Artikel von Nils Scharff
adidas Ultraboost Light (200 €)
Einleitung:
Nils: Die fast schon ikonische adidas Ultraboost Marke feiert ihren zehnjährigen Geburtstag! Und passend zum Jubiläum gibt es ein riesiges Update! Denn der neue adidas Ultraboost Light sieht zwar fast identisch zum UB21 aus, doch ist bei genauerem Hinsehen rundum erneuert!
Die größte Neuerung ist jedoch das Mittelsohlenmaterial, das erstmalig in zehn Jahren Ultraboost verändert wurde. Das neue Light Boost Material soll 30% leichter sein als das bisherige Boost, dabei jedoch seine Eigenschaften in Sachen Tragegefühl und Komfort beibehalten und sogar 5% mehr Energierückgewinnung bieten.
All das hört sich auf jeden Fall sehr vielversprechend an und ich bin sehr gespannt, ob der adidas Ultraboost Light all diese Neuerungen in ein angenehmes, leichteres Laufgefühl ummünzen kann. Die Vorgängermodelle waren allesamt leider ziemlich schwer, weshalb sich der Ultraboost in den letzten Jahren immer mehr vom Lauf- zum Lifestyleschuh entwickelt hat. Ob der Ultraboost Light diesen Trend nun wohl aufhalten oder gar umkehren kann?
Pro & Contra
Pro:
Nils: Gigantischer Gewichtsverlust von 76g im Vergleich zum Vorgänger!
Nils: Boost Light vermittelt ein tolles Dämpfungs- und Laufgefühl und bietet einen schnelleren Rückstoß als das bisherige Boost Material!
Nils: Das in die Mittelsohle eingelassene L.E.P.-System versteift den Schuh und sorgt so für Verwindungssteifigkeit und eine schnelle Kraftübertragung!
Nils: Gute Stabilität durch eine relativ breite Basis am Vorfuß und Seitenwände, die die Ferse umschließen!
Nils: Toller Übergang von der Ferse nach vorn, wodurch der UB Light vor allem für Fersenläufer und bergab eine Freude ist!
Nils: Tolles Primeknit+ Obermaterial, das sich an eine Vielzahl von Fußformen anschmiegt und beim Laufen am Fuß verschwindet!
Nils: Sehr löbliche Nachhaltigkeitsbemühungen, die sich durch alle Einzelteile hindurchziehen und den CO2-Fußabdruck des Schuhs um 10% reduzieren!
Contra:
Nils: Trotz immenser Gewichtseinsparungen immer noch kein Leichtgewicht!
Nils: Etwas mehr Dämpfung im Vorfuß wäre vor allem für Longruns schön!
Nils: Sehr hochpreisig für einen mittelmäßig gedämpften Dailytrainer!
Tester: Nils Scharff
Ich bin 33 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 6 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit acht Marathons gelaufen, die PB von 2:52:38h habe ich dieses Frühjahr in Kopenhagen aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:32min), 10km (36:15min) über Halbmarathon (1:19:35h) bis eben zum Marathon.
Daten
Gewicht:
Offiziell: 293 Gramm (Herren US 9)
Testschuhe: 312 Gramm (Herren US 10.5)
Sprengung: 10 mm (offiziell: 12 mm Vorfuß / 22 mm Ferse; gemessen: 20 mm Vorfuß / 30 mm Ferse)
Release: Erhältlich im Fachhandel für 200€
Link zum original RTR-Test des adidas Ultraboost Light: HIER
Link zu allen RTR-Testberichten: HIER
Erster Eindruck und Passform
Nils: Also egal, was der neue adidas Ultraboost Light später beim Laufen wirklich abliefert - Design kann man in Herzogenaurach auf jeden Fall! Der an sich relativ schlicht gehaltene Schuh in weiß und einem Graublau wird durch Akzente in auffälligem Orange ergänzt. Das ganze wirkt auf mich sehr, sehr stimmig und es wird offensichtlich, warum der Ultraboost sich in den letzten Jahren eine treue Fangemeine im Lifestyle Bereich aufgebaut hat. Wenn er beim Test überzeugt, wird er natürlich weitergelaufen. Ansonsten wird er aber ziemlich sicher den Weg in meine Alltagsgarderobe finden.
Ebenfalls sehr stylisch ist übrigens der neue adidas-Schuhkarton, den ich erstmalig beim UB Light bewundern durfte. Die dunklere Anmutung im Vergleich zum bisherigen Karton wirkt edler und ist vor allem einem so hochpreisigen Schuh wie dem Ultraboost Light angemessen.
Die Passform des adidas Ultraboost Light ist typisch für adidas: Der Schuh fällt relativ lang aus, weshalb mir wie immer bei adidas eine US 10 / EUR 44 ausreicht - bei fast allen anderen Marken trage ich eine halbe Nummer größer. Ebenfalls typisch ist die ziemlich niedrig geschnittene Zehenbox. Doch keine Sorge, der Stretchanteil im Primeknit+ Obermaterial sorgt dafür, dass der anfängliche Druck auf dem großen Zeh verschwindet und zu keinerlei Problemen führt. In der Breite ist die Zehenbox dagegen etwas weiter als bei den Adizero Modellen geschnitten, was ich als angenehm empfinde.
Rund um Mittelfuß und Spann schmiegt sich das Primeknit+ Obermaterial sicher und angenehm um den Fuß. Im Alltag braucht man die Schnürsenkel deshalb eigentlich gar nicht. Wenn man aber im Ultraboost Light tatsächlich Laufen möchte, sorgt der Mittelfußkäfig für guten Halt. Insgesamt wirkt der erste Eindruck am Fuß sehr stimmig und ich freue mich schon aufs Loslaufen!
Obermaterial
Nils: Das Obermaterial des adidas Ultraboost Light besteht aus einem als Primeknit+ betitelten Strickmaterial. Dieses besteht aus Garnen, die zu mindestens 50% aus Parley Ocean Plastik gefertigt sind. Auch das verwendete Polyester ist zu 50% recycled worden. Diese beiden Zahlen ließen sich jedoch auch schon beim UB22 und dessen Obermaterial aus Primeknit finden. Was genau das “+” in der Nomenklatur bedeutet, kann ich nicht genau sagen. Fest steht jedoch, dass das Material sehr robust wirkt, den Fuß sicher und durch einen leichten Stretchanteil auch angenehm umschließt.
Da das Strickmaterial relativ dick ist, befürchte ich, dass es im Sommer den Wunsch nach mehr Atmungsaktivität aufkommen lassen wird. Dadurch werden mutmaßlich auch die unterschiedlich dicht gewebten Elemente nicht viel ändern können.
Der externe Mittelfußkäfig besteht aus einem Plastik, das etwas weicher und leichter als beim Vorgänger ist. Dieser Käfig ist seitlich mit dem Strickmaterial vernäht und sorgt für einen außergewöhnlich guten Halt rund um den Mittelfuß. Beim ersten Lauf hat sich bei mir leider eine Blase seitlich an einer der entstehenden Nähte gebildet. Das Problem ist danach jedoch nicht wieder aufgetreten - Entwarnung!
Die Zunge ist teil der sockenartigen Konstruktion des Obermaterials und verfügt über keinerlei zusätzliche Polsterung. Sie ist lediglich dichter gestrickt als der Rest des Gewebes und sorgt so für ausreichend Schutz vor dem Druck der Schnürsenkel. Da diese jedoch angenehm flach sind und gut anliegen, ließ sich kein unangenehmer Druck spüren. Zumal keine Notwendigkeit besteht besonders fest zu schnüren - das Material selbst verleiht schon ohne Schnürung sehr guten Halt.
Der Fersenbereich des adidas Ultraboost Light ist für mich das Highlight des Obermaterials. Die Polsterung ist über den gesamten Fersenbereich moderat gepolstert. Die Ausnahme bilden zwei dickere Polster, die den oberen Teil der Ferse seitlich umschließen. Der hintere Bereich ist dabei ausgespart, sodass die Achillessehne keinerlei Druck zu spüren bekommt. Ebenfalls für Entlastung und hohen Tragekomfort in diesem Bereich sorgt die abstehende “Fersenzunge”.
Zusätzlich zu diesen komfort-steigernden Maßnahmen wird die Ferse von den Seitenwänden der Mittelsohle umschlossen und zusätzlich noch durch einen externen Fersenclip unterstützt. Beide Maßnahmen sorgen für eine außergewöhnlich hohe Stabilität im Fersenbereich, wodurch sich der UB Light auch hervorragend für die allermeisten Pronationsläufer eignet.
Mittelsohle
Nils: Beim adidas Ultraboost ist schon immer das Mittelsohlenmaterial namensgebend und entsprechend das Highlight der mittlerweile 10 Jahre bestehenden Produktlinie. Dies ändert sich auch mit dem adidas Ultraboost Light nicht bzw. wird sogar erneut bestätigt. Denn passend zum neuen Namen “adidas Ultraboost Light” besteht die Mittelsohle besteht nun aus dem neuen Light Boost Mittelsohlenmaterial. Dieses besteht wie bisher aus TPU-Pellets, wiegt jedoch sage und schreibe 30% weniger als das bisherige Boost Material. Dies wird mutmaßlich durch eine veränderte chemische Zusammensetzung oder die Anreicherung mit einem Gas im Produktionsprozess erzielt.
Im Gespräch mit einer netten Dame aus der adidas-Produktentwicklung wurde mir gesagt, dass beim neuen Boost Light Material die positiven Eigenschaften von Boost und das beliebte Gefühl unterm Fuß erhalten bleiben sollen. Gleichzeitig habe das neue Material eine um 5% höhere Energierückgewinnung.
In meiner eigenen Erfahrung kann ich das nur bedingt bestätigen. Boost war in Sachen Laufgefühl immer auf der weichen Seite des Spektrums platziert und ab und an auch zu weich. Vor allem bei langen Läufen neigte Boost dazu “durchzuhängen” und auch die Stabilität machte in mancher Produktiteration Probleme. Das neue Light Boost Material hat diese Probleme nicht mehr! Es scheint etwas dichter zu sein und fühlt sich dadurch etwas fester unterm Fuß an. Der Energierückstoß ist direkter und schneller.
Unterstützt wird diese direktere, energetischere Eigenschaft vom neuen L.E.P.-System (Linear Energy Push). Dieser Plastikrahmen sitzt auf der Unterseite der Mittelsohle und verleiht zusätzliche Torsionssteifigkeit. Außerdem versteift er aber auch die ganze Mittelsohle auf der Längsachse und fungiert somit als versteifende Platte, die für zusätzlichen “Snap” unterm Fuß sorgt.
In Bezug auf den rückwärtigen Bereich ist zu erwähnen, dass das Fußbett unterhalb der von außen sichtbaren Oberkante der Mittelsohle liegt. Dadurch wird die Ferse von den Seitenwänden der Mittelsohle umschlossen, was die Stabilität drastisch erhöht. Dadurch konnte auch der externe Fersenclip aus Plastik etwas flexibler und weniger ausgeprägt gestaltet werden.
Außensohle
Nils: Das Außensohlengummi des adidas Ultraboost Light ist neu und wird nun mit “Continental Natural Performance” betitelt. Was genau das bedeutet, hat adidas auch auf Nachfrage nicht näher spezifiziert, sondern lediglich die teilweise Nutzung von natürlichen Rohstoffen erwähnt. Zudem sei das neue Material leichter - so wie fast alles am UB Light.
Die Außensohle besteht aus fünf unterschiedlichen Gummiapplikationen. Die erste, hellgraue, findet sich im Fersenbereich. Sie ist fester als die anderen und hilft vor allem dabei, Verschleiß zu reduzieren und die Crashpad-artige Fersenkonstruktion zu stabilisieren.
Eine zweite, durchsichtige Gummiapplikation reicht vom Mittelfuß bis nach vorn in den Vorfußbereich. Sie erscheint beim Drucktest ebenfalls relativ hart und dient augenscheinlich vor allem dem Schutz des darunter befindlichen L.E.P.-Systems. Im Vorfuß finden sich dann drei schwarze Gummistreifen, die etwas weicher als die beiden anderen zu sein scheinen. Sie sorgen für den gewohnt guten Continental-Grip und die beiden äußeren stabilisieren zudem den Vorfuß.
In Sachen Traktion und Haltbarkeit performt die Außensohle des Ultraboost Light hervorragend. Trockene wie Nasse Straßenuntergründe lassen sich genauso gut bewältigen, wie leichte Trails und Parkwege. Ich habe lediglich eine einzige, kleine Kritik: Die Sohle sammelt kleine Steine sehr zuverlässig ein. Ich habe unter jedem Schuh mittlerweile sicher 10-15 Stück davon.
Laufgefühl
Nils: Der Ultraboost Light ist seit langer Zeit der erste breitentaugliche Dailytrainer aus dem Hause adidas! Durch die extremen Gewichtseinsparungen ist der Schuh für kurze bis mittlere Distanzen hervorragend laufbar und bietet dank der energetischen Eigenschaften und des schnellen Rückstoßes des neuen Light Boost Materials sogar einiges an Dynamik. Vor allem beim Lauf über die Ferse - etwas was ich als Vorfußläufer vorrang bergab erspüren kann - macht der UB Light richtig Spaß!
Der ganze Schuh ist zudem äußerst stabil gegen Pronation. Dabei tragen verschiedenste Maßnahmen bei, wie etwa die breite Vorfußplattform, das versteifende L.E.P.-System, die erhöhten Seitenwände der Mittelsohle oder auch der externe Fersenclip. Doch all diese Einzelteile sind so hervorragend umgesetzt, dass sie am Fuß gänzlich verschwinden und keineswegs unangenehm auffallen. So wird der adidas Ultraboost Light eine hervorragende Option für Überpronierer oder Neutralläufer gleichermaßen.
Was die Nutzungsszenarien für mich jedoch einschränkt ist die relativ spärliche Vorfußdämpfung von 10 / 20mm (Herstellerangabe / gemessen). Vor allem als Vor- bis Mittelfußläufer, die hier den größte Krafteinwirkung erzielen, ist das zu wenig Dämpfung, um über etwa 15km hinaus als angenehm bezeichnet zu werden. Für 1-2 Halbmarathons im Jahr mag es auch noch ausreichen, doch wer gezielt auf lange Strecken trainiert, wird sich mehr Schutz im Vorfuß wünschen.
Zusammenfassung und Empfehlung
Nils: Hat es adidas in der Jubiläumsversion des Ultraboost also geschafft, dem Ultraboost ein leichteres, lebendigeres Laufgefühl zu verschaffen und somit den ersten wirklich laufbaren Ultraboost seit langer Zeit zu kreieren? Die Antwort ist ganz klar ja! Die an allen Einzelteilen konsequent umgesetzten Gewichtseinsparungen machen den UB Light noch nicht zum Leichtgewicht. Doch sie helfen dabei, dass der adidas Ultraboost Light bis zu mittleren Distanzen sehr gut laufbar ist und zwar fast im gesamten Geschwindigkeitsspektrum. Der schnelle Energierückstoß des neuen Boost Light Materials erzeugt sogar eine gewisse Dynamik unterm Fuß, weshalb der neue Ultraboost nicht nur laufbar ist, sondern sogar richtig Spaß machen kann.
Etwas schade ist, dass die Vorfußdämpfung etwas zu spärlich ausgefallen ist, um auf längeren Distanzen wirklich Spaß zu machen. Der Ultraboost Light richtet sich deshalb eher an Gelegenheitsläufer:innen, als an ambitionierte Athleten und Athletinnen, bietet ersteren jedoch ein fein abgestimmtes Gesamtpaket. Der adidas Ultraboost Light kann also endlich wieder mit Style und tollen Laufeigenschaften punkten und ist deshalb ein gelungenes Update zum zehnjährigen Jubiläum der Ultraboost Familie.
Nils Wertung: 8.33/10
Laufgefühl: 8 (50%) Passform: 9.5 (30%) Preis-Leistung: 6.5 (15%) Style: 10 (5%)
Vergleiche
adidas Adizero SL (RTR Review)
Der Adizero SL wurde Ende letzten Jahres als Einstieg in die Adizero Welt vorgestellt und ist der andere Dailytrainer aus dem Hause adidas. Adizero bedeutet jedoch immer eher ambitioniertes Laufen, entsprechend ist der Adizero SL fester, weniger komfortabel und mehr auf Geschwindigkeit als der UB Light ausgelegt. Durch das weiche Dämpfungselement im Vorfuß ist er deutlich besser für Vorfußläufer geeignet als der UB Light, während letzterer den Fersenlauf favorisiert. Das Obermaterial ist beim Adizero SL Standard, beim UB Light Premium und deutlich angenehmer am Fuß. Auch bei der Außensohle hat er leicht die Nase vorn. Adizero SL für Performance, Vorfußlauf und Gewicht. UB Light für Style, Premiummaterialien und Fersenlauf. Beide 44 EUR.
Saucony Ride 15 (RTR Review)
Der Ride ist Sauconys unaufgeregter Dailytrainer, der deutlich günstiger zu haben ist, als der UB Light. Auch der Ride hat letztes Jahr deutlich abgespeckt und ist somit aber jetzt wirklich leicht - gute 50 Gramm leichter als der UB Light! Der UB hat das bessere Obermaterial, die deutlich bessere Außensohle und sieht um längen besser aus. Doch wenn es ums reine Laufen geht, ist der große Preisunterschied kaum zu rechtfertigen. Vor allem, da der Ride mit seiner deutlich ausgeprägteren Dämpfung auch für Longruns geeignet ist und somit ein breiteres Einsatzspektrum abbilden kann. Style, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit sprechen für adidas, Preisleistung eindeutig für Saucony. adidas EUR 44, Saucony EUR 44,5.
ASICS Novablast 3 (RTR Review)
Der neue Novablast ist ein toller Dailytrainer, der viel Freude dank seiner weichen, trampolinartigen Mittelsohle macht. Zum Glück hat ASICS das Thema Stabilität nicht komplett vergessen wie noch beim ersten Novablast. Der UB Light dagegen läuft sich komplett anders. Die Mittelsohle ist deutlich fester und steifer, bietet jedoch vor allem im Fersenbereich mindestens genauso viel Energierückgewinnung, extrem schnelle Übergänge und ordentlich “Pop”. Er macht dies aber in einer viel kontrollierteren Art und Weise. Der UB Light ist deutlich stabiler als der Novablast und auch für Stabilitätsläufer geeignet. Der Novablast ist im Vergleich dazu nahezu unkontrolliert und nur für Neutralläufer zu empfehlen. adidas EUR 44, ASICS EUR 44,5.
adidas Boston 10/11 (RTR Review)
Der Boston wurde in seiner zehnten Iteration rundum erneuert und ist deutlich stärker gedämpft als der UB Light. Er ist verhältnismäßig schwer, überkonstruiert und braucht mehr Power, um sein Potential zu entfalten. Die Mittelsohle aus LS, LS Pro und Energy Rods rollt vor allem während längerer Tempoläufe toll daher, etwas was der UB Light aufgrund der geringen Dämpfung im Vorfuß nicht abbilden kann. Der UB Light ist vielseitiger und könnte mit dem Boston als Longrun-Ergänzung eine tolle Kombo abgeben. Beide 44 EUR.
Craft Pro Endur Distance (RTR Review)
Der Craft mit seiner durchgängig aus PEBAX gestalteten Mittelsohle ist weicher und bounciger als der UB Light. Seine Geometrie mit 10mm Sprengung lebt vom Flex des Vorfußes. Das ganz fühlt sich im Vergleich zum UB Light wild und ungebändigt an - aber eben manchmal auch unkontrolliert. Der UB Light mit seinen stabilisierenden Elementen bietet dagegen ein zielgerichteteres und kontrollierteres Laufgefühl. Beide Schuhe haben gute Außensohlen. Beim Obermaterial trennt sich jedoch die Spreu vom Weizen und der UB kann hier deutlich Punkten. Beide Schuhe sind vielseitige Gesamtpakete - der Adizero eher fest und mit mehr Hang zu Geschwindigkeit, der Craft weicher, spaßiger und etwas vielseitiger. adidas EUR 44, Craft EUR 44,5.
Diadora Atomo V7000 (Deutscher Testbericht)
Der nagelneue Diadora ist ein maximal gedämpfter, aber inhärent stabiler Schuh, der durch unendlich viel Dämpfung und Komfort überzeugen kann. Der Diadora ist viel mehr Schuh als der adidas. Ich nehme ihn hier jedoch auf, da er erstens preislich vergleichbar und zweitens ebenso alltagstauglich ist, wie der UB Light. Beide Schuhe sehen echt gut aus! Beide Obermaterialien sind grund verschieden, doch beide richtig gut. Der Diadora hat einen performance-orientierten Fit, fühlt sich jedoch keineswegs unangenehm an. Der UB sitzt dagegen wie ein Socken, ist einfach nur bequem und verschwindet am Fuß. Der Diadora bietet deutlich mehr Dämpfung, ist dabei jedoch sogar leichter als der UB und hat deshalb ein etwas breiteres Einsatzspektrum. Wer Stabilität braucht, wählt auf jeden Fall den UB Light - alle anderen wählen, was ihnen optisch besser gefällt. Ultraboost Light EUR 44 / Diadora EUR 45.
Saucony Endorphin Shift 3 (Deutscher Testbericht)
Der Shift ist ein neutraler Schuh, der trotzdem sehr stabil daher kommt und ähnelt dem UB Light insofern. Er nutzt jedoch eine ausgeprägte Rocker-Struktur, die sog. Speedroll Technologie. Dank dieser und eines bemerkenswert leichten Gewichts rollt der Shift 3 bemerkenswert gut daher - vor allem während langer Läufe. Der Ultraboost Light kommt dagegen über den schnellen Energierückstoß des Light Boost Materials und den adidas typischen Vorfuß-Flex und ist beim besten willen nicht als Max-Cushion zu bezeichnen. Der UB Light hat in Sachen Obermaterial und Außensohle die Nase vorn, der Saucony in Sachen Preis-Leistung. adidas EUR 44, Saucony EUR 44,5.
Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von adidas kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.
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