehr schnelle Übergänge in der Abrollbewegung. Auch die Form und Platzierung der Karbonfaserplatte ist sehr ähnlich: Sie ist jeweils stark gebogen und begünstigt nach der ASICS Logik eher den Cadence-Style-Läufer. Im Vaporfly merke ich diesen Fokus nicht so extrem, wie beim Edge Paris - er kommt mir nicht so unnatürlich vor. Was im Umkehrschluss natürlich bedeutet, dass der Edge Paris für den Cadence-Style-Runner noch besser funktioniert. Mir passt der Edge etwas besser, der VF hat zu viel Volumen im Vorfuß. Hier kann man als Cadence-Style-Runner keine falsche Wahl treffen. VF 44,5 EU; Edge Paris 45 EU.
Marcel: Hier kann ich mich Nils nahezu komplett anschließen; Ergänzungen: Meinem etwas breiteren Vorfuß kommt die großzügigere Zehenbox des Vaporflys sehr entgegen. Zudem habe ich den VF3 als etwas stabiler empfunden und zudem zugänglicher für meinen eher Stride-basierten Laufstil. VF3 größengerecht in EU 44 bzw. US10, Edge Paris in EU 44.5 bzw. US 10.5
Nike Alphafly 1 (RTR Review)
Nils: Der AF 1 ist ein All-Time-Classic und bis heute mein absoluter Lieblings-Wettkampfschuh von 5km bis zum Marathon. Er hat nur einen bedeutenden Nachteil: Man kann ihn nicht mehr kaufen. Er ist ganz klar auf das kraftvolle Laufen über den Vorfuß ausgelegt - also den Stride-Style-Runner. Der Edge Paris fokussiert sich dagegen auf den Cadence-Style-Runner und somit ein hochfrequenteres Laufen. Gehört ihr zu letzteren, ist er die bessere Wahl. Er ist zudem leichter und agiler, bietet mehr Gefühl für die Laufstrecke und auch die Außensohle ist der des AF leicht überlegen. AF 44,5 EUR; Edge Paris 45 EU.
Nike Alphafly 3 (RTR Review)
Nils: Hier gilt fast dasselbe, wie im obigen Vergleich zum AF1. Der neue AF3 ist jedoch etwas leichter geworden, nochmals stabiler, die Übergänge sind smoother und nicht mehr so entkoppelt. Er hat für mich das bequemste Obermaterial aller Marathonracer, was ihn in Kombination mit der zusätzlichen Stabilität zum besseren Schuh für den Marathon macht. Auch wenn der neue AF durch die durchgehende Mittelsohle und die erhöhte Sprengung auch Cadence-Style-Läufer besser abholt, ist der Edge Paris immer noch die bessere Wahl für alle, die sich dieser Gruppe zugehörig fühlen. AF 44,5 EU; Edge Paris 45 EU.
Marcel: Der AF3 ist deutlich stabiler und ist nicht ganz so sehr auf einen speziellen Laufstil ausgerichtet, auch wenn er aufgrund seines Mittelsohlenaufbaus dem Sky deutlich näher als dem Edge ist. Je kürzer die Distanz und je klarer der Candence-basierte Laufstil, desto mehr kann der Edge Paris seine Stärken ausspielen. AF 3 größengerecht in EU 44 bzw. US10, Edge Paris in EU 44.5 bzw. US 10.5.
New Balance SC Elite v4 (RTR Review)
Nils: Der im Februar erscheinende SC Elite v4 war eine tolle Überraschung für mich. Seine massive und extrem weiche Mittelsohle liefert Bounce, Komfort und Schutz ohne Ende und macht deshalb extrem viel Spaß. Er bietet eine niedrige Sprengung von 4mm (vs. 5mm) und einen längeren, sehr schön abgestimmten Rocker. Im Vergleich ist der New Balance jedoch eher der schnelle Cruiser, während der Edge Paris die All-Out-Performance-Variante darstellt. Dies liegt nicht zuletzt am deutlich geringeren Gewicht. SC Elite 44,5 EU; Edge Paris 45 EU.
Saucony Endorphin Pro 3 (Deutscher Testbericht)
Nils: Der EP3 bietet ein sehr ähnliches Laufgefühl wie der Vaporfly (s.o.). Er ist ein leichter und recht flinker (Langstrecken-) Racer. Wer ein klassischeres Gefühl in seinem Superschuh bevorzugt, kann mit dem EP nichts falsch machen. Er hat genauso wie der Edge Paris eher bei schnellen, stakatoartigen Laufstilen Vorteile und rollt beim Fersenlauf besser ab. Beide Schuhe sind nicht unbedingt etwas für kräftigere Laufstile. In Sachen Passform hat der EP3 deutlich mehr Volumen im Vorfuß – was für breite Füße gut, für meine eher schlecht ist. Auch hatte ich im Saucony etwas Reibung im Fersenbereich. Der Edge Paris passt mir deutlich besser und ich bevorzuge ihn über jede Distanz. EP3 44,5 EU; Edge Paris 45 EU.
Marcel: Beiden Modellen ist zunächst gemein, dass sie etwas zu kurz ausfallen. In einer halben Größe größer bieten beide Modelle jedoch ausreichend Platz auch für etwas breitere Vorfüße, ohne dass es zu Fersenschlupf kommt. Beide Modelle sind klar auf einen rollenden Laufstil ausgelegt. Der EP3 verfügt über eine festere Mittelsohle und ist daher merklich stabiler. Dafür hat die softe Mittelsohle des Edge Paris merklich mehr Bounce. Zudem ist der Edge Paris merklich leichter. In Summe gewinnt er diesen Vergleich klar. Beide eine halbe Größe größer in EU 44.5 bzw. US 10.5.
Xtep 160X 3.0 PRO (Englischer Testbericht)
Nils: Der Xtep war für das RTR-Team DIE Überraschung des letzten Jahres und in meiner persönlichen Wahrnehmung nach dem Alphafly 1 der beste jemals produzierte Wettkampfschuh. Leider ist er hier in Deutschland (genauso wie der AF) so gut wie nicht erhältlich. Durch seine niedrige Sprengung (4mm) und eine eher flache Karbonfaserplatte läuft er sich eher Vorfuß-zentriert und besticht durch ein bequemes Obermaterial, eine sehr schön energetisches Mittelsohlenmaterial und eine sehr aggressive Plattengeometrie. Wer einen Wettkampfschuh ohne Air Zoom Units sucht, wird kaum einen besseren finden. Doch glücklicherweise haben sich mit den beiden neuen Metaspeed Modellen zwei neue Schuhe in dieses “God Tier” an Superschuhen geschoben. Vor allem für Cadence-Style-Läufer:innen bietet der Edge Paris eine Alternative, die den anderen in nichts nachsteht und vor allen in Sachen Gewicht und Agilität sogar die Nase vorn hat. Xtep 44,5 EU; Edge Paris 45 EU.
adidas Adizero Adios Pro 3 (Deutscher Testbericht)
Nils: Ähnlich wie der Edge Paris hat der AP3 einen recht steilen aber kurzen Vorfußrocker. Die laterale Beweglichkeit der Energyrods macht ihn zu einem der stabilsten Superschuhe und insbesondere das Cruisen auf Halbmarathon oder Marathonpace beherrscht er hervorragend.
Leider trübt in meinem Fall das Obermaterial den Spaß, da ich nicht weiter als 15km blasenfrei in dem Schuh laufen kann. Ein Problem, dass ich im Edge Paris überhaupt nicht habe. Wenn eure Füße mit dem Adios klar kommen, ist er eine tolle und vor allem mittlerweile sehr günstig erhältliche Wahl für die Langstrecke. Doch der ASICS hat nicht nur das bessere Obermaterial, sondern besticht auch durch einen deutlichen Gewichtsvorteil und mehr Agilität. Er ist aggressiver und eignet sich im Gegensatz zum adidas auch für Wettkämpfe auf kürzeren Distanzen. adidas EU 44, ASICS EU 45.
361 Furious Future (RTR Review)
Nils: Der neueste Superschuh der chinesischen Marke 361° hat ähnlich zu den Alphaflys 1 und 2 eine zweiteilige Mittelsohlenkonfiguration, die Ferse und Vorfuß voneinander entkoppelt. Sein ultra bounciger Schaum macht höllisch Freude, sollte jedoch unbedingt über den Vorfuß gelaufen werden. Der Furious Future ist für mich eine Kurzstreckenrakete - da ich die notwendige Laufform nicht über längere Strecken aufrechterhalten kann. Er ist gewissermaßen das Gegenteil vom Edge Paris, der wiederum sehr von einem schnellen, rollenden Laufstil profitiert und das Abrollen über die Ferse nicht nur verzeiht, sondern sogar promotet. Beide Schuhe fühlen sich durch ihre extreme Fokussierung auf einem Lauftyp etwas künstlich unterm Fuß an, gehören für jene, die genau vom jeweiligen Fokus getroffen werden, zu den schnellsten Schuhen auf dem Markt. Das Obermaterial des Edge Paris ist deutlich bequemer und aus diesem Grund ist er besser für die Langstrecke geeignet. Der FF gibt mir das Gefühl, einen Prototyp am Fuß zu haben, während der Edge Paris einfach das fertigere und deshalb bessere Produkt ist. 361 EU 44; ASICS EU 45.
Puma Deviate Nitro Elite 3 (RTR Review)
Nils: Der DNE3 ist erst kürzlich in meinem “Testlabor” angekommen. Doch auf den ersten Eindruck läuft er sich für mich “natürlicher” als der Edge Paris und ist vermutlich am besten mit dem Vaporfly vergleichbar. Das neue Mittelsohlenmaterial aus Aliphatic TPU (oder TPE?) fühlt sich sehr energetisch an und macht mir persönlich noch mehr Freude als FFTurbo+. Ob es aber auch genauso effizient ist, müssen meine weiteren Tests erst noch zeigen. Der Edge verfügt über einen ausgeprägteren Rocker und fühlt sich etwas fester unter dem Fuß im Vergleich zum DNE3. Der Rebound des Puma ist dynamischer und er ist universell einsetzbar, egal über welchen Laufstil man verfügt. Edge Paris für dedizierte Cadence-Style-Runner, DNE3 für alle anderen. Puma EU 44.5; ASICS EU 45.
Salomon S/LAB Phantasm 2 (Deutscher Testbericht)
Marcel: Der S/LAB Phantasm 2 war für mich eine der positiven Überraschungen im Bereich der Superschuhe im vergangenen Jahr. Neben der tollen Optik besticht dieser durch ein ebenfalls sehr geringes Gewicht sowie eine hervorragende Passform auch für breitere Vorderfüße. Ähnlich wie der Metaspeed Sky Paris möchte auch der S/LAB Phantasm 2 nicht zuletzt aufgrund der ebenfalls sehr schmalen Fersenpartie primär über den Vorfuß gelaufen werden. Daher gilt hier ähnliches wie im Vergleich zum Sky Paris: Cadence Runner greifen zum Edge Paris. Stride Runner zum Sky oder schauen sich den S/Lab Phantasm 2 einmal näher an. Edge Paris in EU 44.5 bzw. US 10.5, S/Lab Phantasm größengerecht in EU 44 bzw. US-M10.
Link zum englischen RTR-Test des ASICS Metaspeed Edge Paris: HIER
Link zu allen RTR-Testberichten: HIER
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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von ASICS kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
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