Artikel von Markus Zinkl
Zegama ZoomX Trail 2 (179,00 €)
Einleitung
Der Nike Zegama 2 ist ein Laufschuh, der sowohl auf der Straße als auch auf dem Trail eine gute Figur macht. Mit seinem einzigartigen Design und fortschrittlichen Technologien verspricht er, das Laufen zu einem komfortablen und angenehmen Erlebnis zu machen. In diesem Testbericht werden wir uns die verschiedenen Aspekte des Schuhs genauer ansehen und analysieren, wie sie sich auf die Gesamtleistung und das Laufgefühl auswirken.
Pro:
Endlich gute Haftung und Traktion dank Vibram Außensohle
Sehr komfortable Dämpfung
rollt extrem gut in einfachem Gelände
relativ stabil für maximale Dämpfung
Contra:
etwas schwer
Knöchel Gamasche nur ein Gimmick
Schnürsenkel Leiste wirkt billig und fehl am Platz
sehr kurze Schnürsenkel verhindern Marathonschnürung
Tester:
Markus Zinkl ist 34 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.
Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.
Daten
Gewicht:
Offiziell: 328g
Testschuh: 339g (Herren EU 44,5 / US 10.5)
Sprengung: 5 mm
Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 179,00 €
Link zum englischen Testbericht: HIER
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Erster Eindruck, Passform und Obermaterial
Auf den ersten Blick wirkt der Nike Zegama 2 etwas schwer, was möglicherweise auf das dichte Mesh-Obermaterial zurückzuführen ist. Trotz seines Gewichts besticht der Schuh durch sein ansprechendes Design, das bis auf die grüne Schnürsenkelleiste durchweg positiv ist.
Diese wirkt etwas klobig und unpassend, als ob sie von einem 4-Jährigen angeklebt wurde. Dazu ist sie zumindest in meiner Farbkombination grün-glänzend, was sehr nach billigem Kunststoff aussieht.
Das Obermaterial besteht aus einem relativ dichten Mesh, das in zwei Lagen ausgeführt ist - einem Liner innen (gelb) und Mesh außen (weiß). Dies könnte dazu beitragen, dass der Schuh etwas schwerer ist. Eine luftigere Ausführung könnte hier sowohl das Gewicht reduzieren als auch die Atmungsaktivität verbessern.
Der Halt um den Mittelfuß ist recht gut. Die komfortabel gepolsterte Zunge ist an den Seiten vernäht, sodass sie auch nicht verrutscht. Hier wäre auch noch etwas Potential Gewicht einzusparen. Auch mit einer etwas dünneren Zunge wäre ähnlicher Komfort möglich.
Die Knöchel Gamasche ist kaum spürbar, bietet jedoch nur wenig Schutz vor eindringendem Schmutz. Ohne Marathonschnürung sitzt die Ferse etwas locker. Durch die sehr kurzen Schnürsenkel konnte ich allerdings das zusätzliche Loch nicht für eine Marathonschnürung nutzen.
Der Vorderfußbereich bietet relativ wenig Platz, was jedoch für meinen eher schmalen Fuß kein Problem darstellte.
Mittelsohle
Die Mittelsohle des Nike Zegama 2 besteht aus weichem Zoom X Schaum, der in einer festeren Mittelsohlenmischung (Dual Density) eingeschlossen ist. Dies sorgt für eine sehr weiche Dämpfung mit einem leichten Bounce.
Die gute Energierückgewinnung trägt dazu bei, dass der Schuh extrem gut rollt. Die Einfassung des weichen Zoom X Schaums in einen festeren Schaum, sorgt trotz der hohen Stapelhöhe zur Stabilität bei. Diese Kombination macht dabei auch einen sehr guten Job.
Außensohle
In der Vergangenheit hatte Nike wenig Erfolg mit ihren eigens entwickelten Außensohlen. Mit dem Zegama 2 haben sie sich daher für eine Vibram Außensohle entschieden, die für ihre hervorragende Performance und Haltbarkeit bekannt ist.
Sie kommt mit kleinen Traction-Lugs an den Stollen, ähnlich wie beim Hoka Speedgoat. Diese Kombination aus Leistung und Haltbarkeit ist immer noch unübertroffen. Die Außensohle funktioniert auf allen Untergründen gewohnt gut. Waldboden, harte Pfade, Gestein, Wurzeln und Moos sind im Trockenen und bei Nässe kein Problem.
Laufgefühl
Trotz seines etwas schweren und klobigen Gefühls bietet der Nike Zegama 2 ein weiches und smoothes Laufgefühl. Er ist erstaunlich reaktiv bei schneller Pace, ist jedoch aufgrund seines Gewichts eher für längere, langsamere Läufe geeignet.
Auf technischen Trails funktioniert er zwar, kommt aber dann auch durch die hohe Stapelhöhe an seine Grenzen. Dabei ist auch die Ferse nicht 100% fest, was die Stabilität und das Vertrauen in den Schuh noch etwas erhöhen würde. Gerade auf ebenen und einfachen Trails rollt der Zegama 2 aber extrem gut. Es stellt sich sehr schnell das Gefühl “wie auf Schienen” ein.
Zusammenfassung und Empfehlung
Trotz seines etwas schweren Gewichts bietet er ein weiches und angenehmes Laufgefühl. Die Verwendung von Vibram für die Außensohle ist ein großer Pluspunkt, da sie für ihre hervorragende Leistung und Haltbarkeit bekannt ist.
Einige kleinere Schwächen, wie die grüne Schnürsenkelleiste und das etwas schwere Gewicht, könnten in zukünftigen Modellen verbessert werden. Trotz dieser kleinen Mängel ist der Nike Zegama 2 ein solider Laufschuh, der viel zu bieten hat.
Für Läufer, die einen vielseitigen Schuh suchen, der sowohl auf der Straße als auch auf dem Trail eingesetzt werden kann, ist der Nike Zegama 2 eine gute Wahl. Er ist besonders geeignet für lange, langsamere Läufe und bietet ein weiches und angenehmes Laufgefühl. Für Läufer mit schmaleren Füßen könnte er eine besonders gute Passform bieten. Es wird empfohlen, den Schuh vor dem Kauf anzuprobieren, um sicherzustellen, dass er gut passt und bequem ist.
Markus’ Punktzahl: 8,65/10
Laufgefühl: 9 - Passform: 8 - Wert: 8 - Stil: 8,5 - Traktion: 9,5 - Steinschutz: 9
6 Vergleiche
Hoka Mafate Speed 4 (RTR Review)
Beide recht ähnliche Schuhe. Der Mafate Speed bietet etwas weniger Dämpfung und ist etwas leichter als der Zegama 2. Beide sind eine gute option für lange Trail Läufe. Dabei macht der Speed eine etwas bessere Figur in technischerem Gelände. Der Zegama 2 ist durch seine bessere Dämpfung und etwas weichere Zoom X Mittelsohle die bessere Option, wenn es auf einfachen Trails geht und man es rollen lassen möchte.
Hoka Tecton X2 (RTR Review)
Für den Tecton X2 gilt auch alles was ich bereits im Mafate Speed 4 Vergleich angestellt habe. Dabei ist er dann nochmal um einiges schneller und bietet durch seine Carbon Platte mehr reaktivität und gibt mehr Energie zurück. Für Raceday muss es der Tecton X2 sein.
Altra Experience Wild (RTR Review)
Auf den ersten Blick sind beide Schuhe extrem unterschiedlich. Dennoch sind sie recht ähnlich was das Laufgefühl angeht. Die Mittelsohle des Zegama 2 ist nochmal etwas weicher und hat etwas mehr Komfort. Der Zegama 2 hat eine etwas bessere Haftung durch die Vibram Außensohle und auch einen etwas besseren Halt um den Mittelfuß. Wer einen etwas breiteren Vorderfuß hat, dem wird der Experience Wild auf jeden Fall besser passen.
On Cloudsurfer Trail (RTR Review)
Der Cloudsurfer mit seinen Cloudtec Pods ist überraschend Weich und bietet ebenfalls eine gute Dämpfung. Der Halt im Schuh, gerade im Mittelfußbereich, finde ich allerdings etwas lose. Insgesamt hat hier der Zegama 2 eine bessere Passform für meinen Fuß und ist dadurch auch stabiler, wenn es nicht geradeaus geht. Der On ist für mich auch eher für einfache Trails und, anders als der Zegama 2, auch gut für die Straße geeignet.
Salomon Glide Max TR (RTR Review)
Was das Laufgefühl und auch die Passform angeht, sind für mich beide Schuhe sehr ähnlich. Der Glide Max hat einen etwas besseren Halt in der Ferse, der Mittel- und Vorderfuß Halt sind nahezu identisch. Die Traktion des Zegama 2 ist etwas besser. Dafür ist der Zegama 2 für lange Strecken etwas komfortabler. Der Glide Max TR ist auch etwas leichter als der Zegama 2 (ca. 30g in Gr. 44,5). Daher würde ich für kürzere bis mittlere Strecken den Salomon und für längere den Nike empfehlen.
Merrell Agility Peak 5 (RTR Review)
Der Agility Peak 5 ist definitiv der bessere Schuh, wenn es technischer wird. Hier bietet er einen besseren Halt und durch seine festere und direktere Mittelsohle mehr Stabilität. Die Außensohle des Zegama 2 ist für mich gleich auf. Durch seine weichere und komfortablere Mittelsohle empfehle ich den Zegama 2 wieder für längere, einfachere Strecken. Wenn es etwas kürzer und technischer wird, den Agility Peak 4.
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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Top4Running/Nike kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
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