Artikel von Markus Zinkl, Nico Wagner
Topo Athletic Ultraventure 4 (170,00 €)
Einleitung
Na, bereit für den nächsten Trail? Wir haben uns den Topo Ultraventure 4 mal genauer angeschaut und auf Herz und Nieren – oder besser gesagt, auf Sohle und Mesh – geprüft. Hier kommt unser Eindruck!
Pro & Contra
Pro:
breite Zehenbox / gute Passform
komfortables und atmungsaktives Obermaterial
zuverlässige und komfortable Dämpfung
Stabilität
Contra:
Tester:
Markus Zinkl ist 35 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.
Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.
Nico Wagner (29, Innsbruck). Meine Laufkarriere beginnt ganz klassisch mit dem Straßenlauf. Um mein Training abwechslungsreicher zu gestalten, habe ich gelegentlich die Trails rund um den Kahlenberg im Norden Wiens erkundet. Nach meinem Umzug nach Innsbruck im Jahr 2020 und meiner Begeisterung für die Bergwelt bin ich nun hauptsächlich auf den Trails der Innsbrucker Nordkette unterwegs und habe an verschiedenen Veranstaltungen wie dem Großglockner Ultra Trail oder dem Innsbruck Alpine in unterschiedlichen Distanzen (20-85 km) teilgenommen. In der Nebensaison und im Winter verbringe ich meine Zeit auch gerne mit Skitouren, Bergsteigen oder Klettern.
Daten
Gewicht:
Herstellerangabe: 295 g (Herren EU 42 / US 9)
Testschuh Markus: 311 g (Herren EU 44,5 / US 10,5)
Testschuh Nico: 317 g (Herren EU 45 / US 11)
Sprengung: 5 mm ( 35 mm / 30 mm)
Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 170,00 €
Link zum englischen Testbericht des Ultraventure 4: HIER
Link zu allen RTR-Testberichten: HIER
Erster Eindruck, Passform und Obermaterial
Markus: Schon beim Auspacken fällt auf: Topo hat dem Ultraventure 4 ein neues Obermaterial spendiert. Es handelt sich um ein recyceltes Engineered Mesh. Fühlt sich gut an und sieht modern aus.
Was sofort positiv auffällt, ist der Platz: Sowohl im Vorfuß- als auch im Mittelfußbereich bietet der Schuh angenehm viel Raum, typisch Topo eben. Für Läufer mit breiteren Füßen ist das oft ein Segen.
Damit der Schuh aber auch was aushält, wurden sinnvolle Verstärkungen an der Zehenkappe und rund um die Schnürsenkelösen angebracht. Das gibt Vertrauen für den Einsatz im Gelände.
Die Fersenkappe macht einen stabilen Eindruck, ist aber nicht bretthart, sondern behält eine gewisse Flexibilität – ein guter Kompromiss für Halt und Komfort.
Praktisch für Trail-Fans: Gamaschenhalterungen sind auch wieder mit an Bord.
Die Zunge ist fest vernäht, was das Eindringen von Steinchen und Schmutz verhindert und dafür sorgt, dass nichts verrutscht. Sie ist angenehm gepolstert – dick genug, um den Druck der Schnürsenkel gut zu verteilen, aber nicht so übertrieben dick, dass sie unnötig schwer wird oder aufträgt. In Sachen Atmungsaktivität macht das neue Mesh einen guten Job; der Schuh fühlt sich für verschiedenste Bedingungen gut klimatisiert an.
Zur Passform: Der Ultraventure 4 fällt größengerecht aus ("true-to-size"). Wenn du also deine normale Laufschuhgröße kennst, sollte die hier passen. Für alle mit wirklich sehr breiten Füßen gibt es übrigens auch eine spezielle "Wide"-Version – super, dass Topo daran denkt!
Nico: Gegenüber dem Ultraventure 3 wurde das Obermaterial durch ein recyceltes Engineered Mesh ersetzt. Wie man es von Topo kennt, bietet der Schuh besonders im Vorfußbereich viel Platz und ist mit Gamaschenhalterungen versehen. Eine stabile Fersenkappe sorgt zusammen mit den Verstärkungen am Obermaterial und der fest vernähten, gepolsterten Zunge für guten Halt. Das atmungsaktive Obermaterial bewährt sich auch bei höheren Temperaturen. Was die Größe angeht, kann ich Markus bestätigen: Der Ultraventure 4 fällt "true to size" aus, meine normale Laufschuhgröße passt also perfekt.
Mittelsohle
Markus: Hier setzt Topo auf Bewährtes: Die Mittelsohle ist im Vergleich zum Vorgänger (UV3) unverändert geblieben. Das bedeutet eine Stapelhöhe von satten 35 mm an der Ferse und 30 mm im Vorfußbereich (5 mm Sprengung).
Das Herzstück ist dabei der bekannte ZipFoam, ein Mix aus TPU und EVA. Was heißt das in der Praxis? Eine richtig schön weiche Landung, ein spürbarer "Bounce" (also eine gute Energierückgabe) und vor allem eine bemerkenswerte Stabilität. Letztere wird durch die breite Plattform unterstützt, die der Schuh besonders im Vorfuß- und Mittelfußbereich bietet. Man steht einfach satt und sicher.
Eine separate Steinschutzplatte (Rock Plate) gibt es zwar nicht, aber ehrlich gesagt vermisst man die bei dieser Sohlendicke kaum. Die Kombination aus Mittel- und Außensohle bietet schon ordentlich Schutz vor spitzen Steinen und Wurzeln auf den meisten Trails. Ein kleiner Nebeneffekt der hohen Stapelhöhe ist allerdings, dass der Schuh nicht super flexibel ist. Man merkt, der Fokus liegt hier klar auf Dämpfung, Komfort und Stabilität, weniger auf aggressivem Tempo oder einem extrem agilen Laufgefühl. Perfekt also für lange Distanzen auf moderatem Terrain, auch wenn man mal zwischen Laufen und zügigem Wandern wechselt.
Nico: Topo setzt bei der Mittelsohle erneut auf das bewährte ZipFoam-Material (eine Mischung aus TPU und EVA). Dabei vereint der Schuh Komfort, Stabilität und Reaktivität, wobei für mich der Fokus klar auf den ersten beiden Aspekten liegt. Die Mittelsohle macht den Schuh zwar wenig flexibel, bietet aber einen guten Schutz für die Füße. Ein agiles Laufgefühl sollte man von diesem Schuh nicht erwarten. Auch auf hartem Untergrund wie Straßenbelag überzeugt die Mittelsohle mit Komfort.
Außensohle
Markus: Auch bei der Außensohle gibt es keine Experimente – sie wurde direkt vom Ultraventure 3 übernommen. Zum Einsatz kommt segmentiertes Vibram-Gummi. Die Stollen haben eine moderate Höhe, was zwei Vorteile hat: Sie bieten guten Grip auf vielen Untergründen und reinigen sich recht gut selbst von Schlamm, ohne sich komplett zuzusetzen.
Besonders stark ist diese Sohle auf gemischten Untergründen. Wenn deine Laufrunde dich also von der Straße über Schotterwege bis auf moderate Trails führt ("Road-to-Trail"), ist der Ultraventure 4 ein super Begleiter. Für extrem technisches, alpines Gelände oder sehr tiefen, rutschigen Matsch ist das Profil aber nicht aggressiv genug – da gibt es spezialisierte Schuhe.
Nico: Bei der Außensohle setzt Topo auf die bewährte Vibram® XS Trek EVO Sohle, die bereits beim Vorgängermodell zum Einsatz kam. Die Stollenhöhe ist moderat gewählt. Dadurch bieten die Stollen guten Halt und entfalten ihre Stärken vor allem auf leichtem bis moderatem Terrain. Ich sehe den Ultraventure 4 ebenfalls als idealen Road-to-Trail-Schuh.
Laufgefühl und Zusammenfassung
Markus: Was hat sich also getan? Die wichtigste Neuerung ist das überarbeitete Obermaterial, das für meinen Geschmack einen Tick mehr Halt bietet als beim Vorgänger – eine subtile, aber willkommene Verbesserung. Ansonsten gilt: Ein bereits richtig guter Schuh ist einfach gut geblieben.
Der Ultraventure 4 ist ein ungemein komfortabler und stabiler Laufschuh. Er ist quasi der perfekte "All-day trail cruiser" – ein Schuh, in dem man stundenlang entspannt über einfache bis moderate Trails rollen kann. Die Kombination aus der großzügigen, aber sicheren Passform und der ausgewogenen Mittelsohle (nicht zu schwammig, nicht zu hart, schön stabil) machen ihn zu einem echten Wohlfühlschuh.
Ich empfehle den Topo Ultraventure 4 allen Läuferinnen und Läufern, die einen bequemen, zuverlässigen und vielseitigen Trailschuh für die tägliche Runde oder auch für längere Abenteuer suchen, ohne dabei ständig in extrem anspruchsvollem Gelände unterwegs zu sein. Er kann vieles gut, ist aber kein Spezialist für Extreme.
Wenn ich einen Kritikpunkt suchen müsste, dann wäre es vielleicht das Gewicht. Für die gebotene Dämpfung und Stabilität geht das in Ordnung, aber ein paar Gramm weniger wären natürlich immer nett. Das ist aber wirklich Meckern auf hohem Niveau bei diesem gelungenen Gesamtpaket.
Markus’ Punktzahl: 9,28/10
Laufgefühl: 9,5 - Passform: 9,5 - Wert: 8,5 - Stil: 8 - Traktion: 9,5 - Steinschutz: 9,5
Nico: Ich finde, der Ultraventure 4 von Topo ist in seiner Vielseitigkeit kaum zu übertreffen. Besonders hervorzuheben sind sein Komfort und seine Stabilität, die ihn zu einem ausgezeichneten Allrounder für leichte bis moderate Trails machen. Die hochwertige Verarbeitung und die offensichtliche Langlebigkeit des Schuhs sind beeindruckend – mein Testexemplar zeigt kaum Verschleiß. Markus' treffende Beschreibung als "All-day trail cruiser" kann ich nur bestätigen. Das Gewicht empfinde ich nicht als Nachteil, da der Schuh ohnehin nicht für schnelle Wettkämpfe konzipiert ist und Komfort sowie Stabilität für mich im Vordergrund stehen. Für Läufer mit breiten (Vor-)Füßen ist der Ultraventure 4 eine klare Empfehlung als Door-to-Trail-Schuh.
Nico’s Punktzahl: 8.55/10
Laufgefühl: 8.5 - Passform: 9 - Wert: 9 - Stil: 8 - Traktion: 8 - Steinschutz: 8
5 Vergleiche
Topo Ultraventure 3 (RTR Review)
Nico: Im direkten Vergleich zum Topo Ultraventure 3 fallen die Unterschiede eher gering aus. Tatsächlich handelt es sich um nahezu identische Schuhe, wobei die leichte Überarbeitung des Obermaterials beim Ultraventure 4 für eine spürbar bessere Passform sorgt. Ansonsten bleiben Zwischensohle und Außensohle unverändert, und auch das Gewicht ist nahezu identisch. Wer also die Möglichkeit hat, einen Ultraventure 3 zu einem deutlich reduzierten Preis zu bekommen, kann hier durchaus zugreifen. (beide Schuhe US 11)
Nike Pegasus Trail 5 (RTR Review)
Nico: Vergleicht man den Topo Ultraventure 4 mit dem Nike Pegasus Trail 5, so fallen einige Unterschiede auf. Auch der Pegasus Trail 5 ist ein sehr komfortabler Door-to-Trail-Schuh, weist aber eine höhere Stack Height, einen höheren Drop und einen schmaleren Vorfuß auf. Läuferinnen und Läufer mit breiteren Füßen sind mit dem Topo definitiv besser beraten. (beide Schuhe US 11)
Hoka Challenger ATR 7 (RTR Review)
Nico: Im Vergleich zum Hoka Challenger ATR 7 zeigt der Topo Ultraventure 4 deutliche Unterschiede. Der Challenger hat eine niedrigere Stack Height (31 - 26 mm) und ist wesentlich schmaler geschnitten als der Topo. Darüber hinaus ist der Challenger leichter und dynamischer als der Ultraventure 4. Wer breite Füße hat, sollte allerdings definitiv zum Topo greifen, da der Challenger hier wenig Platz bietet. (beide Schuhe US 11)
Adidas Terrex Soulstride Flow (RTR Review)
Nico: Im Vergleich zum Adidas Terrex Soulstride Flow zeigt der Topo Ultraventure 4 einige Unterschiede. Der Adidas Terrex Soulstride Flow ist ein guter Schuh für Trailrunning-Einsteiger, der sich besonders für unbefestigte Wege und leichte Trails eignet. Er zeichnet sich durch eine angenehme Zwischensohle, hohen Komfort und ein atmungsaktives, stretching Obermaterial aus. Allerdings bietet er weniger Zehenschutz und ist aufgrund seines groben Stollenprofils nicht für technisch anspruchsvolle Trails geeignet. Im Vergleich zum Topo hat der Adidas einen höheren Drop, vermittelt weniger Bodengefühl, ist schmaler geschnitten und etwas schwerer. (beide Schuhe US 11)
Topo Pursuit 2 (RTR Review)
Nico: Ein weiterer interessanter Vergleich lässt sich zum Topo Pursuit 2 ziehen. Beide Schuhe sind topo-typisch breit geschnitten und verwenden das gleiche Zwischensohlenmaterial. Allerdings weist der Topo Pursuit 2 einen Zero Drop auf, eine deutlich aggressivere Außensohle mit Vibram Megagrip und eine etwas geringere Stack Height von 28 mm. (beide Schuhe US 11)
Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Topo Athletic kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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