Artikel von Markus Zinkl
Dynafit - Alpine DNA 2 (200,00 €)
Einleitung
Trailrunning ist eine Sportart, die sowohl Ausdauer als auch technisches Geschick erfordert. Ein Schlüsselelement für eine erfolgreiche Performance ist die Wahl des richtigen Schuhs. Der Alpine DNA 2 Unisex Laufschuh ist ein Modell, das speziell für mittellange, technische Trailrunning-Rennen entwickelt wurde. Mit seinem einzigartigen Zwischensohlendesign und der X-förmigen Pebax Platte bietet er eine überragende Reaktionsfreudigkeit und Energierückgabe bei minimalem Gewicht, während gleichzeitig die nötige Stabilität für technisch anspruchsvolle Trails und rasante Downhills gewährleistet wird. Trotz der Reduzierung von Obermaterial und Polsterung auf ein Minimum, um Gewicht zu sparen, bietet der Schuh den notwendigen Schutz und Komfort. In diesem Testbericht werden wir uns genauer ansehen, wie der Alpine DNA 2 in der Praxis abschneidet.
Pro & Contra
Pro:
Gute Balance aus Festigkeit und Dämpfung
Sehr griffige Vibram Litebase Außensohle
Guter Schutz und Komfort trotz reduzierter Polsterung
Gute Energierückgewinnung
Angenehmes Laufgefühl auch bei langsamerem Tempo und auf technischem Terrain
Kaum Verschleiß nach rund 50 Testkilometern, was auf eine gute Haltbarkeit hinweist
Contra:
Fersenhalt könnte verbessert werden, um die Leistung der Pebax Platte voll auszuschöpfen
Könnte etwas leichter sein, ihm fehlt ein wenig Spritzigkeit (marginal)
Tester:
Markus Zinkl ist 34 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.
Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.
Daten
Gewicht:
Offiziell: 260g (Herren EU 42 / US 9)
Testschuh: 295g (Herren EU 44,5 / US 10,5)
Sprengung: 4 mm (34 mm Ferse / 26 mm Vorfuß)
Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 150,00 €
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Erster Eindruck, Passform und Obermaterial
Beim Auspacken der Alpine DNA 2 fällt sofort das auffallende, typisch für Dynafit, pinke Design ins Auge, das mir persönlich sehr gut gefällt.
Beide Schuhe wiegen exakt 295 Gramm, was auf eine extrem gute Fertigungsqualität hindeutet.
Die Schuhe verfügen über ein innovatives Lace-System, das sich von dem Salomon Quicklace-System unterscheidet und mit zwei Doppelschnüren ausgestattet ist. Dieses System bietet eine individuelle Anpassungsmöglichkeit und sorgt für einen sicheren Sitz.
Das Obermaterial der Schuhe ist minimalistisch gestaltet, um Gewicht zu sparen, bietet aber dennoch einen leichten Schutz für die Zehen durch Overlays.
Die Zehenbox bietet viel Platz und ermöglicht eine natürliche Bewegung der Zehen. Das sehr dehnbare Mesh-Material um den Knöchel sorgt für eine angenehme Passform und Bewegungsfreiheit.
Die Mittelsohle ist beim Drucktest mit dem Daumen eher fest, was auf eine gute Dämpfung und Energierückgabe hindeutet. Die Platte ist nicht restriktiv oder instabil, was für eine gute Stabilität auf technischen Trails sorgt.
Trotz der reduzierten Polsterung sind die Schuhe sehr bequem. Sie bieten einen guten Schutz vor Steinen durch Verstärkungen.
Ein kleines Manko ist die Fersenkappe, die etwas höher sein könnte. Es gibt ein leichtes Rutschen, aber keine Irritationen. Unabhängig davon, wie fest ich schnüre, gibt es nie einen richtig sicheren Halt. Die Ferse bewegt sich allerdings nur minimal. Ein Sharkskin-Einsatz würde hier Sinn machen.
Dieser Effekt wird noch durch das sehr elastische Material um den Knöchel erhöht.
Zusätzlich wird ein “Volume Reducer” mitgeliefert, eine zusätzliche Einlegesohle für den Fall, dass weniger Platz im Schuh benötigt wird. In meinem Fall war diese nicht notwendig.
Mittelsohle
Die Speed+ Mittelsohle des Alpine DNA 2 bietet mir eine gute Balance aus Festigkeit und Dämpfung. Dies ist besonders wichtig für mich als Läufer, der auf technischen Trails unterwegs ist und sowohl Unterstützung als auch Komfort benötigt.
Die Pebax Kunststoffplatte ist spürbar, wenn ich das Tempo anziehe. Allerdings wird die Leistung der Platte durch den losen Fersenhalt eingeschränkt, was sehr schade ist und mir gerade beim Bergauf laufen sehr auffällt.
Trotz dieser Einschränkung ist die Mittelsohle weder restriktiv noch harsch. Sie bietet eine angenehme Dämpfung und unterstützt den natürlichen Bewegungsablauf meines Fußes.
Mein erster Eindruck der Mittelsohle ist sehr positiv. Sie scheint gut konstruiert zu sein und bietet die nötige Performance für anspruchsvolle Trailruns.
Die Speed+ Sohle ist vermutlich eine EVA-Mischung. Hier fehlen mir weitere Details. Obwohl sie bereits eine gute Performance bietet, sehe ich noch etwas Optimierungspotential. Hier könnte noch etwas Gewicht gespart und etwas mehr Reaktivität erreicht werden. Die Pebax Sohle aus dem Sky DNA wäre hier eine willkommene Änderung.
Außensohle
Die Außensohle ist mit einer Vibram Litebase Gummimischung ausgestattet, die ich als sehr griffig empfinde. Dies passt perfekt zum Fokus des Schuhs als Berglaufschuh.
Die Außensohle mit 4mm Stollen bedeckt die komplette Sohle, was für eine gleichmäßige Druckverteilung und einen stabilen Stand sorgt. Besonders auf Gestein habe ich vollkommenes Vertrauen in den Grip der Außensohle. Dies ist ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, technische Trails sicher und schnell zu meistern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den ich in Betracht ziehe, ist die Haltbarkeit des Schuhs. Nach rund 50 Testkilometern auf verschiedenen Terrains und unter verschiedenen Bedingungen ist kaum Verschleiß an der Vibram Litebase Außensohle des Alpine DNA 2 zu erkennen. Dies ist ein sehr positives Zeichen für die Langlebigkeit des Schuhs und spricht für die Qualität der verwendeten Materialien und die Verarbeitung.
Laufgefühl
Das Laufgefühl im Alpine DNA 2 ist insgesamt sehr ausgewogen. Der Schuh motiviert zum schnellen Laufen und rollt sehr schön bei hohem Tempo. Er könnte etwas leichter sein, ihm fehlt ein wenig Spritzigkeit, aber die gute Energierückgewinnung und die Vorwärtsbewegung machen das wieder wett.
Auch bei langsamerem Tempo und auf technischem Terrain macht der Schuh eine gute Figur. Er bietet eine angenehme Balance zwischen Stabilität und Flexibilität, was für ein natürliches Laufgefühl sorgt.
Wie bereits erwähnt, ist der Fersenhalt das Hauptmanko des Schuhs. Durch den problematischen Fersenhalt verliert der Schuh etwas an Pop. Die Pebax Platte verliert etwas Potential, da sie sich nicht so gut vorspannen lässt. Dies ist besonders schade, da die Platte ansonsten eine gute Performance bietet.
Dynafit hatte sonst immer den “Preloader” in ihren Schuhen, ein Fersenband, das vom Mittelfuß um die Ferse läuft. Dieser ist hier in Pink auch angedeutet, schafft es aber leider nicht die Ferse zu fixieren.
Zusammenfassung und Empfehlung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Alpine DNA 2 ein gut konstruierter Laufschuh ist, der speziell für mittellange, technische Trailrunning-Rennen entwickelt wurde. Er bietet eine gute Balance aus Festigkeit und Dämpfung und verfügt über eine sehr griffige Vibram Litebase Außensohle, die besonders auf Gestein vollkommenes Vertrauen in den Grip bietet.
Trotz seiner reduzierten Polsterung bietet der Schuh einen guten Schutz und Komfort. Einziges Manko ist der Fersenhalt, der verbessert werden könnte, um die Leistung der Pebax Platte voll auszuschöpfen.
Ich würde den Alpine DNA 2, insbesondere für Läufer, die einen leichten, aber dennoch stabilen und gut gedämpften Schuh für technische Trails suchen, empfehlen. Allerdings sollten potenzielle Käufer beachten, dass der Fersenhalt verbessert werden könnte. Es wäre interessant zu sehen, ob zukünftige Modellversionen dieses Problem adressieren.
Markus’ Punktzahl: 8,6/10
Laufgefühl: 9 - Passform: 7 - Wert: 8 - Stil: 10 - Traktion: 10 - Steinschutz: 10
3 Vergleiche
Naked Trail Racing (RTR Review)
Beide Schuhe laufen sich recht ähnlich. Obwohl der Naked keine klassische Schnürung besitzt, bietet er trotzdem den besseren Halt. Hier muss der Alpine DNA 2 nachbessern. Der Naked hat das nachsehen bei der Atmungsaktivität des Obermaterials. Er läuft recht warm, was ihn für mich im Sommer leider komplett ausschließt. Aktuell ist er allerdings durch den besseren Halt auch der bessere Schuh.
TNFSummit Vectiv Sky (RTR Review)
Auch im Vergleich zum Summit Vectiv ist der Alpine DNA 2. Der Alpine DNA 2 hat für mich eine etwas bessere Balance aus Dämpfung und Reaktivität. Fällt aber durch den problematischen Fersenhalt insgesamt hinter den Summit Vectiv Sky zurück, auch wenn nur knapp.
Merrell Long Sky 2 Matryx (RTR Review)
Der Long Sky 2 ist nicht ganz so sportlich wie der Alpine DNA 2 unterwegs. Der Dynafit geht hier etwas besser nach vorne. Wieder hält den Alpine DNA 2 aber der Fersenhalt zurück. Der Long Sky 2 ist hier das bessere Gesamtpaket.
Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Dynafit kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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1 comment:
Hi,
How does it compare with the older Dynafit Alpine DNA?
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