Wednesday, December 28, 2022

Testbericht: Hoka Mafate Speed 4 - Vielseitige Spaßmaschine für (fast) jedes Terrain (German)

Artikel von Marcel Krebs 

Hoka Mafate Speed 4 (180€, aktuell jedoch vielerorts günstiger)


Einleitung

In der ersten Jahreshälfte durfte ich mit dem Tecton-X bereits den vor allem auf Wettkämpfe ausgerichteten Schuh von Hoka testen. Den entsprechenden RTR-Bericht findet ihr hier. Der Tecton-X verfügt über eine zweigeteilte Carbon-Platte, eine vergleichsweise großzügige Dämpfung und kann seine Stärken vor allem auf trockenem Untergrund hervorragend ausspielen. Zudem ist er mit gerade einmal 260g in meiner Testgröße US-M10 ein echtes Leichtgewicht. 

Pünktlich zum UTMB in Chamonix präsentierte Hoka im Herbst mit dem Mafate Speed 4 einen weiteren vielversprechenden Trailschuh. Dieser verfügt über eine noch großzügigere Dämpfung und vor allem eine wesentlich profilierte Außensohle. 


Ob der Hoka Mafate Speed 4 zu recht in den Vordergrund gerückt wurde, oder ob es sich hierbei eher um eine Marketingmaßnahme handelte, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten dank dem Running Warehouse Europe, das mir den Hoka Mafate Speed 4 freundlicherweise kostenfrei zum Testen zur Verfügung stellte.


Pro & Contra


Pro:

  • Hervorragender Grip auch auf nassem und matschigen Untergrund

  • Lauffreudige Mittelsohle

  • Trotz der hohen Stapelhöhe auch auf technischeren Passagen sicherer Mittelfußhalt

  • Dichtes und trotzdem atmungsaktives Obermaterial verhindert das Eindringen von Schmutz 

  • Fühlt sich am Fuß deutlich leichter an, als er tatsächlich ist


Contra:

  • Zehenbox könnte etwas großzügiger sein (schmaler als beim Tecton-X, jedoch breiter als beim Speedgoat 5)

  • “Heel flare”, also die nach hinten gebogene Fersenkappe, funktioniert wie ein Trichter für aufgewirbelten Dreck und kleine Äste 

  • kein Leichtgewicht


Tester: 

Marcel ist ein begeisterter Trail- und Hindernisläufer (OCR), der zunehmend auch den Straßenlauf für sich entdeckt. Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen für Straße und Trail begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art.


Aktuell fokussiert sich Marcel auf sein Training für den UTMB (OCC), für den er sich in 2022 sportlich qualifiziert hat und den er in 2023 - Losglück vorausgesetzt - laufen möchte. Hierbei absolviert er wohnortbedingt auch unzählige Trainingskilometer auf der Straße. Wer zudem einen vergleichsweise breiten Vorfuß hat, sollte sich Marcels Eindrücke von den getesteten Modellen genauer ansehen.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 295g (Herren US9) // 241g (Damen US8)

  Testschuh: 310g (Herren EU 44 / US 10)

   Sprengung: 4mm (33mm Ferse / 29mm Vorfuß)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 180€, aktuell jedoch vielerorts günstiger

Link zum englischen RTR-Test des HOKA Mafate Speed 4: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER



Erster Eindruck und Passform


Optisch kommt der Hoka Mafate 4 Speed fast schon sommerlich daher. Doch auch in der kalten Jahreszeit macht das "racing red” direkt Lust, los zu laufen, auch wenn es wahrscheinlich doch eher ein Orangeton ist;-)


Daneben gibt es auch noch eine etwas gedecktere Farbvariante in dunkelgrün und rot (die unsere US-Kollegen testen durften, deren RTR Review findet ihr hier), so dass hier auch unterschiedliche Geschmäcker auf ihre Kosten kommen sollten. 


Mir gefallen beide Varianten auf jeden Fall optisch schon mal sehr gut.


Kommen wir zur Passform. Beim ersten Reinschlüpfen fällt sofort auf, dass der Hoka Mafate Speed 4 in der Zehenbox etwas enger geschnitten ist als der Tecton-X. 


Dies wird im direkten Vergleich auch optisch sehr schön deutlich. Oben seht ihr die deutlich spitzer und schmaler nach vorne zulaufende Zehenbox des Mafate Speed 4.


Die Zehenbox des Tecton-X ist vorher hingegen vergleichsweise rund. Zudem geht die Schnürung sehr weit nach unten und das Material unter der Schnürung ist dehnbar, so dass sich der Tecton-X hervorragend an einen breiteren Vorfuß anpasst. 

Für mich persönlich ist die Zehenbox des Mafate Speed 4 jedoch trotz meines etwas breiteren Vorfußes gerade noch ausreichend dimensioniert. Er trägt sich angenehm und es traten auch keinerlei Blasen zwischen den Zehen oder Ähnliches auf. Etwas mehr Platz in der Zehenbox wäre dennoch wünschenswert, auch wenn dies natürlich immer eine Gratwanderung ist, insbesondere in technischem Terrain.

 

Obermaterial

In der Einleitung hatte ich es ja bereits angerissen: Das Obermaterial ist recht dicht, was das Eindringen von Schmutz effizient unterbindet, ohne dass die Atmungsaktivität nennenswert darunter leidet. 


Die Schnürung endet weiter oben als beim Tecton-X und das Obermaterial ist fester, so dass es insgesamt weniger dehnbar ist, was neben dem pointierter zulaufenden Leisten zu einem insgesamt mehr performance-orientierten - und somit in der Zehenbox auch etwas engerem - Sitz beiträgt. 

Auf dem obigen Foto gut zu erkennen sind die zahlreichen Overlays sowie die Verstärkungen rund um die Ösen sowie die Übergänge zum Zehenschutz. 


Besagter Zehenschutz funktioniert in der Praxis sehr gut. Dies liegt auch daran, dass die Zehenbox ausreichend hoch ist, so dass nichts drückt oder einengt.



Die Zunge des Mafate Speed 4 ist durchaus großzügig gepolstert, ohne dass man den Eindruck bekommen könnte, dass es zu viel des Guten sei. Denn schließlich ist der Mafate Speed 4 ja gerade auch für lange (Ultra-) Rennen ausgelegt.



Die Zunge ist - wie es inzwischen fast schon - im positiven Sinne - guter Standard bei vielen Herstellern ist, fest mit dem Obermaterial verbunden (gusseted tongue). Hierdurch wird ein seitliches Verrutschen der Zuge effizient verhindert.



Die Fersenkappe bietet viel Licht, jedoch auch ein wenig Schatten. 


Zuerst zum Positiven: Der Fersenhalt ist ausgezeichnet. Der Mafate Speed 4 sitzt bombenfest, aber komfortabel am Fuß - genau so, wie es sein soll. 


Weniger gelungen finde ich hingegen den “Heel flare”, der sich bei mehr und mehr Hoka-Modellen wiederfindet. Interessanterweise hat Hoka jedoch beim Topmodell, dem Tecton-X, eine klassische Fersenkappenform gewählt; wie ich finde, zum Glück. In der Theorie soll diese vom Fuß nach hinten weg geschwungene Form Druck von der Achillessehne nehmen. In der Praxis kann ich diesbezüglich jedoch keinen Unterschied zum Tecton-X oder sonstigen Modellen mit klassischer Fersenkappe feststellen. Vielmehr fungiert diese Form der Fersenkappe (unfreiwillig) als “Schmutzsammler”. Durch die trichterartige Form gelangen aufgewirbelter Schmutz, Matsch, kleine Ästchen, etc. deutlich leichter in den Schuh als bei der klassischen Passform. Daher würde ich mir wünschen, dass Hoka zukünftig wieder zur klassischen Fersenkappe zurückkehrt.


Aber auch wenn die Fersenkappe in der jetzigen Form nicht optimal ist: Ernsthaft trüben tut sie den Gesamteindruck keinesfalls.


Mittelsohle

Neben der hervorragenden Außensohle (hierzu gleich mehr) bildet die Mittelsohle das Herzstück des Hoka Mafate Speed 4. 


Wie man auch optisch leicht erkennen kann, besteht die Mittelsohle aus zwei Schichten. Hierbei handelt es sich um einen inzwischen bewährten Mittelsohlenaufbau, den dieses Jahr eine Reihe von Herstellern gewählt haben, insbesondere auch Saucony. Hierbei wird unterhalb des Fußes ein moderner und besonders reaktiver Mittelsohlenschaum genutzt. Dieser ist in aller Regel folgerichtig auch deutlich weicher als die klassischen Mittelsohlenschäume. Um den Schuh dennoch hinreichend zu stabilisieren, verwenden die Hersteller als zweite Schicht zumeist einen deutlich festeren Mittelsohlenschaum als Bindeglied zur Außensohle. 

Diesen Grundgedanken hat augenscheinlich auch Hoka beim Mafate Speed 4 verfolgt: Unter dem Fuß findet sich mit PROFLY+ ein weicher und reaktiver Mittelsohlenschaum (hellblau). Darunter befindet sich mit PROFLY (ohne das “+”). ein klassischer, vergleichsweise fester Mittelsohlenschaum, der teilweise auch als Außensohle fungiert.



In der Praxis funktioniert diese Kombination sehr gut. Der Mafate Speed 4 ist lauffreudig und die Mittelsohle generiert einen motivierenden Vortrieb - nicht zuletzt aufgrund der Rocker-Konstruktion. Dies geht jedoch aufgrund des oben beschriebenen Mittelsohlenaufbaus jedoch nicht auf Kosten der Stabilität. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund der durchaus beachtlichen Stapelhöhe des Mafate Speed 4 eine starke Leistung der Produktentwickler von Hoka.


Außensohle

Oft genug war in diesem Jahr die Mittelsohle der heimliche oder offensichtliche Star vieler neuer (Super-) Schuhe. Und zweifelsohne ist diese wie soeben detailliert geschildert auch beim Mafate Speed 4 absolut top.

Hervorheben möchte ich beim Hoka Mafate Speed 4 daneben jedoch vor allem auch die hervorragende 5 mm dicke Vibram Megagrip-Außensohle mit Litebase-Konstruktion und äußerst griffigen Stollen. Oft genug liest man wahre Wunderdinge über Vibram Außensohlen. Und das oft auch zurecht. Nach meiner Erfahrung unterscheiden sich diese jedoch teilweise recht erheblich. Es scheinen hierbei trotz der immer gleich lautenden Bezeichnungen (Vibram Megagrip bzw. Vibbram Litebase) durchaus auch unterschiedliche Gummimischungen zum Einsatz zu kommen und in jedem Fall auch stark unterschiedliche Profile.


Dies lässt sich im Vergleich zur - eher durchschnittlichen - Außensohle des Tecton-X sehr schön deutlich machen.


Die Außensohle des Tecton-X hat nicht nur weniger Profiltiefe, sondern auch eine gänzlich andere Anordnung und Form der Stollen. 





Im Kontrast dazu sind die Stollen des Mafate Speed 4 dem Profil des Speedgoat 5 deutlich ähnlicher, insbesondere was die “Riffelung” und Form der Stollen angeht. Dies allerdings mit dem Unterschied, dass beim SG 5 Vibram Megagrip (ohne den Litebase Zusatz), also die schwerere, aber dafür durchgehende, Außensohlengummierung zum Einsatz kommt. 



Dagegen setzt Hoka beim Mafate Speed 4 wie auch beim Tecton-X auf Vibram Litebase, also die Mittelsohlengummierung, bei der lediglich die Hauptabriebsstellen mit einer Außensohlengummierung versehen sind. An den anderen Stellen fungiert somit die festere der beiden Mittelsohlenschichten (organge) als Außensohle.


Auch wenn die Bezeichnung namens Vibram Litebase gleich ist, liegen zwischen den Außensohlen des Tecton-X sowie des Mafate Speed 4 Welten. Während die Außensohle des Tecton-X unter trockenen Bedingungen gut funktioniert und sich auch auf Asphalt hervorragend laufen lässt, spielt die Außensohle des Mafate Speed 4 ihre Stärken vor allem auf weichem und matschigen Untergrund bestmöglich aus. Besonders deutlich wird der Grip der Außensohle des Mafate Speed 4 auf Asphaltpassagen: Hier „klebt“ der Mafate Speed 4 regelrecht an der Straße. Gefühl und Geräusch sind vergleichbar mit dem Laufen über einen klebrigen Küchenboden, auf dem eine Flasche Cola ausgelaufen ist. Dieser Effekt ist auch nach knapp 100 Testkilometern noch vorhanden und ein wirklich starkes Statement. 


Laufgefühl


In den vorherigen Kategorien hatte ich es ja bereits angedeutet: Der Hoka Mafate Speed 4 läuft wirklich klasse! Was bedeutet dies konkret? Trotz des Gewichts von gut 300g in meiner Größe US-M10 ist der Mafate Speed 4 sehr lauffreudig und die Energierückgabe durch die dicke Schicht aus PROFLY+ Mittelsohlenschaum ist deutlich spürbar. Dennoch bietet der Mafate Speed 4 auch auf technischeren Passagen einen stabilen Halt, was bei dieser Stapelhöhe keinesfalls selbstverständlich ist. 


Während meiner Testrunden über die letzten Wochen bin ich den Mafate Speed 4 über Distanzen von 25-30km gelaufen. Hierbei war was die Untergründe angeht von kurzen Asphaltpassagen bis zu technischen Abschnitten alles dabei. Vor allem jedoch bin ich sehr viel über Singletrails gelaufen, die nicht selten auch stellenweise matschig waren - typisches Herbstwetter eben. Hier konnte der Mafate Speed 4 seine Stärken voll ausspielen und bot neben der hinlänglich erwähnten Lauffreude stets auch sicheren Halt - sei es auf nassen Blättern oder auf matschigem Untergrund. Die Beine fühlten sich hierbei auch nach längeren Läufen noch sehr gut an, was sicherlich auch an der hervorragenden Dämpfung des Mafate Speed 4 lag.


Zusammenfassung und Empfehlung

Im Testbericht bin ich an vielen Stellen ja bereits auf den Vergleich mit dem Tecton-X eingegangen und möchte dies auch hier tun, da sich auf diese Weise die Charakteristika des Mafate Speed 4 sehr gut herausarbeiten lassen.


Der Mafate Speed 4 ergänzt den Tecton-X nicht nur hervorragend als Trainingsschuh, sondern ist auch ein ernsthafter Kandidat für den Wettkampftag. Dies liegt vor allem an der hervorragenden Außensohle. 


Die Passform ist zudem etwas Performance-orientierter, was man gleichsam als Vor- oder auch als Nachteil begreifen kann.


Insbesondere auf langen (Ultra-) Distanzen macht sich zudem die sehr großzügige Dämpfung bezahlt. Hier fällt auch das im Vergleich zum Tecton-X deutlich höhere Gewicht wesentlich weniger ins Gewicht als auf kürzeren Distanzen. Dies gilt umso mehr, da insbesondere bei widrigen Witterungsbedingungen der hervorragende Grip der Außensohle ein großer Vorteil ist, der sich am Ende natürlich auch in der Wettkampfzeit widerspiegelt. 


Aber auch wer einfach nur einen vielseitigen und zuverlässigen Trainingsschuh für nahezu alle Bedingungen sucht, sollte sich den Hoka Mafate Speed 4 unbedingt einmal näher ansehen. Mal abgesehen von Extrembedingungen wie Eis oder äußerst technischen Passagen, ist der Mafate Speed 4 ein hervorragender Allrounder, der nahezu keine Wünsche offen lässt.


Falls die Produktentwickler von Hoka hier mitlesen, an dieser Stelle dennoch ein paar Vorschläge:

  • Verbreiterung der Zehenbox des Mafate Speed 4 bzw. Verwendung des gleichen Leisten wie beim Tecton-X

  • Entwicklung einer Soft Ground Version des Tecton-X mit einer (ggf. etwas abgespeckten) Außensohle wie beim Mafate Speed 4, wie es Salomon sehr erfolgreich mit dem S/Lab Pulsar SG getan hat

  • Beseitigung des Heel Flares, der es Schmutz unnötig leicht macht, in den Schuh einzudringen, indem er quasi als Trichter fungiert 


Und um die Ausgangsfrage zu beantworten: Aus meiner Sicht wurde der Mafate Speed 4 in Chamonix völlig zu Recht von HOKA in den Vordergrund gerückt. Die Marketing-Abteilung von HOKA fasst die Charakteristika des Mafate Speed 4 auf Ihrer Homepage wie folgt zusammen: “Unschlagbarer Grip. Hervorragender Komfort. Reaktionsfähige Dämpfung. Der Mafate Speed 4 ist das Nonplusultra für anspruchsvolles Terrain.” Mit Ausnahme der Bezeichnung als “Nonplusultra” kann ich mich diesem Fazit guten Gewissens anschließen - schließlich muss ja noch ein wenig Luft nach Oben für die Neuerungen des kommenden Jahres bleiben. Idealerweise  basierend auf den obigen Vorschlägen;-)

Abschließend noch ein Wort zum Preis-/Leistungs-Verhältnis: 180,- EUR sind zweifelsohne ein stolzer Preis für ein Paar Laufschuhe, insbesondere ohne kostspielige Carbonplatte. Der Mafate Speed 4 hat sich jedoch zum einen auf den bisherigen gut 100 Testkilometern als äußerst langlebig erwiesen - bislang ist kaum Abnutzung erkennbar. Zum anderen gibt es den Mafate Speed 4 aktuell im Handel vielerorts bereits deutlich günstiger, was ihn teilweise schon zu einem echten Schnäppchen macht, bei dem man bedenkenlos zugreifen kann.


Marcel’s Punktzahl: 9.23/10

Laufgefühl: 9.25 - Passform: 9.25 - Wert: 9 - Stil: 9 - Traktion: 9.5 - Steinschutz: 9


Vergleiche


HOKA Tecton-X (Deutscher Testbericht)

Auf diesen Vergleich bin ich im Testbericht bereits äußerst ausführlich eingegangen. Daher an dieser Stelle lediglich kurz zusammengefasst. Tecton-X für schnelle Rennen auf trockenem Untergrund, für alles andere Mafate Speed 4. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.


inov-8 TrailFly G-280 (English Review)

Der Mafate Speed 4 und der Trailfly G-280 verfügen beide über eine hervorragende Außensohle und eine vergleichbare Profiltiefe. Die Zehenbox des G-280 ist hingegen großzügiger bemessen und auch sonst ist das Obermaterial (Knit-Upper) des G-280 etwas weniger Performance-orientiert als der Mafate Speed 4, was letztgenanntem insbesondere in matschigem und technischerem Terrain Vorteile verschafft. Die Mittelsohle des G-280 ist weniger großzügig bemessen, was insbesondere im Vorfuß auch spürbar ist. Beim Gewicht sind beide nahezu gleichauf. Beide in Größe US-M10, die inov-8 jedoch in eine EU43 umrechnet, während HOKA wie die meisten Hersteller in eine EU44 konvertiert.


Salomon Pulsar Trail (Deutscher Testbericht)

Im Gegensatz zum Mafate Speed 4 macht der Salomon Pulsar Trail insbesondere als Door-to-Trail Schuh eine sehr gute Figur. Grund hierfür sind im Wesentlichen die deutlich höhere Stollendichte als auch die wesentlich geringe Profiltiefe im Vergleich zum Mafate Speed 4. Hinsichtlich des Uppers kommt bei beiden ein recht dichtes Obermaterial zum Einsatz, welches guten Schutz gegen eindringenden Schmutz bietet. Im Gegensatz zum Mafate Speed 4 verfügt der Pulsar Trail zudem über eine (Steinschutz-) Platte namens EnergyBlade, die zudem den Vortrieb unterstützt, jedoch über keinen Rocker wie der Mafate Speed 4. Wer einen Door-to-Trail Schuh sucht oder unterwegs viele Asphaltpassagen hat, schaut sich den Pulsar Trail ruhig einmal näher an, alle anderen greifen zum Mafate Speed 4. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44.

ASICS Fuji Lite 3 (Deutscher Testbericht)

Ähnlich dem Salomon Pulsar Trail, ist auch der ASICS Fuji Lite 3 ein hervorragender Allrounder, der auch auf Asphalt zur Hochform aufläuft. Die Mittelsohle ist für einen Trailschuh auch ohne “Superschaum” sehr reaktiv und bietet gleichzeitig auch auf technischen Trails zuverlässigen Halt. Hinsichtlich des Tragekomforts sowie der Passform sind beide Modelle top. Der Mafate Speed 4 ist wesentlich großzügiger gedämpft und verfügt über eine deutlich profiliertere Außensohle. Wer einen tollen Allrounder sucht, der sich zudem hervorragend auf Asphalt läuft, greift zum Fuji Lite 3, wer hingegen einen reinrassigen Trailschuh sucht, greift zum Mafate Speed 4. Spartipp zum Fuji Lite: Im Vergleich zum Vorgängermodell handelt es sich beim Fuji Lite 3 um ein reines Upper-Update, so dass ihr beim Fuji Lite 2 bedenkenlos zugreifen könnt, wenn ihr ihn irgendwo zum Schnäppchenpreis im Angebot seht. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.


Altra Mont Blanc (Deutscher Testbericht)

Beide Modelle verfügen über eine großzügig bemessene Dämpfung und eine sehr gute Vibram Litebase Außensohle. Hinsichtlich des Gewichts liegt der Mont Blanc minimal vorne und verfügt über die Altra-typische Nullsprengung, während der Mafate Speed 4 über 4mm Sprenung verfügt. Der große Unterschied zwischen den beiden Modellen liegt in der Passform. Der Mont Blanc verfügt zum einen - auch das ist Altra-typisch - über die wesentlich geräumigere Zehenbox. Vor allem jedoch bietet die Fersenkappe des Mont Blanc leider keinerlei Stabilität und bei mir trotz aller Bemühungen auch keinen Fersenhalt. Die Zunge ist ebenfalls lediglich minimal gepolstert, während der Mafate Speed 4 über eine klassische Fersenkappe (vom Heel Flare abgesehen) und eine vergleichsweise großzügig gepolsterte Zuge verfügt. Aufgrund der Patzer des Mont Blanc beim Obermaterial gewinnt der Mafate Speed 4 diesen Vergleich klar. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU 44.


Link zum englischen RTR-Test des HOKA Mafate Speed 4: HIER

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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Hoka & Running Warehouse EU kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.

 

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Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.

 

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4 comments:

Anonymous said...

Schöner Test, das Pro und Contra bringt es auf den Punkt : dieser Schnabel an der Ferse ist eine Fehlkonstruktion ! Das Gewicht finde ich bei der Masse an Dämpfung komplett in Ordnung, unter 30 km läuft man ja eher direkte Schuhe in technischerem Terrain. Schnitt finde ich genau richtig, habe aber einen "normalen" Fuß....unterm Strich besser nicht zuviel Spiel bei der Stapelhöhe wenn es technisch wird, auf alle Fälle ein Top-Schuh ! Grüße aus dem Schwarzwald, Ingo

Marcel said...

Hallo Ingo, danke für das positive Feedback. Schön zu hören, dass Du mit dem Mafate Speed 4 so gut zurecht kommst. Dies Passform zwischen SG5 und Tecton-X dürfte in der Tat recht "massentauglich" sein. Viele Grüße, Marcel

Andreas said...

Hast du denn einen Vergleich zum Speedgoat 5? Ich trage normalerweise immer US9 aber der Speedgoat 5 ist jetzt im Mittelfuß fast zu breit. Ich muss die Schuhe ganz fest zuziehen so weit es geht damit ich nach ein bisschen einwärmen noch guten Halt im Schuh hatte. Das war im Evo speedgoat nicht so. Auch der Tecton X passt viel besser da ist normal "Luft" zwischen den beiden Seiten. Der Evo Mafate 2 war da auch schon ähnlich den hätte ich fast eine halbe Nummer kleiner nehmen können. Jetzt meine Unsicherheit, Mafate Speed 4 ja oder nein und wenn ja welche Größe. Der soll ja breiter als der SG5 sein?

Marcel said...

Hi Andreas, den SG5 hatte ich lediglich kurz in der Wohnung am Fuß, da er mir im Vorfuß deutlich zu eng war. Sowohl der Tecton-X als auch der Mafate Speed 4 passen bei mir gleich gut am Mittelfuß, während der Mafate Speed 4 in der Zehenbox etwas schmaler als der Tecton-X aber breiter als der SG 5 ist. Aber natürlich ist jeder Fuß anders, aus meiner Sicht fällt der Mafate Speed 4 jedoch größengerecht aus.