Artikel von Marcel Krebs
Saucony Triumph 21 (190€)
Einleitung
Nachdem ich zum Jahreswechsel bereits den sehr gelungenen Saucony Triumph 20 Runshield testen durfte (den entsprechenden Testbericht findet ihr hier), war ich sehr erfreut als ich kurz vor meinem Sommerurlaub ganz unverhofft den neuen Saucony Triumph 21 in Empfang nehmen durfte. Dies gilt umso mehr, da ich mir den Triumph 20 (ohne Runshield-Obermaterial für die wärmere Jahreszeit) zwischenzeitlich sogar nachgekauft hatte, weil der Triumph inzwischen einen festen Platz als “Kilometerfresser” in meiner Schuhrotation innehalt. Ein größeres Kompliment kann man als Schuhtester einem Modell kaum machen. Entsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an die nunmehr einundzwangzigste Neuauflage dieses Klassikers aus dem Hause Saucony. Wie sich der T21 im Praxistest geschlagen hat und ob er in meiner Schuhrotation verbleiben wird, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.
Pro:
Stabil, weich und reaktiv - Saucony schafft hier die Quadratur des Kreises - klasse!
fühlt sich am Fuß leichter an als er auf der Waage tatsächlich ist
macht auch in niedrigeren Pace-Bereichen richtig Spaß
hervorragender Allrounder für Freizeitläufer, die “einen Schuh für alles” suchen
langlebig und ideal zum “Kilometersammeln” auch an Tagen, an denen die Beine etwas schwerer sind für Läufer mit einer diversifizierteren Schuhrotation
Contra:
- Durch das strukturiertere Obermaterial etwas weniger Stretch im Vorfuß, allerdings bietet Saucony den Triumph erfreulicherweise auch in einer breiten Variante an, die ebenfalls in Kürze verfügbar sein sollte
- Farbauswahl noch vergleichsweise gering
Tester:
Marcel ist ein begeisterter Trailrunner aus Deutschland, der zunehmend den Straßenlauf für sich entdeckt und dort seine meisten Trainingskilometer absolviert. Er hat gerade seinen PR auf der Halbmarathondistanz in Berlin (1:32) und seinen Marathon-PR in Hamburg (3:17) geknackt. Außerdem liebt er es, bei Rennserien wie der UTMB World Series, die dieses Jahr mit dem Finale in Chamonix (OCC) ihren Höhepunkt findet, auf den Trails unterwegs zu sein.
Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. Folgt ihm auf IG für die neuesten Nachrichten über seine Testpipeline und vieles mehr (@running.analytics).
Daten
Gewicht:
Offiziell: 279g (Herren US9) // 250 (Damen US8)
Testschuh: 296g (Herren EU 44 / US 10)
Sprengung: 10mm (37mm Ferse / 27mm Vorfuß)
Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 190€
Link zum englischen RTR-Test des Saucony Triumph 21: HIER
Link zu allen RTR-Testberichten: HIER
Erster Eindruck und Passform
Beim Auspacken ist mir sofort das strahlende Weiß ins Auge gefallen, das in Kombination mit den grünen Akzenten sehr gut in den Sommer passt. Für die Damen gibt es u.a. ein leuchtendes frisches Lila, das meine Freundin sehr schick findet. Zur Abrundung der Farbpalette wäre sicherlich die ein oder andere knallige Variante für Herren noch wünschenswert; erfahrungsgemäß legt Saucony diesbezüglich jedoch über die Monate noch nach und verbreitert die Auswahl entsprechend.
Der positive erste Eindruck setzt sich beim Anziehen des Saucony Triumph 21 fort. Der Schuh sitzt sehr gut und komfortabel am Fuß. ganz so, wie man es von einem Triumph gewohnt ist. Der T21 fällt zudem größengerecht aus, so dass ihr gedankenlos zu eurer “Stammgröße” greifen könnt’. Der Fersenhalt ist ausgezeichnet und vorne ist noch eine knappe Daumenbreite Platz. Also alles ganz so, wie es sein soll.
Obermaterial
Beim Saucony Triumph 21 handelt es sich um ein reines Update des Obermaterials. Sowohl die Mittel- als auch die Außensohle sind hingegen unverändert geblieben.
Das neue Obermaterial ist strukturierter und fester als jenes des Vorgängermodells.
Hierdurch soll ein noch besserer (Mittelfuß-) Halt gewährleistet werden, wobei ich damit auch beim Vorgänger keinerlei Probleme hatte, was jedoch auch an meinem etwas breiteren Fuß liegen mag. Während das Obermaterial von außen recht fest und strukturgebend ist, ist es von ihnen sehr angenehm und fühlt sich am Fuß selbst ohne Socken sehr gut an.
Auch die Schnürung sowie die Zungenpolsterung wurden leicht optimiert um noch mehr Komfort zu bieten. Die Fersenkappe bietet ausgezeichneten Halt und ist auskömmlich gepolstert, auch wenn diese bei T20 und T21 nicht mehr ganz so sofa-artig ausfällt wie bei früheren Versionen, was ich in Anbetracht der damit einhergehenden Gewichtsersparnis jedoch völlig angemessen finde, zumal sich der T21 weiterhin äußerst angenehm und komfortabel trägt.
Zudem sitzt der Schuh sehr schön fest am Fuß - ganz ohne Nachschnüren.
Hinten an der Fersenkappe gibt es weiterhin eine Zuglasche, die das Anziehen erleichtern soll. Eine solche findet sich inzwischen bei einer Vielzahl von Modellen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (Modelle, mit einem sockenartigen, sehr weichen und flexiblen Upper wie etwa beim New Balance Elite 3), finde ich persönlich diese überflüssig, aber nicht störend, zumal das zusätzliche Gewicht bei der gewählten Lösung zu vernachlässigen ist.
Die Passform der Zehenbox würde ich als normal bis leicht großzügig beschreiben. Auch wenn das neue Obermaterial nur wenig Stretch bietet, ist die Zehenbox auch für meinen etwas breiteren Vorfuß angenehm zu tragen - nicht zuletzt aufgrund der runden und nur vergleichsweise leicht zulaufenden Passform.
Wie man es inzwischen von vielen Modellen gewohnt ist, ist die Zuge zudem seitlich vernäht (gusseted tongue), um ein Verrutschen zu verhindern, was in der Praxis auch zuverlässig funktioniert.
Änderungen in der Mittelsohle werden bei neuen Modellen mit besonderer Aufmerksamkeit beachtet und dies oft auch zu Recht. Sowohl was die Reaktionsfreudigkeit bzw. Energierückgabe angeht als auch hinsichtlich von Gewichtseinsparungen hat sich in diesem Bereich in den letzten Jahren jede Menge getan. Man denke nur an die Entwicklung von “Superschäumen” und Carbonnplatten. Beim T21 ist die Mittelsohle hingegen im Vergleich zum Vorgänger unverändert geblieben.
Und das ist in diesem Fall eine gute Nachricht, da die von Saucony gewählte Schaummischung in der Praxis ganz ausgezeichnet funktioniert und hierbei eine Vielzahl positiver (und nur schwer in Einlang zu bringende!) Eigenschaften kombiniert:
Die Mittelsohle aus PWRRUN+ Schaum in Kombination mit einer dicken Einlegesohle ist gleichsam weich, reaktiv und stabil. Meine detaillierteren Eindrücke hierzu aus der Testphase findet ihr weiter unten im Abschnitt ‘Laufgefühl’.
Außensohle
Im positiven Sinne unspektakulär ist die Außensohle des Saucony Triumph 21. Diese ist kein “Gripmonster”, bietet jedoch auch auf nassem Asphalt stets sicheren halt und ist somit für einen Straßenschuh rundum gelungen. Die Gummierung ist zudem großzügig ausgefallen und ist sehr abriebfest, so dass die Haltbarkeit der Außensohle bei einem halbwegs normalen Abrollveralten sicher kein begrenzender Faktor hinsichtlich der Haltbarkeit werden dürfte. Mein Testmuster zeigt jedenfalls auch nach mehr als hundert Testkilometern nahezu keinerlei Abrieb.
Laufgefühl
Im obigen Abschnitt zur Mittelsohle hatte ich es bereits kurz angerissen: Der T21 läuft sich wirklich hervorragend, was vor allem auch an der Mittelsohle liegt. Auch mit vorermüdeten Beinen - etwa am Tag nach einer intensiven Intervalleinheit - läuft sich der Triumph 21 äußerst stabil, ohne dabei wie ein Stabilschuh zu wirken. Zudem ist der T21 einer jener Schuhe, der sich während des Laufs leichter anfühlt als er eigentlich ist. Dies liegt beim Saucony Triumph 21 vor allem daran, dass die Mittelsohle bei aller Stabilität auch vergleichsweise weich und “bouncy” ist. Diese Reaktivität des Mittelsohlenschaums ist bereits ab einer Pace von ca. 05:30 min/km deutlich zu spüren, so dass ein breites Spektrum an Läufern hiervon profitiert.
Unter dem Strich lässt sich sagen, dass Saucony den Triumph in Version 21 behutsam, aber sinnvoll weiterentwickelt hat. Der T21 ist mithin ein Schuh, der eigentlich in jedes Schuhregal gehört. Für den Erholungsläufer, der nach Feierabend eine Runde um den Block dreht, ist der Saucony Triumph 21 ein hervorragender Allrounder, der auch in niedrigeren Pace-Bereichen richtig Spaß machen kann und tollen Komfort bietet.
Ambitionierte Läufer können den T21 ausgezeichnet für langsamere Longruns und Erholungsläufe nutzen und diesen - sofern man innerhalb der Saucony Produktpalette bleiben möchte - noch um den Endorphin Speed 3 (unseren Testbericht findest Du hier) für Tempoeinheiten und ggf. auch den Wettkampf ergänzen. Und wer seine Schuhrotation noch weiter aufgliedern möchte, nimmt als waschechten Racer noch den Endorphin Pro 3 (Testbericht hier) hinzu.
Marcel’s Punktzahl: 9.48/10
Laufgefühl: 10 - Passform: 9 - Wert: 9 - Stil: 8.5
Vergleiche
Saucony Triumph 20 (Englisches RTR Review)
Auf diesen Vergleich bin ich im Testbericht ausführlich eingegangen. Daher an dieser Stelle lediglich in Kurzform. Der T21 ist ein reines Upper-Update, von dem vor allem Läufer mit eher schmalen Füßen profitieren dürften, da der Fußhalt optimiert wurde und das Obermaterial etwas weniger Stretch bietet. Wer mit dem T20 gut zurecht gekommen ist oder über einen normalen bis etwas breiteren Vorfuß verfügt, kann beim T20 aktuell das ein oder andere tolle Schnäppchen machen.
Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44
Saucony Triumph 20 Runshield (Deutscher Testbericht)
Die Runshield-Ausführung des T20 ist eine hevorragende Wahl an regnerischen Tagen bzw. danach, wenn es noch viele Pfützen etc. auf Straßen und Sandwegen gibt. Das Obermaterial ist stark wasserabweisend, aber nicht wasserfest, was für die gerade beschriebenen Bedingungen völlig ausreicht. Der große Vorteil ist, dass der T20 Runshield hierdurch noch überraschend atmungsaktiv ist und sich somit auch an einem verregneten Sommertag angenehm am Fuß anfühlt. Das Obermaterial ist konstruktionsbedingt fest und dicht, sodass diejenigen, die etwas mehr Platz im Vorfuß benötigen, ggf. auch mal eine halbe Größe größer probieren sollten.
Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44.
Saucony Endorphin Speed 3 (Deutscher Testbericht)
Auch wenn der ES3 von vielen Läufern auch sehr gerne als Daily Trainer genutzt wird, ist das Verhältnis zwischen ES3 und T21 für mich kein “entweder oder” sondern ein “sowohl als auch”. Der lauffreudigere, aber auch weniger stabile, deutlich leichtere ES3 mit seiner Nylonplatte für Tempoeinheiten und für viele Läufer auch eine ernsthafte Option für den Wettkampf. T21 hingegen für langsamere Dauerläufe und Erholungseinheiten. Wer sich zwingend für einen entscheiden möchte, geht nach dem vorgesehenen Schwerpunkt: Als lauffreudiger Allrounder für die Runde um den Block nach Feierabend ist der T21 der Schuh der Wahl. Für den etwas trainierten Läufer mit gewissen Ambitionen, der auch ab und an mal ein Stabi-Training absolviert, möglichst neutral abrollt und auch mal flotter unterwegs ist, ES3.
T21 größengerecht in US-M10 bzw. EU 44, während der ES3 aus meiner Sicht genau eine halbe Größe zu klein (bzw. kurz) ausfällt, daher ES3 in US-M10.5 bzw. EU 44.5.
ASICS Gel-Nimbus 25 (Deutscher Testbericht)
Der Nimbus 25 bietet einen Sofa-ähnlichen Komfort, der aktuell seinesgleichen sucht und allenfalls mit früheren Triumph-Modellen wie dem T17 oder dem T18 zu vergleichen ist. Zudem bietet er im Vergleich die großzügigere Zehenbox. Der T21 gewinnt diesen Vergleich vor allem aufgrund der deutlich reaktivieren Mittelsohle bei vergleichbarer Stabilität, die auch bei langsameren Einheiten richtig Spaß macht.
Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44.
Link zum englischen RTR-Test des Saucony Triumph 21: HIER
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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Saucony kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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