Friday, October 06, 2023

Testbericht: Salomon DRX Bliss (German)

Artikel von Markus Zinkl

Salomon - DRX Bliss (160,00 €)

Einleitung


Der DRX Bliss ist ein neuer Stabilitäts-Laufschuh von Salomon. Er ist mit einem Gewicht von 266g in der Referenzgröße 42,5 relativ leicht und hat eine Absatzhöhe von 34 mm und eine Vorfuß Höhe von 26 mm (8 mm Sprengung). Die Stabilität wird auch durch das sogenannte “Active Chassis”, den orangenen Leisten, erreicht. Dabei handelt es sich um festere EVA Elemente, die den Fuß lateral und medial unterstützen sollen. 


Die Mittelsohle besteht aus Salomons Energy Foam, einer Mischung aus EVA und Olefin-Copolymerblock, die mittlerweile in fast allen Salomon-Laufschuhen für Straße und Trail zu finden ist. Sie ist widerstandsfähig und vermittelt ein recht reaktionsfreudiges Gefühl, ohne weich zu sein. Gleichzeitig absorbiert sie Vibrationen und Stöße sehr gut und bietet stets eine scharfe, schnelle Rückfederung.


Die Außensohle umschließt die gesamte Plattform und besteht aus dem altbekannten Contagrip-Gummi.


Das Obermaterial ist ein dicht gewebtes, jedoch recht dünnes und transparentes Engineered Mesh, das mit “SensiFit” für guten Mittelfußhalt sorgen soll. “Sensifit” sind TPU Überzüge an der Schnürung und geben dem ansonsten dünnen Obermaterial ihre Struktur.


Pro & Contra


Pro:

  • relativ leicht

  • komfortables und atmungsaktives Obermaterial

  • “gusseted” Zunge

  • guter Allrounder


Contra:

  • Salomon bietet ihn als max. Dämpfungsschuh an. Dafür relativ feste und dünne Mittelsohle

  • Fersen-Lockdown könnte besser sein. Heel-Lock Schnürung erforderlich

  • Active-Chassis muss erst eingelaufen werden

Tester: 

Markus Zinkl ist 33 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.

Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 266g (Herren EU 42 / US 9) 

  Testschuh: 284g links/ 294g rechts (Herren EU 44,5 / US 10,5)

Sprengung: 8mm (34 mm Ferse / 26 mm Vorfuß)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 160,00 €

Link zum ersten englischen Review: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck und Passform

Zuerst finde ich das Design in Grau mit dem markanten orangefarbenen Active Chassis sehr ansprechend. Eines der ersten Dinge, die ich bei neuen Testexemplaren mache, ist sie zu wiegen. Hier fiel gleich auf, dass es einen überraschenden 10g-Gewichtsunterschied zwischen dem linken und rechten Schuh gibt, was bei einem Schuh dieser Klasse doch relativ viel ist.

Die Stabilitätselemente, das Active Chassis, sind am Fuß spürbar, insbesondere an der Außenseite des Schuhs. Dies verleiht dem Schuh seine Stabilität, machte mir aber direkt Sorgen, Potential für Hotspots zu sein. Der Mittelfußbereich ist schmal geschnitten und bietet einen guten Lockdown, was ein rutschfreies Laufen ermöglicht. Hier erfüllt Salomons SensiFit voll seinen Zweck, zumindest für meinen eher schmalen Fuß. Für breite Füße könnte er allerdings zu schmal sein.


Das Engineered Mesh ist, wie in der Einleitung bereits erwähnt, sehr dünn und luftdurchlässig, was gerade bei den noch warmen Temperaturen sehr angenehm war.

Die Zunge ist relativ einfach gehalten und bietet ausreichend Polsterung, ohne zu dünn oder zu dick zu sein. Ich hätte mir allerdings eine “gusseted” Zunge gewünscht.


Durch die eher rutschige Ferse wird jedoch eine Heellock-Schnürung benötigt, um ein sichereres Gefühl zu vermitteln, ohne dabei an der Ferse zu rutschen.


Interessanterweise zeigt sich, dass der Schuh beim Laufen bequemer ist, als es zunächst gedacht wurde. Die Stabilitätselemente erscheinen nach einiger Zeit weniger unangenehm als bei der ersten Anprobe und werden allmählich weicher. Die Mittelsohle verbreitert sich im Vorderfußbereich, was zusätzliche Stabilität bietet und das Vertrauen in den Schuh stärkt.


Mittelsohle

Die Mittelsohle des Schuhs ist reaktiv und bietet ein gutes Bodengefühl. Die Dämpfung ist eher auf der festeren Seite. Dies ist jedoch für tägliche Trainingsläufe bis zu 15 km kein Problem. 

Trotz seines schmalen Aufbaus ist der Schuh aufgrund der breiten Mittelsohle im Vorderfußbereich stabil. 


Das Active Chassis ist nur beim ersten Lauf etwas spürbar und unangenehm. Die EVA Elemente wurden aber deutlich weicher, ohne dabei an Stabilität zu verlieren.


Salomon kategorisiert den DRX Bliss als maximal Dämpfungsschuh. Das kann ich nicht mitgehen. Vor Allem im Vorderfußbereich ist mir die Stapelhöhe von 26mm EnergyFoam zu wenig. Das erinnert mich etwas an den Ultraglide (1 und 2) im Trailbereich. Hier lieferte Salomon dann später den Glide Max TR, was im Gegensatz zum Ultraglide dann tatsächlich ein maximal Dämpfungsschuh war.


Außensohle

Die großzügig vorhandene Außensohle leistet gute Arbeit. Das war ich von Contagrip bereits gewohnt. Nach den knapp 50 gelaufenen Test Kilometern, zeigt diese auch noch wenig Abnutzung. 

Leider konnte ich den Schuh noch nicht bei nassen Bedingungen testen, daher fehlen dazu noch Erfahrungswerte.


Laufgefühl

Salomon schlägt hier auch in dieselbe Kerbe wie die meisten anderen Hersteller für Stabilitätsschuhe und verzichtet auf harte Plastikelemente, um für Stabilität zu sorgen.

Das Active Chassis ist zu Beginn deutlich spürbar, erzeugt jedoch keine unangenehmen Druckstellen. 


Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wurde es aber etwas weicher und weniger spürbar. Die EVA Elemente in Kombination mit der breiten Mittelsohle Plattform leisten hier gute Arbeit Stabilität zu gewährleisten, ohne dabei zu restriktiv zu sein. Hier wurde ich nach meinem ersten Eindruck, dann doch positiv überrascht.

Das vergleichsweise geringe Gewicht des Schuhs trägt positiv zum Laufgefühl bei. Die Dämpfung ist auf der festeren Seite, aber sie ist für einen täglichen Trainer vollkommen ausreichend.

 

Zusammenfassung und Empfehlung


Der DRX Bliss ist überraschend leicht für einen Stabilitätsschuh, bietet jedoch spürbare Stabilität, insbesondere im Vorderfußbereich. Der Schuh ist schmal im Mittelfußbereich und bietet einen guten Lockdown. Der Fersenlockdown ist allerdings verbesserungswürdig. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase läuft sich der Schuh angenehmer, da die Stabilitätselemente allmählich weicher wurden. Die Mittelsohle verbreitert sich im Vorderfuß für zusätzliche Stabilität.


Er ist also eine gute Wahl für Läufer, die Stabilität und einen leichten Trainer suchen. Insgesamt ist dieser Schuh für tägliche Trainingseinheiten bis zu 15 km geeignet und empfehlenswert, insbesondere für diejenigen, die eine gewisse Stabilität suchen.


Markus’ Punktzahl: 8/10

Laufgefühl: 8 - Passform: 8 - Wert: 7,5 - Stil: 9,5


Vergleiche


Saucony Tempus (RTR Review)

Der Tempus ist dem Konzept des DRX Bliss sehr ähnlich. Er ist auch relativ leicht, verzichtet auf feste Stabilitätselemente und bietet fast identische Stapelhöhen. Salomon hat hier aber nur beim Obermaterial die Nase vorne. Die Mittelsohle des Tempus ist das Highlight. Sie ist deutlich reaktiver und bietet dabei noch deutlich mehr Dämpfung. Auch der breitere Mittelfuß sollte für eine größere Zahl an Läufern passen, als der Schmale des DRX Bliss.


Gel-Kayano 30 (RTR Review)

Für mich hat leider die Mittelsohle des Gel-Kayano gar nicht funktioniert. Ich hatte bis zuletzt Probleme mit Hotspots an der Sohle. Da ich allerdings der einzige im Team mit diesen Problemen bin, ist das ein sehr individuelles Problem. An sich bietet der Kayano deutlich mehr Dämpfung. Das Obermaterial ist weitaus mehr gepolstert und für mich auch etwas zu viel. Das bezahlt der Gel-Kayano auch mit dem Gewicht und wiegt auf meiner Waage mit 324g ein.


Link zum ersten englischen DRX Bliss Review: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Salomon kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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1 comment:

Anonymous said...

Ich hatte auch schon zwei Schuhe, die jeden, auch den Freunden denen ich sie vermacht habe, gut gepasst und gefallen haben, mit denen ich regelrecht Fußschmerzen bekam. Und ich habe bis heute nicht zufriedenstellend herausfinden können, was am Trabuco Max 2 mir nicht zusagt. Der "normale" Trabuco gefällt mir ausgezeichnet. Und hohen Stack mag ich normalerweise.

Zum Bliss: Sieht aus, als ob diese orange Seitenteilkonstruktion vom S/Lab Genesis inspiriert ist, der nicht-Lab Genesis wird ja laut Berichten ebenfalls eine optisch identische "Y" artige Struktur außen haben. Ich bin gespannt.