Article by Nils Scharff
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adidas SL20 (120€)
Einleitung
Mit dem SL20, dem Adios 5 und dem Adizero Pro habe ich in der letzten Zeit gleich drei Laufschuhe von adidas getestet, die sich auf dem Papier kaum unterscheiden. Alle scheinen sie verhältnismäßig wenig gedämpft zu sein, alle wiegen sie in meiner Testgröße EUR 44 ca. 230 Gramm und alle wollen sie schnell sein. Was den hier getesteten SL20 von den anderen beiden adidas Modellen unterscheidet, ist vor allem, dass er, als gefühlt erster adidas Schuh seit Ewigkeiten, kein Boost mehr in der Mittelsohle nutzt. Das spiegelt sich anscheinend auch direkt im Preis wider, denn der SL20 ist mit 120€ Listenpreis deutlich günstiger als Adios 5 (150€) und Adizero Pro (180€). Das Ende der adidas Boost Ära scheint somit eingeleitet - trotz toller Laufeigenschaften, ist das Material einfach zu schwer. Ob Lightstrike im SL20 ein adäquater Ersatz ist oder ob der günstigere Preis auch mit Performanceverlusten einher geht, will ich versuchen im Folgenden zu erörtern.
Pro & Contra
Pro:
Hervorragender Grip!
Dynamisches und sicheres Laufgefühl (Bodenkontakt / Seitenhalt)!
Hohe Atmungsaktivität!
Preisleistung!
Contra:
Blasen im Bereich der Achillessehne!
Etwas uninspirierendes Mittelsohlenmaterial!
Ein gutes, aber nicht herausragendes Obermaterial (adidas kann mehr!)!
Tester: Nils Scharff
Ich bin 30 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit vier Marathons gelaufen, die PB von 3:14:49h habe ich dieses Jahr trotz Corona im Rahmen eines #stayathomemarathons aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (18:14min), 10km (38:17min) über Halbmarathon (1:29h) bis eben zum Marathon. Mal sehen, wann der erste Ultra in dieser Liste auftaucht.
Daten
Gewicht:
Offiziell: 230g (Herren US9)
Testschuh: 232g (Herren EU 44 / US 10)
Sprengung: 10mm (19 / 29 mm Ferse / 14 / 24 mm Vorfuß [mit / ohne Innensohle)
Release: Verfügbar im Fachhandel für 120€
Erster Eindruck und Passform
Der adidas SL 20 hatte das Pech, dass er gleichzeitig mit dem adidas Adizero Pro und der Saucony Endorphin Familie angekommen ist. Da musste er in der Testreihenfolge erstmal hinten anstehen. Das war wirklich schade, denn die mir zur Verfügung gestellte SUMMER.RDY macht mit ihren leuchtenden Farben Lust auf mehr! Diese Sonderedition des SL 20 wird von adidas als “besonders gut geeignet für heiße Sommertage” beworben. Anscheinend ist hier im Vergleich zum regulären SL20 ein anderes Obermaterial - ebenfalls SUMMER.RDY genannt - zum Einsatz gekommen, das sich durch besonders hohe Atmungsaktivität auszeichnen soll. Doch dazu später mehr im entsprechenden Kapitel. Ansonsten sieht der Schuh vor allem richtig gut aus und versprüht irgendwie Lebensfreude. Genauso stelle ich mir einen Sommerschuh vor und deshalb habe ich ihn in den letzten Tagen auch vermehrt in meine Freizeitlooks eingebaut. Alternativ bietet adidas eine etwas edler anmutende komplett weiße Edition des SL20 SUMMER.RDY an. Ist wohl Geschmackssache, aber vor allem wenn der Schuh auch wirklich als Sportgerät genutzt werden soll, würde ich die bunte Variante immer der weißen Optik vorziehen. Weiße Laufschuhe bleiben erfahrungsgemäß leider nie lange weiß.
Bezüglich der Passform zeigt sich der SL20 etwas adidas untypisch. Während die zuletzte von mir getesteten Modelle Adizero Pro, Adios 5 und Ultraboost PB alle verhältnismäßig lang und schmal ausgefallen sind, ist der SL20 etwas kürzer geschnitten. Das fällt vor allem auf, das die Zehenbox zudem ziemlich niedrig konstruiert ist. Die mir zur Verfügung gestellte Größe EUR 44 ist deshalb minimal zu kurz, während sie in den anderen drei Modellen perfekt passt. Meine Laufschuhstandardgröße EUR 44,5 wäre im SL 20 also besser gewesen. Ansonsten sitzt der Schuh sehr gut. Obwohl er in der länge wie gesagt etwas kürzer ist, ist in der Breite des Zehenbereichs genug Platz. Das verwendete Meshmaterial scheint etwas härter zu sein, fühlt sich aber trotzdem nicht schlecht an. Der Schuh sitzt top, kein Wackeln, kein Rutschen.
Obermaterial
Das Obermaterial wirkt auf den ersten Blick ziemlich einfach und fühlt sich auch am Fuß so an. Es ist etwas fester und steifer, ich würde also nicht empfehlen den Schuh barfuß zu tragen. Das verwendete Material ist zweischichtig. Die Außenseite ist sehr fein strukturiert und wirkt fast wie ein sehr festes Strickmaterial - auch wenn adidas vom SUMMER.RDY Mesh spricht. Es wurde am Vorfuß und an der Fußinnenseite sehr grobmaschig verarbeitet um für Belüftung zu sorgen, während es bspw. an der Zehenbox und in Richtung Schnürung enger “gestrickt” ist um für mehr Struktur und Halt zu sorgen.
Vermutlich ist es das, was adidas mit “Zonen für eine optimale Luftzirkulation” meint. Ich spüre ehrlich gesagt nichts in meinem Schuh zirkulieren - wie auch mit dem Fuß im Schuh? - aber schön atmungsaktiv ist das ganze trotzdem. Ähnlich wie auch bei den anderen aktuellen adidas Modellen, wurde auf der Innenseite ein zusätzliches gröberes Material eingearbeitet - hier in einem sehr dunklen Navyton gehalten, das die ganze Konstruktion zusätzlich stabilisiert.
Rund um den Einstieg des SL20 ist das Material leicht gepolstert, was für einen guten Halt und ein angenehmes Maß an Bequemlichkeit sorgt. Nicht super weich, aber einfach angemessen für einen schnellen Trainingsschuh. Von Außen ist der Mittelfußbereich durch eine dunkelblaue suede-artige Applikation verstärkt, welche bis in den Fersenbereich hineinragt. Diese Applikation geht fließend in die harte Fersenkappe über, die die Ferse weit umschließt. Die Fersenkappe selbst ist dann von außen nochmal von einem gummiartigen Material eingefasst, welches optisch nicht gerade mein Highlight ist. Aber es ist ja auch nur ein kleiner Teil des sonst sehr schönen Schuhs. Unter anderem durch diese sehr ausgeprägte Fersenkonstruktion ist der adidas SL20 ein eher stabiler Neutralschuh, der sich gut für Läufer mit leichten Pronationsproblemen eignen könnte.
Die Zunge ist aus einem sehr feinmaschigen Mesh gefertigt und kommt ohne jedwede Polsterung aus. Da die verwendeten Schnürsenkel schön flach sind, entsteht trotzdem kein unangenehmer Druck auf dem Fußrücken. Insgesamt lässt sich der SL20 sehr angenehm schnüren. Mit wenigen Handgriffen sitzt alles wie angegossen, ohne das beim Anziehen lange herumgetüftelt werden muss.
Mittelsohle
In den zuletzt von mir getesteten adidas Modellen Adios 5 und Adizero Pro kam der neue Mittelsohlenschaum Lightstrike lediglich als verstärkendes Element im Außenbereich der jeweiligen Mittelsohle zum Einsatz, um dem ansonsten verwendeten Boost Material mehr Stabilität und Struktur zu verleihen. Im adidas SL 20 kommt jetzt ausschließlich dieses neue Lightstrike Material zum Einsatz und zwar 14mm im Vorfuß und 24mm in der Ferse. Es handelt sich um ein relativ festes Material, das mich am ehesten an Revlite von New Balance erinnert. Revlite kam in vielen Schuhen und Ausprägungen zum Einsatz und konnte seine stärken vor allem in schnellen Schuhen wie bspw. dem 1400v6 ausspielen. Lightstrike verhält sich sehr ähnlich, wirkt aber wie ein moderneres Revlite Material. Es bietet ein ähnliches Maß an Energierückgewinnung, aber gleichzeitig deutlich weniger Stoßübertragung und mehr Vibrationsdämpfung (bzw. im Umkehrschluss deutlich mehr Schutz).
Lightstrike ist somit ein adäquates Material für einen schnellen Schuh wie den SL20 und kann seine stärken vor allem bei schnelleren Trainingsläufen ausspielen. Das bedeutet für mich Halbmarathonpace (4:15min/km) oder schneller. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die im Mittelfuß eingelassene Torsionsplatte, die Vorfuß und Ferse verbindet. Diese Platte kennt man aus anderen adidas Modellen wie dem Adios oder Boston und sorgt dort wie auch im adidas SL20 für ein relativ aggressives aber effizientes Abrollverhalten.
Nach einer Art Bounce oder Spaßfaktor, wie ihn heute viele moderne Mittelsohlen bieten, sucht man im SL20 aufgrund des festen Mittelsohlenmaterials vergebens. Das ist aber gar nicht weiter schlimm, denn nicht jeder mag ein Trampolin unter seinen füßen. Für einen aufs wesentliche reduzierten Tempotrainer, wie den adidas SL20, hat man hier eine gute Wahl getoffen.
Außensohle
Das adidas großartige Außensohlen in seine Schuhe implementieren kann, haben die fränkischen Designer in herausragender Kontinuität bewiesen. Der adidas SL20 ist da keine Ausnahme. Es kommen zwei verschiedene Gummimischungen zum Einsatz, die in der Vergangenheit beide hervorragende Haltbarkeit gezeigt haben:
Im Vorfuß wird wie so oft Continentalgummi verwendet und sorgt für einen super Grip. Leichte Trails wie bspw. Parkwege oder moderate Waldwege sollten im SL20 deshalb kein Problem darstellen. Auch weil es ein sehr seitenstabiler Schuh ist.
In der Ferse kommt ein ziemlich großes Stück adiwear Gummi zum Einsatz, das besonders gut vor Abnutzung schützen soll. Gleichzeitig verstärkt es die besagte seitliche Stabilität nochmal weiter, da es für eine verhältnismäßig breite Basis sorgt. Das macht der SL20 besser als die sehr schmal geschnittenen Fersen von Adios und Adizero Pro. Ich habe lediglich einen winzigen Kritikpunkt bezüglich der Außensohle: Vor allem bei langsameren Geschwindigkeiten ist sie relativ laut auf Asphalt. Das kann man zwar als zusätzliches Sicherheitsfeature im Straßenverkehr sehen, ich wäre trotzdem lieber leiser unterwegs.
Laufgefühl
Wie sich schon angedeutet hat, ist der adidas SL20 für mich ein schneller Trainingsschuh. Wer ein härteres Laufgefühl mag, kann ihn vermutlich sogar als täglichen Laufbegleiter für die allermeisten Läufe benutzen, da er trotz der härteren Mittelsohle eine super Schock- und Vibrationsabsorbtion aufweist. Für Trainingsläufe bis 25km oder Wettkämpfe bis zum Halbmarathon ist deshalb genug Dämpfung an Bord. Mir wäre er vor allem vor entspannte Läufe jedoch zu hart.
Gleichzeitig will der adidas SL20 auch einfach schnell laufen. Dafür verantwortlich ist vermutlich das angesprochene Torsions System im Mittelfuß, dass einen dynamischen Abrollvorgang mehr oder minder erzwingt. Wenn man schnell unterwegs ist, ist das eine tolle Eigenschaft des SL20. Wenn es jedoch etwas gemächlicher sein soll, fühlt sich vor allem die Ferse für mich aber etwas hölzern an.
Auch Energierückgewinnung ist merklich vorhanden, jedoch auf eine festere Art und Weise, die mich wie gesagt an Revlite oder vielleicht etwas abgeschwächt an Salomons neues Optivibe Material erinnert. Wer jedoch ein trampolinartiges Laufgefühl bevorzugt, sucht es beim adidas SL20 vergebens. Um dieses zu finden, muss man sich innerhalb der adidas Produktpalette bei den Modellen mit Boost umsehen. Mit diesem Bounce geht leider auch der Spaßfaktor ein wenig verloren. Dieser ist im adidas SL20 jedoch auch gar nicht gewollt. Im Gegenzug bietet er nämlich eine hervorragende Stabilität für einen Trainer von 232g (in meiner Testgröße EUR 44). Diese würde mit einem weicheren Mittelsohlenmaterial vermutlich verloren gehen.
Zusammengefasst passt das Laufgefühl des adidas SL20 deshalb hervorragend zum Rest des Schuhs: Frei nach dem Motto “weniger ist mehr” macht der Schuh genau was er soll. Er ist leicht, schnell und stabil. Im adidas SL20 kann man einfach aufhören sich über seinen Laufschuh Gedanken zu machen und sich auf das wesentlich konzentrieren. Doch leider ist die Frage, ob die eigene Leistung nicht viel mehr mit Training, Laufstil, Ernährung etc. zu tun hat, oftmals unangenehmer zu beantworten, als die Frage nach ob es vielleicht der richtige Schuh war.
Zusammenfassung und Empfehlung
Wie Eingangs erwähnt, hat adidas mehrere Modelle im Segment der schnellen Trainingsschuhe platziert. Der SL20 ist dabei nicht so fein abgestimmt wie Adios 5 oder Adizero Pro. Das muss er aber auch gar nicht sein, denn er teilt deren größte Schwäche nicht: Boost. Boost ist einfach zu schwer, weshalb adidas in den Topmodellen alles erdenkliche tut um das Gewicht der Schuhe zu reduzieren. Im SL20 - ohne Boost - wird das gleiche Ziel mit viel einfacheren Mitteln erreicht. Das Ergebnis ist ein einfacher, aber schneller und guter Schuh, der während vieler Trainingskilometer Freude bereiten kann. Selbst Wettkämpfe um die 10km oder für den ein oder anderen sogar auf der Halbmarathondistanz sind im SL20 definitiv möglich. Für kürzere Distanzen gibt es sicherlich leichtere Alternativen. Für die Marathondistanz dagegen wäre mir der SL20 zu fest und unnachgiebig auf den späteren Kilometern, auch ein wenig mehr Dämpfung dürfte es für 42km sein. Allerdings gibt es auch Läufer, die den Marathon im Adios laufen. Wenn ihr vielleicht zu diesen gehört oder einfach festere Mittelsohlen und ein direktes Laufgefühl bevorzugt, solltet ihr den adidas SL20 definitiv einmal testen. Für 120€ UVP und deutlich geringere Straßenpreise ist er definitiv ein Preistipp!
Wertung 9/10 (-0,5 für Reibungsstellen / Blasen an der Ferse; -0,3 für eine wenig inspirierende Mittelsohle; -0,2 fürs offensichtliche Sparen am Obermaterial)
Ich habe eigentlich nur ein wirkliches Problem mit dem adidas SL20: Ich laufe mir Blasen im Bereich der Achillesferse. Das ist sehr schade, denn ansonsten ist er wirklich ein super Schuh für schnelle Kilometer - vor allem für Läufer, die eine festere Mittelsohle und ein direktes Laufgefühl bevorzugen. Für meinen persönlichen Geschmack würde ich mir ein etwas weicheres und spaßigeres Mittelsohlenmaterial wünschen, aber damit wären wir wieder beim Adios 5. Ansonsten würd ich mir wünschen, dass adidas sich von den scheinbar allgegenwärtigen 10mm Sprengung in ihrer Mittelsohle verabschiedet und moderatere 6-8mm in ihren Produktlinien einführt. Aber auch das ist Geschmackssache. Darüber hinaus wirkt das Obermaterial des SL20 etwas “billig” im Vergleich zu den unfassbar guten Designs, die adidas im Adios und im Adizero Pro umgesetzt hat. Das hat wahrscheinlich mit dem starken Preis von 120€ zu tun, wäre aber trotzdem ein Punkt mit Potential nach oben.
Vergleiche
adidas SL 20 vs. adidas Adios 5 (German Review)
Für 30€ mehr bekommt man im Adios einen perfekt abgestimmten schnellen Trainer mit etwas mehr Bounce (dank Boost) und mit vor allem einem besseren Obermaterial. Die 2mm weniger Mittelsohle spürt man meiner Meinung nach nicht. Ich würde sagen der Adios ist der minimal bessere Schuh, der SL20 hat dafür das um längen bessere Preisleistungsverhältnis. Adios 44 EUR, SL20 44,5 EUR.
adidas SL 20 vs. adidas Adizero Pro (German Review)
Für 50€ mehr bekommt man im Adizero Pro ein Stück großartige Ingenierskunst, mit hervorragend abgestimmten Laufeigenschaften, dem subtilen Vorwärtsdrang der Carbitexplatte und dem besten Obermaterial, dass ich bisher am Fuß hatte. Auch wenn er vermutlich fast ebenso haltbar ist, ist der Adizero Pro jedoch vor allem ein Wettkampfschuh (2.0), während der SL20 ein günstiger, aber guter, schneller Trainer ist, in dem man auch Wettkämpfe bestreiten kann. SL20 44,5 EUR, Adizero Pro 44,5 EUR.
adidas SL 20 vs. Saucony Kinvara 11 (German Review)
Der SL 20 ist etwas leichter und fühlt sich deutlich mehr nach Racer an als der Kinvara. Er ist härter und hat dank der guten Außensohle mehr Haltbarkeit und Grip, taugt aber nur bis zum Halbmarathon. Kinvara kann komfortabler und mit mehr Dämpfung (vor allem im Vorfuß) bis zur Marathondistanz. Beide sehr stabil für ihre Klasse. Beide 44,5 EUR.
adidas Adizero Adios 5 vs. Brooks Hyperion Tempo (English Review)
Der Brooks ist ein leichter, schneller, stabiler Trainer in dem man auf der (Halb-) Marathondistanz auch Wettkämpfe laufen kann. Hyperion ist unfassbar bequem mit einem herausragenden Obermaterial und deutlich mehr Mittelsohle. SL20 mit mehr Bodengefühl und Stabilität. Beide sehr haltbar. Beide 44,5 EUR.
adidas Adizero Adios 5 vs. New Balance 1400v6 (English Review)
Der engste Vergleich in diesem Artikel. In beiden kann bei sehr ähnlicher Dämpfung und Laufverhalten Wettkampf und Training absolviert werden. Der 1400v6 ist dabei deutlich leichter, und der bessere 5-10km Racer. Er wird aber auch höchstens halb so lange halten. Beide für mich nur bis Halbmarathon. SL20 44,5 EUR, 1400v6 44 EUR.
adidas Adizero Adios 5 vs. Saucony Fastwitch 9
Der Fastwitch ist viel minimalistischer, deutlich leichter und hat eine leichte mediale Stütze. Fastwitch für Intervalle auf der Laufbahn und Rennen bis maximal 10km. SL 20 deutlich vielseitiger, fast genauso stabil aber deutlich schwerer. 44,5 in beiden.
YouTube Playlist englischsprachigen Laufschuhtests HIER
Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen.
Den Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir adidas kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.
Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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4 comments:
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Hallo Nils, zunächst mal tolle Review vielen Dank! Hast du auch eine Review des mittlerweile erschienenen SL 20.2 in der Pipeline? Der scheint etwas mehr Dämpfung zu haben.
Ich bin auf der Suche nach einer Ergänzung zu meinem Clifton 7 für Intervall und Fartlekläufe unter 12km. (Tempo 4:15-5:00)
Hatte an den SL20 bzw. SL20.2 und an den Adizero Pro gedacht, da mir diese Modelle sehr gut gefallen und ich mit 93kg nicht der leichteste Läufer bin.
Hi Felix,
leider nein! Wenn du mehr Dämpfung als beim SL20 haben willst, würd ich aber auch vom adizero Pro abraten. Leichte, schnelle Trainingsschuhe meiner Wahl wären zur Zeit der Puma Liberate Nitro oder der Saucony Kinvara 12. Für beide hab ich Tests hier auf RTR. Vorteil des Liberate ist das bessere Dämpfungsmaterial und die tolle Außensohle und damit verbunden mehr Haltbarkeit. Vorteil des Kinvara ist die Stabilität. Wenn du gute Erfahrungen mit deinem Clifton gemacht hast, wäre natürlich auch noch der Rincon 1 oder 2 von Hoka eine gute Ergänzung für schnellere Workouts. Für näheres müsstest du mir vielleicht noch ein bisschen was über Laufstil, Wochenkilometer, Fußform (breit? schmal?) andere Schuhe etc. sagen. Hoffe das hilft dir so schon weiter!
Viele Grüße, Nils
Danke für die schnelle und hilfreiche Antwort.
Allzu viel Erfahrung mit Laufschuhen habe ich ehrlicherweise noch nicht, da ich jetzt erst im Lockdown begonnen habe wieder regelmäßig zu laufen. Ich hab den Clifton 6 einmal durchgelaufen und jetzt den Clifton 7. Vorher hatte ich die Saucony Ride 9 und 10 die waren auch top.
Gehe nun so 2-3 mal die Woche laufen wobei da stets mindestens ein 10km lauf mit einem Laufpartner mit so 5:45 min/km dabei ist. Darüberhinaus habe ich jetzt seit einigen Wochen gefallen an Fartlek und Intervall läufen gefunden. Da ist dann gerne auch mal ein Sprint dabei und ich dachte mir es wäre spaßig für diese Läufe noch ein zweites (leichteres, schnelleres) Paar zu haben. In der Woche komme ich dann entsprechend so auf 25-35km. Mein Fuß ist eher breit und mein Spann eher hoch.
Ich habe zu Adidas tendiert, da die Sohlen so gelobt werden und ich ab und zu auch ein paar Km auf Forstwegen zurück lege. Zudem gibt es die im Netz stark reduziert.
Dachte als recht schwerer Läufer brauche ich entsprechend nen gedämpften Schuh zumal die Clifton echt schön gedämpft sind. Ob ich Stabilität oder nicht benötige weiß ich ehrlich gesagt nicht. Der Clifton mit der hohen Sohle erschien mir anfangs etwas wackelig aber da habe ich mich schnell dran gewöhnt. Deine Reviews von dem Puma und dem Kinvara werde ich mir jetzt mal durchlesen und dann 2-3 der Modelle bestellen und anprobieren. Vielleicht muss ich aber auch einfach warten bis die Laufläden wieder öffnen :D
Beste Grüße,
Felix
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