Friday, April 18, 2025

Testbericht: adidas Adizero Adios Pro 4 - Bestzeiten vorprogrammiert! 9 Vergleiche (German)

Testbericht von Markus Zinkl & Nils Scharff

inkl. Wettkampfbericht vom Berlin Halbmarathon


adidas Adizero Adios Pro 4 (250€)

Einleitung

Nils: Pünktlich zum Start der letztjährigen Herbstmarathon-Saison nutzte adidas mit dem Berlin Marathon eine der größten Bühnen, die es im Laufsport gibt, um gleich zwei neue Modelle einzuführen. Auf den neuen adidas Adizero Adios Pro 4 hat die Läufer:innen-gemeinde schon sehnsüchtig gewartet, handelte es sich doch bei den Vorgängermodellen nicht nur um den erfolgreichsten Marathonschuh der letzten Jahre (gemessen an World Marathon Majors Siegen), sondern war doch insbesondere der Adios Pro 3 ein Publikumsliebling. Gleichzeitig überrascht die Marke mit den drei Streifen mit einem gänzlich neuen Modell. Der adidas Adizero Evo SL soll als schnelles Trainingsmodell, das vom Rekorde brechenden Adizero Adios Pro Evo 1 inspiriert ist, Athlet:innen bestmöglich bei der Wettkampfvorbereitung unterstützen.

Ich durfte letzten September an einem tollen Launch-Event zu beiden Modellen teilnehmen, das in der Berliner Fotografiska stattgefunden hat. Das war für mich der perfekte Auftakt in mein Marathonwochenende und hat mich insbesondere in Bezug auf den Adios Pro 4 wahnsinnig gehyped. Ich durfte Prototypen und Einzelteile in der Hand halten und die Entwickler:innen mit all meinen Fragen löchern. Das einzige Manko war: Den Adios Pro 4 habe ich an diesem Wochenende nicht erhalten.

Stattdessen musste ich - wie alle anderen auch - noch bis zum Release im Frühjahr 2025 warten, bis ein Samplepaar bei mir eintraf. Das hat mir natürlich einiges an Hype-Wind aus den Segeln genommen. Die ganze Marketingprämisse einer verfrühten Ankündigung, bei einem gleichzeitig deutlich später folgenden Release kann man in Frage stellen und adidas hat sich damit sicher nicht nur Freunde gemacht. Doch nun ist der Schuh da, soweit ich das überblicken kann auch weitläufig verfügbar und adidas typisch gibt es auch schon einige, richtig coole Farbvarianten.

Für mich war es gleichzeitig ein wenig Glück im Unglück, da ich auf diesem Wege den Schuh sogar noch im Rahmen des Berliner Halbmarathons unter Wettkampfbedingungen ausprobieren konnte. 

Wie das gelaufen ist und was Markus und ich ansonsten vom Adios Pro 4 halten, könnt ihr in der Folge nachlesen.


Pro & Contra


Pro:

  • Ein fast perfektes Obermaterial - ich hatte noch keinen bequemeren Wettkampfschuh am Fuß! (Nils, Markus)

  • Das neue Lightstrike Pro Material ist weicher und energetischer als beim Vorgänger! (Nils)

  • Die Energierückgewinnung aus der Kombination LS Pro / Energy Rods 2.0 ist erstklassig! (Nils, Markus)

  • Der aus dem Pro EVO 1 übernommene “60% Rocker” führt früh und smooth in die Abrollbewegung! (Nils, Markus)

  • Die neue Lighttraxion Außensohle performt unter jedweden Bedingungen tadellos! (Nils, Markus)

  • Agil und vielseitig für fast jede Wettkampfdistanz geeignet! (Nils, Markus)

  • 15 Gramm leichter als der Vorgänger! (Nils, Markus)

  • Für einen Marathonracer bietet der AP4 ein nahezu “natürliches” Laufgefühl! (Nils, Markus)

  • Soweit ich das beurteilen kann ein Superschuh für jeden - egal ob Vorfuß- oder Fersenläufer! (Nils, Markus)


Contra:

  • Durch die weiche Mittelsohle leider etwas instabil! (Nils)

  • Etwas kurze Schnürsenkel, wenn eine Marathonschnürung benötigt wird (Nils, Markus)


Nils Scharff

Ich bin 35 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 7 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich noch gar nicht so lange. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit elf Marathons gelaufen, die PB von 2:40:05h habe ich erst kürzlich in Berlin aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (16:59min), 10km (35:26min) über Halbmarathon (1:15:29h) bis eben zum Marathon.


Markus Zinkl ist 35 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.

Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 200g (Herren US 9)

  Testschuh: 215g (Herren US 10,5) Nils

        213g (Herren US 10,5) Markus

Sprengung: 6mm (39mm Ferse / 33mm Vorfuß)

Release: Erhältlich auf adidas.com - Preis 250€


Link zum englischsprachigen Testbericht des adidas Adizero Adios Pro 4: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck, Passform und Obermaterial

Nils: Oh, er sieht schnell aus, der neue Adios Pro 4! Aufgrund der sich leicht verändernden Größen im adidas-Kosmos hatte ich zwei Farbvarianten vor Ort. Zunächst die Ekiden Variante in silber mit roten adidas-Streifen - und die wirkte schon schnell wie ein Silberpfeil. Da dieses Sample etwas zu kurz war, wurde es durch die Road-To-Records-Variante ersetzt, die komplett in rot mit drei schwarzen Streifen daherkommt. Und in dieser Variante fühlt man sich schon vorm Start eines Laufs bereit um Bestzeiten anzugehen.

 

Das Obermaterial hat mich schon in meinem Test des Adios 9 begeistert. Es besteht aus einem einlagigen Meshmaterial, das in einer wabenartigen Struktur gestaltet ist und sich extrem angenehm an den Fuß anschmiegt. Es ist dünn, atmungsaktiv und hat einen besonderen Clou: Es lässt sich eindimensional dehnen. Das bedeutet, dass das Material seitlich nicht nachgibt und für guten Halt sorgt, während es von vorne nach hinten leicht dehnbar ist und so für ein angenehmes Tragegefühl auch über lange Strecken sorgt. Auf der Innenseite ist das Obermaterial durch die sog. Lightlock-Technologie verstärkt.

Der Adios Pro 4 verfügt rund um die Ferse und den gesamten Schuhkragen über eine minimale, aber klassische Polsterung. Der Adios Pro 4 ist das letzte Adizero Modell, das noch über die von mir ungeliebte Anziehlasche verfügt. Diese hat mir in anderen Modellen Probleme in Form von Reibung und Blasen verursacht - im Adios Pro 4 blieben diese jedoch zum Glück aus. Unter der Lasche hat adidas als kleines Gimmick einen Schriftzug versteckt, der sich je nach Farbgebung sogar unterscheidet.

Eine klassische Fersenkappe gibt es nicht. Stattdessen verwendet adidas im hinteren Bereich die bekannte Fersenschlinge, die außen am Schuh angebracht ist. Weitere Overlays gibt es außer den adidas-Streifen nicht.

Die Zunge ist seitlich mit einem dehnbaren Material vernäht und leicht gepolstert, hält jedoch dem Druck der Schnürsenkel gut stand. Die Schnürsenkel sind die gleichen, die adidas seit Jahren in allen Adizero-Modellen verwendet, und bleiben ein kleines Ärgernis, da es auf dem Markt einfach viel bessere Alternativen gibt. Dies gilt umso mehr im hochpreisigen Superschuh-Segment.

Die Schnürung selbst verläuft durch klassische Schnürlöcher, die ebenfalls Teil des Lightlock-Systems sind. War die Schnürung beim Adios Pro 3 noch unnötig kompliziert und hat zu einem eingeschränkten Lockdown und Hautirritationen geführt, gibt es an der Umsetzung im Adios Pro 4 nichts zu bemängeln. Die Druckverteilung ist optimal und der Halt ist gut und sicher.

Abschließend lässt sich zur Passform sagen, dass sich die Größen bei adidas leicht geändert haben. Ich musste mein erstes Testpaar in der sonst üblichen Größe US10 ersetzen. Stattdessen trage ich jetzt eine halbe Größe größer als bisher. Der Adios Pro 4 fällt nun größengerecht aus und mir passt meine reguläre US 10.5, die ich auch bei anderen Marken trage. Die Passform ist ansonsten typisch adidas: schmal, aber mit ausreichend Platz im Vorfußbereich.


Markus:

Ich kann Nils hier nur in allen Punkten zustimmen, allerdings kann ich keinen Vergleich zum Vorgänger ziehen. Beim ersten Auspacken und Anziehen fällt direkt das sehr geringe Gewicht auf. Mit 213 Gramm in meiner Größe gehört er definitiv zu den leichteren Wettkampfschuhen auf dem Markt. 

Das Obermaterial ist, wie für einen reinen Wettkampfschuh zu erwarten, sehr dünn und luftdurchlässig – ein klarer Fokus auf Performance und minimales Gewicht, was man als "Racefit" bezeichnen kann. 

Auch die Polsterung an der Ferse ist minimal gehalten. Die kleine Lasche erleichtert etwas das Anziehen ist ansonsten aber nur ein optisches und Adidas typisches Element.

Die Zunge ist fest mit dem restlichen Obermaterial vernäht. Das hat den Vorteil, dass sie während des Laufens nicht verrutschen kann und immer an Ort und Stelle bleibt. Der Nachteil ist allerdings, dass das Anziehen dadurch etwas mühsamer wird, da die Öffnung relativ eng ist und man den Fuß aktiv hineinmanövrieren muss. Ist man aber erstmal drin, umschließt der Schuh den Mittelfuß sehr angenehm fest, was ein sicheres Gefühl vermittelt, ohne zu drücken. 

Im Vergleich zu manch anderem Wettkampfschuh bietet der Adios Pro 4 im Vorfußbereich erstaunlich viel Platz für die Zehen, was auf längeren Distanzen sehr angenehm ist.

Die Schnürsenkel sind relativ kurz bemessen. Für eine klassische Marathonschnürung mit Doppelschlaufe könnte es knapp werden, allerdings ist diese für mich persönlich auch nicht notwendig gewesen. 

Ein positives Detail ist, wie gut die Schnürsenkel in den Ösen halten. Sie haben eine griffige Textur, die Reibung erzeugt, sodass man die gewünschte Festigkeit leicht einstellen kann und sie sich während des Laufens nicht lockert. Eine kleine Warnung: Da die Schnürsenkel sehr dünn sind und das Obermaterial kaum Polsterung bietet, sollte man darauf achten, sie nicht zu fest zu ziehen, da sie sonst auf den Spann drücken oder gar einschneiden könnten.

Ein weiteres Merkmal, das schon im Stand auffällt, ist der ausgeprägte Rocker, also die Aufbiegung der Sohle im Vorfußbereich. Beim reinen Stehen und ersten Abrollen kann sich das Gefühl einstellen, dass der Fuß leicht über die Außenseite, in Richtung der kleinen Zehen, abrollt. Ich war gespannt, wie sich das beim Laufen anfühlen wird.


Mittelsohle

Nils: Eines der wichtigsten Updates des Adios Pro 4, besteht aus dem angepassten Rocker-Punkt. Dieser wurde - analog zum Pro Evo 1 - auf 60% der Schuhlänge positioniert. Laut adidas haben Labortests gezeigt, dass diese Geometrie die Vorwärtsbewegung fördert und die Laufeffizienz verbessert.

Ergänzt wird dies durch eine durchgehende Lightstrike Pro Mittelsohle, die mit Hilfe eines neuen Lightstrike Pro Rezepts leichter und weicher ist, sowie über ein erhöhtes Maß an Energierückgewinnung verfügt. adidas hält sich bzgl. der chemischen Zusammensetzung seines Highend-Dämpfungsmaterials weiter bedeckt - auch während meiner Gespräche beim Launch-Event ist man mir diesbezüglich aktiv ausgewichen. Doch aus der ein oder anderen Quelle ließ sich schon mehrfach vernehmen, dass es sich um TPEE (Thermoplastisches Polyester-Elastomer) handele. Dieses Material ist definitiv auf der weicheren Seite des Superschuh-Spektrums und verliert etwas an der extrem schnellen Reaktionsfreudigkeit der alten LS Pro Variation. Stattdessen folgt es dem Markttrend und verfügt über mehr Bounce.

Innerhalb dieser Mittelsohle sorgen die gewohnten Energyrods 2.0 aus Karbonfaser für Stabilität und Vortrieb. Diese sind wie bisher den Fußknochen nachempfunden und sorgen in Kombination mit dem Mittelsohlenschaum für ein herausragendes Maß an Vortrieb - vor allem in höheren Geschwindigkeiten. Zum Update dieser Karbonfaserstreben sagt adidas nichts, doch aus meiner Sicht wurden auch diese zwangsläufig an die neue Rockergeometrie angepasst.

Neben dem aus den Vorgängermodellen bekannten Ausschnitt unter dem Mittelfuß, hat eine neue Führungskerbe unter der Ferse Einzug in das Mittelsohlensetup des Adios Pro 4 gefunden. Diese spart Gewicht und lässt die Mittelsohle beim Aufprall noch weiter kollabieren, als es der weiche Schaum sowieso schon zulässt. So wird ein Trampolineffekt erzeugt, der jedoch mit einer gewissen Instabilität im rückwärtigen Bereich des Schuhs einhergeht.


Markus:

Das Kernstück des Schuhs ist die Mittelsohle. Sie besteht aus zwei Lagen des Lightstrike Pro Schaumstoffs, der für seine Weichheit und Energierückgabe bekannt ist. 

Zwischen diesen beiden Schaumschichten sind die überarbeiteten ENERGYRODS 2.0 eingebettet. Dabei handelt es sich um Carbonfaserstäbe, die im Verbund für Steifigkeit und Vortrieb sorgen sollen.

Der Schaum selbst fühlt sich tatsächlich sehr weich an und vermittelt ein federndes, "bouncy" Gefühl unter dem Fuß. Man merkt deutlich, wie die Mittelsohle beim Laufen Energie zurückgibt. Anders als Nils war ich doch positiv von der “Stabilität” für einen Wettkampfschuh überrascht, gerade in Anbetracht der hohen und weichen Mittelsohle. Dies ist vermutlich auf die Geometrie der Sohle zurückzuführen, insbesondere auf die relativ breite Plattform im Vorfußbereich, die eine solide Basis schafft und ein zu starkes Einknicken verhindert. Zumindest für mich als Mittelfußläufer passt das Perfekt. Evlt. ergeht es aber Fersenläufern mit der schmaleren Fersenpartie etwas anders. Der durch die Kombination aus Schaum und den Energy Rods erzeugte Vortrieb ist beim Laufen spürbar und unterstützt ein schnelles Abrollen.

Außensohle

Nils: Der adidas Adizero Adios Pro 4 ist mit einer völlig neuen Außensohle namens Lighttraxion ausgestattet. Dieses Material, ein sogenanntes gegossenes Polyurethan (Casted Polyurethane, CPU), ist deutlich leichter und kostengünstiger in der Herstellung als herkömmliches Sohlengummi. Dadurch trägt es erheblich zum geringen Gewicht des Adios Pro 4 bei und hilft gleichzeitig, das Preis-Leistungs-Verhältnis zu wahren. In puncto Traktion überzeugt das Material ebenfalls – selbst auf nassen Laufbahnen hatte ich stets volle Kontrolle. Nach 50 Testkilometern kann ich zur Haltbarkeit nur bedingt etwas sagen, aber bisher zeigt sich kein übermäßiger Verschleiß.

 

Neben dem Lighttraxion-Schriftzug ist auf der Unterseite des Schuhs weiterhin das bekannte Continental-Logo zu sehen. Dies betrifft jedoch nur eine kleine Gummiapplikation unter dem großen Zeh. Das Gummi an dieser Stelle ist weicher als der Rest der Sohle und soll vermutlich zusätzliche Traktion beim Abrollen bieten. Allerdings halte ich dies eher für eine Marketingmaßnahme oder eine Lizenzierungsfrage zwischen Continental und adidas, da der Rest der Außensohle ebenfalls keinen Grund zur Beanstandung bietet und die Sohle vermutlich nicht schlechter wäre, wenn sie vollständig aus der zweiten Gummimischung bestünde.

 

Das Sohlenmuster wurde basierend auf den Aufprallmustern einiger adidas Elite-Athlet:innen entworfen. Die neue Sohle hat nur dort Gummi, wo es unbedingt erforderlich ist, und bleibt dadurch extrem leicht.


Markus:

Nils hat die Außensohle bereits sehr gut beschrieben. Ich hatte die gleiche Erfahrung damit. Nach meinen 70 gelaufenen Test Kilometern habe ich ebenfalls keinen nennenswerten Verschleiß.



Laufgefühl

Nils: Ich möchte meine Beschreibung des Laufgefühls an meinen Erlebnissen während des Berlin Halbmarathons festmachen, zu dem mir adidas freundlicherweise einen Startplatz organisiert hat. Ich möchte diesbezüglich völlig transparent sein, jedoch gleichzeitig versichern, dass dies meine Bewertung des Adios Pro 4 keineswegs beeinflusst hat. Das könnt ihr mir - liebe Leser:innen - jetzt glauben oder eben nicht. 

Was stattdessen vielmehr einen Einfluss auf meine Bewertung haben mag, ist das durchweg positive Lauferlebnis, dass ich am vergangenen Sonntag in Berlin hatte und das von einer neuen Halbmarathonbestzeit von 1:15:29h gekrönt wurde. Sicher hat zu dieser PB zu größten Teilen das Training beigetragen, doch ich bin fest überzeugt, dass der Adios Pro 4 eine hervorragende Schuhwahl für diesen Wettkampf war: 

Wir hatten perfektes Wetter in Berlin. 4 Grad und keine Wolke am Himmel. In der Startaufstellung war es regelrecht warm. Während der ersten Kilometer habe ich versucht auf Windschatten zu setzen und mich nicht verrückt zu machen, wenn die Gruppen, die ich zwischenzeitlich gefunden habe, ein bisschen zu langsam waren. Zu dieser frühen Zeit im Rennen war eher ruhiges Cruisen, knapp langsamer als meine Zielpace, angesagt und Kraft zu sparen war die oberste Prämisse. In dieser Phase konnte der Adios Pro 4 insbesondere durch seinen Komfort und den effizienten 60% Rocker bestechen. 


Ab ca. 5km hatte ich mich dann gut auf die Zielpace eingestellt. Teilweise war ich da schon mit einer Zielzeit von 1:15 (3:33 Pace) am liebäugeln, aber es kam dann doch immer nochmal Wind oder eine Brücke dazwischen, so dass ich doch meist in Richtung 3:35 min / km unterwegs war. An dieser Beschreibung sieht man eine deutliche Charakteristik des Adios Pro 4: Je mehr Energie man in die Mittelsohle hineinsteckt, desto mehr kann man seine Stärken spüren. Immer wenn es im Rennverlauf schneller wurde, hat sich der Schuh besonders gut angefühlt. 


Ab 8-9km hab ich meine Suche nach Windschatten dann offensiver gestaltet und bin im Zweifel immer eine Gruppe oder eine Schulter weiter nach vorn gesprungen. Während dieser kürzeren Antritte konnte ich ganz klar die hohe Agilität des Adios Pro 4 kennenlernen. Kürzere Pacewechsel waren ohne Probleme möglich und sind für mich ein entscheidender Vorteil im Vergleich zu manchem Konkurrenzmodell.


Auch in dieser Phase haben sich die nochmals schnelleren Paces so gut und kontrolliert angefühlt, dass ich ab ca. 14km selbst für eine Pace in Richtung 3:30 min / km pushen konnte. Glücklicherweise hat das in dieser Rennphase dann von der Windrichtung gut gepasst. Gegen Ende habe ich es dann sogar geschafft, von Kilometer zu Kilometer nochmal schneller zu werden. So stand im Ergebnis nicht nur eine neue persönliche Bestzeit über die Halbmarathondistanz und ein negativer Split - stattdessen habe ich es auf den letzten 10km sogar geschafft, meine 10km Bestzeit inoffiziel zu überbieten.


Und genau in diesem Distanzbereich 10km - Halbmarathon sehe ich auch die expliziten Stärken des Adios Pro 4. Wird die Wettkampfdistanz noch kürzer, sind noch leichtere und direktere Modelle wie der Takumi Sen im Vorteil. Wird es länger, fehlt zumindest mir persönlich noch etwas an zusätzlicher Stabilität im Fersenbereich. Auf einigen Bildern aus Berlin sieht mein Knöchel doch arg nach Überpronation aus - doch das ist etwas ganz individuelles. Auf der Habenseite steht gerade für den späteren Rennverlauf dagegen der tolle 60%-Rocker, der den Fuß früh im Abrollvorgang abholt und so die müden Marathonbeine unterstützt.

Achja und noch ein kleiner Nachtrag zum Laufen bei langsamen Geschwindigkeiten: Ich hatte sowohl beim Ein- als auch beim Auslaufen vor und nach dem Halbmarathon den Gedanke, dass die Mittelsohle des Adios Pro 4 ohne Pace wirklich nichts besonderes ist. Lasst euch also während einer kurzen Anprobe im Store oder bei euch zu Hause nicht täuschen: Hier gibt es auf Wettkampfpace ein extrem hohes Maß an Bounce und Energie!

Markus:

Ich hatte die Schuhe noch nicht im Wettkampf Einsatz. Ich kann aber dem Fazit schon vorwegnehmen, dass mich der Schuh überzeugt hat und er aller Voraussicht meine Wahl für den Prag Marathon Anfang Mai sein wird. Im Laufverhalten bestätigt sich der erste Eindruck der Stabilität. Trotz der weichen Dämpfung fühlt sich der Schuh nicht schwammig an, was die breitere Vorfuß Plattform gut unterstützt. Der Schuh ermöglicht einen sehr energetischen und gleichzeitig erstaunlich geschmeidigen Schrittzyklus. Die Übergänge von der Landung bis zum Abdruck fühlen sich flüssig an.

Das anfängliche Gefühl beim Abrollen im Stand, dass der Schuh leicht nach außen kippt, ist beim dynamischen Laufen kaum bis gar nicht mehr bemerkbar. Hier führt der Schuh den Fuß gut durch die Abrollbewegung. Das Laufgefühl ist insgesamt extrem "smooth", also rund und angenehm, ohne dabei an Dynamik und Energie zu verlieren. Man spürt die Unterstützung für ein schnelles Tempo.

Interessant ist auch der spürbare Unterschied zwischen den Energy Rods und einer durchgehenden Carbonplatte, wie sie in vielen anderen Modellen verbaut ist. Die Stäbe fühlen sich weniger "eindimensional" steif an. Es entsteht der Eindruck, dass sie dem Fuß eine etwas natürlichere Bewegung und vielleicht auch eine leichte adaptive Flexibilität erlauben, je nachdem, wie der Fuß aufsetzt. Es fühlt sich nicht ganz so forciert an wie bei manchen Platten-Schuhen.

Zusammenfassung und Empfehlung

Nils: Lassen wir die Neuerungen am adidas Adizero Adios Pro 4 nochmals Revue passieren: Das Lightlock Obermaterial ist das vermutlich bequemste auf dem Markt. Die neue Ligtstrike Pro Mittelsohle ist leichter und bietet mehr Bounce und Energierückgewinnung. Dank des tollen 60%-Rockers, der vom Pro EVO 1 übernommen wurde, rollt der Adios Pro 4 wunderbar smooth und nahezu natürlich ab und verspricht vor allem im späteren Rennverlauf zusätzliche Effizienz und Unterstützung. Die Lighttraxion Außensohle performt unter jedweden Bedingungen gut und trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass der Schuh um einiges leichter geworden ist.


Als minimale Kritikpunkte sehe ich lediglich die verbesserungswürdigen Schnürsenkel, sowie die geringe Stabilität im Fersenbereich. Davon abgesehen ist der Adios Pro 4 als Gesamtpaket all dieser tollen Anpassungen kaum zu schlagen. Zumal er mit einer UVP von 250€ zu einem verhältnismäßig moderaten Preis angeboten wird und in einer Vielzahl stylischer Farbvarianten seit Anfang des Jahres durchgängig verfügbar ist.


Wertung: 9.85/10

Laufgefühl: 9.75 (50%) Passform: 10 (30%) Preisleistung: 10 (15%) Style: 10 (5%)


Markus:

Der Adidas Adizero Adios Pro 4 ist ein ausgereifter Wettkampfschuh, der mit seinem geringen Gewicht, der sehr reaktionsfreudigen und dennoch überraschend stabilen Lightstrike Pro Mittelsohle sowie dem spürbaren Vortrieb durch die ENERGYRODS 2.0 überzeugt. Das Laufgefühl ist eine gelungene Balance aus energetischem Abdruck und geschmeidigem Abrollen. Die Passform ist auf Performance ausgelegt (Racefit) mit sicherem Mittelfußhalt und vergleichsweise gutem Zehenraum, erfordert beim Anziehen aber etwas Mühe. Die Außensohle bietet zuverlässigen Grip. Ich empfehle den Adizero Adios Pro 4 für ambitionierte Läuferinnen und Läufer, die einen leichten und schnellen Schuh für Wettkämpfe (von 10 km bis Marathon) oder schnelle Trainingseinheiten suchen. Er eignet sich besonders gut für Athleten, die eine hohe, weiche Dämpfung schätzen, aber dennoch Wert auf eine gewisse Grundstabilität legen. Wer das Gefühl einer durchgehenden Carbonplatte als zu steif oder eindimensional empfindet, könnte in den flexibler wirkenden Energy Rods eine gute Alternative finden. Für den Preis eines Top-Wettkampfschuhs bekommt man diesen auch.


Wertung: 9.85/10

Laufgefühl: 9.75 (50%) Passform: 10 (30%) Preisleistung: 10 (15%) Style: 10 (5%)


9 Vergleiche


adidas Adizero Adios Pro 3 (RTR Review)

Nils: Auf diesen Vergleich wurde im Testbericht hinlänglich eingegangen. Der AP3 hat einen recht steilen aber kurzen Vorfußrocker, der in Verbindung mit der alten, schnell reagierenden LS Pro Variante insbesondere zum Cruisen auf Marathonpace einlädt. Er ist jedoch deutlich schwerer und vor allem unbequemer als der AP4. Dieser wurde einfach an allen Fronten verbessert - daher gibt abgesehen von seiner höheren Stabilität aus meiner Sicht keinen Grund mehr den AP3 zu wählen. AP3 EUR 44, AP4 EUR 44,5. 


Nike Alphafly 3 (RTR Review)

Nils: Zwei fast perfekte Wettkampfschuhe für die Langstrecke! Der Alphafly war bisher mein Schuh der Wahl für den Marathon. Als Vorfußläufer kann ich die maximale Energierückgewinnung der Air Zoom Units genießen. Ein Gefühl, dass einmalig, von vielen jedoch auch als zu mechanisch beschrieben wird. Der AP4 bietet eine fast ebenbürtige Energierückgewinnung, rollte dabei dank des 60% Rockers ungleich besser und angenehmer ab. Er ist insbesondere für Fersenläufer besser geeignet. AF für Läufer:innen, die den Vorfußlauf bis auf die letzten Kilometer aufrecht erhalten können, AP4 für alle anderen. Preisvorteil ganz klar beim AP4. Beide Schuhe größenecht in EUR 44,5.


Nike Alphafly 1 (RTR Review)

Nils: Der ursprüngliche Alphafly ist nach wie vor ein All-Time-Classic mit einer riesigen Fangemeinde. Doch da man ihn mittlerweile fast gar nicht mehr kaufen kann, braucht es Alternativen. Und der Adios Pro 4 ist ein mehr als adäquater Ersatz. Wie auch beim AF3 beschrieben, fehlt dem Adios natürlich das Gefühl und die Energierückgewinnung der Air Zoom Units. Doch die neue LS Pro Variante ist so gut, dass das kaum noch eine Rolle spielt. Der AF1 mit seinen 4mm Drop, steilen Rocker und Vorfußbounce verlangt einen zu ihm passenden Laufstil. Der AP4 bietet dem Vorfußläufer fast genauso viel, stellt dabei jedoch deutlich geringere Ansprüche an den Laufstil. Beide Schuhe größenecht in EUR 44,5.


Markus: Ich kann Nils hier nur beipflichten. Der AF 1 fühlt sich etwas “mechanischer” an, was wohl der Air Zoom Blase geschuldet sein dürfte. Dadurch ist der AF 1 auch deutlich lauter als der AP4. Ich sehe beide auf Augenhöhe, was die Energierückgewinnung angeht. Für mich persönlich fühlt es sich aber im AP4, auch durch das geringere Gewicht, noch etwas müheloser an.


Nike Vaporfly 3 (RTR Review)

Nils: Der Vergleich zwischen diesen beiden Schuhen war erschreckend. Trotz sehr ähnlicher Werte auf dem Papier, fühlt sich der VF nach deutlich weniger Mittelsohle unterm Fuß an. Der VF fühlt sich sehr viel dichter am Asphalt an. Insbesondere der Vorfuß fühlt sich im AP4 deutlich besser gedämpft und geschützt an. Der VF hat deutlich mehr Volumen im Vorfuß – was für breite Füße gut, für meine eher schlecht ist. AP4 passt mir deutlich besser und auch in der gesamten Anmutung ist der AP4 eine Klasse für sich. Gleiches gilt für die Außensohle. Für mich ist der AP4 das, was der VF3 gern sein würde und gewinnt für mich diesen Vergleich klar. Beide größenecht EUR 44,5.


New Balance SC Elite v4 (RTR Review)

Nils: Der im letzten Jahr erschienene SC Elite v4 war eine tolle Überraschung für mich. Seine massive und extrem weiche Mittelsohle liefert Bounce, Komfort und Schutz ohne Ende und macht deshalb extrem viel Spaß. Hier haben wir eine niedrige Sprengung von 4mm und einen längeren, sehr schön abgestimmten Rocker. Der AP4 ist im Vergleich deutlich agiler, fühlt sich trotz ähnlicher Stack-Werte mehr nach Performance an. Er ist deutlich leichter und fühlt sich mehr nach einer Wettkampfoption an, während der New Balance für mich eher ein schneller Cruiser ist. Beide EUR 44.5.


Saucony Endorphin Pro 3 (RTR Review)

Nils: Der EP3 bietet ein sehr ähnliches Laufgefühl wie der VF3 (s.o.). Er ist ein leichter und recht flinker (Langstrecken-) Racer. Wer ein klassischeres Gefühl in seinem Superschuh bevorzugt, kann mit dem EP nichts falsch machen. Doch wie schon beim Vergleich mit dem VF hebt der AP4 sein sehr ähnliches Konzept auf ein neues Level. Mehr Energierückgewinnung, ein deutlich besseres Obermaterial und auch eine bessere Außensohle machen ihn einfach rundum zum besseren Schuh. Beide EUR 44.5.


ASICS Metaspeed Sky Paris (RTR Review)

Nils: Der Sky Paris ist einer der leichtesten Superschuhe, die ich bisher testen durfte. Er besticht durch sehr schnelle Übergänge in der Abrollbewegung und eine auf Vorfußläufer ausgelegte Geometrie. Während der Sky Paris über eine eher flache Platte verfügt, die höher im Schuh angeordnet ist und so für maximalen Bounce im Vorfuß sorgen soll, sind die Energy Rods des AP4 deutlich stärker gebogen und so in Bezug auf den Laufstil universeller einsetzbar. Beide Schuhe sind jedoch so gut, dass man sich um den jeweiligen Lauftypus nicht wirklich Sorge machen muss. Mir passt der AP4 etwas besser, er hat das bessere, bequemere Obermaterial. Der Sky sitzt dagegen noch luftiger am Fuß. Hier kann man keine falsche Wahl treffen. Beide größenecht EUR 44,5.


ASICS Metaspeed Edge Paris (RTR Review)

Nils: Im Gegensatz zum Sky Paris ist der Edge Paris für sog. Stride-Style Läufer:innen konzipiert. In der Konsequenz ist seine Plattengeometrie stärker gebogen, die Platte sitzt im Vorfußbereich näher am Boden und unterstützt die Abrollbewegung. Der Rocker des Edge Paris ist jedoch deutlich steiler als der des AP4, was ein für mich eher abruptes Abrollen erzeugt und sich weniger natürlich unter unterstützend anfühlt. Beim Obermaterial gilt das gleiche wie im obigen Vergleich: Der ASICS ist luftiger, aber weniger bequem. Das neue LS Pro Material verleiht der Mittelsohle mehr Bounce als FF Turbo+. In der Konsquenz kann man hier von einem Abwägen zwischen extrem leichtem Gewicht (Edge) oder mehr Bounce (AP4) sprechen. Ich bevorzuge letzteres.  Beide EUR 44,5. 


Puma Deviate Nitro Elite 3 (RTR Review)

Nils: Der DNE 3 läuft sich für mich ähnlich natürlich wie der AP4 und kommt ihm deshalb in Sachen Laufgefühl am nächsten. Das neue Mittelsohlenmaterial aus Aliphatic TPU (oder TPE?) fühlt sich sehr energetisch an, kommt aber nicht ganz an das Level an Energierückgewinnung des AP4 heran. Der Puma ist der einzige Schuh, dessen Außensohle nochmal besser als die des adidas ist. Dafür wirkt sein Obermaterial im Vergleich billig. Es erfüllt den Zweck, sitzt jedoch lange nicht so gut und bequem. Für 230€ ist der Puma eine Preis-Leistungs-Tipp - unabhängig vom Preis ist der AP4 einen Tick besser. Beide größenecht EUR 44.5.


Markus: Die PWRPLATE des DNE 3 ist für mich deutlicher spürbar. Ich meine damit weniger die Energierückgewinnung als mehr das Gefühl, eine vollständige Platte unterm Fuß zu haben, rigider. Ich bin bei Nils, dass sich beide nicht viel nehmen. Der Puma hat die bessere Außensohle. Der adidas gibt einem einen Ticken mehr Energie zurück und ist komfortabler, was auch mit einem leichten Preisaufschlag kommt.


YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests HIER


Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von adidas (Nils) bzw. Top4Running (Markus) kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von adidas kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


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1 comment:

Nils said...

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