Wednesday, May 21, 2025

Testbericht: Scott Pursuit Ride 2 - 3 Vergleiche (German)

Article by Nico Wagner

Scott Pursuit Ride 2 (159,95 €)

Einleitung

Scott verspricht mit dem neuen Pursuit Ride 2 einen vielseitigen Allrounder für Asphalt und Schotter. Komfortabel gedämpft, dennoch dynamisch und reaktionsfreudig, soll er Läufer:innen überall ihren Flow ermöglichen. Bislang kenne ich Scott hauptsächlich von Trail Modellen wie dem Supertrac RC oder Ultra Carbon RC, umso gespannter war ich darauf, wie sich das neue Straßenmodell im Test schlägt.

Pro

  • Ausgewogen gedämpft & stabil: nicht zu fest, nicht zu weich, spürbarer Rebound

  • Zwischensohle und Rocker sorgen für Effizienz

  • Super atmungsaktives Mesh-Obermaterial

  • Sehr guter Grip, auch bei Nässe und auf Schotter

Contra

  • Obermaterial hält den Fuß bei schnellem Tempo nicht ganz so gut

Daten

Gewicht: 275 gr. (US 11)
Stack: 32.5 mm (Ferse) - 23.5 mm (Vorfuß)
Drop: 9 mm
Test Kilometer: 53 km
Erhältlich für 159,95 €
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Erster Eindruck, Obermaterial und Passform

Schon beim ersten Blick und Anprobieren hinterlässt der Pursuit Ride 2 einen hochwertigen Eindruck: Die Verarbeitung ist exzellent, wie man es von Scott gewohnt ist. Auffällig ist der markante Rocker, der sowohl optisch ins Auge sticht als auch sofort beim ersten Schritt spürbar wirkt. Die Fersenpartie ist dezent gepolstert und bietet einen sehr angenehmen Komfort, während die Schnürung für sicheren Halt sorgt. Die vernähte Zunge verhindert zuverlässig ein Verrutschen und ist trotz ihrer schlanken Bauweise überraschend komfortabel. Das speziell entwickelte Mesh-Obermaterial überzeugt mit hoher Atmungsaktivität und einem leichten Tragegefühl. Der Schuh fällt true to size aus und passt verschiedensten Fußformen, auch breitere Füße finden ausreichend Platz.

Zwischensohle

Das Herzstück des Pursuit Ride 2 bildet die neue Zwischensohle, in der Scott auf die Kinetic Nitrogen Foam setzt. Bei diesem Verfahren wird Stickstoff in den Schaumkern eingebracht, was zu einem Material führt, das weicher, leichter und reaktionsfreudiger ist als herkömmliche Zwischensohlen. Das Ergebnis ist ein dynamisches Laufgefühl mit zuverlässiger Energierückgewinnung. Ergänzt wird das Konzept durch den starken Rocker (ER3: Evolved Rocker Technology), der einen sanften Übergang von der Fersen- zur Zehenphase ermöglicht:

Stöße werden so reduziert und die Laufökonomie verbessert. Mit einer Stack Height von 32,5 mm an der Ferse und 23,5 mm im Vorfuß bringt die Sohle ausreichend Substanz mit: Gefühlt aber mehr, als die Zahlen vermuten lassen.

Im Praxiseinsatz zeigt die Zwischensohle genau die richtige Balance: nicht zu weich und nicht zu hart. Sie bietet mehr als genug Dämpfung für langen Komfort und dennoch ausreichend Reaktivität für dynamische Abläufe. Zusammen mit dem ausgeprägten Rocker rollt man einfach so dahin.

Außensohle

Die Außensohle des Pursuit Ride 2 präsentiert sich doch recht ausgeprägt: Scott spricht von "Flat Traction", eine Gummimischung, die nahezu den gesamten Vorfuß- und Fersenbereich abdeckt. In der Praxis überzeugt der Grip, selbst bei Nässe. Mehrere Testläufe im Regen zeigten, dass der Kontakt zum Asphalt auch bei verschmutzter Oberfläche zuverlässig ist. Doch auch auf Schotter punktet die Sohle: Die Flat Traction bietet Traktion, um Stabilität und Kontrolle zu gewährleisten.

Laufgefühl und Zusammenfassung

Der Pursuit Ride 2 hat mich überrascht: Die Kombination aus innovativer Zwischensohle, dem ausgeprägten Rocker, der super Passform und dem genialen Grip ist einfach top. Der Schuh bietet in den getesteten Tempobereichen ein äußerst angenehmes Laufgefühl und packt auch schnellere Einheiten souverän: Läufe im Tempo von etwa 5:30–6:15 min/km laufen sich sehr entspannt, Dauerläufe im 4er-Pace-Bereich sind mühelos möglich, und selbst längere Intervalle um die 3:30 min/km bewältigt der Pursuit Ride 2 ohne Probleme. Erst bei Tempo (unter ca. 3:30 min/km) merkt man das leichte, luftige Obermaterial, das den Fuß nicht mehr maximal stützt – dafür ist der Schuh aber auch nicht gemacht.

Mein Kollege Alex hat im Review zur ersten Version des Scott Pursuit folgendes Fazit vergeben, welches ich auch bei der zweiten Version sehr passend finde: ‘A lightweight, high-cushioned shoe that feels good at slow paces and better at moderate-to-fast paces. As I’ve been writing this review, I feel a bit like I’m describing a Goldilocks shoe: firm, but not too firm; soft, but not too soft; rockered, but not too aggressive, etc. And though the Pursuit is not quite the be-all, end-all of shoes, it really is an impressive combination of lightweight cushion in a stable shoe that turns over easily and doesn’t beat up your legs in the process.’

Der Scott Pursuit Ride 2 muss sich meiner Meinung nach keineswegs vor etablierten Konkurrenten wie dem Adizero SL 2 oder dem Novablast verstecken. Er hat sich sogar so bewährt, dass er den Adizero SL 2 in meiner Laufschuh-Rotation in Zukunft ablöst. Wer einen vielseitigen, komfortablen und dynamischen Allrounder sucht, der sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter eine hervorragende Figur macht, findet im Pursuit Ride 2 einen absoluten Top-Kandidaten.

Wertung: 9.45/10

Laufgefühl: 10 (50%) Passform: 9 (30%) Preisleistung: 9 (15%) Style: 8 (5%)


3 Vergleiche zum Scott Pursuit Ride 2


Adidas Adizero SL 2 (RTR Review)

Der Scott Pursuit Ride 2 überzeugt im direkten Vergleich mit dem Adidas Adizero SL 2 vor allem durch seine wertigere und stabilere Mittelsohle, die ein besseres Laufgefühl vermittelt. Auch in puncto Passform hat der Scott die Nase vorn, ebenso beim Grip, der besonders bei Nässe überlegen ist. Der Adidas Adizero SL 2 punktet hingegen klar beim Preis, da er 30 Euro günstiger ist, und erweist sich zudem ebenso als hervorragender (weniger stabiler) Allrounder für verschiedenste Läufe. Beide Modelle wurden in US 11 getestet.


Asics Novablast 4 (RTR Review)

Der Scott Pursuit Ride 2 und der Asics Novablast 4 sind beides universell einsetzbare Laufschuhe. Der Scott punktet mit besserem Grip und einem etwas festeren Laufgefühl, zudem bietet er für dich die bessere Passform. Der Asics Novablast 4 ist mit 10 Euro Preisunterschied etwas günstiger, ebenso ein super Allrounder und zeichnet sich durch ein weicheres Laufgefühl aus. Die Wahl zwischen diesen beiden hervorragenden Modellen hängt letztlich von der persönlichen Passformpräferenz und dem gewünschten Laufgefühl ab. Beide Modelle wurden in US 11 getestet. Den Novablast 5 habe ich noch nicht getestet.


Hoka Rincon 3 (RTR Review)

Im Vergleich zum Hoka Rincon 3 hat der Scott Pursuit Ride 2 klar die Nase vorn. Der Scott überzeugt mit einer Mittelsohle, die mehr Substanz und Rebound bietet, was ein dynamischeres Laufgefühl ermöglicht. Zudem ist er als Allrounder vielseitiger einsetzbar, bietet besseren Grip und verspricht eine höhere Langlebigkeit. Der Hoka Rincon 3 punktet seinerseits mit einem geringeren Gewicht und ist mit 30 Euro Preisunterschied die günstigere Option. Beide Modelle wurden in US 11 getestet.

Scott Pursuit Ride 2

Erhältlich für 159,95 €


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YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests HIER

Tester

Nico Wagner (Innsbruck, ~70kg, Mittel-,Vorfußläufer). Meine Laufkarriere beginnt ganz klassisch mit dem Straßenlauf. Um mein Training abwechslungsreicher zu gestalten, habe ich gelegentlich die Trails rund um den Kahlenberg im Norden Wiens erkundet. Nach meinem Umzug nach Innsbruck im Jahr 2020 und meiner Begeisterung für die Bergwelt bin ich nun hauptsächlich auf den Trails der Innsbrucker Nordkette unterwegs und habe an verschiedenen Veranstaltungen wie dem Großglockner Ultra Trail oder dem Innsbruck Alpine in unterschiedlichen Distanzen (20-85 km) teilgenommen. In der Nebensaison und im Winter verbringe ich meine Zeit auch gerne mit Skitouren, Bergsteigen oder Klettern.


Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von Scott kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellte Meinung ist meine eigene.


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Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.






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