Sunday, January 17, 2021

Testbericht: Saucony Peregrine 11 & Peregrine 11 ST

Article by Nils Scharff & Marcel Krebs

Link zum original English RTR-Test des Saucony Peregrine 11: HIER

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Saucony Peregrine 11 & Peregrine 11 ST


Einleitung

Marcel: Nachdem Saucony für mich die Laufschuh Marke 2020 gewesen ist (English Best-Of 2020), war ich umso gespannter auf meinen ersten Test im Jahr 2021. Dies gilt umso mehr, da mir der Peregrine 10 im vergangenen Jahr im Vorfuß etwas zu breit gewesen war, so dass ich letztendlich von einem Kauf abgesehen hatte. Dieses Mal wurde ich diesbezüglich jedoch positiv überrascht, doch dazu später mehr.

Den Peregrine gibt es neben der regulären Ausführung auch als Variante für besonders matschigen Untergrund (ST = soft terrain) sowie auch in einer wasserdichten Gore-Tex Ausführung. Aufgrund der vielen Ähnlichkeiten bzw. Überschneidungen gehen wir in diesem Erfahrungsbericht – separat in den jeweiligen Unterabschnitten - sowohl auf den regulären Peregrine als auch auf die ST-Variante ein. Eindrücke von der Gore-Tex Variante findet ihr bei unseren geschätzten US-Kollegen (English Review).

Nils: Mir ging es letztes Jahr mit Saucony genauso wie Marcel. Egal was die Marke aus Boston an Straßenlaufschuhen geliefert hat war richtig gut. Jeder Schuh saß wie angegossen und zur Performanz kann ich nur sagen, dass ich letztes Jahr neue Bestzeiten auf 10km, Halbmarathon- und Marathondistanz aufgestellt habe - natürlich alle in Saucony Schuhen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an alles was mir dieses Jahr an die Füße kommt. Umso gespannter bin ich, da ich bisher noch nie in einem Saucony Trail-Schuh gelaufen bin. Für diesen Test kamen sie dann dafür gleich im Doppelpack: Der reguläre Saucony Peregrine 11 sowie der Spezialist für weichere Untergründe (aka. Matsch), der Saucony Peregrine 11 ST. 

Da Marcel lediglich den ST gelaufen ist, werden wir in der Folge unser beider Perspektiven auf den Peregrine 11 ST in einem kleinen Mutlitesterformat vorstellen. Ich werde darüber hinaus Vergleiche zum regulären Saucony Peregrine 11 ziehen.


Pro & Contra


Peregrine 11 ST


Pro:

Marcel/Nils: Exzellenter Grip weichen Oberflächen (nicht auf Eis!)

Marce/Nils: Feste, jedoch übermäßig harte Mittelsohle bietet optimalen Halt und Stabilität

Marcel/Nils: Sehr gutes Obermaterial, das den Fuß weich umschließt, Schmutz gut abhält und gleichzeitig sehr guten Halt bietet! Sau bequem!

Marcel: Neben Salomon das beste Schnellschnür-System am Markt!

Nils: Ich geh noch einen Schritt weiter: Das beste Schnellschnürsystem am Markt! Das erste Mal, dass ich keinen unangenehmen Druck durch die Schnürsenkel spüre!


Contra:

Marcel/Nils: Etwas weniger (und nicht mehr) Gewicht wäre klasse!

Nils: Ich würde mir etwas mehr Seitenhalt rund um den Einstieg wünschen! Hier haben normale Schnürsysteme für mich nach wie vor Vorteile gegenüber Schnellschnürern.

Nils: Die Balance des Schuhs tendiert eindeutig in Richtung Ferse!

Nils: Das Design gefällt mir überhaupt nicht!

Marcel/Nils: Grip auf gefrorenen Untergründen, vor allem auf Eis


Neutral:

Marcel: “Schutzschicht” über der Schnellschnürung verhindert zwar das Eindringen von Schmutz, erschwert jedoch das seletive manuelle nachjustieren der Schnürung sowie die Befestigung eines Stryd Footpods

Marcel: Anziehschlaufe wenig funktional, stört jedoch auch nicht und kostet nur minimal Gewicht


Peregrine 11


Pro:

Nils: Habe bisher noch keinen stabileren Schuh am Fuß gehabt!

Nils: Schafft vertrauen!

Nils: Sitzt wie angegossen, starker Seitenhalt!

Nils: Glänzt vor allem in den Bergen / auf technischen Strecken!


Contra:

Nils: Auch hier dürfte Gewicht gespart werden!

Nils: Der Grip auf harten, glatten Oberflächen (insbesondere Eis) ist wirklich nicht gut! Hab mich gestern richtig schön hingelegt, weil ich der Außensohle mehr zugetraut habe.

Nils: Obwohl die Konfiguration der Mittelsohlen theoretisch identisch sein sollten, läuft sich der reguläre Peregrine 11 für mich deutlich härter und ist deshalb für mich keine Option auf weniger technischen Strecken.


Tester: Nils Scharff

Ich bin 30 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit vier Marathons gelaufen, die PB von 3:14:49h habe ich dieses Jahr trotz Corona im Rahmen eines #stayathomemarathons aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:31min), 10km (37:32min) über Halbmarathon (1:25:07h) bis eben zum Marathon. Nachdem jedoch alle meine geplanten Wettkämpfe diesen Sommer abgesagt wurden, habe ich mich etwas umorientiert und zu meinem ersten Trail-Marathon angemeldet. Deshalb standen zuletzt mehr Berge, Trails und Trailschuhe auf dem Programm.

 

Marcel

Marcel arbeitet als Legal Technology Consultant und ist ein begeisterter Trail- und Hindernisläufer (OCR). Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen für Straße und Trail begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. 

 

Nach Jahren mit zu viel Arbeit und zu viel Fastfood begann Marcel 2014 damit, seine überschüssigen Pfunde erst mit kurzen und dann stets länger werdenden Läufen an der Alster in Hamburg “abzuarbeiten”, bevor er die Welt des Trailläufe und OCR-Events für sich entdeckte. Anfänglich nur just for fun bei Veranstaltungen wie Tough Mudder und Xletix, wurde sein Ehrgeiz schnell geweckt und Marcel konzentrierte sich zunehmend auf anspruchsvolle Rennserien wie Spartan Races in ganz Europa. Darüber hinaus hat Marcel mit Getting Tough The Race den "härtesten Hindernislauf Europas" fünf Mal in Folge erfolgreich absolviert. 

 

Als zusätzliche Herausforderung begleitete ihn - natürlich unbeabsichtigt - immer seine Verletzungsanfälligkeit im Bereich der Sehnen und Waden. Die Kombination aus einem zeitaufwändigen Bürojob in Verbindung mit einer gewissen Verletzungsanfälligkeit gibt Marcel in seinen Schuh-Reviews auch eine besondere Perspektive auf die getesteten Modelle. Nämlich weniger die des Leistungssportlers, sondern vielmehr die eines ambitionierten Freizeitläufers mit einer Vorliebe für Hindernisrennen. Wer zudem einen vergleichsweise breiten Vorfuß hat, sollte sich Marcels Eindrücke von den getesteten Modellen genauer ansehen.

 

 

Daten


Peregrine 11

Gewicht:

  Offiziell: 310g (Herren US9) / 270g (Damen US8)

  Testschuh: 338g (Herren EU 44,5 / US 10.5)

Sprengung: 4mm (23mm Vorfuß / 27mm Ferse)

Stollen: 5mm

Release: Februar 2021


Peregrine 11 ST

Gewicht:

  Offiziell: 326g (Herren US9) / 286g (Damen US8)

  Testschuhe: 345g (Herren EU 44,5 / US 10.5) bzw. 329 g (Herren EU 44 / US 10)

Sprengung: 4mm (23mm Vorfuß / 27mm Ferse)

Stollen: 6,5mm

Release: Februar 2021


Erster Eindruck und Passform

Beide Peregrines:

Marcel: Die auffälligste Neuerung des ST ist sicherlich das neuartige Quicklace-System, wie es viele Leser vermutlich bereits von den Salomon Trail Schuhen her kennen. Darüber hinaus hat sich Saucony dafür entschieden, die Quicklace-Schnürung hinter einem schmutzabweisenden Obermaterial zu verbergen und auf diese Weise zu schützen. Hierdurch soll das Eindringen von Matsch und sonstigem Schmutz in den Schuh beziehungsweise das Schnürsystem verhindert werden. Weiterhin fällt an der Fersenkappe auf, dass nunmehr auch Saucony dazu übergegangen ist, dem Peregrine 11 eine „Anziehschlaufe“ zu verpassen.

Beides klingt zwar nach einer sinnvollen Neuerung und sieht in Form des durchgehenden Uppers auch optisch sehr schön aus. Bei unseren Kollegen vom US-Testteam sind diese Features ebenfalls sehr gut angekommen (English Review).

Mich persönlich konnte in der Praxis hingegen beides nicht vollends überzeugen, und zwar aus folgenden Gründen: 

Die Abdeckung des Quicklace-Systems hat zwei deutliche Nachteile. Zum einen kann somit ein eventuell vorhandener Stryd Footpod nur noch mit Mühe bzw. in sub-optimaler Position befestigt werden. Zum anderen, und das dürfte deutlich mehr Nutzer betreffen, ist es aufgrund der „Abdeckung“ recht schwer und fummelig, die Schnürung zu lockern bzw. selektiv nachzuziehen. Dies ist zwar möglich, dass die Abdeckung aus flexiblem Material gearbeitet ist, jedoch nicht sonderlich komfortabel. Auf der anderen Seite wird ein (vermeintliches) Problem gelöst, das nach meiner langjährigen Erfahrung mit den ähnlich gearbeiteten Schuhen von Salomon eigentlich nie existierte, nämlich das Eindringen von Matsch und Schmutz über die Schnürung bzw. das Verschmutzen des Schnellschnür-Systems. Ich jedenfalls hatte hiermit selbst nach knietiefen Matsch-Passagen nie irgendwelche Probleme. Wenn überhaupt dringt der Matsch über die Einstiegsöffnung ein und hiergegen schützt auch das neue Obermaterial nicht. Da jedoch vermutlich die wenigsten Nutzer den ST mit einem Stryd nutzen werden und viele die Quicklace-Schnürung vermutlich einfach oben festziehen werden, ziehe ich hierfür keine Punkte ab.

Gleiches gilt für die Anzieh-Schlaufe: Mir persönlich hat diese nicht wirklich geholfen – es geht doch nichts über einen geübten Griff in die Fersenkappe als Einstiegshilfe oder den guten alten Schuhlöffel. Aber da auch dies Geschmackssache ist, werte ich diesen Punkt ebenfalls neutral. Auch hier waren die US-Kollegen etwas positiver gestimmt (English Review).

 

Nils: Ich muss sagen, als ich die beiden Peregrines aus ihren Schuhkartons gezogen habe, war ich etwas geschockt. Zum einen sind beide keine Leichtgewichte. Der letzte Schuh den ich gelaufen bin und der mit den Saucony Peregrine 11 vergleichbar sein sollte, war der EVO Speedgoat von Hoka und der wiegt Mal locker 50 Gramm weniger. Was ich Saucony in diesem Vergleich jedoch zugutehalten muss: Die Peregrines wirken beide sehr, sehr robust und werden einige Hundert Kilometer mehr überstehen, als die Speedgoats.

Der andere Schocker war für mich das Design. Den regulären Peregrine 11 kann ich ja durchaus etwas abgewinnen. Ich steh einfach auf grelle Farben an Laufschuhen und dieses Kriterium wird hier auf jeden Fall erfüllt. Aber irgendetwas stört mich in diesem Fall. Vielleicht ist die Palette aus allen gängigen Neon-Textmarkern in Kombination mit lila und schwarz einfach zu viel für mich. Die Farben schreien einen vor dem schwarzen Grundmaterial regelrecht an! Wer Farbe mag, ist beim Saucony Peregrine 11 auf jeden Fall richtig!

 

Beim Peregrine 11 ST ist Saucony dagegen den entgegengesetzten Weg gegangen. Der ganze Schuh ist in einem pastellartigen Hellgrau gehalten, mit einigen schwarzen und orangefarbenen Akzenten. Aber wer kommt denn bitte auf die Idee einen Trailrunningschuh, der explizit für den Einsatz im Matsch entwickelt wurde, uni-hellgrau zu gestalten? Nach schon einem Lauf waren jegliche Bemühungen, das unifarbene Design mit Wasser und Bürste zu erhalten, vergebens. Vielleicht ist das gewollt und man soll so seinen eigenen Schuh gestalten bzw. der Schuh soll seine eigene Geschichte erzählen. So hat Brooks letztes Jahr versucht eine ähnliche Designentscheidung  beim Catamount zu vermarkten. Mich überzeugt der Ansatz jedenfalls nicht. Zudem finde ich es optisch überhaupt nicht gelungen, dass der größte Teil der Schnürsenkel hinter der Schnürsenkelgarage verborgen ist. Ohne die Sicht auf die Schnürung fehlt einfach irgendwas. Dadurch sieht der Schuh für mich aus wie eine Mischung aus Krankenhaus- und Großvaterschuh - nur eben für den Wald. 

 

Aber zum Glück ist das ja immernoch Geschmackssache. Und grundsätzlich ist es ja auch immer schön, wenn die Funktion eines Produkts im Vordergrund steht und das Design lediglich folgt und nicht umgekehrt. Die von mir (optisch) ungeliebte Schnürsenkelgarage funktioniert nämlich hervorragend! Die Garage über dem Vorfuß ist im Vergleich zu den gewohnten Lösungen riesig. Dadurch sind die Senkel ruckzuck verstaut und es steht keine mühselige Fummelarbeit an. Auch bleiben die Senkel an Ort und Stelle. Ich musste bei keinem meiner Läufe ein zweites Mal über die Schnürung des Saucony Peregrine 11 ST nachdenken. Und tatsächlich empfinde ich - anders als Marcel - auch das festziehen der Schnürung unter der Garage überhaupt nicht als störend. Ich mag sogar sehr, dass die Schnürsenkel absolut “positionstreu” sind. Zieht man die Schnürung Kreuzung für Kreuzung der Senkel fest, ziehen sich diese in keinster Weise wieder zurück. Das führt zu einer sehr präzisen Druckverteilung, alles sitzt genau so, wie ich es mir wünsche! 

 

Und das wiederum führt zu einem sehr sicheren und bequemen Sitz am Fuß. Beide Peregrines umschließen meinen Mittelfuß hervorragend. Die Fersen sitzen ebenso bei beiden einfach sicher. Grundsätzlich habe ich den Eindruck, dass der ST etwas mehr Raum in Mittel- und Vorfuß, was ich gut finde. Doch auch im regulären Peregrine fühlen sich meine Zehen nicht eingeengt. Beide Schuhe passen mir wie immer bei Saucony in 44,5 EUR hervorragend.

 

Obermaterial


Peregrine ST


Marcel: Auf den ersten Blick vermag das Obermaterial ein wenig steif erscheinen. Dies ist es jedoch keineswegs. Ich hatte es oben bereits erwähnt - das Obermaterial ist einfach klasse und bietet optimalen Halt in Kombination mit einem weichen Tragegefühl. Hierbei finden auch breitere Vorfüße ausreichend Platz, was mir persönlich sehr entgegen kommt. 


Das Schnellschnür-System ist intuitiv bedienbar (zu vermeintlichen Nachteilen, siehe oben) und drückt auch bei längeren Läufen nicht, da die Zunge ausreichend gepolstert ist. 


Der Fersenhalt ist ebenfalls klasse - man steht schön tief im Schuh. Kein Schlüpfen, kein Drücken. Keine Blasen, nichts. Der Peregrine 11 ST tut das, was er soll: Er sitzt optimal in meiner angestammten Größe.


Darüber hinaus besteht übrigens auch die Möglichkeit einen Gaitor zu befestigen, was den Nutzungsbereich noch zusätzlich erweitert. 


Nils: Beim Obermaterial des Saucony Peregrine 11 ST handelt es sich um ein mehrlagiges Meshmaterial. Dieses ist relativ feinmaschig und - typisch für Trailschuhe von augenscheinlich sehr robuster Natur. Das gesamte Mesh ist von ca. 1cm langen Verstärkungsstreifen überzogen, was somit für eine noch größere Robustheit des Materials sorgt. Eine weitere, großflächige Verstärkung zieht sich von der Ferse oberhalb der Sohle bis zum Zehenschutz entlang. Diese erschwert das Eindringen von Wasser und Dreck und verstärkt zudem den Seitenhalt. Der Zehenschutz selbst ist sehr stabil auch bis über die Zehen hinweggezogen. Gleichzeitig sorgt er aber für keinerlei Druck auf den Zehen. Sehr gut!


Zu elastischen Schnürsenkelgarage, die sich auf der Schnürung befindet, wurde schon viel gesagt. Sie ist einfach gut gelungen. Die Schnürsenkel darunter verlaufen in Laschen, die von innen ans Obermaterial angenäht sind.

Die Zunge des Saucony Peregrine 11 ST ist angenehm gepolstert und seitlich durch ein elastisches Material mit dem Schuh vernäht. Meiner Ansicht nach ist sie der Hauptgrund dafür, warum der Schuh so bequem ist! Sie fühlt sich sehr schön am Fuß an und verhindert jeglichen unangenehmen Druck durch die Schnürsenkel.


Der Einstieg des Schuhs ist ebenfalls gut (aber nicht zu stark) gepolstert. Die Ferse sitzt schön tief im Schuh, was für guten Halt sorgt und sich hervorragend anfühlt. Bei Schnellschnürsystemen habe ich oft das Problem nicht den perfekten Sitz zu finden. Nicht so beim Saucony Peregrine 11 ST. Hier wackelt oder scheuert nichts. Alles ist so wie es sein soll, wozu auch die stabile Fersenkappe beiträgt. Eine Formfit-Einlegesohle stützt den Fuß weiter, da sie an den Rändern leicht nach oben gezogen ist. Abgerundet wird das ganze durch eine Einstiegshilfe an der Ferse, die ich aber ehrlicherweise bisher nicht genutzt habe.

 

Peregrine 11


Nils: Obwohl sich beide hier getesteten Peregrines optisch sehr deutlich voneinander unterscheiden sind sie tatsächlich sehr ähnlich konstruiert. Was das Obermaterial angeht bedeutet das, dass Ferse, Einstieg, Zunge und selbst die Overlays komplett identisch ausfallen.

Die Unterschiede beschränken sich auf drei Punkte: Zum einen nutzt der normale Saucony Peregrine 11 kein Schnellschnürsystem. Die verwendeten flachen Schnürsenkel funktionieren hervorragend - da habe ich überhaupt nichts zu beanstanden. Gleichzeitig sind naturgemäß Halt und Druckverteilung beim Peregrine 11 noch einmal besser als beim Schnellschnürbruder ST (dessen Schnellschnürsystem aber ausgezeichnet funktioniert!).

Der zweite Unterschied ist das in Vor- und Mittelfuß verwendete Obermaterial selbst. Das in meinem Testschuh schwarz gefärbte Mesh ist etwas grobmaschiger als im ST und wirkt dadurch nochmal robuster. Zudem vermute ich, dass Wasserdurchlässigkeit und Atmungsaktivität dadurch profitieren. Draußen ist es aber grad zu kalt um das vernünftig zu beurteilen.

Der letzte Unterschied sind unter dem schwarzen Obermaterial verwendete Verstärkungen im Mittel- und Vorfuß. Während sie im Vorfuß um die Zehen herum vermutlich für mehr Schutz vor Steinen sorgen sollen, verstärken sie den Mittelfuß deutlich. Dadurch entstehen zusätzlicher Seitenhalt und Sicherheit im Vergleich zum ST. Gleichzeitig fühlt sich der Schuh dadurch aber auch enger an. Wer breite Füße hat, sollte vermutlich eher zum Saucony Peregrine ST greifen.


Grundsätzlich wirken beide Schuhe absolut bombensicher und als ob sie tausende Kilometer verkraften würden. Für den Peregrine 11 gilt das jedoch nochmal ein wenig mehr als für den ST.

 

Mittelsohle


Peregrine ST


Marcel: Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Mittelsohle schon fest, jedoch nicht hart ist - genau so, wie ich es in technischem Gelände beziehungsweise auf weichem und damit instabilen Untergrund bevorzuge. Vom Laufgefühl ist die Mittelsohle in etwa mit Salomon vergleichbar. Hiermit hebt sich Saucony in meinen Augen wohltuend vom Trend der letzten Jahre ab, auch in Trailschuhen zunehmend weiche Mittelsohlen einzusetzen. Dies soll nicht heißen, dass ich mich nicht sehr über einen Saucony Trailschuh mit einer noch lauffreudigeren Mittelsohle freuen würde (PB+ aus der Endorphin-Serie lässt grüßen). Auf weichem Untergrund, für den der ST ja ausgelegt ist, würden derartige Bemühungen jedoch im wahrsten Sinne des Wortes im Sande verlaufen und lediglich zu einer erhöhten Instabilität führen. Also alles richtig gemacht an dieser Stelle, Saucony!


Nils: Die Mittelsohlen in beiden Schuhen sind fast gleich aufgebaut. Saucony verwendet 23/27mm (Vorfuß / Ferse) des PWRRUN Materials. Dieses durfte ich bspw. in den Kinvaras 11 / 12 oder dem Ride 13 kennenlernen. PWRRUN ist ein eher festes, performance-orientiertes Material, das sich durch ein gutes Maß an Energierückgewinnung auszeichnet.

Einziger Unterschied zwischen beiden Schuhen ist meiner Ansicht nach, dass im regulären Saucony Peregrine 11 eine gewebte Steinschutzplatte genutzt wird, während diese im Peregrine 11 ST fehlt. Ich sage das hier ohne Gewähr, denn beim Hersteller konnte ich keinerlei Angaben diesbezüglich finden. Fest steht, man die Platte durch die Außensohle des Peregrine 11 sehen kann, während die Sohle des Peregrine 11 ST verschlossen ist. Ein weiteres Indiz sind die Laufeigenschaften beider Schuhe, doch dazu mehr im übernächsten Abschnitt.


Außensohle


Peregrine ST


Marcel: “Alles richtig gemacht” ist auch eine gute Überleitung zur Außensohle. Denn diese lässt keinerlei Wünsche offen. Dies liegt vor allem an den aggressiven Stollen, die auf nahezu jedem weichen Untergrund ausgezeichneten Grip bieten. Gleichzeitig übertreibt es Saucony jedoch auch nicht mit der Aggressivität des Profils, so dass der Peregrine 11 ST auch auf festerem Untergrund nach meinem Empfinden sehr gut laufbar ist. Ich persönlich kann auch gut zwischendurch asphaltierte Passagen damit laufen - dies schadet weder meinen Füßen noch der Haltbarkeit des Sohlenmaterials. Optimal ist dies jedoch natürlich nicht und dem einen oder anderen wird dies auch zu wenig gedämpft sein. Auch auf einer HM-Strecke mit fast durchgehend (an-) gefrorenen Passagen primär auf Feldwegen und Singletrails konnte ich keine besondere Beanspruchung der Waden feststellen und vor allem ist die Außensohle auch auf Asphalt nahezu lautlos. Hüten sollte man sich jedoch tunlichst vor Eis in jeder Form, da besteht wirkliche Rutschgefahr, alles andere, auch z.B. angefrorener Matsch wird 1a von den aggressiven Stollen des ST bewältigt. 


 

Nils: In der Außensohle liegt der größte Unterschied zwischen beiden Modellen begründet. Der Saucony Peregrine 11 ST zeichnet sich durch mächtige, 6,5mm tiefe, multidirektionale Stollen aus. Diese greifen auf jedem weichen Untergrund wirklich hervorragend. Um Matsch und Pfützen muss man im Peregrine 11 ST keinen Bogen machen, sondern kann durch alles bedenkenlos “durch metern”. Auch Schnee war die letzten Tage kein Problem.

 

Die in beiden Schuhen eingesetzte Gummimischung PWRTRAC funktioniert gut, aber nicht herausragend. Auf Eis oder nassem Asphalt fühle ich mich bspw. mit Vibram Megagrip unter den Füßen sicherer. Ich hatte bei den ersten Läufen auf nassem Asphalt schon so eine Ahnung und ein ungewollter Seitfallzieher auf vereisten Waldwegen hat mich in diesem Punkt bestätigt. Die Gummimischung scheint eher auf der härteren Seite zu sein, was diese Probleme mit sich bringt, aber für eine gute Haltbarkeit spricht. Und tatsächlich ist selbst die Mikrostruktur auf den Stollen nach jeweils über 60km an beiden Schuhen noch vollkommen unbeschädigt.

 

Peregrine 11

Die ebenfalls aus PWRTRAC hergestellte Außensohle des regulären Peregrine zeichnet sich vor allem durch Vielseitigkeit aus. Die 4mm Stollen sind ebenfalls multidirektional und werden unter jeglichen Bedingungen passabel performen. Im Gegensatz zur ST Variante des Peregrine sind im regulären 11er Positionen für Drainagelöcher und Spikes vorgesehen, was die Vielseitigkeit des Schuhs nochmals unterstreicht.

 

Laufgefühl


Peregrine ST


Marcel: Nachdem uns in 2020 ja zahlreiche (Straßen-) Schuhe mit einem wunderbaren Bounce-Effekt verwöhnt haben, vergleiche ich ob ich möchte oder nicht unbewusst das Laufgefühl auf festem Untergrund mit diesen Modellen. Das ist natürlich nicht zielführend - erst recht nicht bei Trailschuhen und vor allem nicht beim ST, der ja gerade für weiche Untergründe entwickelt wurde, wo eine solche Mittelsohle ihre Stärken sowieso nicht ausspielen könnte. Vielmehr ist es wichtig, dass die Mittelsohle einen festen Halt und ein gutes Bodengefühl vermittelt. Und genau dies tut der ST ganz wunderbar. Die Mittelsohle ist fest, aber keinesfalls hart. Auch hat man ein ausgezeichnetes Gefühl für den Untergrund. Die geringe Sprengung von 4mm tut ihr Übrigens, um bestmögliche Stabilität zu gewährleisten. Gleichzeitig ist die Mittelsohle gedämpft genug, um zwischendurch auch einige Kilometer auf festem Untergrund gut zu überstehen. Kurzum: Die Mittelsohle des ST ist aus meiner Sicht für weiche Untergründe optimal abgestimmt: Fest aber nicht zu hart in Kombination mit einer niedrigen Sprengung, für ein Höchstmaß an Stabilität - klasse!

Nils: Wie Marcel schon sagt, sucht man in beiden Peregrines vergebens nach dem Trampolineffekt mancher moderner Straßenlaufschuhe. Stabilität und Kontrolle sind hier die Zauberworte. Der Peregrine 11 ST ist dabei das für mich moderatere der beiden Modelle. Wie gesagt vermute ich, dass hier die Steinschutzplatte eingespart wurde. Sollte sich herausstellen, dass diese entgegen meiner Vermutung Teil des Schuhs ist, liegt der gefühlte Unterschied tatsächlich einfach an 2,5mm mehr Sohlengummi. Einer von beiden Faktoren (oder die Kombination aus beiden) führt jedenfalls zu einem etwas weniger harten Laufgefühl im Vergleich mit seinem Bruder. Das macht ihn zu einer besseren Wahl für die Road-to-Trail Nutzung, das Laufen auf verschneiten Straßen oder moderatoren Trails.


Peregrine 11

Der reguläre Saucony Peregrine 11 fühlt sich für mich noch performance-orientierter an als die ST Variante. Die gewöhnliche Schnürung, die niedrigeren Stollen, die zusätzlichen Verstärkungen im Mittelfußbereich sowie die zusätzliche Steinschutzplatte zahlen alle auf ein extrem stabiles und vertrauenserweckendes Gefühl am Fuß ein. Auf den berüchtigten Bounce wartet man vergebens. Gleichzeitig fühlt sich Peregrine 11 keineswegs tot am Fuß an. Die PWRRUN Mittelsohle ist fast im gleichen Maß energetisch, wie man es von Ride oder Kinvara kennt. Im Vergleich zu diesen Straßenschuhen wirkt der Schuh auf der Straße etwas steif. Aber je technischer die Strecke wird, desto heller scheint der Peregrine 11.

 

Zusammenfassung und Empfehlung


Marcel: Ich finde es positiv, dass Saucony den regulären Peregrine in der 11er Reihe noch stärker von ST differenziert, indem letztgenannter nicht nur über eine aggressivere Außensohle, sondern zukünftig auch über ein Schnellschnürsystem verfügt. Da der Xodus als äußerst komfortables Langstreckenmodell ja noch eine Gewichtsklasse höher spielt, wäre aus meiner Sicht noch Platz für einen Peregrine RC (race), der im Gewichtsbereich von 260-280g angesiedelt sein könnte -. Bei Verzicht auf ein Schnellschnürsystem (drückt von oben wenn die Zunge nicht genug gepolstert ist) könnte auch die Zunge noch signifikant dünner werden. Es bleibt also abzuwarten, ob sich in dieser Richtung zukünftig noch was tut. Ein solcher Schuh wäre auf jeden Fall ein ernstzunehmender Konkurrent für z.B. den Salomon Sense Pro 4 (English Review).

Stand heute ist festzuhalten, dass sowohl der Peregrine 11 als auch der ST eine ausgezeichnete Wahl für nahezu jeden Trailläufer darstellen - abgesehen von jenen, die einen leichten Racer suchen oder auf bestmöglichen Grip auf vereisten Strecken angewiesen sind. Sowohl der reguläre Peregrine als auch der ST bieten einen breiten Einsatzbereich, so dass die Wahl danach erfolgen sollte, ob man primär auf festen (reguläre Version) oder auf matschigem Untergrund (ST) unterwegs ist, wobei sich die Einsatzbereiche wie gesagt stark überlappen.


Nils: Ich bin hin und her gerissen. Für meine eher moderaten Haus und Hof Trails ist der Saucony Peregrine 11 ST der bessere der beiden Schuhe. Er ist schlicht und ergreifend bequemer und die Leistung, die beide Peregrines bieten, braucht man vermutlich eher in den Alpen als in den Heilbronner Wäldern und “Bergen”. Klar gibt es für moderate Trails leichtere, schnellere und spaßigere Schuhe. Aber die Stabilität, das vertrauenserweckende Gefühl am Fuß und die tiefen Stollen für viel Spaß und Sicherheit im matschigen Wald werden mich in den kommenden Wochen noch öfter zum Saucony Peregrine 11 ST greifen lassen.


Peregrine 11

Nils: Für den Saucony Peregrine 11 gilt noch viel mehr was ich über den ST schon gesagt habe. Für meine heimischen Trails ist er schlicht ein Overkill. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass er der erste Schuh ist, der im Koffer für den nächsten Alpenurlaub landet. In den Kategorien Stabilität, Trittsicherheit und Steinschutz ist er der beste Schuh den ich bisher am Fuß hatte. Er kommt deshalb in den Schrank und wird immer dann herausgeholt, wenn ich einen so guten Schuh brauche. 


Wertung


Peregrine 11 ST


Marcel: 9,25/10 (-0,5 für mangelnden Grip; -0,25 fürs Gewicht)

Der mangelnde Grip auf eisigen Untergründen tritt nach meinem Empfinden deutlicher zutage als das ambitionierte Gewicht. Letztgenanntes lässt im Saucony Lineup meiner Meinung nach Platz für einen leichtgewichtigen Racer (siehe oben). Die mehr störende als helfende (Teil-) Abdeckung des Schnellschnür-Systems habe ich (gerade noch) neutral gewertet und daher hierfür keinen Abzug vorgenommen. 


Nils: 9/10 (-0,5 für schlechten Grip auf Eis und nassem Asphalt; -0,3 für zu hohes Gewicht; -0,1 für fersenlastige Balance; -0,1 für verbesserungswürdigen Seitenhalt am Mittelfuß)

Für die nächste Variante des Saucony Peregrine 11 ST würde ich mir vor allem die Reduzierung des Gewichts wünschen. Darüber hinaus sollte Saucony die verwendete Gummimischung überdenken. Das machen andere Hersteller besser. Und zu guter letzt würde ich mir eine reguläre Schnürung wünschen. Anscheinend wollte man den ST deutlicher vom normalen Peregrine abgrenzen. Da ich jedoch überhaupt kein Fan von Schnellschnürsystemen bin, halte ich das für die falsche Entscheidung.


Peregrine 11


Nils: 9/10 (-0,5 für schlechten Grip auf Eis und nassem Asphalt; -0,3 für zu hohes Gewicht; -0,2 für ein arg harsches Laufgefühl auf Asphalt)

Für die nächste Variante des Saucony Peregrine 11 ST würde ich mir vor allem die Reduzierung des Gewichts wünschen. Darüber hinaus sollte Saucony die verwendete Gummimischung überdenken. Das machen andere Hersteller besser. Und zu guter letzt würde ich mir eine reguläre Schnürung wünschen. Anscheinend wollte man den ST deutlicher vom normalen Peregrine abgrenzen. Da ich jedoch überhaupt kein Fan von Schnellschnürsystemen bin, halte ich das für die falsche Entscheidung.


Vergleiche


Inov-8 Mudclaw G260 V2 (German Review)

Marcel: Leichter Gewichtsvorteil (16g) für den Mudclaw. Dieser ist jedoch noch etwas mehr rein auf wirklich weiche Untergründe spezialisiert, während man im ST gegebenenfalls auch einmal festere Abschnitte gut bewältigen kann. Kurze Strecke im Matsch aufgrund des extremen Grips und der Passform, die einer zweiten Haut gleicht im MudClaw, für alles, was etwas weniger radikal ist, bietet der Peregrine ST den breiteren Einsatzbereich. 


Inov-8 TerraUltra G270 (German Review)

Marcel: Hier gilt das Umgekehrte wie beim Mudclaw: der TerraUltra ist ein fantastischer Allrounder mit einer für einen Trailschuh sehr lauffreudigen Mittelsohle auf nahezu allen Trails. Lediglich die Nullsprengung erfordert insbesondere auf festem Untergrund eine gewisse Gewöhnung beziehungsweise entsprechend trainierte Unterschenkelmuskeln. Ist der Untergrund jedoch primär tief und weich, kann der Peregrine ST seine Stärken voll und ganz ausspielen - er sitzt auf der Matsch-Skala also somit zwischen dem MudClaw und dem TerraUltra G270.

Nils: Der G270 ist für mich ein Anti-Peregrine. Beide Peregrines fressen alles weg, was der Untergrund zu bieten hat. Der G270 lässt den Läufer alles spüren. Dadurch entsteht mehr Gefühl für die Strecke aber auch weniger Sicherheit für Füße und Laufgefühl. Der G270 ist deutlich leichter und läuft sich energetischer. Für richtig matschige Angelegenheiten - Peregrine 11 ST. Für richtig technische Angelegenheiten - Peregrine 11. Für alles andere G270! Alle drei in EUR 44,5.


Saucony Xodus 10  (English Review)

Marcel: Noch etwas schwerer als der Peregrine, ist der Xodus 10 gleichwohl eine super Alternative auf der nicht allzu matschigen Langstrecke. Seine Außensohle bietet auf einer Vielzahl von Untergründen tollen Grip, kommt jedoch auf sehr matschigem Terrain deutlich schneller als der ST an seine grenzen, der hier mit seinem massiven 6mm Stollen punkten kann. Es gilt das gleiche wie bei den beiden oben genannten Inov-8 Modellen: Entscheidend ist der jeweiligen (Haupt-) Untergrund und die Distanz. Alles sind super Trailschuhe, sie haben schlicht unterschiedliche Einsatzbereiche.

 

HOKA ONE ONE EVO Speedgoat (English Review)

Nils: Der Speedgoat ist leichter und weicher und läuft sich deshalb besser auf moderaten Trails, eignet sich dabei aber für die meisten technischen Sachen ebenso hervorragend. Die Peregrines schlagen den Speedgoat auf den technischsten Trails und werden vermutlich doppelt so lange halten. In der Passform ist der Speedgoat etwas schmaler, vor allem im Zehenbereich. Alle in EUR 44,5.


ASICS Fujitrabuco Pro (German Review, English Review)

Nils: Der Fujitrabuco erinnert mich stark an das was Marcel als seinen Peregrine RC beschreibt. Die Mittelsohlen laufen sich erstaunlich ähnlich, auch wenn der ASICS etwas flexibler abrollt. Wer feste, sichere Trailschuhe mag könnte mit Fujitrabuco + Peregrine eine super Kombination haben. Fujitrabuco für kurze / schnelle Sachen, Peregrine für alles andere. Fujitrabuco EUR 44, Peregrine EUR 44,5.


Salomon Sense Ride 3 (English Review)

Nils: Sense Ride wie Peregrine kommen beide (bzw. alle 3) mit relativ festen Mittelsohlensetups daher. Der Sense Ride rollt für mich genauso wie der Peregrine 11 ST etwas besser auf moderatem Terrain als der normale Peregrine 11. ST und Sense Ride sind generell sehr ähnliche Schuhe, nicht zuletzt durch die Einführung des Schnellschnürsystems bei Saucony. Wenn es technisch wird ist jedoch der Peregrine 11 die beste Wahl. Alle drei in EUR 44,5.


Marcel: Zustimmung bezüglich der Mittelsohle. So eine große Ähnlichkeit von ST und Sense Ride wie Nils sehe ich allerdings nicht: Der Sense hat das wesentlich feinere Außensohlenprofil (viel schmalere und nur halb so tiefe Stollen), was ihn zu einem perfekten Door-to-Trail Schuh macht und dort dann auch ein deutlich besseres Laufgefühl vermittelt, als der ST. Darüber hinaus läuft er sich auf Asphalt fast wie ein Straßenschuh und ist primär auf leichten Trails zu Hause. Dort bietet der Ride mit seiner ContaGrip Außensohle auch exzellenten Grip, z.B. auf nassen Steinen. Allerdings hat der Ride eine doppelt so hohe Sprengung (8mm vs. 4mm) wie der ST, was ihn auf weichem und sehr technischem Untergrund deutlich instabiler macht.


Der ST kommt hingegen aus genau der anderen Richtung und ist auf weichen Untergründen zu Hause. Hierbei spielt ihm die niedrige Sprengung und die massiven Stollen in die Hände. Für einen solchen Schuh läuft er sich - für einen “Matsch”-Schuh - auch auf harten Untergründen wirklich gut, zumindest solange der Boden trocken ist (sonst besteht Rutschgefahr). Sein primärer Einsatzbereich liegt jedoch woanders. Kurzum ist es auch hier eine Frage der Schwerpunktsetzung: Sense Ride 3 wenn man einen exzellenten Allrounder sucht, ST wenn man auf der Suche nach einem Schuh für weiches Gelände ist, der jedoch auch die ein oder anderen Asphalt-Passage problemlos schluckt.



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Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Saucony kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.

Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.

 

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