Tuesday, January 09, 2024

Testbericht: ASICS Novablast 4: 7 Vergleiche (German)

Artikel von Marcel Krebs und Nils Scharff

ASICS Novablast 4 (150€)


Einleitung

Marcel: Wie die Zeit doch rennt. Gefühlt ist es noch gar nicht so lange her, dass ASICS im Jahr 2020 mit dem Novablast 1 einen echten Überraschungscoup landete. Der NB1 war wild und ungezähmt. Man musste ihn zwar zu laufen wissen, er machte jedoch trotz - oder gerade wegen - seiner Instabilität riesigen Spaß. Vermutlich war es der erste Schuh, der mit einem Trampolin verglichen wurde. Und das völlig zu Recht. Der NB2 wirkte dagegen vergleichsweise erwachsen. Für meinen Geschmack etwas zu erwachsen; er war deutlich stabiler, allerdings ging dies merklich zu Lasten der Lauffreude. Hier steuerte ASICS mit dem NB3 wieder merklich gegen und war dem goldenen Mittelweg zwischen Lauffreude und Stabilität bereits sehr nahe. Folgerichtig wurde der NB3 auch mein Daily Trainer des Jahres 2022.


Umso erfreuter war ich dann, als Nils und ich die Gelegenheit erhielten, den brandneuen Novablast 4 zu testen.


Wie sich die Neuauflage dieses Erfolgsmodells aus dem Hause ASICS in unserem Praxistest geschlagen hat, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten. 


Ein kleiner Spoiler: Der Grip der Außensohle wurde auf jeden Fall deutlich verbessert - für den Test dieser Eigenschaft erhielt ich im regnerischen Hamburger Winter deutlich mehr Testmöglichkeiten als ich mir gewünscht hätte, aber für Euch ist das auf jeden Fall von Vorteil;-)


Pro & Contra


Pro:

  • macht auch in niedrigeren Pacebereichen (>5min/km) richtig Spaß! Reaktiv und “bouncy”

  • Erstaunlich stabil 

  • Sehr gute Passform

  • Guter (und deutlich verbesserter) Grip auch auf nasser Straße 

  • Der Inbegriff eines Allrounders

Contra:

  • Wenn man unbedingt etwas finden will: Bei richtig schnellen Einheiten fehlt der letzte Punch, dafür bietet ASICS mit dem Superblast (ohne Platte) bzw. den Metaspeed Modellen (Carbonplatte) die idealen Ergänzungen in der Produktpalette

  • minimale Gewichtszunahme im Vergleich zum NB3 (10g in der Mustergröße)

Tester: 

Marcel ist ein begeisterter Trailrunner aus Deutschland, der zunehmend den Straßenlauf für sich entdeckt und dort auch den überwiegenden Teil seiner Trainingskilometer absolviert. Er hat 2023 seinen PR auf der Halbmarathondistanz in Berlin (1:32) sowie seinen Marathon-PR in Hamburg (3:17) geknackt. Außerdem liebt er es, bei Rennserien wie der UTMB World Series, die Jahr mit dem Finale in Chamonix (OCC) ihren alljährlichen Höhepunkt findet, auf den Trails unterwegs zu sein. 


Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. Folgt ihm auf IG für die neuesten Nachrichten über seine Testpipeline und vieles mehr (@running.analytics).


Nils Scharff

Ich bin 33 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 6 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit acht Marathons gelaufen, die PB von 2:46:47h habe ich erst kürzlich in Berlin aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:29min), 10km (35:54min) über Halbmarathon (1:17:29h) bis eben zum Marathon.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 258g (Herren US9) // 224(Damen US8)

  Testschuh:269g (Herren EU 44 / US 10);  282g (Herren EU 44.5 / US 10)

Sprengung: 8mm (41,5mm Ferse / 33,5mm Vorfuß)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 150€

Link zum englischen RTR-Test des ASICS Novablast 4: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck und Passform

Marcel: Egal wie trist und regnerisch es draußen ist, die frische, fast sommerliche Farbgebung des Novablast 4 sorgt für gute Laune und macht Lust auf das nächste Training. Daneben gibt es den NB4 in zahlreichen weiteren - auch unauffälligeren - Farbvarianten, so dass für jeden Geschmack etwas dabei sein sollte. 


Mir gefällt das knallige Neongrün auf jeden Fall sehr gut. Der erste Eindruck ist daher schon einmal positiv. 


Kommen wir als nächstes zur Passform. Ähnlich wieder Superblast ist auch der Novablast vorne in der Zehenbox ein wenig länger als Modelle anderer Hersteller. Dies finde ich äußerst angenehm, zumal der Halt im Fersenbereich und Mittelfuß hervorragend ist. In der Breite und in der Höhe dürften die allermeisten Fußformen sehr gut mit dem NB4 zurecht kommen. Aufgrund des leichten Stretches findet auch mein etwas breiterer Vorfuß ausreichend Platz. Die Kombination aus sicherem Halt und Komfort machen die Passform rundum gelungen!

Nils: Der von oben bis unten grün gehaltene Novablast 4 könnte bestens der Laufschuh des unglaublichen Hulk sein. Ähnlich wie Bruce Banner, wenn er sich in den Hulk verwandelt, wirkt auch der Novablast 4 deutlich breiter und massiger als sein Vorgänger. Doch hier trügt der Schein - die Stapelhöhe ist exakt gleich geblieben - und das massigere Erscheinungsbild wird maßgeblich durch das Design und die veränderte Geometrie der Mittelsohle beeinflusst. Wie auch immer - mir gefällt der neue Look!

In Sachen Passform kann ich aus einer anderen Perspektive als Marcel berichten, denn mein Fuß ist eher auf der schmalen Seite. Doch auch mir passt der neue Novablast gut. Das gewebte Obermaterial schmiegt sich sehr angenehm um den Fuß und der Halt im Schuh ist rundum gut. Einzig bei schnellsten Einheiten (5km Wettkampfpace und schneller) saß mir der Fuß ab und an etwas zu schwammig im Schuh. Diesbezüglich ist der Novablast 4 eindeutig mehr auf Komfort als auf Performance ausgelegt und das ist in den allermeisten Situationen auch die bessere Wahl. Ansonsten ist die Zehenbox etwas länger als gewohnt, aber immer noch größenecht. Steht ihr zwischen zwei Größen, könnt ihr deshalb vermutlich guten Gewissens zur kleineren Größe greifen. 

Obermaterial

Marcel: Während beim Novablast 3 noch ein Mesh-Obermaterial zum Einsatz kam, besteht das Obermaterial des NB4 aus einem “Webstoff” (woven upper). In der Praxis ist dieses luftiger und atmungsaktiver und verfügt zudem über einen gewissen Stretch, was vor allem im Vorfußbereich sehr komfortabel ist und sich an viele Fußformen anpasst. Zudem sorgen die großen Lufteinlässe über dem Vor- und Mittelfuß für eine zusätzliche Belüftung. Auch jetzt in der kalten Jahreszeit ist das Obermaterial des NB4 rundum komfortabel und keineswegs zu frisch. 


Die Zunge lässt sich als sehr komfortabel und gleichzeitig gewichtsoptimiert beschreiben. Auch beim NB4 setzt sich hierbei der Trend zu immer dünneren, jedoch an den entscheidenden Punkten zusätzlich gepolsterten Zungen fort. Dies könnt ihr auf dem obigen Foto gut erkennen: Während die Zunge recht dünn ist, wurde sich im Bereich der Schnürung durch Neopren-Polster verstärkt. Dies führt zu einem optimierten Sitz, einem möglichst geringen Gewicht und gleichzeitig einem sehr guten Tragekomfort. 


Zudem ist die Zunge seitlich vernäht, was ein Verrutschen effektiv verhindert und zum komfortablen Sitz beiträgt.

“Komfortabel” ist auch das richtige Stichwort für die Gestaltung der Fersenkappe. Diese ist auskömmlich gepolstert und bietet gleichzeitig einen festen und sicheren Halt. 

Nils: Komfort ist König beim ASICS Novablast 4. Das beginnt beim leicht stretchigen Obermaterial, zeigt sich ebenso in den sehr dehnbaren Materialstreifen, mit denen die Zunge vernäht ist und endet in der rundum äußerst bequemen Polsterung. Vor allem letztere wäre auch in einem Premiummodell wie dem Nimbus nicht fehl am Platze und machen den Novablast 4 trotz relativ geringem Gewicht und guter Performance zu einem Fußschmeichler. Auch der glänzende, glatte Liner mit dem ASICS Einstieg und Ferse ausstattet ist aus dem Nimbus bekannt und verleiht dem NB4 einen sehr hochwertigen Touch. Selbst die Schnürsenkel sind leicht dehnbar und äußerst weich. Bei all dieser komfortablen Nachgiebigkeit leidet der Halt im Schuh wie oben beschrieben jedoch nur minimal. Dabei hilft im Obermaterial eine recht steife Fersenkappe, die sich relativ weit um die Ferse herum zieht. Doch keine Sorge - das angesprochene Polster lässt sie keineswegs unangenehm auffallen.

Mittelsohle

Marcel: Kommen wir zur Mittelsohle. Diese ist seit dem NB1 das Herzstück der Novablast Produktfamilie. Bestand die Mittelsohle im NB3 noch aus dem bewährten FF BLAST PLUS Mittelsohlenschaum, kommt beim Novablast 4 nunmehr FF BLAST PLUS ECO zum Einsatz. 



FF BLAST PLUS ECO stellt hierbei den bis dato nachhaltigen Mittelsohlenschaum von ASICS dar. Dieser besteht zu mindestens 20% aus biobasiertem Material, das aus erneuerbaren Energiequellen, wie etwa Restabfällen der Zuckerrohrverarbeitung, gewonnen wurde. Dies ist auf jeden Fall lobenswert. 


Doch auch in Sachen Performance macht die Mittelsohle des NB4 eine gute Figur. Der Mittelsohlenschaum ist merklich weicher als die FF Blast Turbo Mittelsohle im ASICS Superblast. Sie ist jedoch keineswegs schwammig, sondern sehr gut ausbalanciert. Mit einer Stapelhöhe von 33,5mm unter dem Vorfuß bietet die Mittelsohle auch auf längeren Strecken auskömmliche Dämpfung. 


Darüber hinaus wurde der Rocker etwas aggressiver gestaltet als beim Vorgänger. Dies hat die positive Folge, dass der NB4 leichter nach vorne rollt, insbesondere bei langsameren Geschwindigkeiten; er wirkt in diesen Pacebereichen nunmehr schlicht agiler.

Nils: Auf dem Papier sieht die Mittelsohle des neuen Novablast fast unverändert aus. Die Stapelhöhe verbleibt bei 41,5mm in der Ferse und dank 8mm Sprengung ergeben sich 33,5mm Dämpfung unter dem Vorfuß. Aus FlyteFoam Blast+ wird wie von Marcel beschrieben FlyteFoam Blast Eco. So weit, so unspannend. 

Doch wie schon eingangs erwähnt hat sich an Form und Geometrie der Mittelsohle einiges getan. Zunächst einmal ist der neue Novablast 4 deutlich breiter als die dritte Variante. An Vorfuß- und Fersenbereich messe ich 3mm zusätzliches Material in der Breite - der Mittelfuß ist ganze 7mm breiter. Dadurch ergibt sich ein beträchtliches Maß an zusätzlicher, inhärenter Stabilität.

Zudem sind Rocker vorn und hinten deutlich stärker ausgeprägt. Sowohl am Vorfuß, als auch an der Ferse ziehen sich die Kippwinkel in die eine Richtung weiter nach oben, in die andere weiter in Richtung Mittelfuß - die ganze Mittelsohle wird beinahe zum Schaukelstuhl. Außerdem sind die Kippwinkel etwas steiler. Trotz vermeintlich gleicher physischer Daten wird sich die Mittelsohle des neuen Novablast also voraussichtlich ein völlig neues Laufgefühl vermitteln.

Außensohle

Marcel: Während der NB3 vorzugsweise auf trockenem Untergrund gelaufen wurde, bietet die Außensohle des Novablast 4 einen merklich verbesserten Grip. Dies liegt vor allem an der neuen Gummimischung namens AHAR (ASICS high abrasion resistant rubber). Während meiner Testläufe hatte ich mehr Gelegenheiten, den NB4 bei Nässe zu testen, als mir lieb war und hatte hierbei selbst in Kurven und auf Kopfsteinpflaster stets sicheren Halt. Auch die Abriebfestigkeit, mit der ASICS wirbt, kann ich bestätigen - nach fast 100 Testkilometern sieht die Außensohle noch fast aus wie neu. 

Nils: In Sachen Haltbarkeit kann ich Marcel voll und ganz zustimmen. Ich hab schon 160km auf meinem Testpaar (spricht wohl für den Schuh!) und die Abnutzung beschränkt sich auf einen ganz leichten Abrieb, der mir locker 700-800km Haltbarkeit des Sohlengummis suggeriert. Die Traktion der neuen “AHAR low density” Gummimischung ist wie zu erwarten war gut. ASICS hat hier auf einen der wenigen Kritikpunkte am Novablast 3 reagiert, der bei schlechtem Wetter besser zu Hause gelassen wurde.


Laufgefühl

Marcel: Wer den Testbericht von oben bis hierhin durchgelesen hat, den wird es nicht überraschen, dass das Laufgefühl des Novablast 4 wirklich gut ist! Trotz der massiven Mittelsohle insbesondere im Fersenbereich läuft sich der NB4 sehr flüssig. Der leichte Gewichtszuwachs gegenüber dem Vorgängermodell ist nicht zu spüren - im Gegenteil. Insbesondere bei langsameren Geschwindigkeiten wirkt der NB4 leichter und weniger fersenlastig und “blocky”. 

Vor allem bietet der Novablast 4 bereits in einem 5er Pacebereich einen motivierenden Vortrieb und macht auch bei Tempoläufen durchaus Spaß, auch wenn hier der Vortrieb fühlt, wenn man im Vergleich einmal Schuhe wie den Superblast oder gar den Metaspeed Sky+ am Fuß hatte. 


Doch auch bei Erholungsläufen macht der NB4 nicht zuletzt aufgrund seiner deutlich breiteren Plattform eine gute Figur und bietet vor allem auch einen stabilen Halt auch wenn die Füße müde sind. 

Nils: Was sich vor allem bei der Ausgestaltung des Obermaterials schon angedeutet hat, lässt sich auch in Sachen Laufgefühl erfahren: Der Novablast ist weicher und bequemer geworden, hat weniger Ecken und Kanten als noch sein Vorgänger und ist meiner Ansicht nach deutlich besser ausbalanciert. Die stark ausgeprägteren Rocker helfen auch bei langsamen Geschwindigkeiten in eine flüssige Abrollbewegung zu kommen und mir fällt es deshalb ungemein schwer wirklich langsam im Novablast 4 zu laufen. Oder vielleicht besser ausgedrückt: Es fällt mir unglaublich leicht im Novablast zu laufen, weshalb auch Erholungsläufe in diesem Schuh meist schneller werden als geplant - trotz niedriger Herzfrequenz!

Da die Rocker stärker durch den Abrollvorgang führen, hat sich zudem die Stabilität erhöht. In Kombination mit der zusätzlich gewonnenen Breite der Mittelsohle macht das den Novablast 4 zu einem recht stabilen Neutralschuh. Und trotz eines ordentlichen Gewichtszuwachses (20 Gramm) läuft er sich kaum weniger agil als sein Vorgänger. Dieser hat sich vor allem in Paces, die ich “Steady und Uptempo” nenne, am wohlsten gefühlt - das bedeutet für mich zwischen 4:00 und 4:30 min / km oder anders gesagt: 10 bis 40 Sekunden langsamer als Marathonpace. Der Novablast 4 hat ebenfalls dort seinen Sweetspot, kann diesen dank der toll abgestimmten Geometrie jedoch mit weniger Aufwand halten - er läuft sich müheloser. Da er gleichzeitig auch sau bequem unter und am Fuß ist, ist er zudem ein toller Longrunschuh. 

Zusammenfassung und Empfehlung


Marcel: Mit dem Novablast 4 ist ASICS ein rundum gelungenes Updates des NB3 gelungen. Insbesondere wurden die wenigen Schwächen zielgerichtet ausgemerzt: Die Plattform wurde verbreitert und der Schuh somit noch stabiler. Das Laufverhalten wurde insbesondere bei langsameren Geschwindigkeiten durch den prononcierten Rocker optimiert und die Außensohle bietet nunmehr auch bei Nässe einen deutlich verbesserten Grip.


All dies macht den ASICS Novablast 4 zu einem hervorragenden und vielseitigen Daily Trainer. Von Erholungsläufen bis zu flotten Tempodauerläufen ist der NB4 vielseitig einsetzbar. Dies macht ihn zudem zu einer exzellenten Wahl für all jene, die sich keine komplette Laufschuh-Rotation aufbauen möchten oder einen Allrounder für die (Geschäfts-) Reise suchen. 


Darüber hinaus ist der Novablast 4 für heutige Verhältnisse regelrecht günstig und bietet eine lange Lebensdauer, so dass das Preis-/Leistungsverhältnis exzellent ist. 


Wer hingegen gerne in Pacebereichen von 04:30 min/km und schneller unterwegs ist bzw. einen hervorragenden Uptempo-Trainer sucht, sollte sich trotz des stolzen Preises auf jeden Fall einmal den ASICS Superblast näher ansehen. Wer mit diesem im Training gut zurecht kommt, findet wiederum im ASICS Metaspeed Sky+ einen exzellenten Wettkampfschuh.

Marcel’s Punktzahl: 9.38/10

Laufgefühl: 9 - Passform: 9.75 - Wert: 10 - Stil: 9


Nils: Marcels Fazit kann ich zu einhundert Prozent unterschreiben. Der neue ASICS Novablast 4 hat sich ganz schnell zu einem meiner Lieblinge entwickelt und die innerhalb von wenigen Wochen angesammelten 160 Testkilometer sprechen diesbezüglich für sich. Ich mochte schon seinen Vorgänger, doch der Novablast 4 ist durch die zusätzliche Stabilität, das rundum etwas weichere und bequemere Gefühl sowie die verbesserte Außensohle nochmal besser. Das absolute Highlight ist jedoch die vom Superblast entlehnte, deutlich verstärkte, aber perfekt abgestimmte Rockergeometrie. Diese macht den Novablast 4 so leichtgängig und zu etwas Besonderem.

Nils’ Punktzahl: 9.6/10

Laufgefühl: 9.75 - Passform: 9.5 - Wert: 9.5 - Stil: 9


7 Vergleiche


ASICS Novablast 3 (Deutscher Testbericht hier)

Marcel: Auf diesen Vergleich bin ich im Testbericht ja bereits ausführlich eingegangen. In Kurzform: Der Novablast 4 hat das atmungsaktivere Obermaterial, den deutlich besseren Grip und einen merklich effektiveren Rocker. Das Update lohnt sich also auf jeden Fall. Wer jedoch gerade jetzt im Winter ein schönes Schnäppchen beim NB3 machen kann, kann bedenkenlos zuschlagen. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU  44. 

Nils: Der NB3 ist im Pacespektrum ein wenig weiter in Richtung Tempo platziert. Er fühlt sich bei schnelleren Tempi einfach wohler. Der NB4 macht die schnellen Sachen fast genauso gut, ist bei moderaten Läufen aber sehr viel smoother. NB4 ist der für mich bessere Schuh. Beide größenecht EUR 44.5.

ASICS Nimbus 25 (Deutscher Testbericht hier)

Marcel: Der Komfort des Nimbus 25 ist über jeden Zweifel erhaben. Wer also einen Schuh für Erholungsläufe sucht oder es gerade als Laufanfänger grundsätzlich etwas gemächlicher angehen lassen möchte und hierbei großen Wert auf Komfort legt, sollte sich den Nimbus 25 ruhig einmal näher ansehen. Den Vergleich gewinnt jedoch der NB4. Er ist deutlich vielseitiger aufgrund der reaktiveren Mittelsohle sowie des geringeren Gewichts. Und dies, ohne beim Komfort nennenswerte Abstriche machen zu müssen sowie zu einem deutlich geringeren Preis. 

Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU E 44. 

Nils: Ich habe den Nimbus Anfang letzten Jahres geliebt und viele, viele Kilometer in ihm gesammelt. Ich muss Marcel jedoch recht geben, dass sich der NB genauso bequem und luxuriös anfühlt, dabei aber sehr viel agiler, leichter und deshalb vielfältiger ist. Den einzigen Vorteil, den ich beim keineswegs schlechten Nimbus sehe, ist die zusätzliche Vibrationsdämpfung durch das PureGel. Er federt stöße also noch besser ab und ist deshalb minimal besser für Erholungseinheiten geeignet. Beide EUR 44.5.


Saucony Triumph 21 (Deutscher Testbericht hier)

Marcel: Der Saucony Triumph 21 ist ein hervorragender Schuh, der maximalen Komfort mit Lauffreude auch in niedrigen Pacebereichen kombiniert. Zwar ist er rund 40g schwerer als der NB4, allerdings fühlt sich dies beim Laufen nicht so an. Grund hierfür ist vor allem die weichere und “bouncigere” Mittelsohle, die auch bei einer 5er Pace richtig Spass macht. Wer hier im Vergleich vorne liegt, ist am Ende Geschmackssache bzw. eine Frage des primären Einsatzbereiches: Als Allrounder mit einer etwas festeren Mittelsohle, der auch regelmäßig mal für Tempoeinheiten zum Einsatz kommen soll, hat der NB4 nicht zuletzt aufgrund des geringeren Gewichts die Nase leicht vorne. Sucht ihr hingegen einen komfortablen Schuh Erholungsläufe, der sich auch für entspannte Dauerläufe gut eignet und sogar dann noch Spaß macht wenn die Füße müde sind, schaut Euch den T21 auf jeden Fall einmal näher an. 

Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.


Saucony Endorphin Speed 3  (Deutscher Testbericht hier)

Marcel: Wie auch der Novablast hat auch der Saucony Endorphin Speed 3 seit der ersten Version eine Entwicklung von einer wilden Spaßmaschine hin zu einem vielseitigen Daily Trainer hingelegt. Im Unterschied verfügt der ES3 jedoch über eine Nylonplatte für zusätzlichen Vortrieb und Stabilität. Zudem verfügt er über den aggressiveren Rocker. Auch hier gilt: Beides sind hervorragende Schuhe. Wer die Nase vorne hat, hängt vom geplanten Einsatzzweck ab sowie der Frage, ob ihr einen Schuh mit Platte sucht oder nicht. Grundsatz: Je Tempo-lastiger das Training (Intervalle, Sprints, etc.) desto mehr kann der ES3 seine Stärken ausspielen. Aufgrund des nahenden Marktstarts des ES4 lassen sich hier aktuell auch manche Schnäppchen machen. 

Novablast 4 größengerecht in US-M10 bzw. EU 44, Saucony Endorphin Speed 3 in US-M10.5 bzw. EU 44.5 (fällt kurz aus)


Nike Vomero 17 (RTR Review)

Der neue Novablast hat viel vom großen Bruder Superblast gelernt. Am Fuß ist der größte Unterschied ein rundum weicheres und bequemeres Gefühl. Der Novablast schmeichelt dem Fuß in alle Richtungen und schafft es dabei gleichzeitig wirklich energetisch und bouncy daherzukommen. Er macht in lockeren bis moderaten Tempi deshalb sehr viel Freude - vor allem für Vorfuß- und Mittelfußläufer, die stark von seiner Geometrie profitieren. Der Vomero ist dagegen fast schon hart zu nennen, ist zudem deutlich schwerer und macht aus beiden Gründen einfach weniger Spaß. Vorteile hat er jedoch ganz klar in Sachen Stabilität und Außensohle - trotzdem würde ich fast immer zum Novablast greifen. Beide EUR 44,5.


adidas Adizero Boston 12 (RTR Review)

adidas hat mit dem aktuelle Boston einen sehr vielseitigen Schuh im Programm, der ebenfalls über eine relativ hohe Stapelhöhe und einen ausgeprägten Rocker verfügt. Im Gegensatz zum Novablast verfügt er jedoch über eine zweischichtige Mittelsohle aus Lighstrike 2.0 und Lightstrike Pro. Durch die darin enthaltenen Energyrods läuft sich der Boston nochmal deutlich dynamischer als der Vomero. Seine etwas festere Gangart und das deutlich reduzierte und performance-orientierte Upper unterstreichen dies. Der Boston verfügt über eine herausragende Continental Außensohle. Insgesamt ist er ein schnellerer, “Uptempo-Schuh”, der auch langsame Sachen kann, dabei aber bei weitem nicht so bequem wie der ASICS daher kommt. Der NB kann alles bis auf die aller schnellsten Sachen genauso gut, wie der Boston, punktet zusätzlich in langsamen bis moderaten Tempi. Beides sind tolle Schuhe, aber der ASICS hat für mich minimal die Nase vorn. adidas 44 EUR, ASICS 44,5 EUR.


ASICS Superblast (RTR Review)

Der Novablast erinnert in seiner Geometrie sehr stark an den Superblast, der sicherlich als Vorbild während der Entwicklung gedient hat.  Der Superblast mit seiner Mittelsohle aus ASICS Wettkampfschaum FFTurbo ist leicht, effizient, peppy, schnell, gut gedämpft, schützend, stabil. Wenn es verhältnismäßig langsam wird, hat der Novablast mit seiner weicheren Mittelsohle und dem super bequemen Upper Vorteile - der Superblast ist vielleicht etwas steif für Erholungseinheiten. Doch in schnelleren Tempobereichen ist der Superblast in diesem Vergleich auf allerhöchstem Niveau der nochmals bessere Schuh. Beide EUR 44,5.


Link zum englischen RTR-Test des ASICS Novablast 4: HIER

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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von ASICS kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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1 comment:

Nils said...

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