Sunday, June 21, 2020

Testbericht: ASICS Novablast - Fast so schön wie Trampolinspringen!

Article by Nils Scharff


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Einleitung

Der ASICS Novablast ist der erste Schuh den Asics mir zum Testen zur Verfügung stellt und einer auf den ich sehr gespannt bin! Um ehrlich zu sein hatte ich bisher nur einen ASICS Schuh in meinem Laufarsenal - den Gel DS Trainer 23. Der hat sich allerdings ziemlich lange gehalten, da er dank unfassbarem Grip eine Geheimwaffe auf der nassen Laufbahn war. Ansonsten hat mich die letzten Jahre nie wirklich ein ASICS angelächelt. Doch seit gut einem Jahr ändert sich einiges bei der japanischen Traditionsmarke. Die Einführung des sündhaft teuren Metaride im Februar 2019 konnte man noch belächeln. Doch der Metaride hat sich als eine Art “Concept-Car” für all das herausgestellt, was dann gefolgt ist und immernoch folgt. Denn im September hat dann der Glideride erstmals gezeigt, was von ASICS von nun an zu erwarten ist: Innovative Schuhe, mit teilweise radikalen Konzepten. Und das mit der üblichen Liebe zum Detail und der herausragenden Verarbeitungsqualität, die eingefleischte ASICS Fans seit jeher kennen und lieben. Neben der neuen Ride Familie hat ASICS es zudem geschafft ihren langjährigen Bestsellern wie Cumulus, Nimbus oder Kayano neues Leben einzuhauchen (ich warte / hoffe hier noch gespannt auf weitere Testmodelle). Der Schuh um den es hier jedoch gehen soll, der Novablast, treibt ASICS neu gefundenen Mut zur Innovation noch ein Stück weiter. Er ist gefühlt der erste ASICS Schuh seit Jahrzehnten OHNE GEL! Und dieser futuristische Look! Ist das überhaupt noch ASICS? Nun, ehrlich gesagt kann ich die Frage nicht beantworten, da mir die Vergleiche fehlen. Aber ob ASICS 2020 Schuhe produziert, die begeistern können, dieser Frage werde ich in den kommenden Zeilen auf den Grund gehen. 

Pro & Contra

Pro:

Boing, Boing, Boing - Nein, kein Flugzeug! Ein Laufschuh wie ein Trampolin, der einen Mordsspaß macht!

Läuft sich leichter als er ist!

Design! Jede Farbvariante ist ein echter Hingucker!

Verarbeitungsqualität - das kann man vermutlich an jeden ASICS dran schreiben!

Contra:

Sehr, sehr instabil (bezogen aufs Laufverhalten)! Die ultra weiche und gleichzeitig dicke Mittelsohle ist definitiv nichts für Überpronierer!

Obermaterial / Passform - vielleicht hätte ich eine halbe Größe kleiner gebraucht, ich habe jedoch starke Probleme vernünftigen Halt im Schuh zu finden. Auch wegen des weichen Obermaterials.

Reibung - vielleicht liegt es auch an der Größe, aber ab 15km fange ich an mir die Fersen an beiden Füßen wund zu laufen.

Ist schwerer als er aussieht.


Tester: Nils Scharff

Ich bin 30 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit vier Marathons gelaufen, die PB von 3:14:49h habe ich dieses Jahr trotz Corona im Rahmen eines #stayathomemarathons aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (18:14min), 10km (38:17min) über Halbmarathon (1:28:12h) bis eben zum Marathon. Mal sehen, wann der erste Ultra in dieser Liste auftaucht.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 271g (Herren US9), 230g (Damen US8)

  Testschuh: 297g (Herren EU 44,5 / US 10.5)

Sprengung: 10mm (32mm Ferse / 22mm Vorfuß)

Release: Erhältlich im Fachhandel für 140€


Erster Eindruck und PassformD:\Benutzer\Nils\Documents\Reviews\Kinvara 11\Box.jpg

Neuer Schuh, alte Box. Der Schuhkarton von ASICS hat sich gefühlt nicht verändert, seit ich irgendwann vor 15 Jahren das letzte Mal ASICS Handballschuhe gekauft habe. Hat zumindest Wiedererkennungswert. Was sich, wie im Intro aber bereits angeteasert, stark verändert hat, ist der Inhalt der blauen ASICS Schuhkartons. Vor allem die lasergeschnittene Mittelsohle ist mit nichts Vergleichbar, was ich in der letzten Zeit an Laufschuhen in den Händen gehalten habe. Sieht schon cool aus! Dazu die grellen Farben an Schnürsenkeln, Innenfutter und Außensohle im Kontrast zum komplett schwarzen Obermaterial - das ist ein Statement! Besonderes Highlight: Die großen reflektierenden Bereiche an Ferse und Zunge - vorbildlich! Gleichzeitig war mein erster Gedanke aber auch, dass es ganz schön viel Schuh ist. Nicht nur viel Mittelsohle und Dämpfung, auch meine Standardgröße 44,5 EUR sieht ganz schön wuchtig aus. Sowohl der Blick auf die Waage - 297g - als auch das erste hineinschlüpfen bestätigen diesen Eindruck leider. Da ist schon ein wenig mehr als die berühmte Daumenbreite Platz nach vorn. Tatsächlich scheint der Schuh in alle Richtungen ein wenig größer geschnitten zu sein. Für Läufer mit breiten Füßen also auf jeden Fall eine Option, die man Mal ausprobieren kann. Für meinen relativ schmalen Fuß aber trotzdem immer noch in Ordnung. Ich denke der Novablast wird außer den schmalsten also fast allen Füßen passen. Einzig eine halbe Nummer kleiner würde ich für Onlinebestellungen empfehlen. Oder noch besser: Einfach im Fachhandel ausprobieren und kaufen! Einmal geschnürt sitzt der Schuh dann auch bei mir trotz ein wenig zu viel Platz. Und die ersten Schritte offenbaren schon direkt, worauf ich insgeheim gehofft hatte: Der ASICS Novablast ist super weich und bouncy! Der wird sicher Freude bereiten!


Obermaterial

Das Jacquard Mesh Material (Jacquard ist eine besondere Webtechnik die nach ihrem französischen Erfinder benannt ist) aus dem der ASICS Novablast hergestellt ist, sieht so ganz in schwarz erstmal relativ bescheiden aus. Vor allem neben den kräftigen Farbakzenten rundherum. Doch wie so oft trügt der Schein. ASICS ist für seine sehr robusten Materialien bekannt und bei näherer Betrachtung, trifft das auch auf das hier in mindestens zwei Lagen verwendete Mesh zu. Da würde ich mir keine Sorgen machen Mal irgendwo hängen zu bleiben oder nach einem Mittagslongrun im Hochsommer die Schuhe in hohem Bogen wegzuwerfen. Natürlich nichts gegen den Schuh - aber wer sich schonmal auf einen Septembermarathon vorbereitet hat, Spätaufsteher ist und gern lange Frühstückt, weiß wovon ich rede. Trotz der vermeintlichen Robustheit hat ASICS es zudem geschafft sehr großzügige Belüftungsschlitze in die obere Materialschicht einzuarbeiten. Und meine bisherigen Läufe zeigen, dass diese durchaus funktionieren. Es ist nicht der luftigste Schuh überhaupt, aber auch in der sonnigen Mittagspause ist mir im schwarzen ASICS Novablast nicht zu warm geworden.


Leider bietet das Material trotz seiner stabilen Machart für mich nicht genug Seitenhalt. Auch die verstärkenden Overlays und das fast Plastikartige ASICS Logo, dass sich beidseitig über den halben Schuh zieht, können daran etwas ändern. Natürlich ist die Stabilität im Sinne der Eignung für (Über-) Pronierer immer ein Zusammenspiel aller Bestandteile eines Laufschuhs. Und ich glaube auch hier nicht, dass das Obermaterial den Hauptanteil daran trägt. Was ich jedoch für einen erheblichen Grund halte, ist der Bereich rund um den Einstieg des Schuhs. Also alles was auf dem Bild in Neongelb zu sehen ist. Zum einen ist dieser Einstieg im Vergleich zu anderen Modellen sehr weit und umschließt den Knöchel deshalb nicht mit dem notwendigen Halt. Zum anderen ist dies die Stelle, an der normalerweise eher steife, feste Materialien verwendet werden - eben um dem Fuß zu halten. Der Einstiegsbereich im ASICS Novablast ist jedoch vergleichsweise dünn und besonders weich. Das fühlt sich zwar wunderbar an, erfüllt aber eben nur bedingt seinen Zweck. Zwar ist eine feste Fersenkappe etwa bis zur halben Höhe eingearbeitet, doch auch die kann nicht alles retten. Auch die Zunge ist im übrigen relativ dünn. Im oberen Teil ist ein Polster eingearbeitet. Da ich aufgrund der besagten halben Größe die Schnürung jedoch relativ stark anziehen muss, merke ich deutlichen Druck unterhalb dieses Polsters auf dem Mittelfuß. Hier hätte man ein paar weitere Gramm am Schuh in Kauf nehmen und das Polster vergrößern sollen. Ein Leichtgewicht ist der Novablast so oder so nicht.


Mittelsohle

Die Mittelsohle ist ganz klar das Highlight des ASICS Novablast und das nicht nur aufgrund ihres aggressiven Aussehens. ASICS bestätigt das in gewisser Weise. Denn zum einen hat man anscheinend erstmals so viel Vertrauen in ein Mittelsohlenmaterial - namentlich FlyteFoam Blast - dass man auf die berühmte GEL Technik verzichtet. Zum anderen kommt FlyteFoam Blast auch in ASICS Highend-Marathonschuh Metaracer zum Einsatz. Es scheint sich also um das Beste zu handeln, was die Japaner zu bieten haben. Und ist das im Vergleich zur Konkurrenz gut genug?


Ich zitiere aus dem Marketingmaterial von ASICS: “Federnder Lauf - energiegeladenes, dynamisches Laufgefühl - effektive Aufpralldämpfung -  einmaliges Laufgefühl”. Und so hochgestochen das klingt, ich kann all jene Aussagen voll und ganz bestätigen! FlyteFoam Blast ist so weich und federnd wie es nur geht und braucht sich diesbezüglich vor keinem andern Material, wie FuelCell, React, Boost oder ZoomX zu verstecken. Energiegeladene Dynamik bringt dieses trampolinartige Laufgefühl ebenso mit und einmalig ist es zumindest innerhalb des ASICS Produktkatalogs auf jeden Fall. Bezüglich der beworbenen Aufpralldämpfung war ich zunächst skeptisch, denn sehr weiche Mittelsohlen neigen dazu vor allem gegen Ende längerer Läufe “durchzuhängen”. Das fühlt sich dann so ähnlich an, als ob man mit dem Auto auf das Ende des Stoßdämpfers anschlägt, wenn man über eine besonders fiese Bodenwelle fährt. Doch beim Longrun im ASICS Novablast war von diesem Durchhängen nichts zu spüren - top!


ASICS hat dem Novablast 10mm Sprengung gegönnt. 22mm Vorfußdämpfung sind genau so wie ich sie mag, 32mm an der Ferse halt ich persönlich für ein wenig viel. 28-30mm hätte ich eigentlich als optimal für den Novablast empfunden - eigentlich. Da die Ferse jedoch überdurchschnittlich weit in das weiche FlyteFoam Blast Material einsinkt, fühlt sich der Novablast eher nach 6-8mm an. ASICS hat also einmal mehr mitgedacht und die gefühlte Sprengung des Novablast damit in der weitläufig anerkannten goldenen Mitte von 6-8mm platziert.


Außensohl

Die Außensohle des ASICS Novablast sieht auf den ersten Blick sehr anständig aus. Es wird genug Gummi verwendet, um alle relevanten Partien vor übermäßigem Verschleiß zu schützen. Gleichzeitig ist die Außensohle nicht unnötig dick aufgetragen. ASICS trifft hier also einen guten Kompromiss aus Haltbarkeit und Gewicht. Um Letzteres noch weiter im Zaum zu halten wurden zudem einige Bereiche ausgespart. Grundsätzlich ist das eine gute Sache, die je nach Platzierung der Aussparungen für Flexibilität (Aussparung quer zur Laufrichtung) oder Führung (Aussparung längs zur Laufrichtung) sorgt. ASICS verspricht sich in diesem Fall Führung von dieser sog. Guidance Line (dazu später mehr). Ich denke jedoch, man hat hier eine Chance verpasst, dem Novablast mit Hilfe einer durchgehenden, strukturgebenden Außensohle etwas mehr Stabilität zu verleihen.


Ein anderes probates Mittel für ein stabileres Abrollverhalten, vor allem für Schuhe mit viel Mittelsohle, ist eine weite Basis. Der Schuh wird also nach unten breiter konstruiert als oben, mit der Außensohle als breitesten Punkt. Doch auch dieser Maßnahme folgt ASICS beim Novablast leider nicht. Der breiteste Punkt liegt irgendwo auf Höhe der futuristischen Mittelsohle. Von dort ist der Schuh nach unten hin sogar ringsherum abgekantet oder abgerundet, was Instabilität nicht entgegengewirkt sondern diese sogar eher noch verstärkt. Hier ging leider Form vor Funktionalität - schade.


Das verwendete Gummi selbst - bei ASICS AHAR genannt (ASICS high abrasion rubber) ist dagegen vorbildlich. Laut Produktbeschreibung kommt dabei im Vorfuß eine andere Gummimischung zum Einsatz als im Fersenbereich. Optisch ist davon nichts zu merken und auch beim Drucktest ist kaum ein Unterschied zu spüren. Wichtig ist jedoch das Ergebnis: Es funktioniert! Ich habe meine ersten drei Testläufe im ASICS Novablast bei Regen absolviert und die Traktion war nie ein Problem. Auch von Abnutzungserscheinungen ist nach mittlerweile über 50km nichts zu sehen. Die Langlebigkeit scheint hervorragend zu sein - wie immer bei ASICS!


Laufgefühl

Tja das Laufgefühl. Ich denke ich habe diesbezüglich schon viel vorweg genommen. Der Novablast läuft sich energiegeladen und trampolinartig wie kaum ein anderer Schuh - vor allem in dieser Preisklasse. Um vergleichbaren “Bounce” zu finden muss man bei der Konkurrenz meist tiefer in die Tasche greifen. Leider hat das wirklich tolle Laufgefühl des ASICS Novablast seinen ganz eigenen Preis - Instabilität. Versteht mich bitte nicht falsch, der Novablast macht viel, viel Spaß. Aber man sollte wissen worauf man sich einlässt. 


Kommen wir also nochmal zur bereits erwähnten Guidance Line. Der Fuß des Läufers soll entlang dieser Linie durch den Abrollvorgang geführt werden. Das ist ein guter und vollkommen richtiger Gedanke, der aber nicht konsequent zu Ende geführt wurde. Denn leider ist die angestrebte Führung in der Praxis nur bedingt spürbar. FlyteFoam Blast ist so weich, dass sich die Mittelsohle selbst unter meinen bescheidenen 76kg massiv verformt, wenn der Fuß auf den Boden auftrifft. Das führt zwar zu dem wunderbaren Trampolingefühl, die Guidance Line verliert damit aber auch ihre Wirkung. Gleiches gilt für die Geometrie der Mittelsohle, die den Fuß gleich einem Schaukelstuhl in den nächsten Schritt rollen soll. Dieser Effekt wird nicht komplett negiert, aber durch die weiche Mittelsohle ebenfalls abgeschwächt. Andere Schuhe mit ähnlich viel weicher Dämpfung - wie etwa der ASICS Glideride - behelfen sich oftmals einer Karbonfaser- oder anderweitigen Platte für mehr Stabilität und Führung. Diese fehlt im Novablast und das merkt man.


Zusammenfassung und Empfehlung

Als ich den ASICS Novablast das erste Mal im Dezember in einem Youtube-Video gesehen habe, hatte der dort interviewte Mitarbeiter eine interessante Meinung zur Zielgruppe für den Novablast: Der Schuh sei für die jüngere Kundin / den jüngeren Kunde, die / der diverse Sportarten betreibt, sich selbst als Fitnessenthusiast/in aber nicht als Läufer/in sieht. Damals hatte ich den Schuh deshalb als uninteressant abgestempelt, denn ich sehe mich als Läufer (der auch noch andere Sportarten betreibt). Als dann der Siegeszug des Novablast begann, war ich natürlich ein wenig überrascht. Es sollte sich doch gar nicht um einen “richtigen” Laufschuh handeln!? Nach den ersten 50km im ASICS Novablast kann ich jetzt aber verstehen, warum der Schuh vielerorts Begeisterung auslöst. Denn das Laufgefühl ist wirklich etwas besonderes! Ich würde jedoch im gleichen Zuge die Zielgruppeneinschätzung aus dem damaligen Interview unterschreiben. Denn aufgrund der hinreichend besprochenen Instabilität hat der Novablast meiner Meinung nach ein etwas eingeschränktes Nutzungsszenario: 1. Als Teil einer größeren Laufschuhrotation für leichte Erholungsläufe bis maximal 10km. 2. Als ein Schuh für alles für den der / die Fitnessenthusiasten/in trägt, um damit 1-2 Mal die Woche ein Läufchen zu wagen - vielleicht sogar zum oder vom Fitnessstudio. 3. Als Erholungs- und Longrunschuh für Läufer/innen mit hervorragender Laufmechanik, die nicht Gefahr laufen über- oder unterzupronieren. Für mich als leichter Überpronierer wird der Novablast analog Szenario 1 Teil meiner aktuellen Rotation bleiben. Er macht einfach zu viel Spaß um ihn nicht zu laufen!


Wertung 8,25/10 (-1,0 für starke Instabilität; -0,5 für Reibungsstellen / Blasen an der Ferse; -0,25 für Gewicht)

Der ASICS Novablast ist ein Schuh der Spaß macht! Wenn ASICS die Instabilität durch steifere Materialien oder vielleicht einen Fersenclip (analog Nike React Infinity) in den Griff bekommt, wird er nächstes Jahr noch beliebter sein als er es jetzt schon ist. Auf diese Weise wäre der Novablast noch für viele weitere Läufer/innen geeignet und könnte ihnen Freude bereiten. Wenn er es zusätzlich vielleicht noch schafft ein wenig abzunehmen, wäre er in der Version zwei vielleicht sogar eine gute Marathonoption. Genug Dämpfung und Energierückgewinnung bietet er allemal!


Vergleiche


ASICS Novablast vs. ASICS Glideride (RTR Review English)

Ich bin den Glideride bisher ehrlicherweise nur probeweise gelaufen. Aber den in Kürze gesammelten Eindrücken entsprechend, ist der Glideride das, was ich mir als ambitionierter Läufer eigentlich auch vom Novablast erwarte. Fast so bouncy wie der Novablast schafft es der Glideride durch seine Nylonplatte, seine außergewöhnliche Geometrie und einen guten Halt am Knöchel den Fuß sicher durch die Abrollbewegung zu führen. Klar verstehe ich, dass der Novablast anders im Markt positioniert ist. Aber ein Novablast 2 stelle ich mir vor wie einen spaßigeren Glideride mit einer dezenter gebogenen Sohlengeometrie. Novablast für die oben erwähnten Zielgruppen, Glideride für alle anderen! 44,5 EUR in beiden Schuhen.


ASICS Novablast vs. New Balance 1080v10 (RTR Review German)

Der 1080v10 war mein Lieblingsschuh 2019 und hat mich zu großen Teilen durch die letzte Marathonvorbereitung getragen. Er ist nicht ganz so weich wie der Novablast, aber er schafft es trotz weicher, dynamischer Dämpfung den Fuß sicher zu führen. Den 1080v10 kann ich trotz des höheren Preises bedenkenlos fast jedem Läufer empfehlen, den Novablast leider nur bedingt (s.o.). 44,5 EUR in beiden Schuhen.


ASICS Novablast vs. Saucony Triumph 17 (RTR Review English)

Der Triumph 17 ist genauso weich, fühlt sich aufgrund des plüschigen Obermaterials aber noch weicher am Fuß an! Beide Schuhe sind für ihre starke Dämpfung überraschend dynamisch. Der Triumph 17 verhält sich dabei vom Laufverhalten aber klassischer als der Novablast. Saucony schafft es auch ohne besondere Sohlengeometrie den Bounce des Triumph 17 unter Kontrolle zu behalten, lässt sich das aber auch bezahlen (180€ vs. 140€). Vielleicht kann sich ASICS da etwas für den Novablast 2 abschauen!? Wieder 44,5 EUR in beiden Schuhen.


ASICS Novablast vs. Saucony Kinvara 11 (RTR Review German)

Der Kinvara wird ja meist als schnellerer Schuh gesehen, aber tatsächlich kann er eigentlich fast alles und ist deshalb ein toller Allrounder. Diesen Vergleich wähle ich, weil die Dämpfung tatsächlich ähnlich ausgeprägt ist (24/28 Kinvara vs. 22/32 Novablast) und weil auch der Kinvara auf vieles verzichtet. Der Kinvara kommt natürlich lange nicht an das Trampolingefühl des Novablast heran, ist aber für mehr Läufe und Läufer/innen nutzbar und wiegt bedeutend weniger. Novablast für Spaß, Kinvara für einen Allrounder und schnellere Läufe. Beide 44,5 EUR.


ASICS Novablast vs. HOKA ONE ONE Carbon X (RTR Review English)

Hier nochmal ein genauso stark gedämpfter Schuh, der sich völlig anders anfühlt. Der Carbon X ist relativ steif und hart. Doch er packt den Läufer über die extreme Sohlengeometrie und seine Carbonplatte. Er ist damit schneller und deutlich kontrollierbarer als der Novablast und aufgrund der verbauten Technik auch 40€ teurer. Der Novablast ist im Prinzip das Gegenteil. Wenig Führung, wenig Kontrolle aber viel, viel Energie über das Mittelsohlenmaterial. Keiner der Schuhe ist schlecht, beide werden Läufer finden, die sie lieben. Wenn Novablast und Carbon X ein Baby hätten, wäre es vermutlich fast perfekt. Novablast 44,5 EUR, Carbon X 44 EUR.

YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests HIER


Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Den Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, hat mir ASICS kostenlos für Testzwecke zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.

Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.

 

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2 comments:

Nils said...

Following

Jim Beam said...

Freue mich sehr über diesen deutschen Testbericht. Weiter so! :)