Saturday, May 11, 2024

Testbericht: HOKA Mach 6 - Leichtgewichtiger Allrounder, der Spaß macht! 4 Vergleiche (German)

Artikel von Marcel Krebs

HOKA Mach 6 (160€)

 


Einleitung

Nachdem ich bereits vom Vorgängermodell, dem HOKA Mach 5, äußerst angetan gewesen bin, war ich sehr erfreut, als ich erfahren habe, dass ich nunmehr auch den neuen Mach 6 von HOKA werde testen können.


Im Vergleich zum Vorgänger verspricht der Mach 6 eine noch reaktivere und großzügiger bemessene Mittelsohle. In Kombination verspricht dies vor allem eins: Noch mehr Lauffreude!


Zudem verfügt der Mach 6 nunmehr auch über eine richtige Außensohle, was der Langlebigkeit deutlich zuträglich sein sollte.


Wie sich der HOKA Mach 6 während der Testphase geschlagen hat, was sein idealer Einsatzzweck ist und wie er sich vom Vorgängermodell im Praxistest vor allem unterschieden hat, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.

Pro & Contra


Pro:

  • Lauffreudige Mittelsohle; weicher und noch reaktiver als im Vorgängermodell

  • nunmehr mit einer langlebigen Außensohlengummierung

  • äußerst geringes Gesamtgewicht mit Blick auf die Stapelhöhe 

  • vielseitig einsetzbar; hervorragender Allrounder

  • trotz des geringen Gewichts rundum komfortabel

  • Verbraucherfreundlicher Preispunkt, insbesondere mit Blick auf Vielseitigkeit und deutlich verbesserter Haltbarkeit


Contra:

  • sehr dichtes Obermaterial zwar Schmutz- und Feuchtigkeits-abweisend, jedoch nur eingeschränkt atmungsaktiv, gerade bei wärmeren Temperaturen


Neutral:

  • Performance-orientiertere Passform im Vergleich zum Vorgängermodell. Eine weite Passform ist jedoch alternativ erhältlich

  • wer für schnellere Einheiten gewohnt ist, mit Carbon-Schuhen zu laufen, dem dürfte der letzte Punch fehlen; aber das ist streng genommen nichts, was man einem Schuh ohne Platte vorwerfen kann

Tester: 

Marcel ist ein begeisterter Trail- und Hindernisläufer (OCR), der zunehmend auch den Straßenlauf für sich entdeckt. Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen für Straße und Trail begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art.


Aktuell fokussiert sich Marcel auf sein Training und entsprechende Qualifikationswettkämpfe für den UTMB, den er in 2023 laufen möchte. Hierbei absolviert er Wohnort bedingt auch unzählige Trainingskilometer auf der Straße. Wer zudem einen vergleichsweise breiten Vorfuß hat, sollte sich Marcel’s Eindrücke von den getesteten Modellen genauer ansehen.


Daten


Gewicht:

  Offiziell: 232g (Herren EU 44 / US10)

  Testschuh: 238g (Herren EU 44 / US 10)

Sprengung: 5mm (37mm Ferse / 32mm Vorfuß)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 160€


Link zum englischen RTR-Test des HOKA Mach 6: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck und Passform

Optisch kommt mein Testmodell des HOKA Mach 6 zunächst zwar gefällig, jedoch eher unauffällig in gedeckten Farben daher. Doch auch wer es knalliger und farbenfroher mag, kommt diesbezüglich auf seine Kosten. Wie von HOKA gewohnt, gibt es auch den Mach 6 in Zahlreichen Farbvarianten. Hierbei besonders erfreulich: Während manch anderer Hersteller die weitere Ausführung - sofern überhaupt vorhanden - lediglich in sehr gedeckten Farben (meist schwarz) anbietet, gibt es auch für all jene mit breiteren (Vor-) Füßen farbenfrohe Alternativen. 


Was die Passform angeht, so ist der Mach 6 im Vergleich zum Vorgänger etwas enger geworden, wie ihr auf dem obigen Foto gut erkennen könnt. Dies liegt zum einen an der etwas pointierter zulaufenden Zehenbox als auch am verwendeten Obermaterial. Während dieses beim Vorgängermodell über etwas Stretch verfügt, ist das zweischichtige Obermaterial des Mach 6 merklich fester, jedoch auf der fußzugewandten Seite weiterhin sehr schön weich. 



Wem das Obermaterial des Mach 5 ein wenig zu lose war, der kann sich also auf jeden Fall freuen. Wer jedoch, so wie ich, über einen etwas breiteren Vorfuß verfügt, sollte die weite Variante in jedem Fall in Erwägung ziehen. Ich persönlich bin jedoch auch mit dem etwas performanceorienteren Fit des Obermaterials trotz breiteren Vorfußes noch gut zurecht gekommen, auch wenn ich mir diesbezüglich etwas mehr Platz bzw. Strech im Obermaterial gewünscht hätte. Aber da wird man es vermutlich nie jedem recht machen können und da HOKA wie gesagt auch eine breite Variante anbietet, sollte da für jeden Fußform was dabei sein.


 

Obermaterial

Wie im Abschnitt zur Passform bereits angesprochen, ist das Obermaterial des Mach 6 auf der Innenseite sehr schön, bequem. Dies ist die weiche untere Schicht, die ihr auf dem obigen Foto sehr schön durchschimmern sieht. Darüber befindet sich eine weitere Schicht, die für einen festen und sicheren Halt sorgt. Die Kehrseite dieser Festigkeit ist naturgemäß, dass das Obermaterial nicht ganz so atmungsaktiv ist wie beispielsweise ein Single Mesh. Während meiner Testläufe war es teilweise jedoch bereits über 20 Grad und der Fuß blieb stets angenehm und heizte nicht unangenehm auf. Umgekehrt war es sehr angenehm, den Mach 6 gerade auch an kälteren Tagen am Fuß zu haben.


Die Zuge ist seitlich vernäht, was ein Verrutschen zuverlässig verhindert. 


Was die Polsterung der Zuge angeht, so ist diese zwar vergleichsweise dünn, nimmt jedoch jeglichen Druck sehr effektiv vom Fußrücken, nicht zuletzt aufgrund der neoprenartigen “Aufpolsterung” im Bereich der Schnürsenkel. Letztere sind im positiven Sinne simpel gestaltet und tun was sie sollen. Es wird auf Strech verzichtet und auch die Länge ist völlig passend.


Mit einem Gewicht in meiner Testgröße EU 44 von gerade einmal 238 Gramm ist der HOKA Mach 6 ein echtes Leichtgewicht. um so erstaunlicher, dass die Produktentwickler es dennoch geschafft haben, einen sehr komfortabel gepolsterten Schuh zu konstruieren.  Insbesondere die Fersenkappe ist sehr komfortabel gepolstert und sitzt sicher am Fuß.


Mittelsohle

Beim Blick auf die Mittelsohle wird sofort klar, dass der Mach 6 hier bei der Stapelhöhe deutlich zugelegt hat. Diese beträgt nunmehr 37mm unter der Ferse bzw. 32mm unter dem Vorfuß). Gleichzeitig ist es den Produktentwicklern von HOKA gelungen, im Vergleich zum Vorgängermodell das Gewicht sogar noch einmal weiter zu reduzieren und zwar auf gerade einmal 238 Gramm bei meinem Testmodell in Größe US-M10 bzw. EU 44. Das ist wirklich top!


Zudem besteht die Mittelsohle nunmehr vollständig aus einem besonders reaktiven und weichen Mittelsohlenschaum. Bei diesem handelt es sich um einen Supercritical EVA Foam (SCF). Dieser ersetzt den bislang beim Mach 5 eingesetzten ProFly+ Mittelsohlenschaum.  Dies hat zur Folge, dass der HOKA Mach 6 noch einmal deutlich lauffreudiger geworden ist als sein Vorgänger. Doch hierzu gleich mehr. 


Außensohle

Neben der Mittelsohle hat die Außensohle im Vergleich zum Vorgängermodell die deutlichste Änderung erfahren. 


Wie ihr auf dem obigen Foto gut erkennen könnt, verfügt der Mach 6 nunmehr über eine vollwertige Aussensohle und eine großzügige Gummierung. Zwar hielt die Außensohle bzw. der exponierte Mittelsohlenschaum des Mach 5 überraschend gut über nunmehr rund 300 Kilometer. Dies wird jedoch zum einen an meinem sehr neutralen Laufstil gelegen haben. Zum anderen an der Tatsache, dass ich den Mach 5 nach Abschluss der Testphase vor allem auf dem Laufband genutzt habe. 


In jedem Fall ist die neue Außensohle eine klarer Gewinn. Die Außensohle wird auf diese Weise wesentlich widerstandsfähiger und damit langlebiger, insbesondere auf der Straße und Gravelwegen. Zum anderen stabilisiert sie vermutlich auch den weicheren Mittelsohlenschaum.  


Auch in Sachen Grip ist die neue Außensohle ein klarer Schritt nach vorne und für einen Straßenschuh völlig passend.


Laufgefühl

Kommen wir zu der entscheidenden Frage, wie sich der neue Mach 6 mit dem reaktivieren Mittelsohlenschaum, der größeren Stapelhöhe und der neuen Außensohle läuft. Um es kurz zu machen: Richtig, richtig gut! Die Mittelsohle ist sehr reaktiv mit einem schönen Vortrieb, was man vor allem auch bei schnelleren Einheiten spürt. Trotz der recht weichen, aber keineswegs zu weichen, Mittelsohle ist der Mach 6 aufgrund des vergleichsweise breiten Leistens sehr stabil und vermittelt stets ein sicheres Laufgefühl. Er fühlt sich hierbei genauso leicht an, wie es das Gewicht auf der Waage verspricht. 



Aufgrund der größeren Stapelhöhe ist der Mach 6 nunmehr definitiv auch eine spannende Alternative für längere Läufe. Bis zur Halbmarathondistanz habe ich den Mach 6 getestet und hatte nicht das Gefühl, dass dies schon das Ende der Fahnenstange ist. Für noch längere Läufe würde ich jedoch je nach Ambition, Anlass und Leistungslevel eher zu noch stärker gedämpften Modellen wie den Skyward-X oder den Cielo X1 greifen. Meine Erfahrungen stehen somit im Einklang mit der Hersteller-Empfehlung, denn HOKA empfiehlt den Mach 6 für Distanzen zwischen 5km und Halbmarathon und trifft damit aus meiner Sicht voll ins Schwarze.



Auch auf dem Laufband macht der Mach 6 weiterhin eine gute Figur, auch wenn die tolle Mittelsohle auf festem Untergrund noch besser zur Geltung kommt. 


Zusammenfassung und Empfehlung

Mit dem HOKA Mach 6 ist HOKA ein äußerst gelungenen Nachfolger für den Mach 5, der seinen Namen auch wirklich verdient. Der Mach 6 bietet deutlich mehr Dämpfung sowie eine weichere und reaktivere Mittelsohle. Bei der Außensohle wurden Haltbarkeit und Traktion deutlich verbessert. Und das alles in einem noch einmal etwas leichteren Gesamtpaket von gerade einmal 238 Gramm für eine US-M10 bzw. EU 44. Das ist top! Die neue, performanceorientierte Passform in der Zehenbox ist Geschmackssache, wobei HOKA den Mach 6 erfreulicherweise auch in einer weiten Version anbietet, so dass diesbezüglich jeder eine passende Version finden sollte. Einzig die Atmungsaktivität des Obermaterials könnte verbessert werden, da die Außenschicht des Obermaterials wirklich sehr dicht ist. In der kalten und nassen Jahreszeit ist dies jedoch zweifelsohne vorteilhaft.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass HOKA mit dem Mach 6 einen äußerst lauffreudigen, leichtgewichtigen und vielseitig einsetzbaren Schuh auf den Markt gebracht hat, der kaum einen Wunsch offen lässt. Und dies zu einem für heutige Verhältnisse durchaus attraktiven Preis. 


Der HOKA Mach 6 eignet sich hervorragend als Daily Trainer für geübte Läufer. Auch als Uptempo-Trainer ist er eine spannende Option für all jene, die auch bei diesen Läufern gerne zu einem Modell ohne (Carbon-) Platte greifen. 


Marcels’ Punktzahl: 9.24/10

Laufgefühl: 9.25 - Passform: 9 - Wert: 9.75 - Stil: 9

4 Vergleiche


HOKA Mach 5 (Deutscher Testbericht hier)

Auf diesen Vergleich bin ich im Testbericht bereits ausführlich eingegangen. In Kurzform: Der Mach 6 ist lauffreudiger, langlebiger und aufgrund der größeren Stapelhöhe auch komfortabler. Die Passform ist zudem performanceorientierter geworden, wobei eine weite Passform alternativ verfügbar ist. Ein Nachfolger, der sich in jedem Fall lohnt!

Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.


HOKA Mach X (Deutscher Testbericht hier)

Wer aufgrund der im Mach X verbauten Pebaxplatte einen leichtgewichtigen Uptempo-Schuh mit Extra-Kick erwartet hatte, wird vermutlich enttäuscht sein. Der Mach X hat eine deutlich festere Mittelsohle und rollt eher als dass er einen nach vorne katapultiert. Dies liegt zum einen am ausgeprägten Rocker. Zum anderen an der merklich festeren Mittelsohle sowie dem deutlich höheren Gesamtgewicht. Dies macht den Mach X vor allem für schwerere Läufer interessant und alle jene, die z.B. den Saucony Shift mögen, sich jedoch mehr Lauffreude und ein im Vergleich geringeres Gesamtgewicht wünschen. Wer jedoch die klassischen Charakteristika der Mach-Serie wie eine natürlich Abrollbewegung, ein geringes Gesamtgewicht und vielseitige Einsatzmöglichkeiten präferiert, greift auf jeden Fall zum neuen Mach 6.

Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.


New Balance FuelCell Rebel v4 (Deutscher Testbericht hier)

Der Rebel 4 kommt dem Mach 6 von allen Vergleichsmodellen in vielerlei Hinsicht am nächsten. Die Mittelsohle des Rebel 4 ist noch etwas weicher als jene des Mach 6 und sogar noch ein wenig leichter. Dies geht jedoch auch mit etwas weniger Dämpfung insbesondere unter dem Vorfuß einher. Das Obermaterial ist ebenfalls recht fest, jedoch ein wenig atmungsaktiver. In Sachen Passform unterscheiden sich die beiden Modelle hingegen deutlich. Während der Mach 6 insbesondere in der Zehenbox eher eng geschnitten ist, fällt der Rebel 4 gerade in diesem Bereich besonders großzügig aus. Aufgrund der großzügigen Dämpfung ist der Mach 6 einen Hauch vielseitiger und liegt daher für mich eine Nasenlänge vorne. Beide sind jedoch hervorragende leichtgewichtige Daily Trainer, die auch als Schuhe für für schnellere Einheiten gut geeignet sind. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.

    

ASICS Novablast 4 (Deutscher Testbericht hier)

Während der Novablast sei Version 2 eher ein klassischer Daily Trainer ist, handelt es sich bei der Mach-Serie eher um einen Uptempo-Trainer, der sich in der Neuauflage auch sehr gut als Daily Trainer eignet. Mit diesen Hintergründen im Hinterkopf, lassen sich die beiden Modelle auch gut von einander abgrenzen. Der NB4 ist noch besser gedämpft und bietet eine klassische 8mm Sprengung vs. 5mm im Mach 6. Das Obermaterial des NB4 ist ebenfalls recht fest und dicht, ist jedoch ein wenig atmungsaktiver. Zudem ist der Novablast merklich schwerer als der Mach 6. Wer einen agilen Allrounder sucht und auf ein Maximum an Dämpfung verzichten kann, greift zum Mach 6. Wer primär einen klassischen Daily Trainer sucht, sollte sich den NB4 jedoch auf jeden Fall einmal näher anschauen.

Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.


Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Hoka kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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