Artikel von Marcel Krebs und Markus Zinkl
Veil 2 Laufweste (€139.95)
Einleitung
Die Rab Veil 2 Trailrunning Rucksackweste verspricht ein Höchstmaß an Leichtigkeit, Atmungsaktivität und Bewegungsfreiheit für Trailrunner, die kurze Distanzen bevorzugen. Als Teil der neuen Veil Serie von Rab bietet sie eine innovative Kombination aus strapazierfähigem Ripstop-Material, multidirektionalem Mono Mesh und praktischen Aufbewahrungsmöglichkeiten. Dieser Testbericht wirft einen genauen Blick darauf, wie sich die Veil 2 in den Bereichen Ausstattung, Passform und Performance schlägt, und gibt eine Einschätzung darüber, ob sie den hohen Erwartungen gerecht wird. Die Veil Serie von Laufwesten markiert Rab's Einstieg in das Trailrunning-Segment, und die Veil 2 ist das kleinste Modell dieser neuen Linie. Wir möchten in diesem Test herausfinden, wie sich diese Neuentwicklung im Vergleich zu etablierten Konkurrenten schlägt und ob sie bereits nach dem ersten Versuch von Rab überzeugen kann.
Ausstattung
Volumen: 2l
Gewicht Hersteller: 180g
Gewicht nachgewogen: 193g (Größe S)
Größen (Brust): S 86-94 cm, M 94-102 cm, L 102-112 cm
Die Rab Veil 2 Trailrunning Rucksackweste wird von Rab mit einer Vielzahl von Leistungsmerkmalen beworben, die sowohl Leichtigkeit als auch Funktionalität versprechen.
Sie verfügt über eine multidirektionale Mono Mesh-Ausführung, die nach Angaben des Herstellers für verbesserten Halt, weniger Federung und eine unterstützende Passform sorgen soll.
Ebenso wird das einschichtige Mono Mesh-Rückenteil als leicht, hydrophob und atmungsaktiv angepriesen, was laut Herstellerangaben für angenehmen Tragekomfort und effektive Belüftung während des Laufs sorgen soll.
Die Dehnbaren Seiteneinsätze werden als optimale Unterstützung beschrieben, die die Passform der Weste verbessern und sich den Bewegungen des Läufers anpassen sollen.
Rab betont außerdem, dass die Weste leicht und vollständig einstellbar ist und das Brustgurtsystem individuell an das Brustbein angepasst werden kann, um einen sicheren und bequemen Sitz zu gewährleisten.
Die Weste verfügt über eine Vielzahl von Taschen darunter eine Stretch-Stautasche am Rücken mit Zugriff von zwei Seiten,
2 flache Stretchtaschen auf Schulterhöhe (inkl. Schlüsselhaken und Notfallpfeife),
2 Stretch-Stautaschen unten an der Vorderseite der Weste
sowie 2 verdeckte Stretch-Netztaschen vorne mit ultraleichten YKK® Schiebern.
Die Weste verfügt an jeder Seite über zwei elastische Kordeln, die es ermöglichen, die Laufstöcke unterwegs sicher zu befestigen.
Zudem wird ein Silikon-Print am unteren Saum der Weste genannt, der für einen rutschfesten Sitz, selbst bei intensiven Bewegungen, sorgen soll.
Zu guter Letzt sind auch noch 2 x 500 ml Softflasks im Lieferumfang, die in den vorgesehenen Taschen Platz finden und über Kordeln gesichert werden können.
Hierbei greift Rab auf die bewährte Qualität von HydraPak zurück, die unter anderem auch die Flasks für die Salomon Westen fertigen.
Passform
Markus:
Mit einer Körpergröße von 183 cm und einem Brustumfang von 93 cm entschied ich mich für die Größe S. Ich war zunächst skeptisch, wie gut die Rab Veil 2 Trailrunning passen würde, insbesondere da seitlich keine Verstellmöglichkeit besteht. Doch meine Skepsis erwies sich als unbegründet. Die Weste saß sehr gut und eng anliegend, auch ohne seitliche Verstellmöglichkeit. Während des Laufens gab es kaum Bewegung oder Bounce. Insgesamt war ich beeindruckt von der Passform der Rab Veil 2.
Marcel:
Mein Testmuster kam in Größe M, welche ich in fast allen Bekleidungsstücken jeglicher Hersteller trage und die in aller Regel auch sehr gut passt. So auch bei der hier getesteten Rab Veil 2 Laufweste, obwohl mein Brustumfang von 88cm laut Größentabelle für Größe S gesprochen hätte. Auf jeden Fall fällt die Weste größengerecht aus und die entsprechende Tabelle bietet eine gute Orientierung.
Wenn ihr zwischen den Größen seid, ist es am Ende Geschmackssache und wie ihr an unseren Fotos gut erkennen könnt, sind die Sprünge in der Größe auch recht überschaubar.
Performance und Fazit
Markus:
Die Performance der Rab Veil 2 Trailrunning Rucksackweste hat mich insgesamt äußerst beeindruckt. Die Verarbeitung der Weste ist sehr hochwertig, was sich positiv auf ihre Langlebigkeit und Robustheit auswirken sollte.
Die Passform ist, wie beschrieben, ausgezeichnet und trägt zum insgesamt angenehmen Tragegefühl bei. Die Weste sitzt eng am Körper an, ohne dabei einzuengen, und bietet ausreichend Bewegungsfreiheit für alle Bewegungsabläufe während des Laufens.
Ein besonderes Highlight ist die Luftigkeit und Leichtigkeit der Weste. Das Mono Mesh Material erinnert mich dabei an die Basham Weste von UltrAspire, die bisher mein Go-To für eine atmungsaktive Weste war.
Die Veil 2 ist vorne mit einer Kordel anpassbar. Ein ähnliches System verwendet z.B. auch Salomon. Neu fand ich allerdings, die verwendet Plastik-Hardware. Die Haken machen es sehr leicht, die Kordel in die vorgesehenen Schlaufen einzuhaken und festzuziehen. Das ermöglicht es, sie individuell an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Besonders clever ist das Taschendesign, wie beispielsweise die Reißverschlusstasche mit Smartphone-Einsatz, die für weniger bounce sorgt.
Die Weste wirkt insgesamt sehr gut durchdacht, mit praktischen Features wie den Laufstock-Halterungen, gut erreichbaren Taschen und den seitlich erreichbaren Taschen am Rücken, die ideal für zusätzliche Kleidung oder Ausrüstung sind. Die Softflasks lassen sich leicht in die dafür vorgesehenen Taschen schieben und mit einem Gummiband sichern, was für eine praktische Flüssigkeitsversorgung unterwegs sorgt.
Hier auch ein weiteres Detail, das oft vernachlässigt wird. Dort, wo die harten Deckel der Softflasks sitzen, befindet sich eine leichte Polsterung für besseren Komfort.
Alles in allem ist die Rab Veil 2 Trailrunning Rucksackweste eine äußerst beeindruckende Leistung für Rab's erste Linie von Laufwesten. Die Weste hat meine Erwartungen mehr als übertroffen und spielt bereits jetzt in der Oberliga der Laufwesten mit.
Marcel:
Um es vorwegzunehmen: Die Performance der Rab Veil 2 hat mich ebenfalls rundum überzeugt. Hierzu tragen insbesondere die vielen kleinen Details bei, die Markus bereits detalliert beschrieben hat. Jedes einzelne mag einem davon für sich genommen nicht so wichtig erscheinen wenn man nicht regelmäßig auf den Trails unterwegs ist. Wer jedoch des öfteren länger mit einer Trailweste läuft, wird Features wie die Polsterung im Rippenbereich dort wo das Mundstück der Flask positioniert ist, sehr zu schätzen wissen. Gleiches gilt für den sehr stabilen und auch in Bewgung zu greifbaren Frontverschluss, der bei anderen Herstellern nicht selten deutlich kleiner ist und im falschen Moment auch mal brechen kann.
Ebenfalls positiv sind die zwei Reissverschlussfächer auf der Vorderseite, durch die sich die beiden Seiten deutlich gleichmäßiger beladen lassen als bei jenen Westen, die lediglich über ein Reissverschlussfach verfügen.
Das Mesh-Fach auf der Rückseite ist vergleichsweise hoch, so dass sich Jacken etc. dort auch während dem Lauf gut verstauen lassen, zumal es sich von oben schräg und nicht nur seitlich erreichen lässt. Auch dies mag als Detail erscheinen, ist in der Praxis jedoch ein wichtiger Vorteil.
‘Ein oft vernachlässigter Aspekt ist nicht selten die Polsterung der Ränder, insbesondere im Halsbereich. Auch hier kann die Rab Veil 2 mit der samtigen Materialanmutung in diesem Bereich punkten.
Im rückwärtigen Bereich oberhalb des Einschubfaches sowie den Schulterriemen ist das Material hingegen deutlich fester und hat dort auch nur sehr dünne Poren. Hier hätte ich mir eine etwas weichere und atmungsaktivere Lösung gewünscht. Allerdings fällt dies mit Ausnahme äußerst heißer Tage nicht nennenswert ins Gewicht und trägt zudem auch positiv zum Performance orientierten Sitz der Weste bei, die jegliches Wackeln effektiv unterbindet.
Für längere Touren sowie die Verstauung des Pflichtmaterials im Wettkampfeinsatz bietet Rab die Veil Weste auch mit mehr Volumen an. Während sich die 6L Variante für kürzere Ultradistanzen anbietet, kommen mit der 12L Variante auch all jene auf ihre Kosten, die auf den ganz langen Distanzen unterwegs sind oder schlicht etwas mehr Ausrüstung mit sich führen möchten. `
Tester
Markus Zinkl ist 33 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.
Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.
Marcel ist ein begeisterter Trailrunner aus Deutschland, der zunehmend den Straßenlauf für sich entdeckt und dort auch den überwiegenden Teil seiner Trainingskilometer absolviert. Er hat 2023 seinen PR auf der Halbmarathondistanz in Berlin (1:32) sowie seinen Marathon-PR in Hamburg (3:17) geknackt. Außerdem liebt er es, bei Rennserien wie der UTMB World Series, die Jahr mit dem Finale in Chamonix (OCC) ihren alljährlichen Höhepunkt findet, auf den Trails unterwegs zu sein.
Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art. Folgt ihm auf IG für die neuesten Nachrichten über seine Testpipeline und vieles mehr (@running.analytics).
Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Rab kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.
Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.
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