Saturday, July 12, 2025

Testbericht: ASICS MetaFuji Trail - 2 Vergleiche

Artikel von Nico Wagner

ASICS MetaFuji Trail (250€)

Einleitung

Die "Meta"-Reihe von Asics hatte bereits einen hervorragenden Ruf und hohe Erwartungen geschürt, basierend auf den Erfolgen ihrer Straßenschuhe. Da war ich natürlich gespannt, wie sich das Ganze auf den Trail übertragen lässt. Der Metafuji Trail soll ein schneller Trail-Schuh sein, der die Gene der Metaspeed-Straßenmodelle mit ins Gelände bringt.

Pro

  • Gute Passform

  • Sehr dynamisch durch Schaumstoff, Carbonplatte und Rocker.

  • Leicht: Für die gebotene Dämpfung und Technologie ist der Schuh erstaunlich leicht.

Contra

  • Kleines Einsatzgebiet durch fehlende Stabilität: Der Schuh kommt schnell an seine Grenzen und ist durch die mangelnde Stabilität nicht für alle Terrains geeignet.

Daten

Gewicht: 279 gr. (US 11)
Stack: 44 mm (Ferse) - 39 mm (Vorfuß)
Drop: 5 mm
Test Kilometer: 61 km
Erhältlich für 250,00 €
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Erster Eindruck, Obermaterial und Passform

Beim ersten Auspacken fällt die üppige Sohlenkonstruktion auf. Auffällig ist auch die relativ schmale und weiche Ferse und der breite Vorfuß. Das Obermaterial wirkt dünn und luftig. Auf den ersten Blick ist die Identität als Trailschuh nur durch die Zehenkappe und das Profil erkennbar. Mit einer Sprengung von 5 mm und einem Gewicht von 280 Gramm bei US 11 positioniert sich der Schuh als potenzieller Ultra-Race-Schuh Die speziell gewebten Schnürsenkel sollen ein unbeabsichtigtes Lockern verhindern, was sich in der Praxis als sehr zuverlässig erwiesen hat. Die Passform ist ausgezeichnet: 

Der Leisten ist vielseitig und bietet auch für breitere Füße ausreichend Platz. Die Schnürung funktioniert einwandfrei und fixiert den Fuß präzise, insbesondere im Mittelfuß- und Fersenbereich. 

Die Polsterung ist hier angenehm straff, aber dennoch komfortabel. Die Zunge ist zwar recht dünn und nur leicht gepolstert, verteilt den Druck der Schnürung jedoch effektiv. Ein kleiner Kritikpunkt ist die Länge der Zunge, die gelegentlich verrutscht. Alleine beim ‘im Schuh-Stehen’ wippt der Schuh wegen dem großen Front-Rocker nach vorne. 

Der Schuh fällt True to Size aus.

Zwischensohle

Der Asics Metafuji Trail kombiniert FF Turbo mit FF Blast Plus-Schaumstoff, was für ein leichtes und dynamisches Laufgefühl sorgt. Dazu kommt ein starker Front Rocker und eine trail-spezifische Carbonplatte, die die Energie nach vorne leitet und für gut Vortrieb sorgt. Durch die dicke Sohle und die Carbonplatte geht das Gefühl für den Untergrund, wie bei fast allen Carbonschuhen oder Schuhen mit so hohem Stack (45-39mm!!!), verloren. Besonders ins Auge sticht die relativ schmale Ferse des Metafuji Trail. Während die Sohle vorne breit ist, wird sie zur Mitte und nach hinten deutlich schmaler. Das führt zu wenig Stabilität auf unterschiedlichen Untergründen und macht den Schuh meiner Meinung nach nicht geeignet für Fersenläufer.

Außensohle

Die Außensohle des Asics Metafuji Trail ist mit dreieckigem Profil versehen, das recht weit auseinander liegt und mit 3 bis maximal 4 Millimetern nicht besonders tief ist. Der große Vorteil dieses Designs ist, dass sich das Profil nicht mit Dreck zusetzt. Der vermeintliche Nachteil des fehlenden Grips ist in der Praxis nicht bestätigt. Ob auf trockenen oder nassen Wurzeln und Schotter, der Schuh bietet überraschend guten Halt. Lediglich bei Matsch stößt der Schuh aufgrund seiner flachen und flächigen Profilierung an seine Grenzen.

Laufgefühl und Zusammenfassung

Das Laufgefühl im Asics Metafuji Trail ist geprägt von seiner Mittelsohle, die für leichte und kraftvolle Abrollbewegungen mit spürbarem Vortrieb sorgt. Der extrem hohe Stack bietet eine komfortable Dämpfung, die sich dabei aber stets straff und nie zu weich anfühlt. Diese Kombination, zusammen mit der durchgehenden Carbonplatte, liefert auf Teer und Schotter mächtig Vortrieb und ein grandios effektives Laufgefühl. Im Grunde genommen läuft sich der Metafuji Trail wie ein guter Carbon-Straßenlaufschuh, nur eben mit Grip. Wo der Schuh allerdings an seine Grenzen kommt, ist in technischem Gelände und bei steilen Downhills. Hier kann der Metafuji Trail schnell instabil wirken, weshalb man ihn in solchen Situationen wirklich beherrschen können sollte.

Der Asics Metafuji Trail ist für mich eine faszinierende Mischung aus einem Trail- und einem Straßenlaufschuh. Er brilliert bei gut laufbaren Rennen wie dem Rennsteiglauf und liefert genau das, was man von einem Superschuh erwartet: maximalen Vortrieb.

Doch ich würde ihn nicht für längere Rennen wie den Western States oder anspruchsvolles Gelände empfehlen, da es ihm an der nötigen Stabilität mangelt. Sein Einsatzzweck ist leider recht begrenzt, und mit einem Preis von 250 Euro, der zwar im Rahmen anderer Trail-Superschuhe liegt, bekommt man hier einen Schuh, dessen Stärken nur in bestimmten Situationen wirklich zum Tragen kommen.

Wertung: 8.90/10

Laufgefühl: 9.5 (30%) Passform: 9.5 (30%) Preisleistung: 5 (10%) Style: 10 (5%), Grip 8(15%), Schutz 10 (10%)


2 Vergleiche zum Asics Metajuji Trail


Adidas Agravic Speed Ultra (RTR Review)

Der Adidas Agravic Speed Ultra bietet bei ähnlichem Gewicht eine etwas höhere Stabilität und ein breiteres Einsatzgebiet, was ihn auch langstreckentauglicher macht; der Metafuji Trail liefert dabei einen ähnlich starken Vortrieb. Metafuji Trail in US 11, Agravic Speed Ultra in US 10.5


Hoka Tecton X2 (RTR Review)

Der Hoka Tecton X2 bietet bei ähnlichem Gewicht deutlich mehr Stabilität und ist dadurch auch im technischen Gelände besser geeignet, was ihm einen viel breiteren Einsatzzweck verschafft; dafür punktet der Metafuji Trail mit spürbar mehr Vortrieb. Beide US 11.



Andere vergleichbare Trail-Superschuhe Tesbericht: Nike Ultrafly, Puma Deviate Nitro Elite Trail, On Cloudultra Pro, Hoka Tecton X3


TOP4RUNNING DE/AT

ASICS MetaFuji Trail

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Tester


Nico Wagner (Innsbruck, ~70kg, Mittel-,Vorfußläufer). Meine Laufkarriere beginnt ganz klassisch mit dem Straßenlauf. Um mein Training abwechslungsreicher zu gestalten, habe ich gelegentlich die Trails rund um den Kahlenberg im Norden Wiens erkundet. Nach meinem Umzug nach Innsbruck im Jahr 2020 und meiner Begeisterung für die Bergwelt bin ich nun hauptsächlich auf den Trails der Innsbrucker Nordkette unterwegs und habe an verschiedenen Veranstaltungen wie dem Großglockner Ultra Trail oder dem Innsbruck Alpine in unterschiedlichen Distanzen (20-85 km) teilgenommen. In der Nebensaison und im Winter verbringe ich meine Zeit auch gerne mit Skitouren, Bergsteigen oder Klettern.


Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von TOP4RUNNING kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellte Meinung ist meine eigene.


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YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests HIER


Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 


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Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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