Friday, September 03, 2021

Testbericht: Salomon Ultra Glide – Energetisch, smooth, fein abgestimmt – Ein toller Cruiser auf Trail und Straße (German)

Article by Nils Scharff

English Multi Tester Review Salomon Ultra Glide: HERE

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Salomon Ultra Glide (140€)

Einleitung

Mit Salomon hatte ich bisher kein Glück. Obwohl mein eher schmaler Fuß eigentlich gut mit ihrem  schmalen “Performance Fit” klarkommen sollte, bin ich bisher noch nie mit einem ihrer Modelle wirklich klargekommen. Der neue Ultra Glide macht jedoch einiges anders als bisherige Salomon Schuhe, weshalb er mich neugierig gemacht hat.


Zum einen ist der Ultra Glide Salomons erster Schuh, der dem derzeitigen Trend nach maximaler Dämpfung folgt (26/32mm). Dafür verwendet er zudem das neue Energy Surge Mittelsohlenmaterial, das schon in Kilian Jornets Wettkampfschuh, dem S/Lab Pulsar, zum Einsatz kam. Allein das ist eigentlich schon Grund genug, Salomon Mal wieder eine Chance zu geben. Zudem hat Salomon jedoch auch noch den Leisten des Schuhs verändert. Dieser ist etwas breiter geschnitten als sonst bei den Franzosen üblich. Beide Faktoren könnten dazu führen, dass der Ultra Glide eine Empfehlung für all jene wird, die bisher eher einen Bogen um Salomon gemacht haben. Ob der Schuh auch für alle anderen eine Empfehlung wert ist, werde ich im Rahmen dieses Tests klären.


Pro & Contra


Pro:

Das neue Energy Surge Mittelsohlenmaterial ist weich und energetisch - das gabs so bei Salomon noch nie!

Fein abgestimmter Rocker (Reversed Chamber)!

Relativ leicht!

Läuft sich auf der Straße besser als 95% der Straßenlaufschuhe!

Kann mir kaum einen besseren Schuh für lange Läufe auf moderaten Trails vorstellen!

Nicht so eng und schmal geschnitten wie sonst bei Salomon üblich!


Contra:

Die weiche Mittelsohle führt naturgemäß zu einem gewissen Maß an Instabilität!

Seitlicher Halt / Stabilität sind nicht unbedingt für technische Trails geeignet!

Starke Gebrauchsspuren an der Außensohle nach 130 Testkilomtern (und zu einem gewissen Grad auch an der Mittelsohle)!


Tester: Nils Scharff

Ich bin 31 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit sechs Marathons gelaufen, die PB von 2:57:10h habe ich dieses Jahr trotz Corona im Rahmen eines #stayathomemarathons aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:32min), 10km (36:21min) über Halbmarathon (1:22:56h) bis eben zum Marathon.

Daten

Gewicht:

  Offiziell: 283g (Herren US9)

  Testschuh: 302g (Herren EU 44,5 / US 10.5)

Sprengung: 6mm (32mm Ferse / 26mm Vorfuß (inkl. Innensohle))

Release: erhältlich im Fachhandel für 140€



Erster Eindruck und Passform

Ich war sehr, sehr glücklich, als der Salomon Ultra Glide bei mir zu Hause angekommen ist. Aus den einleitend genannten Gründen ist dieser ein sehr interessanter Schuh für mich als Schuhtester. Sogenannte Media-Paare waren jedoch sehr rar, deshalb hatte ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben, meine Hände an und die Füße in den Salomon Ultra Glide zu bekommen. Der neue RoadTrailRun Partner Top4Running hat es jedoch möglich gemacht. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken! Am Ende dieses Artikels gibt es deshalb einen sog. “Affiliate Link” zum Ultra Glide bei Top4Running. Solltet ihr euch entscheiden den Ultra Glide über diesen Link zu kaufen, kommt das unserer Seite in Form einer kleinen Provision zu Gute. Einen 5% Gutschein auf das gesamte Sortiment findet ihr ebenfalls am Ende des Berichts. Nichtsdestotrotz hat natürlich niemand - weder bei Salomon, noch bei Top4Running - Einfluss darauf, wie mein Artikel und die daraus folgende Bewertung ausfällt!

So, nachdem jeglichen Transparenzansprüchen somit hoffentlich genüge getan wurde, kommen wir endlich zum eigentlichen Schuh. Der Ultra Glide kam bei mir im ganz regulären Salomon Karton an. Dieser ist aus Recyclingmaterial hergestellt und macht mir allein durch den Slogan “Time to play” Lust die Schuhe auszupacken und draußen auf den Trails Freude damit zu haben.

Leider habe ich nicht die tolle, meeresblaue Farbvariante bekommen, in der der Schuh ursprünglich released wurde. Stattdessen kommt mein Ultra Glide im alltagstauglichen Hellgrau daher, aufgepeppt durch eine zitronengelbe Außensohle. Und auch wenn das meinem Farbfetischismus nicht ganz entspricht, empfinde ich das Design insgesamt als sehr stimmig.

Am Fuß sitzt der Schuh dann direkt wie angegossen. Meine übliche EUR 44,5 ist in Länge und Breite genau richtig dimensioniert. Und tatsächlich kann man spüren, dass der Schuh etwas entspannter am Fuß sitzt, als sonst bei Salomon üblich. Das bedeutet aber keineswegs, dass er zu weit oder locker sitzen würde. Durch Salomons gewohnte, sockenartige Konstruktion und einiges an bequemer Polsterung bräuchte ich den Schuh für den Alltagsgebrauch vermutlich noch nichtmal binden, so gut sitzt er am Fuß. Um den Sitz aber auch lauf- und trailtauglich zu machen, gibt es Salomons Schnellschnürsystem. Dieses funktioniert gewohnt gut und dank der stark gepolsterten Zunge ist auch keinerlei unangenehmer Druck durch die dünnen, festen Schnürsenkel zu spüren.

Insgesamt also ein toller erster Eindruck von Salomons neuem Schuh - ich freu mich schon aufs Laufen!


Obermaterial

Das für den Salomon Ultra Glide genutzte sog. 3D Open Mesh - Material schmiegt sich angenehm um den Fuß. Es wirkt fast zu weich für einen Trail Schuh, beweist aber im Gelände die für Salomon typische Robustheit. Das Material ist schön atmungsaktiv, was mir bei den aktuell sommerlichen Temperaturen gut gefällt. Auch Wasser wird wenig aufgenommen und schnell wieder abgegeben.

Unterstützt wird das Material durch eine Vielzahl an Verstärkungen. Tatsächlich wird vermutlich mehr vom Schuh hinter Overlays versteckt, als ohne auskommt. Die Streifen um den Mittelfuß dienen dabei sowohl als Designelement, als auch als Verstärkung. Ein weitläufiger und sehr robuster Zehenschutz gefällt mir sehr gut. Allerdings ist er vielleicht sogar zu viel des guten, gegeben dem Einsatzspektrum des Ultra Glide, das sich meiner Meinung nach auf moderatere Trails beschränkt?

Von diesem Zehenschutz zieht sich ein verstärkender Materialstreifen fast um den gesamten Schuh, bis zur Ferse. Dieser verhindert vor allem das Eindringen von Schmutz in den Schuh. Zusätzlich ist er im Bereich des Fußgewölbes auf der medialen Seite verstärkt und sorgt dort für zusätzliche Unterstützung. Was mir fehlt sind 2-3 Drainagelöcher in diesem Streifen, um Wasser besser ablaufen zu lassen.

Die Zunge des Ultra Glide ist dick gepolstert und schützt zuverlässig vorm Druck des Schnellschnürsystems. Vor allem der verstärkende Streifen in der Mitte hilft dabei. Sie ist seitlich durch eine dünne, dehnbare Materialschicht mit dem Leisten verbunden. Salomon nennt dies SensiFit und es fühlt sich hervorragend am Fuß an. Die Zunge ragt relativ hoch aus dem Schuh, da sie die fummelige Schnürsenkelgarage beherbergt. Diese ist vielleicht der einzig wirkliche “Schwachpunkt” des Schuhs. Denn das ganze heißt ja Schnellschnürsystem. In der Zeit, in der man die Senkel jedoch aus der Garage heraus, justiert und dann wieder hineingefummelt hat, hat man i.d.R. einen regulären Schuh zweimal gebunden. Da gilt es beim Ultra Glide 2 nachzubessern. 

Zusätzlich zu den üblichen Laschen der Schnürung werden im oberen Bereich des Mittelfußes sog. SensiWings genutzt um den Mittelfuß besser zu umschließen. In der Theorie funktioniert das gut, in der Praxis hatte ich trotzdem nicht genug Seitenhalt für technisches Gelände.

Ferse und Einstieg sind genauso wie die Zunge gut gepolstert und sehr bequem. Ein steifer, innenliegender Fersenkäfig zieht sich weit um die Ferse herum und sorgt so, gemeinsam mit den hochgezogenen Wänden der Mittelsohle, für die notwendige Stabilität im Fersenbereich.


Mittelsohle

Obwohl schon das Obermaterial wirklich gut ist, ist die Mittelsohle der eigentliche Star des Salomon Ultra Glide. Sie besteht aus Salomons relativ neuem Energy Surge Material. Dieses besteht aus einer Mischung von regulärem EVA und sog. OBC (Olefin-Block-Copolymere). Letztere setzen sich aus chemischer Sicht abwechselnd aus harten (sehr steifen) und weichen (stark elastomeren) Segmenten zusammen und erzeugen so anscheinend sehr angenehme Laufeigenschaften. Für mich als Läufer übersetzt sich das in relativ hohe Energierückführung, bei gleichzeitig einem weichen, aber nicht zu weichen Gefühl am Fuß. Zudem verspricht Salomon “dauerhafte Dämpfung”, also Langlebigkeit. Von dieser bin ich jedoch aufgrund der starken Faltenbildung des Materials nach meinen gut 130 Testkilometern noch nicht wirklich überzeugt.

Das beschriebene Energy Surge Material wird im Ultra Glide in zwei Dichten bzw. Härtegraden verwendet: Der untere Teil der Mittelsohle ist weicher als der obere. So wird der untere, weiche Teil im Sandwich zwischen einer härteren oberen Schicht und der Außensohle platziert (und so geschützt). 


Zugleich dient der härtere Teil der Mittelsohle als Steinschutz. Dies funktioniert meist gut, ist aber nicht ganz so durchtrittsfest wie Salomons sonst genutzter Pro Feel Steinschutz. Stattdessen wird durch diese Konstruktion mehr Flexibilität im Vorfuß erreicht und der Schuh läuft sich weicher als vergleichbare Salomon Schuhe mit Pro Feel.

Der Fersenbereich der Mittelsohle ist nach hinten ausgestellt, wie man es aus diversen Schuhmodellen der letzten 1-2 Jahre kennt. So entsteht eine bessere Führung durch den Abrollvorgang und damit Stabilität. Außerdem werden vor allem auf Downhill Segmenten die Kräfte effizient abgefangen.


Außensohle

Die Außensohle des Ultraglide betitelt Salomon wie bei so gut wie all ihren Modellen mit dem Name Contagrip. Die Anordnung der 4mm tiefen Stollen ähnelt dem Muster, das bspw. im S/LAB Ultra 3, dem Sense Ride 4 oder dem Sense Pro verwendet wird. Dieses hat in all diesen Schuhen bewiesen, dass es vielseitig und effektiv ist.

Im Vergleich zu den genannten Schuhen scheint mir das verwendete Mittelsohlengummi jedoch etwas weicher zu sein. So passt es perfekt zum weichen und smoothen Laufgefühl des Salomon Ultra Glide und ist zugleich schön leise auf Asphalt.

Leider nutzt sich diese Gummimischung auch schneller ab! Ich bin bis dato ca. 130km in meinem paar Salomon Ultra Glide gelaufen - auf gemischtem Door-To-Trail Terrain. Und wie auf den Bildern zu sehen ist, habe ich einige Stollen schon ziemlich wegradiert. Klar liegt das auch an den ca. 40% Asphalt-Anteil auf meinen Strecken (wo sich der Schuh jedoch hervorragend läuft!) und ebenso an meiner Überpronation. Doch unter meinem Nutzungsprofil wird die Außensohle vermutlich nicht viel länger als 300km halten und das sollte meiner Meinung nach nicht so sein!


Laufgefühl

Salomons neues Energy Surge Material ist echt ein Traum und etwas was ich so in einem Trailschuh noch nicht erlebt habe. Es ist nicht super trampolinartig, wie manch anderes Material- dafür jedoch super energetisch. Man hat das Gefühl, dass richtig was zurückkommt von der Mittelsohle. Und das macht natürlich sehr, sehr viel Freude. Gleichzeitig dämpft das Material Vibrationen und Stöße sehr gut - das ist seit jeher schon eine Salomon-Stärke und die scheint man auch beim neuen Mittesohlenmaterial nicht außer Acht gelassen zu haben.

Naturgemäß kann die Mittelsohle seine Stärken natürlich besser auf smootheren Trails oder sogar auf Asphalt ausspielen. Dies wird durch die “Reversed Chamber” Technologie, also Salomons Bezeichnung für die abgerundete Mittelsohlengeometrie (Rocker) nochmal verstärkt. Beides zusammen läuft sich so gut abgestimmt, dass man das Gefühl hat ewig laufen zu können. Selbst auf Asphalt hatte ich dieses Jahr nicht viel besseres am Fuß. Wer also viele sog. Road-To-Trail Strecken läuft oder bspw. in Parks seine Runden dreht, wird mit dem Salomon Ultra Glide sicher seine Freude haben. Auch glaube ich, dass er ein sehr guter Winterlaufschuh für verschneite Straßen und Wege darstellt.

Im Gegenzug kann ich für technische Trails jedoch nur eine Eingeschränkte Empfehlung aussprechen. Vielleicht liegt es auch an meinem schmalen Mittelfuß, aber die seitliche Stabilität ist im Ultra Glide nicht so stark, wie ich sie mir von einem Schuh für technische Trails wünschen würde. Zwar läuft sich der Schuh präzise und auch die Außensohle performt grundsätzlich gut und vertrauenserweckend. Doch ich rutsche und kippe leider etwas auf der hohen Mittelsohle herum.

Zusammenfassung und Empfehlung

Der Salomon Ultra Glide ist ein gelungenes Experiment für Salomon! Mittelsohlenmaterial und -geometrie sorgen für ein super Lauferlebnis auf den meisten Strecken, sodass man glauben könnte, Salomon würde schon immer Max-Cushioned-Schuhe herstellen. Hinzu kommt ein super bequemes, aber gleichzeitig angenehm atmungsaktives Obermaterial, das den Rundum-Komfort selbst auf den längsten Strecken vervollständigt. Wer in technischem Gelände unterwegs ist, sollte sich anderweitig in Salomons Produktpalette umschauen. Doch für alle anderen ist der Salomon Ultra Glide eine hervorragende Wahl für moderate Trails und Door-To-Trail Nutzung und wird mir dort hoffentlich noch viel Freude bereiten (z.B. während meines ersten Ultras mitte Oktober). Einzig auf die Haltbarkeit von Mittel- und vor allem Außensohle möchte abschließend nochmal hinweisen - hier bekommt man leider nicht all zu viele Kilometer fürs Geld.


Wertung:8.93/10

Laufgefühl: 9.5 (30%) Passform: 9 (30%) Preisleistung: 7.5 (15%) Style: 9 (5%) Traktion: 8.5 (15%) Steinschutz: 9 (10%)


Was würde ich am Ultra Glide 2 ändern? Vermutlich sollte die Schnürsenkelgarage etwas umgestaltet werden, denn die ist echt fummelig. Und die Haltbarkeit insbesondere der Mittelsohle muss definitiv verbessert werden! Aber davon abgesehen? Klar, ein noch besserer Lockdown und mehr (laterale) Stabilität würden den Schuh noch vielfältiger machen. Genauso etwas aggressivere Stollen. Aber läuft er sich dann noch so smooth und ist immer noch eine so tolle Door-To-Trail Option? Ich befürchte das ist ein Tradeoff den man eingehen muss. Und vor diesem Hintergrund würde ich den Ultra Glide fast genauso lassen wie er ist, denn er füllt eine bisher klaffende Lücke im Salomon Produktkatalog. Wenn ich mir anschaue, was Francois D’Haene bei seinen Siegen beim Hardrock 100 und dem UTMB getragen hat, wird der Katalog ja bald um ein weiteres Segment ergänzt: Maximal gedämpft und tauglich für anspruchsvolles Gelände.


Vergleiche


Salomon Ultra Glide vs. Topo Ultraventure 2 (German Review)

Beide fühlen sich auf längeren Strecken wohler als auf kurzen, sind aber durchaus agil genug um auch Mal die Geschwindigkeit anzuziehen. Beide haben härtere Außensohlenmischungen, die jedoch rundum gut performen. Der Ultra Glide punktet mit einem weicheren, jedoch energetischen Mittelsohlenmaterial, außerdem bietet er mehr Schutz und dämpft Vibrationen effizienter. Doch in den Bergen bzw. in technischem Gelände wird er vom stabilieren Ultraventure geschlagen. Letztere hat auch die bessere Außensohle. Beide Schuhe glänzen auf smootheren Trails oder Road-to-Trail Strecken. Der Ultra Glide macht dort mehr Spaß, sollte es aber auch dabei belassen. Der Ultraventure braucht dagegen auch vor keinem technischem Trail zurückzuschrecken. Beide in EUR 44,5.


Salomon Ultra Glide vs. Topo MTN Racer 2 (German Review)

Der MTN Racer ist Topos Schuh für die Berge. Doch für mich hat er an zwei Stellen leider etwas Federn gelassen: Laterale Stabilität und Steinschutz. Er ist dem Ultra Glide insofern nicht unähnlich und eignet sich ebenso besser für moderate Trails. Der UG bietet deutlich mehr Schutz, Energierückgewinnung, macht mehr Spaß und ist bequemer. Wer einen etwas breiteren Fuß hat und sehr flexible Schuhe und Gefühl für die Laufstrecke mag, wird im MTN Racer trotzdem seinen Spaß haben. Der Salomon wäre jedoch in den meisten Fällen meine Wahl. Beide in EUR 44,5.


Salomon Ultra Glide vs. Inov-8 TerraUltra G270 (German Review)

Der G270 kommt mit Nullsprengung und einer herausragenden Außensohle daher. Seine Mittelsohle ist ebenso energetisch wie die des Salomon, doch er ist deutlich besser auf technischen Trails aufgehoben. Der Salomon rollt dafür besser auf auf moderaten Trails, bietet mehr Schutz und Vibrationsdämpfung und ist deutlich bequemer. Der G270 passt besser an breitere Füße. Beide in EUR 44,5.


Salomon Ultra Glide vs. Brooks Cascadia 16 (German Review)

Während sie ähnlich stark gedämpft sind, unterscheiden sich beide Schuhe sehr. Der Salomon ist auf Smoothen Trails zu Hause und schlägt auf der Straße dank tollem Rocker und noch besserem Mittelsohlenmaterial sogar die meisten Straßenschuhe. Wenn man ihn fest schnürt kann er aber auch technische Trails bis zu einem gewissen Grad. Der Cascadia dagegen ist ein Bergschuh, der dort vor nichts zurückschrecken braucht. Gleichzeitig kann er aber auch Mal smoothe Sachen oder sogar Straße, wenn es denn sein muss. Beides Top Schuhe und je nachdem wo ihr lauft, kauft einfach beide. Beide in EUR 44,5.


Salomon Ultra Glide vs. Nike Terra Kiger 7 (German Review)

Der Kiger ist dem Ultra Glide nicht unähnlich. Auch er kommt mit einem relativ weichen Mittelsohlensetup daher, ist relativ flexibel und rollt schön ab. Beide glänzen nicht unbedingt auf technischen Trails. Doch während das Außensohlengummi von Nike auf nassen Strecken grässlich bis gefährlich ist, performt Salomons Contagrip in allen Situationen gewohnt gut. Beides sind unter den richtigen Bedingungen top Optionen für Door-to-Trail Routen. Der Ultra Glide ist dabei jedoch bequemer, etwas leichter, besser abgestimmt und ist zudem nicht nur ein schönwetter Schuh. Er gewinnt deshalb diesen Vergleich. Beide in EUR 44,5.


Salomon Ultra Glide vs. ON Cloudultra (German Review)

Beide Schuhe wollen weite Strecken zurücklegen. Doch während der UG smooth, weich und energetisch daherkommt, ist der Cloudultra dagegen hart wie ein Brett. Er eignet sich deshalb besser für technisches Gelände ist jedoch auf smootheren Sachen kaum laufbar. Dort gewinnt der Ultra Glide deutlich. Beide in EUR 44,5.


Salomon Ultra Glide vs. HOKA ONE ONE EVO Speedgoat (English Review)

Der Ultra Glide ist der erste Schuh den ich teste, der den EVO SG unter den richtigen Bedingungen herausfordern kann. Zwar ist er etwas schwerer, doch Rocker und Mittelsohle funktionieren für mich besser. Auf moderaten Trails kann ich im UG mehr Tempo machen. Sobald es technisch Anspruchsvoll wird gewinnt der Hoka jedoch deutlich. Er ist somit der vielfältigere Racer, während der UG die richtigen Bedingungen braucht um in seiner Liga zu spielen. Beide in EUR 44,5.


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Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von Top4Running kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.


Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.

 

Der Salomon Ultra Glide ist ab sofort verfügbar!

RoadTrailRun erhält eine Kommission für Einkäufe über die folgenden Shops. 

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6 comments:

Unknown said...

Hallo Nils, Kompliment, das fasst meine Eindrücke vom Schuh perfekt zusammen.
Sehe denn Schuh wie du auch eher auf gemäßigtem Terrain zu Hause, bin einer von denen die Salomon eher meiden wegen dem engen Schnitt, der hier genau richtig, aber schnell zu wenig Halt wenn technisch. Was mir auch fehlt, wobei das eher individuell ist, ist die mangelnde Protektion wenn es steinig ist. Habe 200km drauf und Mittel-Sohle schon dezent "leblos", aber der Rest vom Schuh noch wie neu. Kennst du zufällig den Sense Ride 3/4 und könntest das noch vergleichen kurz ? Gruß aus der
m Schwarzwald, Ingo

Unknown said...

Der Schuh verliert nach 100-200km seinen "pop" und dennoch feiert ihn jeder reviewer (okay 80% laufen den Schuh nicht mal solange). Es wird immer absurder. Naja bis zur berühmten 100mile mark scheint er ja zu funktionieren ;)

Unknown said...

Hallo unknown, da bin ich bei dir, guter Schuh, aber kein Grund für die komplett begeisterten Reviews, genau, bei mir (<70kg) wird der Schuh flach am Ende meiner 20km-Laeufe. Steht halt Salomon drauf und ist trotzdem "bequem", das scheint hier und da die Bewertungen zu beeinflussen. Die von Nils hier empfinde ich als ausgewogen, ich persönlich laufenden Schuh jetzt eher lieber als am Anfang, da war ich eher enttäuscht von der mangelnden Schutzfunktion und der nicht annähernd mit Hoka zu vergleichenden Dämpfung. Aber klar, Pros und Cons hin oder her, würde ihn mir nicht nochmal kaufen. LG, Ingo

Nils said...

Hi Ingo,

danke für deine netten Worte, die Einschätzung zum Schuh und auch die Antwort auf den Folgekommentar!

Sense Ride 3 und 4 hatte ich leider nur Mal testweise im Laufladen an, bin ihn aber nie wirklich gelaufen. Davor hatte ich den 2er, der war aber deutlich anders (leichter, flexibler, weniger Mittelsohle). Rein aus dem Gedächtnis würde ich den Sense Ride 3/4 als härteren, steiferen, stabileren und weniger bequemen Ultra Glide betiteln. Er ist dadurch deutlicher eher auf technischen Trails zu Hause, kann aber auch gut "rollen". Den Pop des Ultra Glide hat er aber natürlich überhaupt nicht. Die Passform beim Sense Ride ist auch eher auf der klassischen, schmaleren Salomon Seite, während der UG ja den etwas breiteren Leisten hat. Hast du noch konkretere Fragen zu dem Vergleich?


Hi unknown,

auch dir vielen Dank für deinen Kommentar! Ich habe bisher wie gesagt ca. 130km auf meinem UG und bisher performt die Mittelsohle nach wie vor gut. Dass die Haltbarkeit des EnergySurge Materials allerdings ein Problem sein kann, habe ich im Test ja schon aufgezeigt. Ist natürlich schade, dass du genau diese Erfahrung schon machen durftest. Für Schuhe, die wir hier bei RTR über die üblichen 50-100 Testkilometer hinaus laufen, gibt es oft nachträglich noch Updates. Vor allem, wenn es zu Qualitätsproblemen im weiteren Verlauf kommt. Ich bin mir sicher, dass das für den UG auch noch der Fall sein wird.

Unknown said...

Hallo Nils, danke für die Antwort. Schuh mal bestellt, soll eher für die "technischen" Sachen sein, mal sehen ob das passt, letzter gelaufener Salomon vor dem UG war der Sense Ride 1, der ging von der Passform... LG, Ingo

Unknown said...

Hallo Nils, Deine Einschätzung zum Sense Ride 3 passt, laufe ihn trotzdem lieber lassen UG, direkter, mehr Schutz nach unten...Passform gleich, nicht eng, Upper deutlich bequemer als der UG, dort ist mir zuviel Speck dran, zumal ja ein Schuh für eher flowiges, rollendes Terrain...