Artikel von Marcel Krebs
Reboots Go X (1.149 EUR, aktuell 976,65 EUR)
Einleitung
Nachdem ich im vergangenen Jahr bereits die besonders leichten und transportablen Reboots Go Lite sowie die stationären, dafür jedoch sehr leistungsfähigen Reboots One testen durfte (Testbericht hier), wurde mir diesen Herbst die neuen Reboots Go X leihweise zum testen zur Verfügung gestellt.
Diese sollen kompromisslose Leistungsfähigkeit bieten und gleichzeitig gut transportabel sein. Zudem bietet Reboots mit den Go X erstmals kabellose Recovery Boots an, die jüngst auch mit dem ISPO Award ausgezeichnet wurden.
Wie sich die Reboots Go X im Testzeitraum geschlagen haben und wie sich diese in die Produktpalette von Reboots einreihen, erfahrt ihr in den nächsten Abschnitten.
Tester:
Marcel ist ein begeisterter Trailrunner aus Deutschland, der zunehmend den Straßenlauf für sich entdeckt und dort auch den überwiegenden Teil seiner Trainingskilometer absolviert. Er hat 2024 seinen PR auf der Halbmarathon-Distanz in Hamburg auf 1:27h verbessert. Seinen PR über die Marathondistanz konnte Marcel in 2024 ebenfalls verbessern. Seine Bestzeit liegt nunmehr bei 3:13h (Berlin 2024).
Außerdem liebt er es, bei Rennserien wie der UTMB World Series, die Jahr mit dem Finale in Chamonix (OCC) ihren alljährlichen Höhepunkt findet, auf den Trails unterwegs zu sein.
Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. Folgt ihm auf IG für die neuesten Nachrichten über seine Testpipeline und vieles mehr (@running.analytics).
Erster Eindruck
Bereits beim Auspacken wurde deutlich, dass Reboots die Pants dahingehend überarbeitet hat, dass sämtliche Kabel vollständig innerhalb der Hülle verschwunden sind.
Man steckt einfach die beiden Kabelenden an das kleine Steuergerät, welches ebenfalls völlig unkompliziert in Sekundenschnelle an den Pants befestigt wird. Einfacher geht es nicht.
Durch das Öffnen des seitlichen Reißverschlusses kann man die Pants zudem sehr einfach anziehen. Diese werden zudem in zwei Größen angeboten, um unterschiedlichen Beinlängen entsprechend Rechnung zu tragen.
Praxistest
Genauso einfach und intuitiv wie das Startklar machen der Reboots Go X war auch die eigentliche Inbetriebnahme.
Nach einem kurzen Druck auf den Startbutton waren die Boots einsatzbereit. Diese lassen sich zum einen direkt über das an den Pants befindliche Steuergerät bedienen. Die Bedienung des Steuergeräts ist sehr intuitiv und selbsterklärend.
Zum anderen kann die Steuerung jedoch auch über die ausgezeichnete Reboots App erfolgen. Die Reboots Go X auf Anhieb von der App erkannt, eingerichtet und die Software aktualisiert.
Die Nutzung der Reboots App möchte ich Euch auf jeden Fall ans Herz legen, da die Go X erst dann ihre Stärken vollends ausspielen können.
Dies liegt vor allem daran, dass sich die Kompressionsprogramme über die App auf nahezu jede erdenkliche Art individualisieren lassen. Hierbei lassen sich sogar die einzelnen Kompressionskammern einzeln ansteuern. Es kann beispielsweise festgelegt werden, wie lange der jeweilige Kompressionsvorgang dauern soll, wie stark der jeweilige Anpressdruck sein soll und ob einzelne Kammern übersprungen werden sollen.
Insbesondere der letztgenannte Punkt ist ein großer Vorteil der Reboots Go X im Vergleich zu den günstigeren Alternativen in der Produktpalette. Während die Go Lite lediglich 4 Luftkammern pro Bein bietet, verfügt die Go X auf jeder Seite über doppelt so viele Luftkammern, was sich in der Praxis deutlich bemerkbar macht.
Doch auch wer sich mit diesen Individualisierungen nicht beschäftigen möchte, kommt bei den Reboots Go X auf vielfältige Art auf seine Kosten. Denn in der App sind bereits unzählige Programme hinterlegt, die zudem sehr anschaulich beschrieben sind. So könnt ihr einfach ein Programm auswählen, dass Eurem jeweiligen angedachten Einsatzzweck am nächsten kommt - beispielsweise eine dreißigminütige Recovery-Session.
Die von mir getesteten Pants gehen im Gegensatz zu den bei früheren Modellen alternativ erhältlichen Boots nicht nur über die Beine sondern auch über den Gesäßbereich. Dies hat den großen Vorteil, dass der insbesondere auch bei Läufern stark beanspruchte Große Gesäßmuskel (Gluteus Maximus) effektiv massiert wird, was nach einer anstrengenden Trainingseinheit wirklich guttut.
Der Anpressdruck der Reboots Go X liegt bei beeindruckenden 180mmHg und damit teils deutlich über den Geräten anderer Hersteller, die für den stationären Einsatz, die also deutlich schwerer und größer sind, jedoch weniger Leistung bieten. Das ist wirklich klasse und war mir bereits bei den anderen Reboots Kompression Boots positiv aufgefallen.
Auf der höchsten Kompressionsstufe packen die Reboots Go X auch wirklich ordentlich zu, obwohl gerade meine Oberschenkel durchaus einigen Druck vertragen und nach harten Einheiten auch benötigen. Dennoch habe ich zur höchsten Stufe nur selten gegriffen, es ist jedoch schön zu wissen, diese für den Fall der Fälle stets in der Hinterhand zu haben.
Zusammenfassung und Empfehlung
Die Reboots Go X lassen in Sachen Funktionsumfang und Leistungsstärke keinerlei Wünsche offen. Die dazugehörige App funktioniert hervorragend und bietet eine Vielzahl an sinnvoll zusammengestellten Programmen zur Auswahl. Wer über diese hinausgehen möchte, findet endlose, jedoch sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienende Individualisierungsmöglichkeiten. Zwar sind die Reboots Go X nicht so klein zusammen zu packen wie die Reboots Go Lite.
Sie passen jedoch gut in den praktischerweise direkt mitgelieferten schicken und hochwertig verarbeiteten Rucksack.
Im Vergleich zu den Reboots Go Lite bieten die Go X ganze 16 Druckkammern (8 je Bein), so dass sich der Druck sehr individuell steuern lässt, um beispielsweise verletzte Bereiche auszusparen oder Druck von der Kniescheibe zu nehmen. Dies ist für mich ein wesentlicher Vorteil. Auf der anderen Seite sind die Reboots Go Lite, die über lediglich 4 Luftkammern je Bein verfügen, noch einmal eine ganze Ecke handlicher und v auch günstiger.
Ein Entscheidungsfaktor ist selbstverständlich für die meisten von uns auch der Preis. Dieser ist bei den Reboots Go X zweifelsohne stolz. Etwas günstiger sind jedoch die ebenfalls neu verfügbaren Reboots Go X Lite, die über lediglich 6 statt 8 Luftkammern je bein verfügen, ansonsten jedoch den gleichen Funktionsumfang bieten. Wem 4 Luftkammern pro Bein genügen, findet in den Reboots Go Lite (ohne das “X”), zudem eine ebenfalls leistungsfähige und noch transportablere Alternative.
Ob die Reboots Go X, Go X Lite oder die Go Lite das Mittel der Wahl sind, muss jedoch am Ende jeder für sich selbst entscheiden.
Reboots
Die produkt, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Reboots kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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