Article by Markus Zinkl, Maren Müller und Nils Scharff
361° Flame-ST (170 €)
Einleitung
Markus: Ich war bereits Anfang des Jahres angenehm vom 361° Centauri (RTR Test) überrascht, den der Hersteller als Daily Trainer platziert. Nun habe ich glücklicherweise auch die Möglichkeit bekommen den neuen Speed Schuhe, Flame ST, auszuprobieren. Dieses neue Modell setzt auf die neueste Technologie und verspricht dabei eine gesteigerte Vielseitigkeit. Es soll nicht nur der ideale Schuh für intensives Geschwindigkeitstraining sein, sondern auch bei verschiedenen Workouts bis hin zu Wettkampftagen eine optimale Leistung bieten. Trotz seiner Leichtigkeit und Schnelligkeit soll der Flame ST nun zusätzlich an Komfort gewonnen haben, weicher und flexibler sein und somit ein federndes Lauferlebnis ermöglichen. Im Verlauf dieses Testberichts werden wir diese Herstellerangaben genauer unter die Lupe nehmen und prüfen, ob der 361° Flame ST diese Erwartungen erfüllen kann.
Maren:
Wie Markus durfte ich zu Beginn diesen Jahres bereits den 361° Centauri testen und freue mich, dass ich nun auch die Möglichkeit habe, den Neuzugang in der Flame-Serie auszuprobieren. Der Flame ST verspricht als Speed-Schuh eine vielfältige Einsetzbarkeit, ein geringes Gewicht und ein komfortables Lauferlebnis. Ich bin gespannt, inwiefern diese Erwartungen erfüllt werden und wie sich vor allem die Mittelsohle beim Laufen anfühlt. Dort befindet sich nämlich eine QU!KSPINE Flexible Transfer Plate, die aus Glasfaser hergestellt ist. In diesem Sinne: Let’s go for a run!
Nils: Im Gegensatz zu den anderen beiden, hatte ich vor diesem Test noch keinerlei Erfahrung mit der Marke 361°. Da der chinesische Hersteller jedoch auch immer mehr in den hiesigen Lauffachgeschäften zu finden ist, bin ich sehr froh, dass ich mit dem hier getesteten Flame ST und dem Wettkampfmodell Furios Future endlich in den Genuss der chinesischen Treter komme.
Pro & Contra
Pro:
leicht (Markus/Maren)
minimales dennoch komfortables Obermaterial (Markus)
reaktives Mittelsohlen-Paket (Markus/Maren/Nils)
gute Preis-Leistung (Markus)
optisch ansprechend (Maren)
Contra:
nicht ganz so variabel einsetzbar wie die Konkurrenz (Markus)
Übergang von Ferse zum Mittelfuß könnte etwas geschmeidiger sein (Markus)
Außensohle hart und laut (Markus/Maren/Nils)
sehr lange, schmale Passform > auf jeden Fall 1 Nummer kleiner kaufen! (Nils)
Daten:
Gewicht:
Herstellerangaben: 215g (Herren EU 42,5 / US 9) / 185g (Damen EU 40 / US 8)
Testschuhe: 245g (Herren EU 44 / US 10)
241g (Damen EU 43.5/ US 11)
256g (Herren EU 44.5 / US 10.5)
Sprengung: 8 mm (Herren: 24 mm Vorfuß / 32 mm Ferse)
Release: Verfügbar im Fachhandel ab sofort für 170€
Link zum englischen RTR-Test des 361° Flame ST: HIER
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Erster Eindruck, Passform und Obermaterial
Markus: Mein erster Eindruck des 361° Flame ST bestätigt die Empfehlung des Herstellers, eine halbe Nummer kleiner zu wählen. Diesen Rat fand ich äußerst treffend, und es ist definitiv ratsam, ihn zu beherzigen, um eine optimale Passform zu gewährleisten.Das Obermaterial, ausgestattet mit dem sogenannten Mono-Engineered Mesh, fällt durch eine leicht festere Struktur auf, die dem Schuh Halt verleiht. Diese Struktur trägt dazu bei, dem Obermaterial Stabilität zu verleihen.
Erwähnenswert ist der großzügige Platz im Vorderfußbereich, der mir ausreichend Bewegungsfreiheit ermöglicht, ohne dabei Abstriche beim allgemeinen Halt in Kauf nehmen zu müssen. Diese großzügige Gestaltung harmoniert gut mit der engeren Passform in Richtung des Mittelfußes, was ein ausgewogenes Tragegefühl schafft.
Trotz der minimalistischen Fersenpolsterung bietet der Schuh überraschenden Komfort und sicheren Halt. Die Ferse des Flame ST ist minimalistisch gepolstert und mit einer Mikrofaser im Inneren überzogen. Das trägt zu einem äußerst angenehmen und bequemen Tragegefühl bei, ohne dabei auf die notwendige Stabilität zu verzichten.
Die dünne Zunge und die breiten Schnürsenkel tragen dazu bei, Druckstellen zu vermeiden, während die seitlich nicht vernähte Zunge trotzdem zuverlässig an Ort und Stelle bleibt.
Maren: Der optische erste Eindruck des Schuhs ist beeindruckend, die Schuhe sind intensiv rot und leuchten einem aus dem Schuhkarton entgegen. Die weiße Sohle ist ein markanter Kontrast, der sich deutlich absetzt. Neben der besonderen Optik des Schuhs, überraschte mich vor allem das geringe Gewicht beim ersten Hineinschlüpfen.
Der Schuh wirkt durch die hellen Farben und die dicke weiße Sohle kompakt, am Fuß allerdings wirkt er leicht. Das atmungsaktive Obermaterial des Schuhs aus Mono-Engineered Mesh sorgt einerseits für Halt und andererseits für eine ausreichende Atmungsaktivität und vollständige Belüftung des Fußes. Beim ersten Begutachten des Schuhs war ich skeptisch, ob mir die Fersenpolsterung ausreichen würde, da kaum Polsterung vorhanden ist und ich an dieser Stelle relativ empfindlich bin. Allerdings bietet die Fersenpolsterung erstaunlich viel Komfort und meine Sorge stellte sich als unbegründet heraus.
Nils: Beim ersten Öffnen des Schuhkartons musste ich doch nochmal kontrollieren, ob ich hier die richtige Marke in den Händen halte. Denn rein optisch erinnert der 361° Flame ST mit seiner schmalen, langgezogenen Silhouette und der Mittelsohle in Pelletstruktur stark an den Endorphin Speed 2 von Saucony. Aber das ist ja per se nichts schlechtes, da dieser ja nicht nur auf meiner persönlichen All-Time-Favorites Liste gerankt ist, sondern sich grundsätzlich großer Beliebtheit erfreut.
Bei der ersten Anprobe musste ich jedoch leider feststellen, dass das von mir kurzfristig übernommene Samplepaar in meiner sonst üblichen Größe 44,5 EUR meilenweit zu groß ist. Der Empfehlung des Herstellers, eine halbe Nummer kleiner zu wählen, würde ich also definitiv zustimmen bzw. ggfs. sogar eine ganze Nummer kleiner empfehlen. Dem im Wege könnte lediglich die relativ schmale Passform stehen, die in der Folge für breite Füße zu eng sein könnte. So musste ich für meine Testläufe die Schnürsenkel festzurren, bis die Zehen halb taub wurden. So konnte ich zwar einen guten Lockdown erzielen, habe jedoch nach einem 24km Longrun mehrere Tage noch mit Druckschmerz zu kämpfen gehabt. Aber wir gehen Mal im Sinne des Angeklagten davon aus, dass dieses Problem bei der korrekten Größenwahl wohl hinlänglich wäre.
Mittelsohle
Markus: Die Mittelsohle des 361° Flame ST ist mit der QUIKFLAME Foam-Technologie ausgestattet, die meiner Lauferfahrung eine schöne Dynamik verleiht. Das TPU-Material, eine Eigenentwicklung von 361°, präsentiert sich mit einer perlenartigen Struktur, die optisch an Sauconys PWRRUN PB erinnert, jedoch spürbar fester ist. Die Mittelsohle tendiert eher zu der festeren Seite, was sich bei meinen Läufen bemerkbar macht. Trotz dieser Festigkeit ist eine leichte Kompression spürbar, die zusammen mit einer effizienten Rückfederung ein angenehmes Laufgefühl schafft.Auffällig ist auch die Rocker-Geometrie im Vorderfußbereich, die meine Abrollbewegungen als Mittelfußläufer gut unterstützt und eine natürliche Dynamik fördert.
Eine steife Glasfaserplatte (QUIKSPINE), vergleichbar mit der Steifigkeit des Endorphin Speed 3, trägt auch zur Energierückgewinnung bei.
Maren: Die Mittelsohle des Schuhs basiert auf der QUIKFLAME Foam Technology, die eine Mischung aus Flexibilität, Elastizität und Steifigkeit verspricht. Wie Markus empfinde ich die Mittelsohle eher als fest. Die Kompressionsfähigkeit des Foams ist dennoch ausreichend, um eine angenehme Rückfederung zu gewährleisten. Besonders gespannt war ich auf die QUIKSPINE Flexible Transfer Plate, die aus Glasfaser hergestellt ist. Sie trägt zur Energierückgewinnung bei und unterstützt die Laufeffizienz. Insgesamt hilft einem die MIttelsohle “nach vorne” zu gehen und unterstützt auch das Tempo zu halten, wenn man langsam ermüdet.
Nils: Wie von Markus schon angesprochen, kann man die Ähnlichkeit der Mittelsohle zu Sauconys PWRRUN PB nicht leugnen. Die Pelletstruktur verspricht optisch wie haptisch einen ähnlich dynamischen Lauf. Im Vergleich zu den aktuellen PWRRUN PB Mischungen ist das verwendete QUIKFLAME Material fester und dichter, doch bei älteren Saucony Modellen bilde ich mir eine ähnliche Festigkeit ein. Der Leisten des Flame ST ist dabei lang und schmal, weshalb der feste Schaum und die zusätzlich stabilisierende Glasfaser-Platte absolut notwendig sind, um die notwendige Stabilität und Steifigkeit zu erzeugen.
Die Mittelsohle kommt mit 32mm / 24mm Stapelhöhe daher und die 8mm Sprengung empfinde ich als genau richtig für den Flame ST. Während die Geometrie im rückwärtigen Bereich sehr klassisch daherkommt, findet sich im Vorfuß ein langgezogener Rocker, der den Fuß dynamisch abrollen lässt. Eine tiefe Flexkerbe im Mittelfuß offenbart den Block auf die Glasfaserplatte, entkoppelt Ferse und Vorfuß jedoch relativ ungünstig.
Außensohle
Markus: Die Außensohle des 361° Flame ST zeichnet sich durch eine sehr harte Gummimischung aus, die fast schon an Plastik erinnert. Trotz der Härte bietet die Außensohle eine erstaunlich gute Haftung, selbst auf nassen Oberflächen. Dies trägt dazu bei, dass ich auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen Vertrauen in den Laufschuh habe.Die Außensohle ist bemerkenswert dünn und auch nicht in voller Länge vorhanden, was auch dem geringen Gewicht zuträglich ist.
Jedoch ist anzumerken, dass die harte Sohle etwas lauter beim Laufen auf Asphalt ist. Dies mag für manche Läuferinnen und Läufer gewöhnungsbedürftig sein, beeinträchtigt jedoch nicht die Gesamtleistung des Schuhs.
Maren: Was einem direkt beim ersten Laufen auffällt, ist das Geräusch, was die Außensohle beim Auftreten und Abrollen verursacht. Am Anfang war ich davon etwas irritiert, aber man gewöhnt sich schnell an die Geräuschkulisse und wie Markus schreibt, wird dadurch die Leistung des Schuhs nicht beeinträchtigt. Insgesamt ist die RPU-Gummi-Außensohle leicht, sie sorgt auf Anhieb für Traktion und Kontrolle.
Nils: Den Ausführungen meiner beiden Vorredner:innen ist nichts hinzuzufügen. Laut, haltbar, gute Traktion. Ich war mit dem Flame ST ausschließlich bei Sauwetter unterwegs und habe abgesehen von der Geräuschkulisse nichts zu bemängeln. Tipp dazu: Kapuze aufziehen hilft gegen Regen und Lärm.
Laufgefühl
Markus: Schon beim ersten Schritt wird deutlich, dass dieser Schuh darauf ausgerichtet ist, schnell zu laufen. Die energetische Rückfederung der Mittelsohle gepaart mit der Glasfaserplatte im Schuh vermittelt den Eindruck, dass der Schuh förmlich darauf wartet, mit Tempo gefordert zu werden. Auch das geringe Gewicht vermittelt direkt ein Gefühl der Leichtigkeit.
Dieses Laufgefühl macht den Flame ST zu einem klaren Favoriten für Tempo-Einheiten und intensive Trainingseinheiten. Die Kombination aus der festeren Mittelsohle und der Glasfaserplatte entfaltet ihre volle Lebendigkeit, sobald man Energie in die Sohle gibt. Der Schuh scheint förmlich nach schnellen Schritten zu verlangen und belohnt mit einer schönen Reaktionsfreudigkeit.
Allerdings zeigt sich, dass der Flame ST eher weniger für langsame Einheiten geeignet ist. Die Charakteristik der Mittelsohle und der Platte kommt besonders bei höheren Geschwindigkeiten zur Geltung. In langsameren Tempo wird diese Dynamik nicht in vollem Maße genutzt und fühlt sich etwas zu fest an.
Maren: Schnell laufen macht mit dem Flame ST einfach nur Spaß. Der Schuh wirkt leicht am Fuß und durch die effiziente Energierückgewinnung sind Tempoeinheiten gut zu bewältigen. Der Flame ST gehört also nicht zu unrecht in die High-Speed-Laufschuhserie und bietet trotzdem viel Komfort. Der Schuh ist ausgerichtet auf Tempoläufe, langsamere Einheiten sind mit dem Schuh zwar machbar, allerdings bereiten sie nicht so viel Freude. Der Schuh läuft sich dann eher hart.
Nils: Ich bin nicht ganz so euphorisch wie die anderen beiden. Zwar birgt das gute Mittelsohlenmaterial einiges an Potential, bringt Dynamik und Freude unter den Fuß, doch gibt es auch einige Mankos. Zum einen würde dem Flame ST eine Rockergeometrie im Rückfußbereich gut tun, um auch bei langsameren Läufen ein flüssiges Laufgefühl zu vermitteln. Denn in lockeren Paces kommt mir der Schuh doch recht hölzern im Abrollvorgang vor. Das laute Geräusch der Außensohle unterstützt dieses leicht unbeholfene Gefühl noch zusätzlich. Zum anderen fühlen sich Vorfuß und Ferse unangenehm entkoppelt voneinander an. Das mag ggfs. auch an der für mich falschen Größe des Testmusters liegen, doch ist zusätzlich sicherlich auch in der tiefen Flexkerbe in Kombination mit dem reichlich vorhandenen Sohlengummi begründet. Wenn der Schuh dagegen bei höheren Paces über den Vorfuß gelaufen wird, ist alles gut. Dann macht er viel Freude und kann sicherlich einigen Nostalgikern als adäquater Endorphin Speed (1 & 2) Ersatz dienen.
Zusammenfassung und Empfehlung
Markus: Der 361° Flame ST überzeugt mit einer für mich optimalen Passform, wenn man sich an die Größenempfehlung von 361° hält und eine halbe Nummer kleiner wählt. Das Obermaterial bietet Halt und ist ausreichend atmungsaktiv. Die Mittelsohle mit QUIKFLAME Foam-Technologie ist fest, aber mit Kompression energetisch und dynamisch. Die Außensohle, obwohl hart, haftet überraschend gut auf nassen Oberflächen. Das Laufgefühl ist energetisch und reaktiv, besonders für Tempo- und Intervalleinheiten geeignet. Die Kombination aus fester Mittelsohle und Glasfaserplatte zeigt ihre Stärken bei energiegeladenen Läufen. Weniger geeignet ist der Schuh für langsame Einheiten. Als Temposchuh würde ich den 361° Flame ST durchaus empfehlen.
Markus: 9/10
Laufgefühl (50 %): 9
Passform (30 %): 9,5
Preis-Leistung (15 %): 8
Stil (5%): 9
Maren: Insgesamt würde ich den 361° Flame ST allen Läufer*innen empfehlen, die auf der Suche nach einem Temposchuh sind, der trotzdem auch komfortabel ist. Das Design ist auffällig, mir gefällt der Schuh optisch sehr gut, aber hier scheiden sich vermutlich die Geister. Die Passform ist gut und die Mittelsohle überzeugt bei schnellen Laufeinheiten durch Dynamik und Effizienz. Auch die Außensohle überzeugt durch Halt bei widrigen Wetterverhältnissen, allerdings ist die Geräuschkulisse gewöhnungsbedürftig.
Maren: 8.85/10
Laufgefühl (50 %): 9
Passform (30 %): 9
Preis-Leistung (15 %): 8
Stil (5%): 9
Nils: Wie schon gesagt, ist mein Urteil zum Flame ST mit Vorsicht zu genießen, da er mir schlicht und ergreifend zu groß war. Deshalb unbedingt eine halbe bis ganze Größe kleiner Wählen! Unter diesem Vorbehalt kann ich jedoch sagen, dass der Flame ST ein gelungener Tempo-Schuh für alle Fans von eher festeren, rocker-lastigen Mittelsohlen sein könnte. Er ist angenehm leicht, bietet ein gutes Maß an Dynamik und die Mittelsohle ist zwar laut, aber vertrauenserweckend. Zudem macht der Schuh den Eindruck, als ob er gut 1000km halten würde.
Nils: 7.38/10
Laufgefühl (50 %): 8
Passform (30 %): 6
Preis-Leistung (15 %): 8
Stil (5%): 7.5
6 Vergleiche
Saucony Endorphin Speed 1 & 2
Nils: Die beiden älteren Endorphins sind der beste Vergleich, auf den ich oben schon mehrfach eingegangen bin. Dank PEBA in der Mittelsohle sind sie jedoch ein gutes Stück leichter und noch etwas dynamischer und deshalb vorzuziehen - sofern man noch irgendwo ein Paar ergattern kann. Saucony 44,5 EUR; Flame 43,5 EUR.
Markus: Die weichere Mittelsohle der Endorphins macht sie die etwas besseren Allrounder als der Flame ST. Der Flame ST möchte eher schnell gelaufen werden, um das meiste aus der Mittelsohle rauszuholen. Bei der Passform hat für mich jedoch der Flame ST die Nase vorne. Auch die Außensohle vom Flame ST macht den Eindruck haltbarer zu sein.
Saucony Endorphin Speed 3
Nils: Der Endorphin hat sich in seiner letzten Iteration verändert. Ein etwas breiterer Leisten wird von einer neuen Nylonplatte gestützt, die über stabilisierende Flügel verfügt. Zudem ist die verwendete PWRRUN PB Mischung weicher geworden. Das Ergebnis ist ein immer noch sehr dynamischer Schuh, der jedoch stabiler und bequemer geworden und dadurch etwas besser fürs Daily Training zu gebrauchen ist als seine Vorgänger. Der Endorphin ist deutlich weicher als der Flame ST, er hat noch mehr Dynamik und ist auch gute 20 Gramm leichter. All dies ist vermutlich auf den Einsatz von PEBA statt TPU in der Mittelsohle zurückzuführen. Das Obermaterial des Endorphin ist bequemer. Der Flame punktet lediglich bei Außensohle und Haltbarkeit, der Saucony ist jedoch klar der bessere Schuh. Endorphin 44,5 EUR; Flame 43,5 EUR.
Markus: Wie bereits von Nils beschrieben, ist der Speed 3 durch die Änderung nun deutlich bequemer und auch der deutlich bessere Allrounder als der Flame ST. Ich bin bei Nils und der Flame ST kann hier nur bei der Außensohle und voraussichtlichen Haltbarkeit punkten.
Puma Deviate Nitro 2
Nils: Deviate ist einer der Allrounder des letzten Jahres. In diesem Schuh ist dank weichem Nitro Schaum, stabilisierender und dynamik versprechender Platte und mehr als genug Dämpfung eigentlich alles möglich. Das sehr bequeme Obermaterial ist eher in der Dailytrainer-Kategorie unterwegs, was dazu führt, dass beim Gewicht ein paar Federn gelassen werden. Der Flame ist leichter, härter, kommt mehr über seinen Rocker. Bei schnellen Einheiten hat er deshalb ggfs. ganz leicht die Nase vorn, im moderaten oder gar langsamen Tempo ist der Puma jedoch die bessere Wahl. Die herausragende PUMAGRIP Außensohle tut ihr übriges, sodass der Deviate an dieser Stelle klar überlegen ist. Puma 44,5 EUR; Flame 43,5 EUR.
Markus: Auch hier bin ich ganz bei Nils. In kurz der Flame ST ist besser bei schnelleren Einheiten, der Deviate Nitro 2 ist deutlich besser für Leute die einen Schuh für alles haben wollen. Er kann alles von langsam bis schnell, fast wie kein zweiter.
adidas Adizero Adios 8
Nils: Wer einen festeren, aber sehr dynamischen Schuh für schnelle Einheiten sucht, kommt um den Adios 8 nicht herum. Er besticht durch eine toll abgestimmte Mittelsohle aus LS Pro und LS 2.0, die durch ein versteifendes Torsionsystem stabilisiert werden. Der Adios bietet nicht nur starken Vortrieb, sondern auch ein tolles Gefühl für die Laufstrecke. Gemeinsam mit dem Flame ST hat er eine sehr schmale Passform. Doch seine klassische Geometrie steht dem Rocker des Flame klar entgegen. Und auch wenn 361 hier ein gänzlich anderes Konzept verfolgt, ist der Adios der für mich klar bessere Uptempo Schuh. adidas EUR 44; Flame 43,5 EUR.
Saucony Kinvara 14
Ähnlich wie der Adios kommt der Kinvara ohne dedizierte Platte daher. Zudem hat er in diesem Jahr an Stapelhöhe gewonnen und verfügt in der Folge nun auch über einen ausgeprägten Rocker. Er bietet deshalb schnelle Übergänge, ist “snappy” und agil. Das Obermaterial des Kinvara ist weich und bequem, sitzt jedoch auch nicht so sicher wie beim Flame. Für den Flame spricht in diesem Vergleich der leichte Vortrieb der Platte und das etwas dynamischere Mittelsohlenmaterial. Doch dafür ist der Kinvara ungleich viel leichter und verfügt über eine für mich perfekt abgestimmte MIttelsohlengeometrie, die ein müheloses dahingleiten ermöglicht. Da er zudem noch deutlich günstiger ist, gewinnt er diesen Vergleich. Saucony 44,5 EUR; Flame 43,5 EUR.
Craft Pro Endur Distance
Nils: Der Craft verfügt über eine herausragende Mittelsohle auf einer perlenartigen PEBA-Basis, die viel Energierückgewinnung bietet und die Beine schont. Der Flame kann da nicht ganz mithalten, ist aber nah dran und zudem ein gutes Stück leichter. Zudem bietet er den Vortrieb seiner Glasfaserplatte und damit Vorteile in Richtung Tempo- und Wettkampf. Was für den Craft spricht, ist ein deutlich substantielleres Obermaterial und eine gut profilierte Außensohle. Beides erlaubt es, im Craft auch auf leichten Trails unterwegs zu sein - ein No-Go im Flame. Craft EUR 44; Flame 43,5 EUR.
Link zu allen RTR-Testberichten: HIER
Flame-ST ist erhältlich bei 361 Europe HIER
Tester
Markus Zinkl ist 32 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er vor etwa 4 Jahren mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.
Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60-80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsfreak. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt. Aktuell hat er mit dem Training für seine erste Ultra-Distanz begonnen, einen lokalen 64-km-Lauf.
Maren Müller: Durch meinen Running Buddy Johannes bin ich auf RTR aufmerksam geworden und bin als Testerin in die RTR-Truppe aufgenommen worden. Das Laufen wurde mir quasi von meinem Papa in die Wiege gelegt. Als jahrelanger Marathonläufer hat er die Begeisterung fürs Laufen an mich weitergegeben und nach anfänglicher Skepsis habe ich inzwischen meine eigenen - wie wir es nennen - Laufrausch entwickelt. Ich lebe in Weinheim und erkunde gerne Laufstrecken im Odenwald oder rund um Heidelberg. Meine ersten läuferischen Schritte habe ich in Heidelberg gewagt: erst als Teilnehmerin beim Bambini- und Altstadt-Lauf und zuletzt zweimal beim Halbmarathon.
Allgemein bin ich gerne in der Natur und verbringe fast jede freie Minute draußen, ob beim Wandern, Rad fahren oder beim Toben mit meinen Nichten und Neffen. Falls das Wetter mal schlecht ist, koche ich gerne, plane meine nächste Laufroute oder recherchiere welche neuen Laufschuhtrends auf dem Markt sind. Wenn ich dann was Passendes gefunden habe, heißt es wieder: nichts wie raus und die neuen Laufschuhe ausprobieren.
Nils Scharff
Ich bin 33 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 7 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich erst seit ein paar Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit neun Marathons gelaufen, die PB von 2:46:47h habe ich diesen Herbst in Berlin aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:29min), 10km (35:54min) über Halbmarathon (1:17:29h) bis eben zum Marathon.
Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von 361° kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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