Article by Nils Scharff
Saucony Kinvara 12 (135€)
Einleitung
In 2020 war Weihnachten für die allermeisten anders als in anderen Jahren. Doch neben den bekannten Einschränkungen, die die Pandemie mit sich gebracht hat, gab es für mich auch eine positive Veränderung: Der Weihnachtsmann trug gelb statt rot, war von DHL angestellt und die Bescherung kam fast eine Woche früher als üblich! Denn Saucony hatte mir ein kleines Paket geschnürt, das neben den beiden Trailschuhen Peregrine 11 und 11 ST (Testbericht) den Saucony Kinvara 12 enthielt. Ich habe mich gefreut wie ein kleines Kind, hab alles stehen und liegen gelassen und sofort das Paket aufgerissen. Schließlich war der Kinvara 11 mein Schuh des Jahres! Ob der Nachfolger, den ich aus dem Paket geholt habe den entsprechenden Erwartungen gerecht geworden ist, werde ich in der Folge erörtern.
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Pro & Contra
Pro:
Unfassbar bequem (nicht nur für einen schnellen Schuh)!
Sehr flexibel und toller Flexpunkt!
Fühlt sich wieder mehr nach seinen Natural-Running-Wurzeln an!
Extrem stabil - nach wie vor tolle Wettkampfoption für Überpronierer!
Deutlich leichter und in Richtung schnelle Sachen ausgerichtet als der Vorgänger!
Geiles Design!
Contra:
Die Mittelsohle aus PWRRUN ist auf der härteren Seite und kann nicht mit modernen Mischungen wie dem hauseigenen PWRRUN PB mithalten.
Tester: Nils Scharff
Ich bin 30 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit vier Marathons gelaufen, die PB von 3:14:49h habe ich dieses Jahr trotz Corona im Rahmen eines #stayathomemarathons aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:32min), 10km (37:32min) über Halbmarathon (1:25:07h) bis eben zum Marathon. Nachdem jedoch alle meine geplanten Wettkämpfe diesen Sommer abgesagt wurden, habe ich mich etwas umorientiert und zu meinem ersten Trail-Marathon angemeldet. Deshalb standen zuletzt mehr Berge, Trails und Trailschuhe auf dem Programm.
Daten
Gewicht:
Offiziell: 219g (Herren US9) / 183g (Damen US8)
Testschuh: 232g (Herren EU 44 / US 10)
Sprengung: 4mm (24,5mm Vorfuß / 28,5mm Ferse)
Release: Erhältlich im Fachhandel ab Februar 2021 für 135€
Link zum original RTR-Test des Kinvara 12: HIER
Link zu allen RTR-Testberichten: HIER
Erster Eindruck und Passform
Wie schon beim Saucony Peregrine 11 hat mich die Farbgebung des Kinvara 12 beim öffnen der klassischen schwarzen Saucony Box zunächst etwas erschrocken. Die kräftigen, teilweise neonartigen Farben in Kontrast zum schwarzen Grundmaterial wirken teilweise doch sehr krass. Doch im Gegensatz zum Peregrine hab ich das Design des Kinvara schnell lieben gelernt. Vor allem die in vermehrt orange gehaltene Innenseite des Schuhs, die aus der zweifarbigen Ferse hervorgeht, hat es mir angetan.
Ansonsten ist mir sofort aufgefallen, wie leicht sich der Saucony Kinvara 12 in der Hand anfühlt. Und tatsächlich: Er hat 14g im Vergleich zum Vorgänger verloren. Mein Testschuh in der Größe 44,5 EUR wiegt 232g (im Vergleich zum Kinvara 11 - 246g). Man spürt auch direkt, dass Saucony versucht hat den ganzen Schuh wieder etwas mehr in Richtung Geschwindigkeit und Performance zu rücken. Wo der Kinvara 11 noch rundum gut gepolstert war und eher wie ein Alltags-Trainingsschuh wirkte (und deshalb tolle Allroundqualitäten hatte!), hat der Kinvara 12 an Obermaterial, Ferse und Zunge ordentlich abgespeckt. Doch hat er dadurch vielleicht an Komfort verloren?
Nein! Meine Füße haben sich im Saucony Kinvara 12 direkt zu Hause gefühlt. Mal abgesehen vom auch am Fuß spürbar niedrigen Gewicht fühlt sich der Kinvara 12 immernoch so an, als ob man selbst langsamste Erholungsläufe darin absolvieren könnte. Die Ecken und Kanten, die leichte, schnelle Schuhe oftmals mit sich bringen, hat Saucony gekonnt vermieden. Tatsächlich hat sich für meinen eher schmalen Mittelfuß der Halt im Schuh nochmals verbessert. Gleichzeitig ist für die Zehen in alle Richtungen genug Platz. Ich bin von der Passform sehr angetan!
Obermaterial
Während ich vergangenes Jahr beim Kinvara 11 noch von “never change a running system” gesprochen habe, hat Saucony - wie schon einleitend erwähnt - am Obermaterial einiges verändert. Trotzdem gilt auch weiterhin: Keep it simple!
Das zweilagige Material besteht außen aus einem relativ grobmaschigen und robust wirkenden Mesh. Aufgrund der groben Maschen kommt dieses Material im Gegensatz zum letzten Jahr ohne explizite Lüftungsschlitze aus und sollte gleichzeitig trotzdem gute Atmungsaktivität gewährleisten. Im Inneren kommt der Fuß jedoch nie mit dem groben Material in Berührung. Stattdessen wird innen ein separate, feine Schicht genutzt - ein sog. Liner. Diese ist komplett in lila gehalten (violett klingt bei so einer kräftigen Farbe irgendwie falsch) und wird außerdem genutzt um die tolle Zunge mit dem Rest des Schuhs zu verbinden. Sie ist so gegen versehentliches Verrutschen gesichert.
Die Zunge selbst ist perfekt gelungen! Sie ist genau in ausreichendem Maße gepolstert, sodass sie jeglichen Druck der Schnürung verschwinden lässt. Dabei hilft eine Verstärkung aus Suedematerial auf der Außenseite. Saucony hat damit meinen größten Kritikpunkt am Kinvara 11 behoben: Zu starke Polsterung an der Zunge und rund um den Einstieg. Stattdessen hat man auch an Ferse und Einstieg das meines Erachtens nach genau richtige Mittelmaß getroffen. So lobe ich mir das für einen Schuh, der schnell sein möchte. Gleichzeitig bleibt wie eingangs schon erwähnt der Komfort nicht auf der Strecke. Und auch die bekannte Kinvara Stabilität ist der 12. Variante dieses Klassikers kein Fremdwort.
In die Fersenpartie ist eine fest Kappe eingelassen, die sich relativ weit in Richtung Mittelfuß zieht. Die zweifarbigen Verstärkungen auf der Außenseite reichen noch einmal weiter und bieten zusätzlichen Halt. Ein weiterer, plastikartiger Materialstreifen bietet zusätzliche Verstärkung und läuft in eine Mini-Anziehschlaufe aus - nettes aber unnützes Detail. Die Ferse läuft im oberen Bereich leicht vom Fuß weg, um den Druck auf die Achillessehne zu minimieren.
Verstärkungen auf dem grobmaschigen Obermaterial gibt es aus funktioneller Sicht lediglich entlang der Schnürlöcher für die guten, flachen Schnürsenkel, sowie am Mittelfuß. Dort sorgen die relativ dick aufgetragenen Logos gemeinsam mit den genauso beschaffenen blauen Streifen für zusätzlichen Seitenhalt. Bei genauerem Hinsehen lässt sich zudem entdecken, dass auch das Obermaterial selbst an diesen Stellen verdichtet ist um den Effekt noch zu verstärken.
Insgesamt bietet der Saucony Kinvara 12 ein hervorragendes Obermaterial und Tragegefühl am Fuß und lässt auch in Sachen (Seiten-) Halt keine Wünsche offen. Zu letzterem trägt nicht zuletzt die - wie immer bei Saucony - hervorragende, vorgeformte Formfit Innensohle ihren Teil bei.
Mittelsohle
Auf dem Papier hat sich an der Mittelsohle des Saucony Kinvara 12 nicht viel bis gar nichts geändert. Genauso wie im Vorgänger wird PWRRUN als Material für die Mittelsohle genutzt. PWRRUN besteht immer noch teilweise aus traditionellem EVA-Schaum, wie er in der Vergangenheit in den meisten Laufschuhen eingesetzt wurde. Hier wird jedoch zusätzlich TPU-Schaum beigemischt, was zum einen Gewicht sparen und zum anderen dem Kinvara 12 zum magischen Schlagwort „Energy-Return“ verhelfen soll.
Ehrlicherweise ist PWRRUN im Vergleich zu vielen modernen Mittelsohlenmaterialien wie bspw. Sauconys hauseigenes PWRRUN PB relativ unaufgeregt. Der Schaum ist eher auf der festeren Seite, was dem Kinvara zu seiner seit jeher sehr guten Stabilität verhilft. Gleichzeitig ist die 28,5mm (Fersenbereich) bzw. 24,5mm (Vorfußbereich) dicke Sohle sehr flexibel. Im Zusammenspiel mit der daraus resultierenden 4mm Sprengung wird so ein sehr natürliches Laufgefühl erzeugt.
Der Leisten des Saucony Kinvara 12 ist im Mittelfuß etwas schmaler als der des Kinvara 11. Als ich erste Bilder gesehen habe, hatte ich Sorge, dass das die Stabilität des Schuhs beeinträchtigt. Denn der Kinvara gilt schon immer als ein Geheimtipp für Läufer, die wie ich ein kleines bisschen mehr Unterstützung benötigen, jedoch nicht direkt zu einem Stabilitätsschuh greifen wollen. Und das ändert sich meiner Meinung nach auch beim Kinvara 12 nicht. Ein Grund dafür ist eine in die Mittelsohle eingeformte Stütze auf der medialen Seite des Mittelfußes. Diese ist nicht härter als der Rest der Mittelsohle. Es handelt sich also nicht um eine mediale Stütze im klassischen Sinne. Trotzdem hat sie für mich gemeinsam mit der leicht herausragenden und eingekerbten Fersenpartie definitiv eine stabilisierende Wirkung.
Außensohle
Zur Außensohle sebst gibt es nicht viel zu sagen. Wie auch in den letzten Kinvaras sieht man hier hauptsächlich die exponierte Zwischensohle, mit kleinen Gummiverstärkungen an Vorfuß und Ferse. Letztere sollen wohl vor allem für Griffigkeit sorgen. Und das funktioniert tatsächlich erstaunlich gut. Ich bin mit dem Saucony Kinvara 12 selbst bei Schnee und auf leichten Trails unterwegs gewesen und hatte nie Probleme bzw. war sogar von der Griffigkeit der Sohle überrascht. Eigentlich zu unrecht, weil das Rezept - exponiertes PWRRUN Material + ein wenig Gummi - auch schon beim Kinvara 11 oder dem Endorphin Shift hervorragend funktioniert. Auch in Sachen Haltbarkeit mache ich mir deshalb überhaupt keine Sorgen. Mein Kinvara 11 hat über 500km auf dem Buckel und das finde ich für einen Schuh dieser Klasse erstaunlich.
Am Design der Sohle hat sich in den letzten Kinvara Modellen wenig geändert. Im Vergleich zum Kinvara 11 sind die Flexkerben wieder gezackt statt gewellt gestaltet (genauso wie im Kinvara 10 übrigens). Außerdem bietet der Saucony Kinvara 12 noch mehr und teilweise tiefere Flexkerben im Vorfuß, was ihn entsprechend flexibler macht. Die deutlich erkennbare Führungskerbe ist extrem ausgeprägt und zieht sich von den Zehen bis zur Ferse - so wird diese regelrecht gespalten.
Laufgefühl
Habe ich letztes Jahr noch gesagt, dass das fließende, wellenförmige Design der Außensohle stellvertretend für das Laufgefühl des Kinvara 11 steht, bemühe ich diesen Vergleich dieses Jahr wieder. Denn der Saucony Kinvara 12 läuft sich zwar immer noch sehr “smooth”, aber doch etwas zackiger als sein Vorgänger. Er ist wieder näher an seinen Wurzeln in dem er zum einen flexibler im Vorfuß ist und sich zum anderen wieder etwas schneller und direkter anfühlt.
Und im Gegensatz zu meinen Kollegen im englischsprachigen Mutlitesterformat, bin ich nach wie vor Fan vom festen, aber trotzdem lebendig wirkenden PWRRUN Material. Vermutlich weil ich als leichter Überpronierer weiß, dass die modernen, sehr weichen Mittelsohlenmaterialien - wie bspw. Nike Zoom X - zwar einiges bieten, aber auch starke Einbußen in Sachen Stabilität mit sich bringen. Darum brauche ich mir beim Saucony Kinvara 12 keine Sorgen machen. Tatsächlich ist er für mich einer der stabilsten Schuhe, die ich in letzter Zeit am Fuß hatte. Gleichzeitig fühlt er sich aber unfassbar leicht am Fuß an - eine Kombination die einzigartig ist und für die ich den Saucony Kinvara 12 extrem schätze!
Zusammenfassung und Empfehlung
Wofür eignet sich der Saucony Kinvara 12 also? Grundsätzlich gilt: Je schneller der Lauf, desto besser fühlt sich der Kinvara an und desto mehr gibt das PWRRUN Material an Energie zurück. Wirklich Spaß macht der Schuh ab Marathonpace und schneller. Die Länge der Läufe ist dabei fast egal. Ich habe heute nochmal 28km im Saucony Kinvara 12 absolviert und bin dabei auf keinerlei Probleme gestoßen. Ich bin meine Marathon PB im Kinvara 11 gelaufen und kann definitiv sehen diese im Kinvara 12 erneut anzugreifen. Langsamere Läufe kann der Schuh grundsätzlich auch. Er fühlt sich dann nicht fehl am Platze an. Jedoch gibt es einfach bequemere Alternativen für diesen Zweck. Aufgrund seines direkten Laufgefühls würde ich deshalb darauf verzichten Erholungsläufe im Saucony Kinvara 12 zu laufen.
Saucony hat dieses Jahr beim Sprung von Kinvara 11 zu 12 alles umgesetzt, was ich mir letztes Jahr an Verbesserungen am Kinvara 11 gewünscht habe. Der Schuh hat Gewicht verloren und fühlt sich noch leichter am Fuß an, als er es tatsächlich ist. Er ist wieder mehr ein Spezialist für schnellere Sachen geworden, vor allem für jene die keine dicken Mittelsohlen mögen, auf Karbonplatten verzichten wollen oder sich diese schlicht nicht leisten können. Vor allem das Verhältnis von Stabilität und Dämpfung zu Gewicht ist beim Saucony Kinvara 12 herausragend - und dafür liebe ich ihn!
Wertung 9,8/10 (-0,2 für etwas veraltetes Mittelsohlenmaterial)
Der Saucony Kinvara 12 ist für mich fast perfekt! Für kommendes Jahr würde ich mir lediglich ein Update beim Mittelsohlenmaterial wünschen. Im besten Falle kommen wir dann im Kinvara 13 in den Genuss von PWRRUN PB mit seinen herausragenden Eigenschaften. Spannend wird in dem Fall nur sein, wie Saucony es schafft den Schuh so stabil zu halten, wie er es dieses Jahr ist.
Vergleiche
Saucony Kinvara 12 vs. Saucony Kinvara 11 (German Review)
Auf diesen Vergleich bin ich im Laufe des Berichts zu genüge eingegangen. Ich war großer Fan vom Kinvara 11 u.a. aufgrund seiner tollen Allrounder-Eigenschaften. Während man im 11er noch alles machen konnte, würde ich mich im Kinvara 12 auf schnellere Sachen beschränken. Hier schlägt er seinen Vorgänger jedoch! Beide EUR 44,5.
Saucony Kinvara 12 vs. Saucony Endorphin Speed (German Review)
Beide Schuhe sind herausragende Optionen! Hier geht es ein wenig um eine Philosophiefrage: Wer ein klassisches, natürliches Laufgefühl mag und / oder Stabilität braucht wählt den Kinvara 12. Wer in den Genuss des deutlich besseren PWRRUN PB kommen möchte und dickere, vorgeformte Mittelsohlen bevorzugt, nimmt den Endorphin Speed. Mit beiden Schuhen kann man nichts falsch machen! Beide EUR 44,5.
Saucony Kinvara 12 vs. Saucony Ride 13 (German Review)
Während der Kinvara 11 für mich noch der bessere Allrounder war als der Ride, ändert sich dieses Verhältnis dieses Jahr. Der Kinvara ist besser für schnelle Sachen, wer aber einen Schuh für alles sucht, ist mit dem Ride besser beraten. Er wird zudem auch länger halten. Beide EUR 44,5.
Saucony Kinvara 12 vs. ASICS Roadblast (German Review)
Der Roadblast ist eine Budget-Option von ASICS und war für mich in meinem Test eine Überraschung! Beide Schuhe sind sich nicht unähnlich in der Form, dass sie sehr simple und hervorragende Obermaterialien nutzen und eher auf der härteren, direkten Seite sind. Während der Kinvara jedoch sehr flexibel und stabil ist und über eine niedrige Sprengung von 4mm verfügt, arbeitet der Roadblast mit 10mm Sprengung und einer sog. Rocker-Technologie. Der Kinvara ist noch deutlich feiner abgestimmt, als der Roadblast und deshalb der bessere Schuh. Doch vor allem in Sachen Preis-Leistung ist der Roadblast stark! Beide 44,5 EUR.
Saucony Kinvara 12 vs. adidas Adios 5 (German Review)
Auch der adios 5 ist ein Schuh der schnelle Sachen genauso kann wie Läufe bis in die 20er hinein. Gewichtstechnisch nehmen sich beide Schuhe nichts, aber der adios ist weniger gedämpft und läuft sich entsprechend deutlich ruppiger. Während ich den Kinvara für eine Marathonoption halte, würde ich im adios keine 42km laufen wollen. Dafür sucht die Außensohle des adios 5 seines gleichen! Deshalb würde ich für schwierige Bedingungen den Adios empfehlen, für alles andere den Kinvara! Adios 44 EUR, Kinvara 44,5 EUR.
Saucony Kinvara 12 vs. adidas SL20 (German Review)
Der SL20 ist ein guter Schuh, wiegt aufs Gramm das gleiche wie der Kinvara und hat entsprechend ein sehr ähnliches Nutzungsprofil. Der SL 20 dämpft Vibrationen effektiver. Das Obermaterial des Kinvara spielt jedoch in einer anderen Liga und der ganze Schuh ist lebhafter, bequemer und rundum besser abgestimmt! Im SL20 bin ich mir Blasen gelaufen, im Kinvara nicht! Kinvara siegt klar für mich! Beide 44,5 EUR.
YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests HIER
Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen.
Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von Saucony kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.
Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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5 comments:
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Hi.
Der Test liest sich, als wäre der kinvara genau was ich suche
Zu mir: 3w J., w, 63kg, 170cm, Mittel-bis vorderfußlauf mit leichter Überpronation, laufe seit 7 Jahren regelmäßig Laufpensum: 15-25km, da geplagt mit allerhand Läuferproblemen.. Laufe aktuell dem adidas adios adizero und trail den La sportiva kaptiva. Jetzt suche ich nach einem Schuh, der ein bisschen mehr Komfort bei längeren Strecken bei längeren Strecken bietet und gleichzeitig ein natürliches Laufgefühl mit ein bisschen Stabilität bietet. Vielleicht noch andere Ideen/Vorschläge? Danke schon mal :)
Hey Jenny!
Schön, von dir zu hören! Ja, dein Anforderungsprofil klingt eindeutig nach Kinvara! Der Kinvara 12 ist auf jeden Fall etwas bequemer und allround tauglicher als der adios. Ich würde dir noch den Tip geben, Mal nach dem Vorgängermodell, Kinvara 11 zu schauen. Auch der ist ein Top-Schuh, der noch etwas mehr in Richtung Daily Trainer tendiert. In dem Schuh kann man wirklich alles machen, während ich in Kinvara 12 und adios keine langsamen, gemütlichen Runden laufen wollen würde.
Normalerweise empfehle ich immer den Saucony Endorphin Shift als sehr stabilen Neutralschuh, aber sosehr ich diesen liebe, ein natürliches Laufgefühl bietet er nicht. Was du noch versuchen könntest, ist der Salomon Predict 2. Der nutzt einen sehr wissenschaftlichen Ansatz von entkoppelten Sohlenabschnitten, die den Fußknochen nachempfunden sind. Die Folge ist ein sehr natürlicher Abrollvorgang, bei gleichzeitig einer enormen Stabilität. Ich bin nur das Vorgängermodell gelaufen (Predict RA), aber das habe ich sehr gemocht.
Würde mich freuen zu hören, wie du dich letzten Endes entscheidest und wie zufrieden du mit deiner Wahl bist!
Viele Grüße
Nils
Hallo Nils,
mit Blick nur auf die Stabiltät, gibt es deiner Meinung nach zwischen 11 und 12 einen Unterschied, bzw. kannst Kinvara kurz mit dem DS Trainer vergleichen(insbesondere im Hinblick auf die Stabilität)?
Danke dir!
Hi BR,
schön, dass du schreibst! Sofern ich mich erinnern kann, bietet der Kinvara 11 sowohl eine etwas breitere Plattform, als auch ein substantielleres Obermaterial als der Kinvara 12. Deshalb würde ich ihn als stabiler betrachten. Der 12er versucht das durch die Fersenkonstruktion auszugleichen, schafft es aber nicht ganz.
Beide Schuhe gehen das Thema Stabilität anders an als der DS Trainer. Ich bin zuletzt den 23er gelaufen und bei diesem war die mediale Stütze deutlich spürbar und hat mir auf längeren Strecken auch Probleme bereitet. Die Kinvaras dagegen sind neutrale Schuhe mit inherenter Stabilität bedingt durch eine breitere Plattform und den niedrige Sprengung. Ich komme mit diesen deshalb besser klar. Sie haben deutlich elegantere Flexpunkte, die Mittelsohle ist zudem etwas energetischer, sie passen auch besser an meinen Fuß als der DS Trainer. Sie sind auch deutlich stärker gedämpft und deshalb bessere Allrounder. Vor allem im 11er kann man vom Recoverylauf, über das Intervall-Workout, bis hin zum Marathonwettkampf alles machen. Der DS Trainer ist ausschließlich im schnelleren Spektrum zu Hause.
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