Article by Nils Scharff
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Topo Athletic Ultraventure 3 (195€)
Einleitung
Der Topo Ultraventure 2 war der erste Schuh der Marke Topo Athletic, den ich getragen habe. Er hat mich sogleich für die amerikanische Marke begeistert, die nach Ihrem Gründer Tony Post benannt ist. Topo Schuhe sind stets nach gewissen Grundprinzipien designt:
Eine weite Zehenbox, um den Zehen die Möglichkeit zu geben sich natürlich zu entfalten.
Eine sichere Passform in Mittelfuß und Ferse, um den Läufer bestmöglich mit seinem Schuh und dem Untergrund zu verbinden.
Eine niedrige Sprengung zwischen 0 und 5mm für eine natürliche Abrollbewegung.
Ein (verhältnismäßig) niedriges Gewicht für effiziente und komfortable Bewegungsabläufe.
Im Ultraventure 2 waren diese Prinzipien so gut umgesetzt, dass ich ihn zu meinem Trailschuh des Jahres 2021 gekürt habe. Die Messlatte für das Nachfolgemodell Ultraventure 3 liegt also immens hoch.
Wie versucht Topo also den neuen Ultraventure noch besser zu machen? Zunächst einmal gibt es sehr willkommene Designänderungen, sodass der Schuh frischer und moderner wird. Auch das Thema Nachhaltigkeit hält bei den Amerikanern Einzug - im recycelten Obermaterial des UV3 werden je Paar drei Plastikflaschen verarbeitet. Doch die größte Änderung liegt in der um 5mm gewachsenen Stapelhöhe. Die Mittelsohle ist zudem aus einer neuen, weicheren Variante von Topos ZipFoam Material. Der UV3 versucht also, durch mehr Dämpfung und Komfort dem “Ultra” in seinem Namen würdig zu werden. Ob das gelingt, wird sich im Laufe dieses Tests zeigen.
Pro & Contra
Pro:
Das neue ZipFoam Material läuft sich weicher, energetischer, bequemer!
Durch 5mm mehr Stapelhöhe hat der Schuh das Wort “Ultra” im Namen nun auch verdient!
Topo-Typisch sorgt eine fein abgestimmte Sohlengeometrie für einen tollen Flow beim Laufen auf moderatem Terrain!
Gute Außensohle, die im Gelände gut beißt, aber auf Asphalt nicht stört!
Wie immer bei Topo bietet der Schuh einen tollen Halt rund um Mittelfuß und Ferse!
Recyclinganteil im Obermaterial!
Hohe Haltbarkeit - hier gibts es viele Kilometer fürs Geld!
Contra:
Die weite Zehenbox stößt in Sachen Halt auf sehr technischen und steilen Trails an Ihre Grenzen!
Sehr lange Schnürsenkel!
Auf aufgeweichten Böden würde ich mir etwas mehr Stollentiefe wünschen!
Die UVP von 195€ liegt 25€ über der des Vorgängermodells und ist auch im Vergleich zur Konkurrenz relativ hoch!
Tester: Nils Scharff
Ich bin 33 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 6 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit acht Marathons gelaufen, die PB von 2:52:38h habe ich dieses Frühjahr in Kopenhagen aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:32min), 10km (36:15min) über Halbmarathon (1:19:35h) bis eben zum Marathon.
Daten
Gewicht:
Offiziell: 289g (Herren US9) // 235 (Damen US7)
Testschuh: 310g (rechts), 324g (links) (Herren EU 44,5 / US 10.5)
Sprengung: 5mm (35mm Ferse / 30mm Vorfuß)
Release: erhältlich im Fachhandel für 195€
Erster Eindruck und Passform
Die Topos kamen dieses Mal im Doppelpack bei mir an. Neben dem hier besprochenen Ultraventure 3 durfte ich mich auch über ein Testpaar des Ultrafly 4 freuen. Und eines ist mit diesen beiden Paaren direkt ersichtlich: Topo Athletics hat sich der Kritik, eher zu langweiligen, gedeckten Designs zu neigen, angenommen! Die neuen Schuhe kommen deutlich moderner daher.
Der hier getestete Ultraventure 3 in der Farbe blue/lime sieht mit seinen zitronengelben Akzenten auf meeresblauem Untergrund frisch und sportlich aus. Auch die Formensprache gefällt mir und suggeriert direkt ein flowiges Abrollen der um 5mm gewachsenen Mittelsohle.
Bei der ersten Anprobe sind direkt die topo-typischen Eigenschaften spürbar: Im Zehenbereich ist durch die Orientierung an der natürlichen Fußform viel Platz. Wer also im Ultraventure 3 einen Ultra laufen möchte, braucht keine Sorge vor geschwollenen Zehen zu haben. Gleichzeitig ist der Mittelfuß wie immer bei Topo sehr sicher umschlossen. Mein Testpaar der Größe US 10.5 / EUR 44,5 sitzt gut, könnte aber auch eine halbe Größe kleiner als üblich gewählt werden. Der Ultraventure 3 scheint etwas länger auszufallen als sein Vorgänger und so muss ich die Schnürung ganz schön straff anziehen, um einen guten Fersenhalt zu erreichen. Mal sehen, wie sich das beim Laufen auswirken wird.
Obermaterial
Das Obermaterial des Ultraventure 2 hatte ich noch als schlicht und oldfashioned bezeichnet. Doch an dieser Kritik ist im neuen UV3 nicht mehr viel übrig. Ja, von außen ist das zweilagige Mesh-Material nach wie vor eher unauffällig gehalten. Darüber hinweg täuscht lediglich die frische Farbe. Verstärkende Overlays gibt es neben dem kontrastreichen Logo und dem robusten Zehenschutz nicht zu sehen. Doch die braucht es auch gar nicht.
Denn zum einen wird durch das unterschiedlich dicht gewebte Material schon einiges an Funktion erzeugt. Vorrangig im Vorfußbereich, doch auch zentral um den Mittelfuß herum ist die äußere Materialschicht schön offenporig gehalten, was für gute Ventilation im Schuh sorgt. Doch zum anderen wurde das Obermaterial, dort wo es notwendig ist, deutlich dichter verarbeitet. So sind bspw. die Randbereiche des Vorfußes sehr fein gewebt und sorgen so für Halt und Schutz vor Materialermüdung. Ebenfalls sehr auffällig sind drei Streifen - zwei auf der lateralen, einer auf der medialen Seite - die durch ihre dichte Struktur den Mittelfußhalt verbessern.
Letzterer ist ein stetes Augenmerk der Topo-Produktdesigner und -Ingenieure. So verwundert es nicht, dass es der sog. Mittelfußkäfig, den ich schon im Vorgängermodell kennenlernen durfte, auch im Ultraventure 3 erneut zu finden ist. Dieser besteht aus zusätzlichen Materialstreifen im Inneren des Schuhs, die den Mittelfuß beidseitig umschließen und somit für einen besonders sicheren Halt an dieser Stelle sorgen.
Der im UV2 noch zu findende, umlaufende Schmutz- und Spritzwasserschutz ist dagegen entfallen. Zwar könnte man vermuten, dass der untere Abschnitt des Mittelfußkäfigs nun diesem Zweck dient. Doch da auch die entsprechenden Drainagelöcher für den Ablauf von eingedrungenem Wasser nicht mehr zu finden sind, liegt die Vermutung nahe, dass dieses Feature dem Rotstift zum Opfer gefallen ist. Schade, aber vermissen wird man das ganze vermutlich dennoch nicht.
Die Polsterung der Zunge des Ultraventure 3 fällt unter die Kategorie “genau richtig”. Man spürt keinen unangenehmen Druck, der Halt ist perfekt. Sie ist zwar nicht seitlich mit dem Schuh vernäht, doch wird mit Hilfe zweier sich kreuzender Laschen durch die Schnürsenkel an Ort und Stelle gehalten. Das ist ein einfaches wie effektives Mittel, das auch in anderen Topo-Modellen hervorragend funktioniert.
Die Schnürlöcher sind rundum durch ein dickes Overlay verstärkt. Dieses ist in seiner Ausprägung schon fast zu viel des Guten und sorgt leider dafür, dass die wurstartigen, dicken Schnürsenkel relativ schwergängig zu justieren sind. Achja: Die Schnürsenkel sind übrigens viel zu lang - selbst wenn man für die Marathonschnürung zusätzlich das letzte Paar Schnürlöcher nutzt. An sich würde dies kaum stören, doch da auch keine Schnürsenkelgarage vorgesehen wurde, ist das für einen Trailschuh ein kleines Sicherheitsrisiko und somit ein Ärgernis. Doch das ist meckern auf hohem Niveau.
Fersenbereich und Einstieg des Ultraventure 3 sind wie die Zunge mittelstark gepolstert. An dieser Stelle hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Schaumstoff gewünscht, um so perfekten Halt für eine größere Anzahl unterschiedlicher Fersenformen zu bieten. Ich habe hier kein wirkliches Problem, doch “bombenfest” sitzt die Materialpartie rund um meine etwas schmaler ausgeprägte Ferse leider auch nicht. Ansonsten sorgt eine feste Fesenkappe gemeinsam mit einem dicken Overlay und einem kleinen, externen Fersenklipp für gute Stabilität im Fersenbereich. Letzterer dient übrigens gleichzeitig als Befestigungspunkt für Gamaschen - toll!
Mittelsohle
Während ich in meinem letzten Topo-Testbericht zum Ultrafly 4 noch über das in die Jahre gekommene ZipFoam Material sprechen musste, kann ich mit Freude an dieser Stelle mitteilen, dass der Ultraventure 3 über einen gänzlich neuen Mittelsohlenschaum verfügt! ZipFoam 2 ist meines Wissens nach immer noch ein EVA-Schaum, doch deutlich weicher und energetischer in seinen Eigenschaften. Da zudem über die ganze länge des Schuhs 5mm zusätzliche Stapelhöhe gewonnen wurden - 30mm im Vorfuß, 35mm im Fersenbereich - sprechen wir hier von einem waschechten Maximalist, der sich in Sachen Komfort und Lauffreude nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht.
In Sachen Geometrie ist vor allem der deutlich ausgeprägte Vorfuß-Rocker auffällig. Dieser greift deutlich früher in den Abrollvorgang ein als noch beim UV2 und hilft so, den UV3 trotz höherer Stapelhöhe zu stabilisieren. Ebenso zur Stabilität tragen die breite Vorfußplattform und die in alle Richtungen leicht ausgestellte Ferse bei. Die leichte mediale Stütze, die Teil des Vorgängermodells war, ist dagegen Geschichte. Stabilität wird lediglich über die genannten inhärenten Methoden erzeugt, was meiner Ansicht nach aber vollkommen ausreicht.
Außensohle
Topo Athletics nutzt für seine Trailschuhe in der Regel Außensohlen aus Gummimischungen der Firma Vibram. Diese ist in der Laufschuhbranche wohlbekannt und fast ein Synonym für gute Traktion. Im Ultraventure 3 kommt das sog. XS Trek EVO zum Einsatz, das von Vibram explizit für seinen guten Grip auf verschiedenen Oberflächen beworben wird. Übersetzt heißt das, dass es sich um eine Gummimischung für den Road-To-Trail Einsatz handelt, die also auf dem Trail funktionieren soll, gleichzeitig aber nicht übermäßig schnell verschleißt, wenn man auf Asphalt unterwegs ist. Und nach gut 80 Testkilometern kann ich das vollkommen bestätigen. Das Mikromuster auf den Stollen ist fast überall noch erhalten und das obwohl ich verhältnismäßig viel Asphalt gelaufen bin. Doch diese Sorge ist beim Topo Ultraventure 3 bisher unbegründet. Die Haltbarkeit sollte mehr als gut ausfallen.
Das Muster der Stollen wurde im Vergleich zum Vorgänger überarbeitet. Es ist weniger aggressiv als noch im UV2 und auch die Stollen selbst sind auf 3,5mm geschrumpft. All das kommt dem neuen Charakter des Ultraventure 3 entgegen, der nun seinem Namen gerecht wird und sich in Topos Produktpalette als Trailschuh für die langen Strecken positioniert.
Das moderate Stollenmuster scheint wie geschaffen für Feld- und Forstwege und ist gleichzeitig auf asphaltierten Abschnitten keinesfalls im Wege. Wird es dann doch Mal technischer, habe ich während meiner Tests keinerlei Performanceeinbußen seitens der Außensohle erfahren müssen. Selbst in schlammigen Gefilden hat die Sohle besser abgeliefert, als ich vermutet hatte. Natürlich stößt sie aufgrund der relativ geringen Stollentiefe irgendwann an ihre Grenzen, doch sowohl das Mikromuster auf den Stollen, als auch deren relativ großer Abstand voneinander, scheinen hier positiv auf die Traktion einzuwirken. Der hohe Stollenabstand hilft zudem dabei, einmal aufgesammelten Matsch schnell wieder loszuwerden.
Insgesamt eine tolle Außensohle, die sich dem neuen Anforderungsprofil des UV3 angepasst hat und dessen Aufgaben mit Bravour meistert.
Laufgefühl
Der Topo Ultraventure 3 unterscheidet sich deutlich von seinem Vorgänger. Während der UV2 aufgrund der relativ festen Mittelsohle und nur moderater Stapelhöhe bei längeren Distanzen irgendwann an seine Grenzen gestoßen ist, fängt der Spaß im UV3 dann gerade erst an. Die dickere Mittelsohle aus dem weicheren ZipFoam Material macht es möglich. So entsteht mehr Lauffreude bei gleichzeitig höherem Schutz für den Bewegungsapparat.
Die Kombination aus ausgeprägteren Rocker und immer noch spürbar vorhandenen Vorfußflex sorgt für ein smoothes Abrollverhalten und ein entsprechend flowiges Laufgefühl. Die breite Vorfußpartie des Schuhs sorgt zudem für eine verhältnismäßig stabile und gleichzeitig leichtgängige Abdruckphase. Dies ist vor allem auf Bergaufpassagen angenehm wahrnehmbar.
Negativ ist lediglich die etwas eingeschränkte Tauglichkeit für technisches Terrain bzw. schmale Fußformen zu nennen. Denn auch wenn der Schuh insgesamt viel inhärente Stabilität mit sich bringt, komme ich im natürlich geformten Vorfußbereich des UV3 auf steilen und technischen Passagen leider leicht ins Rutschen. Wäre mein Fuß breiter, wäre das gegebenenfalls kein Problem. Da er das aber leider nicht ist, möchte ich euch auf diese Einschränkung hinweisen.
Doch vor allem auf moderatoren Trails spielt der Ultraventure 3 seine stärken aus und kann richtig schön “rollen”. Auch auf zwischenzeitlichen asphaltierten Abschnitten geht dieser Flow nicht verloren. Dort sorgt die relativ harte Außensohle für ein festeres, aber nicht unangenehmes Laufgefühl und zusätzlich sogar für etwas “pop” und Dynamik.
Zusammenfassung und Empfehlung
Konnte der Topo Athletics Ultraventure 3 also meine, durch den tollen Vorgänger geschürten, Erwartungen erfüllen? Die Antwort ist ein klares ja! Die Stärken des UV2, wie der tolle Mittelfußhalt oder die gänzlich andere, aber trotzdem herausragende Außensohle, wurden übernommen. Gleichzeitig stellt sich der UV3 der Konkurrenz diverser langstreckentauglicher Trailschuhe jedoch mit einer erhöhten Stapelhöhe und gänzlich neuer Geometrie. Dieses neue Setup sorgt für ein rollendes und flowiges Laufgefühl, das der Vorgänger nicht bieten konnte. So wird der Topo Ultraventure 3 nun dem Ultra in seinem Namen deutlich besser gerecht und bereichert Topos Produktpalette um eine tolle Option für fast alle Einsatzzwecke.
Nils Punktzahl: 8.75/10
Laufgefühl: 9 - Passform: 8.5 - Wert: 8 - Stil: 9 - Grip: 9 - Steinschutz: 9
Vergleiche
Topo Athletic Ultraventure 3 vs.Topo MTN Racer 2 (German Review)
Der MTN Racer 2 ist Topos Schuh fürs technische Gelände. Aufgrund der niedrigeren Stapelhöhe bietet er mehr Gefühl für den Trail, ist besser für das Tanzen von Stein zu Stein geeignet. Die Außensohle ist ebenfalls aggressiver. Gemein hat er mit dem UV3 jedoch die Topo-typische Passform, weshalb er mir zu breit im Vorfuß ist, um auf wirklich technischen Trails unterwegs zu sein. Der Ultraventure mit seiner dickeren Mittelsohle und gut abgestimmten Rocker ist dagegen perfekt für lange Tage auf flowigen Trails. Die Entscheidung zwischen beiden Schuhen ist entsprechend Geschmackssache. Beide EUR 44,5.
Topo Athletic Ultraventure 3 vs. Saucony Peregrine 12 (German Review)
Analog zum MTN Racer ist auch der Peregrine ein reinrassiger Trailschuh. Dort brilliert er. Doch auch wenn er auf Asphalt zwar laufbar ist, läuft er sich dort deutlich ruppiger und rollt lange nicht so schön wie der UV3. Für mein Anforderungsprofil ist der Ultraventure deshalb der um längen bessere Schuh. Beide in EUR 44,5.
Topo Athletic Ultraventure 3 vs. Salomon Ultra Glide (German Review)
Die größte Gemeinsamkeit beider Schuhe ist, dass sie sich auf der Straße beinahe genauso gut laufen, wie auf Trails. Beide haben tolle Mittelsohlen und bequeme Obermaterialien. Der Salomon ist dabei nochmal weicher und energetischer, der Topo steht ihm aber dank seinem neuen ZipFoam Material nur wenig nach. Beide haben für mich mit meinem schmaleren Fuß auch die gleiche Schwäche: Sie sind nicht wirklich für technische Trails geeignet, weil sie meinen Fuß nicht perfekt halten. Der Salomon schwächelt im Mittelfußbereich - dort sitzt der Topo bombenfest. Doch dafür rutsche ich im Vorfuß des Topo, wenn es steil und technisch wird. Wer einen breiteren Fuß als ich hat, für den ist der Ultraventure der bessere Allrounder, der auch auf eine technische Strecke mitgenommen werden kann. Auf relativ flachen Strecken ist der Ultra Glide jedoch meiner Meinung nach unschlagbar und rollt nochmal einen tick besser als der UV3.. Allerdings habe ich nach gut 150km im UG auch schon die ersten Stollen der Mittelsohle komplett wegradiert - bzgl. der Haltbarkeit ist hier also Vorsicht geboten! Beim UV3 mache ich mir dagegen keinerlei Sorgen, hier bekommt man viele Kilometer fürs Geld. Beide in EUR 44,5.
Topo Athletic Ultraventure 3 vs. Inov-8 TerraUltra G270 (German Review)
Beide Schuhe sind sich insofern ähnlich, dass sie grundsätzlich für längere Distanzen gemacht sind. Der UV3 stellt sich dieser Herausforderung mit Hilfe einer hohen Stapelhöhe und ausgeprägten Rocker, was für hohen Schutz und eine flowiges Laufgefühl sorgt. Der G270 setzt dagegen auf Nullsprengung und eine flexiblere Mittelsohle. Beide Schuhe bieten durch gute Mittelsohlenmaterialien ein gewisses Maß an Dynamik, der Inov-8 lässt im Vergleich zum Ultraventure jedoch Stabilität und Schutz vermissen. Der Ultraventure kommt sehr viel bequemer daher, lädt noch mehr zum dahingleiten ein und sitzt für mich besser (enger) am Mittelfuß. Wenns schneller werden soll oder gar für Wettkämpfe würde ich den G270 wählen, für langsamere, entspannte Läufe oder eben weitere Strecken den Ultraventure. Beide Schuhe können jedoch alles abbilden. Beide in EUR 44,5.
Topo Athletic Ultraventure 3 vs. HOKA ONE ONE EVO Speedgoat (English Review)
Der EVO Speedgoat nach wie vor mein Schuh der Wahl für die allermeisten Trailwettkämpfe. Er ist nochmal weicher und energetischer als der UV3 und zudem um einiges leichter. Er eignet sich dabei für die meisten technischen Sachen ebenso hervorragend wie für moderate Wege. Der Ultraventure schlägt den Speedgoat in Sachen Stabilität und Haltbarkeit. Und dann ist da natürlich die Sache mit der Passform. Der Topo bietet deutlich mehr Platz im Zehenbereich, während der Speedgoat ist traditionell schmal geschnitten ist. Der Topo wird zudem vermutlich doppelt so lange halten.. Beide in EUR 44,5.
Topo Athletic Ultraventure 3 vs. ASICS Fuji Lite 3 (German Review)
Der Fuji ist ein spaßiger Schuh - er ist weich, bequem, fühlt sich fast an wie ein Straßenschuh. Auf moderaten Trails und selbst auf Asphalt läuft er sich hervorragend und bietet sogar ein gewisses Maß an Energierückgabe. Trotzdem bringt er eine gute Außensohle mit, sodass er auch vor widrigen Untergründen nicht zurückschrecken muss. Doch sobald es steil und technisch wird, kommt er mit seinem weichen Obermaterial an seine Grenzen - der Halt im Schuh ist einfach nicht gut genug. Man könnte meinen, für den UV3 gilt genau das selbe - trotzdem ist er ein gänzlich anderer Schuh. Er ist substantieller, stabiler, rollt besser. Bis zur 30km Marke würde ich deshalb vermutlich den Fuji wählen, bei allem darüber hinaus den UV3. Beide EUR 44,5.
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Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von ACS Vertrieb kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.
Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
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