Sunday, February 04, 2024

Testbericht: Topo Athletic Atmos - Topos Max-Cushion Einstieg - Unaufgeregt, smooth, fast perfekt! 8 Vergleiche (German)

Article by Nils Scharff

Topo Athletic Atmos (210€)

Einleitung


Während Topo Athletic vor einigen Jahren noch ein Geheimtipp und wenn überhaupt in der Trailrunningszene bekannt war, erfreut sich die amerikanische Marke in der jüngeren Vergangenheit mehr und mehr Bekanntheit. Und dies vollkommen zurecht! So hat sich Topo in den letzten Jahren nicht nur auch “auf die Straße” getraut, sondern zudem stets durch sehr durchdachte und handwerklich nahe an der Perfektion gefertigte Modelle überzeugt. In der Konsequenz konnte Topo nicht nur hier bei Road-Trail-Run in der ein oder anderen Kategorie den Titel “Schuh des Jahres” einheimsen. 


Während zuletzt vor allem die schnelleren Modelle Specter und Cyclone 2 für Aufsehen gesorgt haben, will der hier getestete Topo Athletic Atmos die Produktpalette in Richtung des allgegenwärtigen “Max-Cushion” Trends ergänzen. Im Vergleich zu seinen schnellen Geschwistern kommt er ohne PEBA-Schaum aus und sieht erstmal relativ unspektakulär aus. Spannend ist aus meiner Sicht vor allem, ob das von Topo stets verfolgte Konzept des natürlichen Laufens auch in einem maximal gedämpften Schuh konsequent umgesetzt werden kann und wie viel vom vielerorts geliebten “Topo-Gefühl” trotz gigantischer Mittelsohle übrig bleibt. Lasst es uns gemeinsam herausfinden!


Pro:

  • Sehr, sehr smoothes Laufgefühl dank eines perfekt abgestimmten Rockers!

  • Toll ausbalancierte Mittelsohle - nicht zu hart und nicht zu weich!

  • Wie immer bei Topo schmiegt sich ein super hochwertiges Obermaterial um den Fuß und bietet perfekten Mittelfußhalt!

  • Die der natürlichen Fußform angepasste Zehenbox bietet Raum in alle Richtungen!

  • Sehr leichtes Laufgefühl - dadurch geht von Erholungseinheiten bis zu zügigen Dauerläufen alles!


Contra:

  • Ich würde mir einen Touch mehr Energierückgewinnung von der Mittelsohle wünschen!

  • Die Zunge dürfte gern etwas länger sein!


Nils Scharff

Ich bin 34 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 6 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit acht Marathons gelaufen, die PB von 2:46:47h habe ich erst kürzlich in Berlin aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:29min), 10km (35:54min) über Halbmarathon (1:17:29h) bis eben zum Marathon.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 280g (Herren US 9)

  Testschuh: 298g (Herren US 10.5)

Sprengung: 5mm (38mm Ferse / 33mm Vorfuß)

Release: Erhältlich im Fachhandel und unter topoathletic.de - Preis 210€


Link zum englischsprachigen Testbericht des Nike Alphafly 3: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck, Passform und Obermaterial

Als ich den Topo Athletic Atmos das erste Mal aus seiner Box geholt habe, hat er mich, um ehrlich zu sein, etwas erschlagen. Bedingt durch den topo-typischen, sehr breiten Vorfuß und die hohe Stapelhöhe wirkt der Atmos sehr massiv. Da kann auch das ansonsten sehr gelungene Design nicht drüber hinwegtäuschen. Zum Glück ist der Atmos jedoch deutlich leichter als er aussieht. 298 Gramm in meiner Testgröße US 10.5 / 44,5 EUR sind vor dem Hintergrund der maximal gedämpften Mittelsohle durchaus respektabel. Und ich nehme an dieser Stelle schon einmal Vorweg: Der Atmos läuft sich sogar nochmal leichter, als sein Gewicht vermuten lässt.

Von der leichten Disproportion kann der Atmos jedoch optisch überzeugen. Topo hat für mein Empfinden in seinen letzten Modellen eine gelungene Designsprache gefunden, die durch fließende Linien und frische Farben nicht nur untereinander für Wiedererkennungswert sondern auch in jedem Modell für sich für eine frische Optik sorgt. Das offenporige, aus recycelten Materialien bestehende, Obermaterial in Cremeweiß, macht mit Hilfe der frischen Frühlingsfarben der Mittelsohle einiges her. 

Am Fuß passt der Atmos wie erwartet. In Sachen Länge ist er größenecht und lässt meinen Zehen den berühmten Daumen an Luft nach vorn. In der Breite gerät mein eher schmaler Fuß wie erwartet etwas ins Schwimmen. Doch wie immer bei Topo lässt sich der Mittelfuß trotzdem sehr gut und sicher schnüren. Ermöglicht wird dies unter anderem durch einen auf der Innenseite des Obermaterials angebrachten “Mittelfußkäfig”, wie wir ihn bereits in anderen Topo Modellen kennenlernen durfte.

Dank Marathonschnürung sitzt darüber hinaus auch die Ferse sicher. Dabei tritt auch das einzige Manko in der Kategorie Obermaterial auf: Vor allem wenn das letzte Schnürloch mitgenutzt wird, ist die ansonsten schön, aber nicht übermäßig gepolsterte Zunge etwas zu kurz. So entsteht etwas unnötiger, aber auch nicht weiter störender Druck auf dem Spann, der das ansonsten sehr komfortable Gefühl am Fuß leider etwas einschränkt. Gehalten wird die Zunge nicht etwa durch seitlich angebrachte Materialstreifen, sondern durch die ebenfalls bekannten Laschen, durch die die angenehm flachen Schnürsenkel Laufen. So wird die Zunge an Ort und Stelle gehalten und gleichzeitig Gewicht gespart. Es ist mir bis heute ein Rätsel, warum diese einfache und funktionelle Methode nicht von anderen Marken kopiert wird. Sie funktioniert einfach zu gut!

Genauso wie die Zunge sind auch Fersenbereich und Einstieg ordentlich gepolstert. Doch auch hier hat Topo ein gutes Maß gefunden. Die hohe und steife Fersenkappe wird gut maskiert, gleichzeitig aber auch nicht unnötig Polsterung aufgetragen, wie es bei manchen Konkurrenzmodellen üblich ist.

Abgerundet wird das gelungene Obermaterial durch eine Innensohle der Firma Ortholite, die hier in einer eher weichen Ausprägung daherkommt und so für ein äußerst angenehmes Tragegefühl unter der Fußsohle sorgt.

Mittelsohle

Wie eingangs erwähnt, haben Topo Schuhe in der Vergangenheit stets durch hervorragende Obermaterialien bestochen. Doch außerhalb von Cyclone 2 und Specter, in denen PEBA zum Einsatz kam und für ein sehr lebhaftes Laufgefühl gesorgt hat, waren die Mittelsohlen stets lediglich als solide zu bezeichnen. Doch die hier verwendete EVA- / TPU-Mischung namens ZipFoam wurde überarbeitet, ist leichter und weicher als zuvor und scheint in Kombination mit der hohen Stapelhöhe von 33 / 38 mm (Vorfuß / Ferse) hervorragend zu funktionieren. Es ist nicht das weichste Material auf dem Markt, nicht das härteste und auch nicht das energetischste. Doch es fällt unter die Kategorie “genau richtig” - für den Anwendungsfall Max-Cushion und verfügt über einen schönen Bounce.

Denn genau dieser Anwendungsfall ist schwierig abzubilden: So stark gedämpfte Mittelsohlen bedürfen akribischen Fine-Tunings. Ist die Mittelsohle zu hart, wirken sie schnell steif und hölzern. Ist sie zu weich, versinkt man im Schaum, der Abrollvorgang wird schwergängig und die Balance sehr fersenlastig. Doch dank einer perfekt abgestimmten Sohlengeometrie meistert der Atmos all diese potentiellen Probleme mit Bravour. Die Sprengung von 5mm führt gemeinsam mit einem relativ steilen Rocker im Vorfußbereich und einem milden Fersenrocker zu sehr smoothen Abrollvorgängen. Diese Geometrie kommt vor allem in langsameren Geschwindigkeiten zum Tragen. Unterstützt werden diese Rocker durch einen überraschend ausgeprägten Flexpunkt unterm Fußballen, der für unvorhergesehene Dynamik sorgt, sobald ein höheres Tempo angeschlagen wird.

Darüber hinaus ist der Topo Atmos ein sehr stabiler Neutralschuh. Dafür sorgt selbstverständlich der breite Vorfuß, aber auch eine fast durchgängige Führungskerbe die zentral durch die Mittelsohle läuft, sowie seitlich hochgezogene Seitenwände im Fersenbereich. Dadurch dass letzterer aber nach aktuellen Branchenstandards über eine moderate Breite aufweist, ist der Topo Atmos trotz seiner Stabilität gut ausbalanciert und weniger klobig als viele Konkurrenzmodelle. 


Außensohle


Die dreiteilige Außensohle besteht augenscheinlich überall aus der gleichen “Non-Slip Roadsohle”. Diese Gummimischung ist verhältnismäßig hart und dadurch sehr Abriebfest. Nach nunmehr gut 150 Testkilometern sieht sie immer noch aus wie neu. Gleichzeitig bietet sie einen überraschend starken Grip, vor allem auf nasser Straße. Diese tolle Performance des Sohlengummis ließ sich auch schon beim Specter beobachten - da hat Topo definitiv ein Top-Material an der Hand.

Der Hufeisenförmige Gummistreifen unter dem Vorfuß bietet dabei vor allem für Traktion beim Zehenabdruck, während die beiden etwas dickeren Streifen rechts und links entlang der Ferse für Schutz und Stabilität sorgen. 

Neben einem Mikroprofil auf dem Sohlengummi ist die Sohle nicht profiliert. Dadurch wird das Laufen leider schnell zur Rutschpartie, sobald der Untergrund Mal weich oder gar matschig wird. Der Topo Atmos ist somit ein reiner Straßenschuh und für Waldwege oder Parks nur bei Trockenem Wetter zu empfehlen.

Laufgefühl

Als Laufschuhtester hat man so viele Modelle am Fuß, dass man manchmal auch das tut, was man niemand anderem guten Gewissens empfehlen kann. In diesem Fall war es, den nagelneuen Atmos direkt Mal zu einem 31km Longrun aus der Box zu holen. Normalerweise würde ich Schuhe zunächst bei kürzeren Erholungseinheiten einlaufen, ggfs. sogar erstmal 1-2 Mal auf dem Fußweg zum Bäcker oder Supermarkt tragen. Doch bei Topo hatte ich so viel Vertrauen ins Obermaterial und dessen Passform, dass ich keinerlei Sorge vor Blasen o.ä. hatte. 

Und was soll ich sagen? Das Risiko wurde belohnt! Der Atmos hat nicht nur meine Füße von Blasen verschont, sondern mich zudem mit einem der besten Longruns des Jahres belohnt. Der für meinen Laufstil nahezu perfekt abgestimmte Vorfußrocker hat sich vom ersten bis zum letzten Kilometer super smooth angefühlt und sobald ich einmal im Flow war, bin ich von ganz allein immer schneller geworden. Ein gutes Zeichen, das definitiv für die Laufqualitäten des Atmos und seine im Rahmen seiner Klasse hohe Dynamik spricht. Dabei hilft, dass die Mittelsohle unter dem Fußballen flext. Das ist relativ untypisch für einen so stark gedämpften Schuh. Also erste Erkenntnis: Sehr bequemer Schuh, in dem Longruns, moderate bis zügige Geschwindigkeiten gut funktionieren.

Doch auch bei der kurzen Recoveryeinheit am Folgetag konnte der Atmos überzeugen. Bei langsameren Geschwindigkeiten kommt der angesprochene Flex nicht so deutlich zur Geltung, dafür übernehmen Vor- und Rückfußrocker einen größeren Anteil der Arbeit. Die Mittelsohle ist nicht die allerweichste, doch weich genug für gemütliches Jogging und wird zudem durch eine bequeme Innensohle unterstützt. Gleichzeitig ist der Atmos stabil genug um den Laufstil trotz müder Beine nicht komplett über Bord zu werfen. Rocker und Führungskerbe leiten den Fuß sicher durch den Abrollvorgang.

Zusammenfassung und Empfehlung

Wie steht es also um die eingangs gestellten Fragen? Wie viel Topo- und natürliches Laufgefühl sind trotz maximaler Dämpfung im Topo Atmos übriggeblieben? Und wie unterscheidet sich der Atmos von anderen Modellen auf dem Markt? Nun, zunächst einmal bleibt sich Topo hier insofern treu, dass in Sachen Passform und Materialien keinerlei Kompromisse eingegangen wurden. Für den zugegebenermaßen sportlichen Preis von 210€ bekommt man einen Premium-Schuh, der besser nicht verarbeitet werden kann und topo-typisch die natürliche Fußform (der Zehenbox) mit einem sicheren Halt um Mittelfuß und Ferse vereint. Auch der bisher gezeigte Verschleiß ist sehr vielversprechend und verspricht eine hohe Lebensdauer. Ebenso typisch für Topo Athletic ist das verhältnismäßig geringe Gewicht. Trotz maximaler Dämpfung, breitem Leisten und Premium-Anmutung ist ist der Atmos leichter als viele Konkurrenzmodelle.


Doch was den Topo Atmos wirklich herausstechen lässt, ist überraschenderweise die Mittelsohle. Der erstmal unspektakulär anmutende EVA-TPU-Mix (Zipfoam) wird durch eine herausragend abgestimmte Sohlengeometrie meisterhaft in Szene gesetzt. Wird entspannt gelaufen, verhelfen Vor- und Rückfußrocker zu einem smoothen und mühelosen Abrollvorgang. Wird etwas mehr aufs Tempo gedrückt, offenbart der Atmos einen unerwartet angenehmen Flexpunkt im Vorfuß, der hilft den Abdruck ebenso kraftvoll wie angenehm zu gestalten. Alles in allem ist der Topo Atmos für mich somit ein zwar maximal gedämpfter, aber “No-Nonsense” Schuh, der es schafft, sich durch durchdachte Entwicklung und perfekte Umsetzung ganz nach oben in der Max-Cushion Kategorie zu schieben. 


Wertung: 9.30/10

Laufgefühl: 9.5 (50%) Passform: 10 (30%) Preisleistung: 7.5 (15%) Style: 8.5 (5%)

8 Vergleiche


Topo Specter (Deutscher Testbericht)

Der Specter ist ein auf den ersten Blick sehr ähnlicher Schuh, der sich vor allem eine ähnliche Geometrie und die gleiche gute Außensohle mit dem Atmos teilt. Seine Mittelsohlenkombi aus einem relativ festen EVA-Rahmen gepaart mit einem PEBA Kern drängt jedoch deutlich mehr nach vorn. Der Specter ist deshalb eher im Uptempo Bereich zu Hause und kann in diesem Segment den Atmos sehr gut ergänzen, der sich eher in moderaten Tempi wohlfühlt. Das Obermaterial im Atmos ist für mich nochmal etwas besser und bequemer, vor allem die Ferse sitzt nochmal besser. Beide größenecht in EUR 44,5.


Topo Cyclone 2 (Deutscher Testbericht)

Ein für mich noch bessere Paarung zum Atmos als der Specter ist der Cyclone 2. Dieser war für mich die Überraschung des letzten Jahres und einer der spaßigsten Schuhe von 2023. Mit seiner komplett aus PEBA bestehenden Mittelsohle war er unfassbar leicht, energetisch und dank guter Energie trotzdem noch annehmbar stabil. Topo Fans sollten sich einfach beide Schuhe kaufen - Atmos für Daily Training, Longruns, Easy days - Cyclone für schnelle Einheiten und Wettkämpfe. Es geht kaum besser als dieser “One-Two-Punch” von Topo - weshalb auch jeder andere Athlet:inn diesen beiden tollen Modellen unbedingt eine Chance geben sollte. Beide größenecht in EUR 44,5.


Topo Ultrafly 4 (Deutscher Testbericht)

Der Ultrafly war bis zur Einführung vom Atmos Topos meistgedämpfter Schuh. Eine sehr viel festere EVA Mittelsohle, eine etwas uninspirierte Geometrie inklusive medialer Stütze haben ihn für mich jedoch von Begeisterungsstürmen abgehalten. Der Atmos ist ein gänzlich anderer, aber aus meiner Sicht auch sehr viel besserer Schuh. Weicher, bequemer, spaßiger, dank Rocker trotzdem stabiler. Go Atmos! Beide größenecht in EUR 44,5.


New Balance SC Trainer v2 (Deutscher Testbericht)

Der SC Trainer kommt mit einer extrem weichen FuelCell Mittelsohle gepaart mit einer Karbonfaserplatte daher. Hier stehen alle Zeichen auf “Bounce”. Und während sich diese Kombi auch wirklich gut anfühlt, komme ich im Atmos mit seiner im direkten Vergleich festeren Mittelsohle und dem besser gestalteten Rocker deutlich besser ins Rollen. Der Atmos geht mit mir voran, während ich im NB manchmal gegen den weichen Schuh ankämpfen muss. Ich bevorzuge deshalb den Atmos. Beide EUR 44.5.


ASICS GEL Nimbus 25 (Deutscher Testbericht)

ASICS Premium-Max-Cushion Modell habe ich im letzten Jahr geliebt. Der Nimbus ist nach wie vor der bequemste Schuh, den ich jemals am Fuß hatte. Der Atmos ist nicht unbequem, kann jedoch mit der ausufernden Polsterung des Nimbus nicht mithalten. Unterm Fuß würde ich beide Mittelsohlen als etwa gleich fest bzw. weich einstufen. Der Vorfußrocker des Nimbus ist etwas weniger ausgeprägt als beim Atmos und vor allem der Fersenbereich ist deutlich breiter und weit ausgestellt. Dadurch wirkt der Nimbus im rückwärtigen Bereich etwas klobig und nimmt dem Schuh jegliche Dynamik. Der an dieser Stelle schmalere Atmos macht das besser und ist deshalb in etwas zügigeren Paces die bessere Wahl. Nimbus für nochmal mehr Komfort, Atmos für ein smootheres Laufgefühl. Beide EUR 44.5.


ASCIS Novablast 4 (Deutscher Testbericht)

Auch der Novablast, wenn auch als Daily-Trainer positioniert und beworben, ist eine Max-Cushion Option. Er kommt wie der Atmos mit sehr deutlich ausgeprägten Rockern daher, diese sind jedoch nochmal aggressiver gestaltet und in Kombination mit einer weichen, sehr “bouncy” Mittelsohle toll abgestimmt. Der Novablast begünstigt damit den Kniehub der Athlet:in. Läufer:innen mit einem kraftvolleren Laufstil werden deshalb im Novablast noch mehr Freude haben als im Atmos. Der Novablast ist in etwas höheren Tempi zu Hause, vielleicht die bessere Wahl für Ambitionierte. Der Atmos passt dagegen für jeden Läufertyp und Laufstil. Zwei tolle Schuhe! Beide EUR 44.5.


Nike Vomero 17 (Deutscher Testbericht)

Der Vomero mit seiner zweischichtigen Mittelsohle aus EVA und Zoom X klingt erstmal spannender als der Atmos. Doch das war es dann auch schon, denn der Atmos ist einfach deutlich besser umgesetzt. Der Nike kommt über eine eher klassische Sohlengeometrie, während die Rocker des Atmos den Abrollvorgang begünstigen. Das Obermaterial des Atmos ist um Längen besser und bequemer, der Nike fühlt sich zu steif und eng für mich an. Den einzigen Vorteil des Nike sehe ich bei der tollen “Waffel-Außensohle”, die durch ihr Profil einen vielfältigen Einsatz selbst auf Trails ermöglicht. Ich würde trotzdem fast immer den Atmos in diesem Vergleich wählen. Beide EUR 44,5. 


Saucony Endorphin Shift 3 (Deutscher Testbericht)

Der Endorphin Shift ist nach einem sehr ähnlichen Konzept wie der Atmos konstruiert. “No-Nonsense” gut umgesetzt. Aber genau dieses kleine Wort “gut” ist auch schon der große Unterschied. Das gleiche Konzept ist im Endorphin gut umgesetzt und im Atmos eben fast perfekt. Besseres Obermaterial, sicherere Außensohle, bessere Geometrie. Der Atmos gewinnt entsprechend diesen Vergleich. Beide EUR 44,5.


Link zum englischsprachigen Testbericht des Topo Athletic Atmos: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests


Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von ACS Vertrieb kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.


Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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