Artikel von Nils Scharff
Strata Tee (155€) & Strata Half Tights (180€)
Einleitung
Tracksmith Strata wurde ursprünglich im Jahr 2020 für die US-amerikanischen olympischen Marathon-Ausscheidungen entwickelt. Nachdem ich im Frühjahr schon das aus dieser Entwicklung resultierende Wettkampfoutfit, bestehend aus dem Strata Singlet und der Strata Shorts, testen durfte, habe ich nun die Freude das Strata Tee und die passende Strata Half Tights unter die Lupe zu nehmen. Auch diese sind Tracksmith typisch hochpreisig positioniert, wissen jedoch ebenso typisch durch schickes Design, vermeintlich sehr hochwertige Materialien (Made in Italy) und gute Verarbeitung zu überzeugen. Ob auch die Performance die hohen Preise rechtfertigt, versuche ich im folgenden Test zu erörtern.
Strata Tee (155€)
Ausstattung
Gewicht Herstellerangabe: 110g/m2
Gewicht gewogen: 69g (Größe M)
Hauptmaterial (blau): 78% Nylon / 22% Elastane, 110gm/m² Grid finish
Zweitmaterial (weiß): 87% Nylon / 13% Elastane, 110gm/m² Grid finish
Coldblack Technologie reduziert Erwärmung durch Sonneneinstrahlung
Größen: S, M, L, XL, XL
Farbe: Navy/Ivory/Gold
Performance und Fazit
Das Strata Tee besteht ebenso wie das Singlet aus einem speziellen Nylon-Garn des Schweizer Herstellers Schöller. Mit einem Gewicht von nur 110g/m² ist es extrem leicht und bietet gleichzeitig ein angenehm weiches Tragegefühl. Das Garn ist mit der sogenannten Coldblack-Technologie ausgestattet, die UV-Strahlung blockiert und verhindert, dass sich der Stoff aufheizt. Tracksmith stellt für das Strata Tee insbesondere den UV-Schutz in den Vordergrund, der die Anschaffung eines hochwertigen Performance-Shirts rechtfertigen soll. Das Kalkül: Harte Trainingseinheiten oder Wettkämpfe unter der sommerlichen Sonne verlangen nach den geschützten Schultern eines T-Shirts und dem zusätzlichen UV-Schutz. Zudem soll der Stoff in dunklen Farben (Navy) bei Sonneneinstrahlung genauso kühl bleiben wie weiße Garne. Dies habe ich mit einem Fieberthermometer auf etwas unkonventionelle Weise getestet und festgestellt, dass dies nicht ganz zutrifft.
Im Vergleich zu einem ebenfalls hochwertigen, weißen Racing-Singlet war ein Temperaturunterschied von durchschnittlich 8°C zu Ungunsten des Strata festzustellen.
Im Vergleich dazu war jedoch ein navyfarbenes Baumwoll-T-Shirt noch deutlich wärmer. Ein gewisser Effekt der Coldblack-Technologie lässt sich also nicht leugnen, doch für einen Wettkampftag bleibt ein helles Shirt sicherlich die bessere Wahl.
Was die Passform betrifft, empfinde ich das Tracksmith Strata Tee als äußerst gelungen. Mein Testmodell in Größe Medium passt perfekt. Das Strata Tee überzeugt durch einen angenehm taillierten Schnitt, ohne dabei einzuengen. Auch die Länge ist für mich ideal und das Shirt reicht einige Zentimeter über den Hosenbund hinaus. Bei meiner Körpergröße von 1,88 m ist das in der Größe Medium nicht immer selbstverständlich.
Auch das Material überzeugt. Das Nylon-Garn fühlt sich sowohl im nassen als auch im trockenen Zustand angenehm auf der Haut an. Selbst bei langen Läufen von etwa zwei Stunden konnte ich keine Reibung feststellen. Besonders beeindruckt hat mich das Feuchtigkeitsmanagement des Materials. Ich schwitze stark, hatte aber das Gefühl, dass das Shirt teilweise schneller trocknet, als ich schwitze – eine Leistung, die ich bei noch keinem anderen Material erlebt habe. Dadurch klebt das Shirt auch kaum am Körper - man fühlt sich immer “luftig”.
Ein weiterer sehr positiver Punkt ist die active silver™ Behandlung des Stoffes. Obwohl ich das Strata Tee diesen Sommer extrem häufig getragen habe, hat es kaum angefangen zu riechen. Vielmehr haben die Schweißränder auf dem Shirt irgendwann dazu geführt, dass ich es in die Waschmaschine geworfen habe. Hängt man das Strata Tee immer wieder draußen zum Trocknen und Lüften, wäre vermutlich sogar fast zwei Trainingswochen mit nur einem Shirt möglich. Diese tollen geruchshemmenden Eigenschaften kenne ich in dieser Ausprägung sonst nur von hochwertigen Merino-Shirts.
Wie schon beim Strata Singlet sind die relativ dicken Nähte an den Ärmelabschlüssen und am charakteristischen Querstreifen auf der Brust die einzigen Nachteile, die ich am Tracksmith Strata Tee identifizieren kann. Diese sind zwar sehr gut verarbeitet und keineswegs störend, tragen aber dazu bei, dass das Strata Tee im Vergleich zu manchem Konkurrenzprodukt etwas schwerer ist.
Abgesehen davon gehört das Tracksmith Strata Tee zweifellos zu den besten Running-Shirts, die man kaufen kann, auch wenn es mit 155€ einen stolzen Preis hat. Für mich persönlich hat es sich über den Sommer zu einem absoluten Lieblingsteil entwickelt, dass ich nicht nur beim Training gern Trage. Auch davor, danach oder einfach nur so in der Freizeit macht es eine herausragende Figur. Der Tracksmith Style ist einfach einzigartig und die beschriebenen Materialeigenschaften machen bei hohen Außentemperaturen auch in der Freizeit Spaß.
Strata Half Tights (180€)
Ausstattung
Gewicht Herstellerangabe: 190g/m² Außenmaterial, keine Angabe zum Liner
Gewicht gewogen: 61g (Größe M)
Außenmaterial: Brugnoli® Explosive 62% Nylon / 38% Elastan
Liner: 84% Polyamid / 16% Elastan
2 “Drop-In” Taschen für Gels
Made in Portugal
Größen: S, M, L, XL, XXL
Farben: Navy
Performance und Fazit
Passend zum getesteten T-Shirt erhielt ich auch die Tracksmith Strata Half Tights. Während der Fokus bei der zuletzt getesteten Strata Shorts darauf lag, eine möglichst leichte Shorts zu schaffen, geht es bei der Half Tights um sicheren Halt, Komfort und Kompression. Für die Strata Half Tights wird ein nylonbasierter Stoff genutzt, der mit einem speziellen Strickverfahren hergestellt wird. Dieses Verfahren, bzw. der Stoff der daraus resultiert, trägt den Namen Brugnoli Explosive und soll insbesondere auf Komfort und Kompression einzahlen. Es verfügt über einen Zwei-Wege-Stretch und soll sich laut dem norditalienischen Hersteller besonders gut für den Einsatz direkt auf der Haut eignen. Sowohl Brugnoli, als auch Tracksmith sprechen von Pilling-Resistenz - was auf ein besonders langlebiges Produkt hoffen lässt.
Die Strata Halft Tights weist eine Innenbeinlänge von 8 Zoll auf - dies ist typisch für Half Tights und reicht bis kurz oberhalb des Knies. Die Beinabschlüsse sind gummiert, sodass das Material auch in Bewegung an Ort und Stelle bleibt. Die Kompression der Tights dürfte in der getesteten Größe Medium für mich persönlich gern noch etwas fester sein. Vielleicht sind meine Storchenbeine aber auch einfach zu dünn. Ggfs. würde ich empfehlen, mal eine Größe kleiner als üblich auszutesten. Die Strata Half Tights sitzt dennoch stets gut. Zur Sicherheit gibt es noch eine innenliegende Schnürung im Hosenbund - vergisst man diese jedoch Mal, bin ich mir sicher, dass man die Hose während des Laufens nicht verliert. Besonders an der Strata Half Tights ist zudem, dass sie über einen Liner verfügt. Dadurch ist sie besonders bequem und ein Scheuern im besonders sensiblen Bereich ist nahezu ausgeschlossen.
Einziges Manko der Tracksmith Strata Half Tights sind neben ihrem Gewicht einzig die Taschen. Denn obwohl Tracksmith hier von Platz für 6 Gels spricht, passen diese nur nebeneinander hinein, wenn sie nach oben herausragen. Dank einer Gummierung im Inneren braucht man zwar keine Angst haben, die Wettkampfverpflegung zu verlieren. Doch die herausschauenden Gels scheuern dann oberhalb des Hosenbunds auf der Haut - unangenehm! Deshalb platziere ich die Gels quer in den Taschen und bekomme somit nur vier Stück unter.
Insgesamt hat sich die Strata Half Tights vor allem aufgrund Ihres Komforts zu meiner Lieblingstights entwickelt. Das für eine Performance-Tights verhältnismäßig dicke Material ist nicht das Luftigste, bietet jedoch einen super Halt und damit ein vertrauenserweckendes Gefühl in der Tights. Auch wenn die Kompression stärker sein könnte (s.o.) ist sie dennoch spürbar und meine Oberschenkelmuskeln werden gut gestützt. Und dank des Liners ist sie nochmal bequemer als sämtliche Konkurrenzprodukte, die ich im Schrank habe.
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Tester
Nils Scharff
Ich bin 34 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 7 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit acht Marathons gelaufen, die PB von 2:46:47h habe ich erst kürzlich in Berlin aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:29min), 10km (35:43min) über Halbmarathon (1:17:29h) bis eben zum Marathon.
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Die Kleidungsstücke, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Tracksmith kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
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