Sunday, July 09, 2023

Testbericht: Mizuno Wave Rider 27 (German)

Artikel von Markus Zinkl

Mizuno Wave Rider 27 (160,00 €)


Einleitung


In diesem Bericht werden wir uns den neuesten Vertreter der beliebten Wave Rider-Serie genauer ansehen. Mizuno hat bei diesem Modell die bewährte Mittelsohle des Vorgängers, des Wave Rider 26, beibehalten. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den Updates am Obermaterial. Eine der auffälligsten Veränderungen ist die an den Seiten angenähte Zunge, die für eine verbesserte Passform und weniger Druckstellen sorgt. Zudem wurde die Fersenkappe überarbeitet, um eine bessere Stabilität und Unterstützung zu bieten. Darüber hinaus wurde die Innenschuh-Auskleidung des Mizuno Wave Rider 27 angepasst, um einen noch komfortableren Lauf zu ermöglichen. Nun lassen Sie uns tiefer in die Details eintauchen und herausfinden, wie sich dieser Laufschuh auf der Strecke bewährt!


Pro & Contra


Pro:

  • relativ leicht

  • komfortables und atmungsaktives Obermaterial

  • Obermaterial aus mehr als 90% recyceltem Materialien gefertigt

  • “gusseted” Zunge

  • guter Allrounder


Contra:

  • Mittelsohle im Vorderfuß fühlt sich relativ dünn an

  • Mittelfuß lockdown könnte besser sein

  • 12 mm Sprengung für mich persönlich zu viel und verstärkt das Gefühl einer dünnen Sohle, obwohl es die 26,5mm Dicke nicht vermuten lassen würden

Tester: 

Markus Zinkl ist 33 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.

Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.


Daten


Gewicht:

  Offiziell: 280g (Herren EU 42 / US 9) 

  Testschuh: 299g (Herren EU 44,5 / US 10,5)

Sprengung: 12 mm (38,5 mm Ferse / 26,5 mm Vorfuß)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 160,00 €


Link zum ersten englischen Eindruck des Wave Rider 27: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck und Passform


Beim ersten Blick auf den Mizuno Wave Rider 27 in der blauen Version fällt sofort das unauffällige, schlichte und dennoch ansprechende Design ins Auge. Mizuno hat hier auf eine minimalistische Ästhetik gesetzt, die jedoch keineswegs langweilig wirkt. Die Verarbeitung des Schuhs ist auf den ersten Blick sehr gut, wodurch eine hohe Qualität vermittelt wird.

Ein besonderes Merkmal des Wave Rider 27 ist das flexible und weiche "Jacquard Mesh" Obermaterial. Es fühlt sich angenehm an und passt sich beim Anziehen gut an den Fuß an. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass das Obermaterial zu über 90% aus recycelten Materialien besteht, was den Schuh umweltfreundlicher macht.


Im Vergleich zum Vorgängermodell hat der Mizuno Wave Rider 27 etwas an Gewicht verloren. Diese Gewichtsreduktion wird deutlich, wenn man den Schuh aus der Schachtel nimmt. Das geringe Gewicht verspricht ein angenehmes Lauferlebnis.


Beim Drucktest zeigt sich, dass die Mittelsohle des Wave Rider 27 sehr weich ist. Dies lässt auf eine gute Dämpfung während des Laufs hoffen. Die Außensohle des Schuhs ist großzügig gestaltet, was auf eine erhöhte Haltbarkeit hinweist.


Beim ersten Anprobieren fällt die hohe Sprengung des Schuhs auf. Die Ferse steht im Vergleich zur Vorfußpartie deutlich höher. Dies kann für einige Läufer eine positive Eigenschaft sein, da es eine größere Vorwärtsbewegung unterstützt. Jedoch kann die hohe Sprengung auch ungewohnt sein und eine gewisse Eingewöhnungszeit erfordern.

Der Zehenbereich des Wave Rider 27 läuft eher spitz zu, was bei Läufern mit breiteren Füßen eventuell ein Problem darstellen könnte. Es ist ratsam, dies bei der Auswahl der richtigen Größe zu berücksichtigen. 


Im Fersenbereich bietet der Schuh einen guten Halt. Die Ferse wird sicher umschlossen und gibt dem Läufer das Vertrauen, dass der Fuß stabil im Schuh sitzt. Der Halt im Mittelfußbereich ist insgesamt in Ordnung, könnte jedoch noch verbessert werden.


Insgesamt macht der Mizuno Wave Rider 27 einen positiven ersten Eindruck. Das schlichte Design, die gute Verarbeitung, das flexible Obermaterial und das geringe Gewicht sind vielversprechend. Allerdings sollten Läufer mit breiteren Füßen den Zehenbereich im Auge behalten. In den nächsten Abschnitten werden wir genauer auf die Leistung und das Laufgefühl des Schuhs eingehen.



Mittelsohle

Die Mittelsohle des Mizuno Wave Rider 27 besteht aus dem innovativen Mizuno "Enerzy" Schaum, der in Kombination mit einer bio-basierten "Wave" Plastikplatte verwendet wird. Die Plastikplatte erstreckt sich von der Ferse bis zum Mittelsohlenbereich und trägt zur verbesserten Stabilität des Schuhs bei. Eine großartige Vortrieb, wie bei den aktuellen Carbon - Rennschuhen, dürft ihr allerdings nicht erwarten.


Der Mizuno "Enerzy" Schaum zeichnet sich durch eine weiche Dämpfung aus, die ein komfortables Laufgefühl vermittelt. Beim Aufsetzen des Fußes fühlt sich die Mittelsohle angenehm weich an und bietet eine gewisse Stoßabsorption. Dies ist besonders bei längeren Läufen von Vorteil, da die Gelenke geschont werden.


Allerdings kann der Vorderfußbereich der Mittelsohle dünn und etwas dumpf erscheinen. Dies bedeutet, dass das Laufgefühl in diesem Bereich möglicherweise nicht so reaktionsschnell oder energierückführend ist wie bei anderen Schuhen. Ich laufe vorwiegend auf dem Mittel- bis Vorderfuß und durch die starke Sprengung kann möglicherweise dieser Effekt für mich nochmal verstärkt erscheinen. Der Mittelsohlenschaum des Wave Rider 27 ist solide und zuverlässig, jedoch nicht besonders aufregend in Bezug auf Reaktivität oder federndes Laufgefühl.


Es ist wichtig anzumerken, dass die Wahl der Mittelsohlenkonstruktion auch eine persönliche Präferenz ist. Einige Läufer bevorzugen möglicherweise eine weiche und gedämpfte Mittelsohle, während andere eine reaktivere und energierückführende Eigenschaft bevorzugen. Hierbei ist es ratsam, die individuellen Laufvorlieben und Bedürfnisse zu berücksichtigen.


Insgesamt bietet die Mittelsohle des Mizuno Wave Rider 27 eine solide Kombination aus Komfort und Stabilität. Der Mizuno "Enerzy" Schaum sorgt für eine weiche Dämpfung, während die bio-basierte "Wave" Plastikplatte für verbesserte Stabilität sorgt. Obwohl der Mittelsohlenschaum nicht besonders reaktiv oder federnd ist, erfüllt er dennoch seinen Zweck und bietet eine angemessene Unterstützung während des Laufs.


Außensohle


Die großzügig vorhandene Außensohle leistet gute Arbeit. Nach etwa 50 Test Kilometern zeigt die Außensohle nahezu keine Abnutzung. Aufgrund der aktuell sehr trockenen Jahreszeit konnte ich den Schuh nicht in Nässe testen. Auf dem Trockenen hat der Schuh sowohl auf der Straße als auch festen Schotterwegen sehr gut funktioniert.


Laufgefühl


Der Mizuno Wave Rider 27 erweist sich als ein solider Allrounder mit einem angenehmen Laufgefühl. Persönlich empfinde ich das Laufgefühl als noch besser bei etwas schnellerem Tempo. Der Schuh scheint sich in Bewegung richtig wohl zu fühlen und gibt dem Läufer das Vertrauen, das Tempo zu erhöhen.


Allerdings fällt auf, dass sich der Vorderfußbereich trotz der 26,5 mm dicken Mittelsohle etwas dünn anfühlt. Dies kann subjektiv sein und von Läufer zu Läufer unterschiedlich wahrgenommen werden. Es ist möglich, dass die Wahrnehmung durch die hohe Sprengung des Schuhs verstärkt wird.


Ein positiver Aspekt des Mizuno Wave Rider 27 ist das Obermaterial. Es bietet einen guten Lockdown, das heißt, der Fuß wird sicher im Schuh gehalten, ohne dabei einengend zu wirken. Zudem ist das Obermaterial atmungsaktiv, was für ein angenehmes Fußklima sorgt.


Wie bereits erwähnt, ist das Laufgefühl des Mizuno Wave Rider 27 stark von individuellen Präferenzen abhängig. Einige Läufer werden das angenehme Laufgefühl bei höherem Tempo schätzen, während andere möglicherweise die Dicke des Vorderfußbereichs oder die hohe Sprengung als weniger angenehm empfinden. Ich würde raten, den Schuh vor dem Kauf einmal anzuprobieren, um sicherzustellen, dass er den eigenen Anforderungen und Vorlieben entspricht.


 

Zusammenfassung und Empfehlung

Insgesamt bietet der Mizuno Wave Rider 27 ein solides Laufgefühl und erfüllt die grundlegenden Anforderungen an Komfort und Stabilität. Das angenehme Laufgefühl bei schnellerem Tempo, der möglicherweise dünn wirkende Vorderfußbereich und die hohe Sprengung sind jedoch individuelle Faktoren, die jeder Läufer für sich bewerten sollte. Das positive Obermaterial trägt jedoch dazu bei, den Fuß sicher zu halten und eine gute Atmungsaktivität zu gewährleisten. Dazu möchte ich nochmals besonders positiv Mizuno’s Fokus auf eine umweltfreundliche Herstellung im Obermaterial hervorheben. Wer ein Arbeitstier für die täglichen Läufe sucht, das dazu auch relativ flexibel einsetzbar ist, sollte sich den Wave Rider 27 einmal genauer ansehen.

Markus’ Punktzahl: 8,25/10

Laufgefühl: 7,5 - Passform: 8,5 - Wert: 10 - Stil: 9


Vergleiche


361° Centauri (RTR Review)

Ich konnte den Centauri dieses Jahr als erste 361° Schuh testen und die innovative TPE Mittelsohle hat mich hier vollkommen überzeugt. Dahingegen wirkt der Wave Rider 27 weniger aufregend. Die Mittelsohle ist auf den ersten Eindruck weicher, bietet dabei aber auch weniger Energierückgewinnung. Je höher die Kompression, desto höher auch die Energierückgabe vom Centauri. Dabei hat der Wave Rider 27 die Nase klar beim Obermaterial vorne. Um einiges bequemer und vor allem sehr viel atmungsaktiver als der Centauri.


New Balance Fuel Cell Rebel v3 (RTR Review)


Beide Schuhe haben eine ähnlich weiche Mittelsohle. Der Rebel v3 macht hier einen besseren Job, was das dumpfe Gefühl im Vorderfußbereich angeht. Obwohl der Rebel v3 5mm weniger Stapelhöhe im Vorderfußbereich hat, hatte ich hier nicht dieses Gefühl. Durch das noch einmal geringere Gewicht eignet sich der Rebel v3 auch gut für Tempo Läufe. Der Wave Rider 27 performt hier ähnlich gut. Die Passform des Rebel v3 ist für meine Fußform etwas besser, gerade was den Lockdown im Mittelfußbereich angeht. Das Obermaterial an sich geht allerdings wieder an den Wave Rider 27. Er ist der bequemere der beiden.


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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Mizuno kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


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Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

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