Artikel von Marcel Krebs
Reboots Go Lite & Reboots One (jeweils 799 EUR)
links: Reboots Go Lite (mit Boots), rechts Reboots One (ebenfalls mit Boots); Fotos by Reebots
Einleitung
Sogenannte „Recovery Boots“ habe ich das erste Mal im Rahmen des letztjährigen UTMB Rennens in Nizza gesehen. Diese musste ich natürlich auch gleich persönlich ausprobieren, nachdem ich am Stand eines anderen Herstellers bei den anderen Testern in viele zufriedene und entspannte Gesichter schauen konnte.
Der Test verlief vielversprechend und die Druckkammern übten eine wohltuende Massage auf die geschundenen Beine aus. Lediglich der sogenannte Anpressdruck, also die Stärke der Massage, wenn man so will, war mir insbesondere an meinen teilweise stark verhärteten Oberschenkeln ein wenig gering. Mein Interesse an dieser Art an Recovery-Tools war jedoch auf jeden Fall geweckt.
Tester:
Marcel ist ein begeisterter Trailrunner aus Deutschland, der zunehmend den Straßenlauf für sich entdeckt und dort seine meisten Trainingskilometer absolviert. Er hat 2023 seinen PR auf der Halbmarathondistanz in Berlin (1:32) und seinen Marathon-PR in Hamburg (3:17) geknackt und nimmt für 2024 die magische 3 Stunden Marke ins Visier.
Außerdem liebt er es, bei Rennserien wie der UTMB World Series auf den Trails unterwegs zu sein. Im Fokus steht hierbei die 50 Kilometer Distanz.
Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. Folgt ihm auf IG für die neuesten Nachrichten über seine Testpipeline und vieles mehr (@running.analytics).
Erster Eindruck
Umso erfreuter war ich, als ich mit „Reboots“ einen Hersteller auf der Expo des diesjährigen Hamburg Marathons erblickte, der auf den ersten Blick recht ähnliche Boots nicht nur zum attraktiven Messepreis anbot, sondern auch entsprechende Testmöglichkeiten offerierte. Es stellte sich heraus, dass es sich bei Reboots um einen deutschen Hersteller aus Frankfurt handelt, der seit 2018 am Markt ist. Nachdem ich äußerst freundlich und fachkundig in die einzelnen Modelle eingewiesen wurde, ging es sogleich ans testen. Der Sitz war sehr gut und die gewünschten Einstellungen schnell vorgenommen. Da es der Tag vor dem Wettkampf war, hatte ich mich für ein eher leichtes Warm-Up Programm entschieden und war positiv überrascht. Es tat einfach gut, die Beine auf diese Weise massieren zu lassen und obwohl ich das Gerät bei dieser Gelegenheit noch lange nicht ausgereizt hatte, war schnell klar, dass die Reboots auch richtig „zupacken“ können, doch dazu später mehr.
Während die Reboots One (oben im Bild) für den stationären (Dauer-) Betrieb mit einem Maximum an Leistung ausgelegt sind, liegt der Fokus der Reboots Go Lite auf dem mobilen Einsatz. Das Gerät verfügt nicht nur über einen Akku und ist somit auch ohne Stromkabel nutzbar, sondern lässt sich auch sehr gut über eine App steuern.
Die Reboots Go Lite sind zudem mit gerade einmal 0,7kg Gewicht deutlich leichter, kleiner und leiser. Dafür verfügen die Reboots One über mehr Power, wobei die Leistung der Reboots Go Lite für die allermeisten Anwendungsfälle mehr als ausreichend sein dürfte. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass die Pants 2.0 bzw. die Boots der Reboots Go Lite lediglich über 4 Druckkammern verfügen, während die Boots der Reboots One über 12 Druckkammern deutlich granularer steuerbar ist.
Praxistest
Nachdem auf der Expo in Hamburg mein Interesse geweckt war, konnte ich die Reboots im weiteren Jahresverlauf ausführlich testen. Erst die Reboots Go Lite und anschließend die Reboots One, die mir jeweils als Leihgeräte für die Testperiode zur Verfügung gestellt wurden. Dies hatte den Vorteil, dass ich die Tools auch zu unterschiedlichen Jahreszeiten und Temperaturen genauer unter die Lupe nehmen konnte.
Als erstes konnte ich die Reboots Go Lite testen. Diese bestehen zum einen aus einem handlichen und stylischen akkubetriebenen Steuergerät sowie den neuen Pants 2.0, die mit meinem Testgerät kamen oder alternativ mit den günstigeren Boots. Auf die Unterschiede zwischen Pants 2.0 und Boots gehe ich gleich noch näher ein.
Die von mir getesteten Pants 2.0 bieten die Möglichkeit, diese mittels dreier unterschiedlicher Reißverschlüsse enger oder weiter zu machen. Dies hat zwei Vorteile: Zum einen kann hierdurch unterschiedlichen Beindurchmessern Rechnung getragen werden – und zwar separat für drei Abschnitte entlang des Beins. Zum anderen kann auf diesem Wege auch der Anpressdruck indirekt verstärkt oder gesenkt werden – je nachdem wie eng man die Hose einstellt. Zudem gehen die Pants 2.0 im Gegensatz zu den ebenfalls Boots auch über den Gesäßbereich. Dies hat den großen Vorteil, dass der insbesondere auch bei Läufern stark beanspruchte Große Gesäßmuskel (Gluteus Maximus) effektiv massiert wird, was nach einer anstrengenden Trainingseinheit wirklich guttut.
Positiv fällt zudem auf, dass sich das Steuergerät der Reboots Go Lite sehr intuitiv bedienen lässt. Zahlreiche vorprogrammierte Massageprogramme lassen sich dort auf Knopfdruck abrufen. Zudem verfügt das Tool über insgesamt 16 Intensitätsstufen. Auch die Programmauswahl sowie die Steuerung von Anpressdruck und Massagedauer erschließen sich auf Anhieb. Nachdem die Verkabelung der Pants 2.0 erledigt ist (was aufgrund der Farbkodierung ebenfalls intuitiv vonstatten geht), kann es auch direkt losgehen, da der Akku vorgeladen geliefert wird. Dieser hält laut Hersteller 1,5 Stunden durch. Dies wurde scheinbar auf Maximalstärke der Kompression getestet. Denn auch wenn ich tendenziell eher die höheren Stärken genutzt habe, die zwangsläufig anstrengender für den Akku sind, hielt dieser regelmäßig auch länger durch. Die Reboots Go Lite sehr schlank gehalten sind, lassen sich diese auch easy auf Reisen mitnehmen und der Akku regelmäßig aufladen, wenn man seine Reboots gerade einmal nicht nutzt.
Um das volle Leistungsspektrum der Reboots Go Lite auszunutzen, sollte man sich gleichwohl auch die dazugehörige App installieren. Diese bietet z.B. sogar die Möglichkeit, sich eigene Trainingsprogramme zusammen zu stellen. Auch lassen sich über die App einzelne Druckkammern aus den Programmen entfernen. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn ein Bereich verletzt ist oder eine Kammer so wie bei mir etwas unangenehm auf die Kniescheibe drückt. Bei den selbst zusammengestellten Trainings kann man sogar den Druck für jede Kammer und somit für jeden Bereich des Beins separat einstellen. Da bei mir insbesondere nach längeren und intensiven Einheiten vor allem der Gesäßmuskel sowie die vorderen Oberschenkel eine besonders intensive Massage benötigen, kann ich diese Bereiche über die App zielgenau ansteuern. Dieses Feature finde ich daher äußerst sinnvoll!
Doch auch die vorgefertigten Programme sind sehr facettenreich und nach Anwendungsbereichen bzw. Situationen geordnet (Warm-up, intensiv, etc.), so dass hier jeder fündig werden sollte.
Ebenfalls sehr erfreulich: Der Anpressdruck der mobilen Reboots Go Lite liegt bereits bei beeindruckenden 180mmHg und damit teils deutlich über den Geräten anderer Hersteller, die für den stationären Einsatz, die also deutlich schwerer und größer sind, jedoch weniger Leistung bieten. Das ist wirklich klasse!
Bei den Reboots One handelt es sich quasi um den großen Bruder des Go Lite für den stationären und durchaus auch professionellen Einsatz. Im Unterschied zu den Reboots Go Lite werden die Reboots One nicht über einen Akku betrieben, sondern erfordern einen permanenten Stromanschluss. Zudem ist das Gerät deutlich größer und lauter, ermöglicht es jedoch dennoch, während der Benutzung zum Beispiel entspannt Musik zu hören oder Fernsehen zu schauen. Vor allem jedoch bieten die Reboots One mit 240mmHg noch einmal einen deutlich stärkeren Anpressdruck. Darüber hinaus verfügen die Boots des Reboot One über 12 Kompressionskammern, so dass sich die Druckverteilung hier im Unterschied zum Go Lite noch einmal deutlich detaillierter steuern lässt. Dafür muss der Nutzer hier auf die praktische Steuerung per App verzichten. Im Gegensatz zu den Reboots Go Lite war mein Testgerät mit den Boots ausgestattet, die nicht über das Gesäß gehen und sich auch nicht über unterschiedliche Reißverschlüsse im Durchmesser justieren lassen. Gleichwohl bin ich mit der gelieferten Mustergröße gut zurechtgekommen.
Zusammenfassung und Empfehlung
In Sachen Features und Leistungsspektrum bin ich mit den Reboots Go Lite somit fast wunschlos glücklich. Für zukünftige Versionen habe ich lediglich zwei Verbesserungsvorschläge für die Pants: zum einen wäre es klasse, wenn die Pants der Reboots Go Lite ebenfalls über 12 Druckkammern verfügen würden. Dies hätte den Vorteil, dass man etwa das Knie noch genauer aussparen könnte, ohne etwa am Oberschenkel auf Anpressdruck verzichten zu müssen. Das ist jedoch zweifelsohne auch eine Kostenfrage, weshalb aktuell lediglich die Boots der One Pro über 12 Druckkammern verfügen.
Darüber hinaus sind die drei Reißverschlüsse zwar praktisch, um nicht zwischen mehreren Größen wählen zu müssen und entsprechend flexibel zu bleiben. Wählt man jedoch wie in meinem Fall trotz vergleichsweise dicker Oberschenkel und Waden die engste Einstellung, um den Anpressdruck zu optimieren, so führen die unbenutzten beiden Reißverschlüsse mit der Zeit zu etwas unangenehmen Druckstellen. Dies gilt insbesondere im Sommer, wenn man lediglich eine kurze Hose trägt. Dieser Effekt lässt sich jedoch gut mindern, wenn man während der Massage eine dünne lange Hose trägt, was man die meiste Zeit des Jahres in der Regel ja sowieso tun wird.
Stellt sich abschließend noch die Frage, welches Modell für welchen Einsatzzweck der richtige ist:
Als Privatanwender dürften in der Regel die Reboots Go Lite das Modell der Wahl sein. Das Gerät überzeugt mit einem schlanken Design, einem niedrigen Gewicht und einem geringen Packmaß. Zudem ist es auch signifikant leiser und verfügt über eine moderne App, mittels derer sich die Programme individuell Steuern lassen. Darüber hinaus verfügt bereits diese Modellvariante über deutlich mehr Anpressdruck als die mir bekannten Konkurrenzmodelle. Die Reboots One sind vor allem für all jene Interessant, die das Maximal an Leistung in Form von Anpressdruck aus einem solchen Tool herausholen wollen. Darüber hinaus ist es durch seinen Stromanschluss für den Dauerbetrieb ausgelegt und dürfte daher auch für Sportvereine etc. interessant sein.
Was die Frage Pants 2.0 vs. Boots angeht, so sind die Pants 2.0 den Aufpreis aus meiner Sicht auf jeden Fall Wert. Dies liegt neben der Anpassmöglichkeit an unterschiedliche Beindicken (für Ober- und Unterschenkel separat einstellbar) vor allem daran, dass die Pants auch die Gesäßmuskulatur mit abdecken – ein Bereich, der insbesondere auch bei Läufern oftmals stark verspannt ist.
Ein Entscheidungsfaktor ist selbstverständlich für die meisten von uns auch der Preis. Beide Geräte sind mit 799 EUR keineswegs günstig. Gleiches gilt übrigens auch für die Modelle des Wettbewerbs. Vergleicht man den Preis jedoch mit einer manuellen Massage bei einer entsprechenden Fachkraft, so sind die Kosten schnell wieder reingeholt, zumal die hohe Verarbeitungsqualität eine entsprechende Langlebigkeit versprich
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Zudem muss man, ähnlich wie beim eigentlichen Training, auch eine gewisse Routine entwickeln, d.h. sich angewöhnen, diese auch regelmäßig zu nutzen. Dies fiel mir gerade zu Beginn nicht so einfach. Allerdings war ich jedes Mal heilfroh, wenn ich das Tool genutzt habe, da die Druckkompression einfach gut tut und sich die Beine danach meist deutlich frischer anfühlen als davor. Ausprobieren lohnt sich daher auf jeden Fall!
Die Reboots dieses Tests sind, wurden uns von Reboots kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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