Monday, October 09, 2023

Testbericht: Saucony Triumph RFG- "Run For Good"

Artikel von Marcel Krebs 

Saucony Triumph RFG (190€)


Einleitung

Der Triumph ist - trotz einer Vielzahl weiterer wirklich gelungener Modelle - bereits seit einigen Jahren neben dem Endorphin Speed einer meiner absoluten Favoriten im breiten Produktportfolio von Saucony. Dies liegt neben dem hervorragenden Komfort auch daran, dass der Triumph in den letzten Versionen deutlich leichter und lauffreudiger geworden ist. Somit ist er ein exzellenter Allrounder, insbesondere für all diejenigen, die keine umfangreiche Laufschuh Rotation aufbauen möchten. 


Umso gespannter war ich daher, als mich Saucony kurz nach dem Triumph 21 (meinen Testbericht findet ihr hier) mit einem Sample des neuen Triumph RFG überraschte. RFG steht hierbei für “Run For Good”, was man in etwa mit “Laufen und dabei Gutes tun” übersetzen kann. 


Diese Namensgebung ergibt sich hierbei nicht von ungefähr, sondern ist Ausdruck des starken Fokus auf die Verwendung nachhaltiger Materialien. Diese kommen hierbei nicht nur im Obermaterial, sondern auch in Mittel- und Außensohle zum Einsatz. Doch dazu später mehr. 


Auf jeden Fall verspricht Saucony, dass die Verwendung nachhaltiger Materialien nicht zulasten der Performance geht. Also das Beste aus beiden Welten. Und das erfreuliche dabei: Trotz des sicherlich nicht unerheblichen Forschungsaufwands ist der Preis der gleiche wie beim regulären Triumph 21, was auf jeden Fall lobenswert ist. 


Wie sich der neue Materialmix in der Praxis geschlagen hat, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.


Pro:

  • Konsequente Umsetzung einer besonders umweltfreundlichen Alternative innerhalb der Triumph-Produktfamilie bei nahezu gleichbleibender Performance

  • Äußerst komfortabel

  • Weiche Mittelsohle durch breiten Leisten sehr stabil

  • Macht auch als Freizeitschuh eine gelungene Figur

  • Preis unverändert im Vergleich zum Triumph 21

  • Stretchmaterial bietet mehr Flexibilität insbesondere im Vorfußbereich als das reguläre Modell (Triumph 21)

  • Gute Eignung als Allrounder


Contra:

  • Für schmale Füße mag das Stretchmaterial zu (leichten) Stabilitätseinbußen bei schnelleren Einheiten führen

  • etwas schwerer und weniger reaktiv als das “Original”; beides in der Praxis jedoch kaum spürbar

Tester: 

Marcel ist ein begeisterter Trailrunner aus Deutschland, der zunehmend den Straßenlauf für sich entdeckt und dort seine meisten Trainingskilometer absolviert. Er hat gerade seinen PR auf der Halbmarathondistanz in Berlin (1:32) und seinen Marathon-PR in Hamburg (3:17) geknackt. Außerdem liebt er es, bei Rennserien wie der UTMB World Series, die dieses Jahr mit dem Finale in Chamonix (OCC) ihren Höhepunkt findet, auf den Trails unterwegs zu sein. 


Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. Folgt ihm auf IG für die neuesten Nachrichten über seine Testpipeline und vieles mehr (@running.analytics).

Daten

Gewicht:

  Offiziell: 295g (Herren US9) // 266 (Damen US8)

  Testschuh: 304g links /317g rechts (Herren EU 44 / US 10)

Sprengung: 10mm (37mm Ferse / 27mm Vorfuß)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 190€


Erster Eindruck und Passform

 

Den Umweltgedanken hat Saucony beim Triumph RFG konsequent zu Ende gedacht. Dies wird bereits beim Versand deutlich, denn der Schuh wird in einem speziell angefertigten Schuhkarton ohne zusätzliche Umverpackung geliefert.


Mein allererster Eindruck hinsichtlich der Farbgebung war ein wenig zurückhaltend. Dies änderte sich jedoch schon nach kurzer Zeit und ich finde den Triumph RFG richtig schick. Auch in der Freizeit macht der eine gelungene Figur und passt gut zur Jeans.


Hinzu kommt, dass das Obermaterial mit pflanzlichen Stoffen gefärbt wurde und somit besonders umweltfreundlich ist. 

Auch die Passform ist gelungen und und bietet insbesondere im Bereich der Zehenbox noch mehr Komfort als der Triumph 21, da bei letztgenanntem die äußere Schicht des Obermaterials recht fest ist, während das Obermaterial des Triumph RFG nicht nur herrlich weich ist, sondern auch über einigen Stretch verfügt. Die Passform kann ich somit guten Gewissens mit “anziehen und wohlfühlen” kurz und knapp zusammenfassen.


Obermaterial

Im obigen Abschnitt hatte ich es ja bereits angesprochen: Das Obermaterial ist wirklich sehr angenehm zu tragen, was neben der großzügigen Passform vor allem auch am Stretch im Obermaterial liegt. Diesen werden vor allem jene von Euch zu schätzen wissen, die so wie ich über einen etwas breiteren Vorfuß verfügen. Aber auch in der Freizeit profitiert man von diesem Komfort. 


Die Polsterung im Bereich der Fersenkappe ist gut, allerdings haben die beim Triumph 21 verwendeten Materialien hier hinsichtlich des Komforts die Nase leicht vorne, da diese noch weicher sind. Dies habe ich jedoch lediglich mit einer Schnittwunde in diesem Bereich gemerkt. Die meisten werden hier keinen großen Unterschied merken, vor allem wenn der direkte Vergleich wegfällt. 


Der Fersenhalt selbst ist rundum gelungen. Der Saucony Triumph RFG sitzt fest und gleichzeitig komfortabel am Fuß - ganz so, wie es sein soll. 


Auch eine als Anziehhilfe gedachte Schlaufe ist an der Fersenkappe vorhanden. Ich nutze diese nicht, sie stört jedoch auch nicht und viele wissen eine solche anscheinend zu schätzen, da sich eine solche inzwischen an einer Vielzahl von Modellen findet. 


Die Zunge ist komfortabel gepolstert - ganz so, wie man es von einem Mitglieder der Triumph-Produktfamilie erwartet. Die Dicke fällt hierbei in die Kategorie genau richtig: Der Komfort ist 1a, ohne dass man das Gefühl hätte, dass hier noch nennenswert Gewicht hätte eingespart werden können. 


Mittelsohle

Auch im Bereich der Mittelsohle setzt Saucony beim Triumph RFG konsequent auf den Einsatz umweltfreundlicher und erneuerbarer Rohstoffe. 

Folgerichtig kommt beim Triumph RFG nicht der bewährte PWRRUN+ Mittelsohlenschaum zum Einsatz, wie wir ihn unter anderem auch vom Triumph 21 kennen. 


Stattdessen setzt Saucony beim Triumph RFG auf ein neu entwickeltes Dämpfungsmaterial namens PWRRUN BIO+. Dieses besteht aus dem erneuerbaren Rohstoff Mais, um den Kunststoffanteil zu reduzieren. 


Stapelhöhe und Sprengung sind identisch mit den Werten des Triumph 21. Der Triumph RFG verfügt folgerichtig über eine Sprengung von 10mm, die sich jedoch eher wie eine klassiche 8mm Sprenung anfühlt. Dies liegt vermutlich auch daran, dass die Mittelsohle recht weich ist und man dadurch etwas “tiefer” im Schuh steht, was ich jedoch als angenehm empfinde. 


Außensohle

Wie bereits beim Obermaterial sowie der Mittelsohle setzt Saucony auch bei der Außensohle konsequent auf Umweltverträglichkeit und nachwachsende Ressourcen. Konkret besteht die Außensohle zu 80% aus Naturkautschuk. Saucony wirbt diesbezüglich explizit mit gleicher Performance wie bei der synthetischen Außensohle, was ich aus der Praxis auch bestätigen kann: Beide sind keine “Gripmonster”, bieten auf der Straße und Sandwegen jedoch stets sicheren Halt. Zudem ist die Außensohle sehr abriebfest und hinsichtlich der Dicke großzügig bemessen, so dass diese hinsichtlich der Haltbarkeit sicher keinen begrenzenden Faktor darstellen wird. 


Laufgefühl

Die angenehme Passform hatte ich ja bereits in den vorhergehenden Abschnitten lobend erwähnt. Ein dehnbares Obermaterial hat bei manchen Modellen den Nachteil, dass der Schuh gerade bei intensiven Einheiten weniger stabil am Fuß sitzt. Dies ist beim Saucony Triumph RFG erfreulicherweise nicht der Fall, was sicherlich auch zu guten Teilen am vergleichsweise breiten Leisten liegt.


Das Laufgefühl ist rundum angenehm in einer weiten Bandbreite an Pacebereichen. seine Stärken hat der Triumph RFG zweifelsohne bei längeren Erholungsläufen oder als Allrounder für die sprichwörtliche “Runde um den Block”. 


Im direkten Vergleich zum T21 ist die Mittelsohle etwas weicher und weniger reaktiv, was sich jedoch lediglich bei Tempodauerläufen bemerkbar macht. Die meisten Läufer werden hier keinen nennenswerten Unterschied bemerken, insbesondere bei langsamen Einheiten >5 Min/KM.

Zusammenfassung und Empfehlung


Saucony hat mit dem Triumph RFG das - frei übersetzte - Motto “Laufen und dabei gutes Tun” gelungen umgesetzt. Dies beginnt beim Karton und endet bei der Außensohle. Das Laufgefühl ähnlich zum Triumph 21. Der Gewichtsunterschied ist gering und in der Praxis nicht wirklich spürbar. 


Das Innenmaterial des Triumph 21 ist noch etwas weicher, was an den recycelten Garnen des RFG liegen mag. Die Mittelsohle des RFG ist im direkten Vergleich etwas weicher und weniger reaktiv, was in der Praxis jedoch den wenigsten Läuferinnen und Läufern auffallen dürfte. 


Der Saucony Triumph RFG ist somit eine hervorragende Wahl für all jene, die einen besonders umweltfreundlichen Allrounder suchen, der sich für eine weite Bandbreite an Pacebereichen einsetzen lässt, ohne Kompromisse bei der Qualität machen zu müssen. Zudem ist eine lange Lebensdauer zu erwarten und Saucony bietet den RFG zum gleichen Preis wie den Triumph 21 an, was vor dem Hintergrund der sicherlich nicht unerheblichen Forschungsarbeit ein Extralob verdient. 


Auch in der Freizeit macht der Triumph RFG eine rundum gelungene Figur. Wer hingegen das letzte Quäntchen Performance sucht, greift statt zum RFG zum Triumph 21.

Marcel’s Punktzahl: 8.75/10

Laufgefühl: 8.5- Passform: 9 - Wert: 9 - Stil: 9

Vergleiche

Saucony Triumph 21 (Deutscher Testbericht)

Auf diesen Vergleich bin ich im Testbericht bereits sehr ausführlich eingegangen, daher an dieser Stelle lediglich noch einmal kurz in der Zusammenfassung: Der Triumph RFG verfolgt einen auf Umweltschutz und Ressourcenschonung gerichteten Ansatz, ohne hierbei nennenswerte Abstriche bei der Performance zu machen. Zudem hat er ein weiches und dehnbares Obermaterial, was der Passform insbesondere im Vorfußbereich entgegenkommt. Die Mittelsohle des T21 ist hingegen etwas fester und reaktiver. Wer also das Optimum an Performance wünscht, greift zum T21. Wer hingegen die anderen genannten Aspekte in den Vordergrund stellt und einen Schuh sucht, der sich auch in der Freizeit gut tragen lässt, sollte sich den Triumph RFG auf jeden Fall einmal näher ansehen. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44.


Saucony Triumph 20 Runshield (Deutscher Testbericht)

Die Runshield-Ausführung des T20 ist eine hervorragende Wahl an regnerischen Tagen bzw. danach, wenn es noch viele Pfützen etc. auf Straßen und Sandwegen gibt. Das Obermaterial ist stark wasserabweisend, aber nicht wasserfest, was für die gerade beschriebenen Bedingungen völlig ausreicht. Der große Vorteil ist, dass der T20 Runshield hierdurch noch überraschend atmungsaktiv ist und sich somit auch an einem verregneten Sommertag angenehm am Fuß anfühlt. Das Obermaterial ist konstruktionsbedingt fest und dicht, sodass diejenigen, die etwas mehr Platz im Vorfuß benötigen, ggf. auch mal eine halbe Größe größer probieren sollten.

Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44.


Saucony Endorphin Speed 3 (Deutscher Testbericht)

Auch wenn der ES3 von vielen Läufern auch sehr gerne als Daily Trainer genutzt wird, ist das Verhältnis zwischen ES3 und Triumph RFG für mich kein “entweder oder", sondern ein “sowohl als auch”. Der lauffreudigere, aber auch weniger stabile, deutlich leichtere ES3 mit seiner Nylonplatte für Tempoeinheiten und für viele Läufer auch eine ernsthafte Option für den Wettkampf. Triumph RFG hingegen für langsamere Dauerläufe und Erholungseinheiten. Wer sich zwingend für einen entscheiden möchte, geht nach dem vorgesehenen Schwerpunkt: Als lauffreudiger Allrounder für die Runde um den Block nach Feierabend ist der T21 der Schuh der Wahl. Für den etwas trainierten Läufer mit gewissen Ambitionen, der auch ab und an mal ein Stabi-Training absolviert, möglichst neutral abrollt und auch mal flotter unterwegs ist, ES3. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44.


ASICS Gel-Nimbus 25 (Deutscher Testbericht)

Diese beiden Modelle weisen eine Vielzahl von Ähnlichkeiten auf. Auch beim Nimbus wurde stark auf die Umweltverträglichkeit geachtet, wobei der Triumph RFG diesen Gedanken noch weitergehend und konsequenter umsetzt. Der Nimbus ist extrem komfortabel. Gleiches lässt sich jedoch insbesondere im Vorfußbereich auch vom Triumph RFG sagen. Der Nimbus 25 hat eine leicht geringere Sprengung (8mm vs. 10mm), was in der Praxis jedoch kaum spürbar ist. Beim Gewicht liegen beide Modelle gleichauf. Die Außensohle ist bei beiden im positiven Sinne unspektakulär und jeweils sehr großzügig bemessen, so dass eine entsprechende Langlebigkeit erwartet werden kann. In Sachen Reaktivität der Mittelsohle hat hingegen der Triumph RFG die Nase vorne. Beide größengerecht in US-M10 bzw. EU44.


Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Saucony kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


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