Monday, February 27, 2023

RYZON - Premium-Sportbekleidung mit einer nachhaltigen Seele (German)

Artikel von Markus Zinkl & Nils Scharff

Update: Please also read our English language Ryzon review here

Einleitung

Nils: Ich bin Läufer - kein Triathlet! Ich schreibe das an dieser Stelle ganz explizit, um euch den richtigen Kontext für die folgenden Ausführungen zu geben. Aber vielleicht auch, um mich selbst von dieser Aussage zu überzeugen. Instagram jedenfalls scheint seit einiger Zeit zu glauben, dass es mir nicht auszureichen scheint “nur” zu laufen. Ich gebe zu, ich habe auch genug Anlass gegeben, mich in die Triathlon Bubble zu werfen. Nach ewiger Recherche habe ich mir letzten Sommer ein neues (Gravel-) Bike zugelegt und poste seitdem plötzlich nicht nur von Läufen, sondern auch Radtouren. Radklamotten und -ausrüstung samt der zugehörigen Marken scheinen mich seitdem auch zu interessieren. Und dann habe ich auch noch einen Coach, der aus dem Triathlonsport kommt, den ich regelmäßig in meinen Stories verlinke. Ich gebe zu, die immensen Ausdauerleistungen, die die Athleten per Rad und Pedes zurücklegen, faszinieren mich. Doch da ist ja immer noch die Sache mit dem Schwimmen und die hält mich nachhaltig davon ab, auch nur einen ernsthaften Gedanken daran zu verschwenden, die Sportart zu wechseln. Ich bin Läufer - und somit also ein schwieriger Fall für Instagram.

Doch zurück zum Thema: Es hatte auf jeden Fall etwas Gutes, dass ich in meinem IG-Feed mittlerweile nicht mehr ausschließlich Laufschuhe angezeigt bekomme. Denn anders wäre ich niemals auf RYZON gestoßen! Denn diese noch junge Marke aus Köln kommt aus dem Triathlonsport und zeigt dies mit Stolz: Markenbotschafter und Mitteilhaber ist kein Geringerer als Jan Frodeno, einer der besten Triathleten aller Zeiten. Kaum hatte ich die ersten RYZON Produkte entdeckt, war ich ganz angetan. Sowohl von den in der Regel sehr edlen Designs, als auch von der Philosophie, die hinter den Produkten steht. Denn “RYZON ist eine Marke für Premium-Sportbekleidung mit einer nachhaltigen Seele”.


Soweit ich das überblicke, werden alle Produkte fair und nachhaltig in der EU gefertigt. Die entsprechenden Lieferketten lassen sich transparent auf der jeweiligen Produktwebsite einsehen. So lauten etwa die Produktionsstandorte für meine Testprodukte Portugal, Litauen und Tschechien. Auf diese Art wird der CO² Fußabdruck klein gehalten und gleichzeitig faire Arbeitsbedingungen garantiert. Doch nicht nur in Sachen Verarbeitung schaut man bei RYZON genau hin. Auch die Grundprodukte unterliegen höchsten Standards in Sachen Performance und Nachhaltigkeit. So ist etwa die verwendete Bio-Baumwolle zu 100% GOTS-zertifiziert oder die Merinowolle mulesing-free. All diese sehr lobenswerten Dinge schlagen sich jedoch auch auf den Preis der Produkte nieder, sodass sich RYZON explizit im Premium Segment angesiedelt hat. Das mir zur Verfügung gestellte Winter-Laufoutfit kommt beispielsweise auf einen Gesamtpreis von 581€. Da musste ich erstmal Schlucken. Ob die Produkte, die übrigens nur im Direktvertrieb auf RYZON.com erhältlich sind, dennoch ihr Geld wert sind, werden ich versuchen in diesem Artikel zu erörtern.

Pro & Contra


Pro:

  • Nils/Markus: Tolle Materialien

  • Nils/Markus: Hochwertige Verarbeitung

  • Nils/Markus: Nachhaltige Produkte und faire Herstellung

  • Nils/Markus: Edles Design


Contra:

  • Nils/Markus: An manchen Details scheinen mir die Produkte noch nicht zu Ende gedacht.

  • Nils/Markus: Hohe Preise - die durch Qualität und nachhaltige Herstellung jedoch im Großen und Ganzen gerechtfertigt sind


Tester: 

Markus Zinkl ist 33 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.

Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60-80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.


Nils Scharff: Ich bin 31 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit sieben Marathons gelaufen, die PB von 2:55:19h habe ich dieses Jahr beim Berlin Marathon aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:32min), 10km (36:15min) über Halbmarathon (1:19:35h) bis eben zum Marathon.

Erster Eindruck

Nils: Als das RYZON-Paket bei mir ankam, habe ich mich zunächst erstmal über die hochwertige Verpackung gefreut. Jedes Teil war einzeln in einen milchigen Zip-Bag verpackt, was den Artikeln eine luxuriöse Anmutung verleiht. Zusätzlich fanden sich eine ganze Reihe Sticker und auch eine Postkarte mit im Paket. Da mache ich mir zwar in der Regel nichts draus, aber es ist trotzdem ganz klar, dass hier ein Einkaufserlebnis geboten werden soll. Uns als Kunden wird eine gewisse Zugehörigkeit suggeriert. Gleich mehrfach findet sich das englische Wort “united” auf den einzelnen Werbeträgern wieder.

Doch nun zu den Produkten selbst. Was haben mir die Damen und Herren aus Köln denn hier zugeschickt? Angekündigt waren Winterlaufoutfits für Markus, Jeremy (französische Coverage folgt) und mich. Während die anderen beiden jedoch eher für wirklich kalte Tage und schlechtes Wetter ausgestattet wurden, ist mein Outfit bestehend aus Baselayer, Hoodie, Hose und Accessoires eher für kühle bis milde Tage gemacht. Vor allem der Hoodie ist zudem dünner, als ich erwartet hatte. Eher ein dünnes Langarmshirt. Ich bin gespannt, wie das in Sachen Thermoregulierung abliefern wird. Die Hose kann ich zudem auch noch nicht richtig einordnen. Die sog. Aterra Hybrid Pants (250€) sei für extremste Bedingungen gemacht. Das passt nicht so ganz zum Rest des Outfits oder sehe ich das falsch? Die Tests werden es zeigen. Davon abgesehen wirken alle Artikel sehr hochwertig und mit Liebe zum Detail gestaltet und gefertigt. Die Haptik der Materialien ist allesamt hervorragend, kleine Details wie unterschiedliche Schriftzüge im Kragen o.ä. machen Freude. Ich kann es kaum erwarten, alles anzuziehen und loszurennen!



Markus: Beim ersten Eindruck bin ich ganz bei Nils. Bereits bei der Verpackung wird bereits die Erwartung an eine Premium Marke bestätigt. Alle Produkte, bis auf die Socken, kommen nicht in einer 0815 Plastiktüte, sondern in RYZON eigenen Zippertüten. Die milchigen Tüten sind alle mit dem Markennamen und dem Schriftzug “Guided by the horizon. United at heart.” versehen. Das Motto “united” zieht auch im restlichen Marketingmaterial durch. Soll heißen, es wird Fokus auf die Community gelegt. 

Wie Nils schon erwähnt hat, haben Jeremy und ich eher ein Set für winterlichere Temperaturen erhalten. Das Set setzt sich aus Stirnband, kurzärmliges Baselayer, Longsleeve, Jacke, langen Tights und Socken zusammen. Zusammen mit allen Teilen für den Oberkörper ist das Set auch für Minusgrade geeignet. Die “Shadow Athletic Tights” sind allerdings eher für mildere Temperaturen. So wird sie auf der Webseite auch beschrieben. Bei Minusgraden bei Nils am Oberkörper und bei mir an den Beinen zu dünn.


Produkte im Detail (Nils)

RYZON Scope Series Athletic Hooded Sweater (160€)

Stärken:

  • Wärmendes Hauptmaterial mit guter Temperaturregulierung zwischen 0 und 10 Grad Celsius

  • Etwas weiterer Schnitt sorgt für optimale Bewegungsfreiheit

  • Antimikrobakterielle “Ausstattung” sorgt für geringe Geruchs- und Bakterienbildung

  • Praktische Daumenlöcher

  • Kapuze mit hohem Kragen sitzt gut

  • Flatlocknähte sorgen für minimale Reibung

  • Optimales Feuchtigkeitsmanagement dank atmungsaktiven Seitenmaterial

  • Reflektierende Details

Schwächen:

  • Für manche ggfs. etwas zu weit geschnitten

  • Wer einen warmen Winterhoodie sucht, ist hier falsch

Am besten geeignet für: Eher milde Temperaturen oder intensive Einheiten im Winter

Lasst euch nicht (wie ich) vom relativ dünnen Material des Hooded Sweater aus der Scope Series täuschen! Ich hatte ehrlich gesagt ein etwas dickeres / wärmeres Material erwartet. Tatsächlich handelt es sich um ein relativ dünnes Langarmshirt mit Kapuze (die jedoch sehr gut geschnitten ist!). Doch ich muss sagen, dass sich dieser Hoodie zu meinem Lieblingsteil des ganzen Outfits gemausert hat. Er sieht gut aus und trägt sich super angenehm. Das recyclete Hauptmaterial ist auf der Innenseite angeraut und isoliert überraschend gut. Seitlich kommt ein zweiter Stoff zum Einsatz, der die Atmungsaktivität in diesen Bereichen erhöht. Gemeinsam mit einem Baselayer war mir stets warm genug, solange die Temperaturen im positiven Bereich lagen. Der etwas weitere Schnitt und der 4-Wege-Stretch des Materials sorgen für eine super Bewegungsfreiheit. Ich bin 188cm groß und eher schmal gebaut und die Größe M hat perfekt gesessen. Dank der Daumenlöcher kann man sich in diesen Temperaturbereichen dann auch gleich noch die Handschuhe sparen. Die reflektierenden Details am Rücken runden das ganze ab.


RYZON Ritual Series Merino Longsleeve Base Layer (75€)

Stärken:

  • Gutes Wärme- und Feuchtigkeitsmanagement

  • Besonders schnelltrocknend

  • Einsätze aus mulesing-free Merinowolle sind besonders wärmend und zudem antibakteriell

  • Praktischer Zipper

Schwächen:

  • Ist nach der ersten Wäsche ganz schön eingegangen

Am besten geeignet für: Eher milde Temperaturen oder intensive Einheiten im Winter

Ein Baselayer ist ja per se erstmal sehr unspektakulär. Er soll einfach nur für gutes Wärme- und Feuchtigkeitsmanagement sorgen. Und genau das tut der Merino Base Layer aus der Rituals Serie! Gemeinsam mit dem oben vorgestellten Hoodie lassen sich mit diesem Baselayer Temperaturen bis etwa 0 Grad Celsius gut abbilden. Das wabenartig gewebte Hauptmaterial sieht nicht nur cool aus, sondern ist besonders schnelltrocknend. Im Brust- / Schulterbereich und seitlich am Torso kommt dagegen mulesing-free Merinowolle zum Einsatz, die dort für mehr Wärme sorgt. Dass die Wolle zudem antibakteriell ist und somit zu wenig Geruchsbildung neigt, ist ein willkommener Bonus. Ich persönlich mag zudem Baselayer mit höherem Kragen und Zipper. Hier wurde zum Glück auch an kleine Details wie den Schutz am Ende des Reißverschlusses gedacht, sodass keine unangenehme Reibung entsteht. Für alle, die lieber ohne Kragen und Reißverschluss auskommen, gibt es das Teil auch mit normalem Rundhalsausschnitt. Leider ist dieser ansonsten sehr gute und tatsächlich auch konkurrenzfähig bepreiste Base Layer beim Waschen ganz schön eingegangen. Mein Testmuster der Größe M war initial schon eng, aber für die erste Schicht in Ordnung. Doch mittlerweile fühle ich mich ganz schön hineingeschossen und auch die Länge an Torso und Ärmeln könnte für mich mit meinen 188cm Körpergröße etwas großzügiger sein. Wenn ihr das berücksichtigt, kann ich den RYZON Ritual Series Merino Longsleeve Base Layer uneingeschränkt empfehlen. Wählt also im Zweifel lieber eine Nummer größer.


RYZON Aterra Performance Hybrid Pants (250€)

Stärken:

  • Absolut wind- und wetterfest

  • Guter Schnitt und entsprechende Bewegungsfreiheit

  • Material wärmt sehr, sehr gut - hiermit kann man locker bei Minus 10 Grad Celsius ohne eine weitere Schicht unterwegs sein

  • Material fühlt sich schön weich auf der Haut an

  • Beinabschlüsse mit praktischen Reißverschlüssen

  • Drei Taschen

Schwächen:

  • Kaum atmungsaktiv

  • Gesäßtasche könnte größer sein, damit auch ein Smartphone hineinpasst

  • Smartphone passt nur in die Seitentaschen, wo es hin und her “bounced”

  • Schnürung ist nach jeder Wäsche komplett im Bund verschwunden

  • Sehr stumpfes Material lässt sich schwer an- und ausziehen. Vor allem, wenn es durchgeschwitzt ist.

  • Sehr hoher Preis

Am besten geeignet für: Extreme Bedingungen (weit) unter dem Gefrierpunkt

Die in Portugal gefertigte RYZON Aterra Performance Hybrid Pants ist mit einer UVP von 250€ das teuerste Stück meines Outfits und teurer als jede andere Laufhose, die ich bisher getragen habe. Entsprechend hoch waren auch die Erwartungen.


Die Basis bildet ein eigens für diese Hose entwickeltes 4-Wege-Stretch Softshell-Material, welches nicht nur wind- und wasserabweisend, sondern auch besonders leicht und dehnbar sein soll. Dank einer ökologischen DWR-Beschichtung perlen Wassertropfen auf der Oberfläche der Hose ab. Dieser Effekt wird durch getapte Nähte unterstützt. Die sehr dichte Webung des Materials soll zudem für eine hohe Haltbarkeit sorgen. All diese Eigenschaften kann ich so nur bestätigen. Wenn draußen schlechtes Wetter ist - zieht die Aterra Pants an!

Die Innenseite der Hose ist mit einer wabenförmigen Beflockung überzogen, die für ein angenehmes Tragegefühl und eine wärmende Isolation sorgt. Die Aterra Pants ist tatsächlich so warm, dass man Sie bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch gut zum Kaffeetrinken im Garten auftragen kann, ohne dabei zu frieren. Beim Laufen war sie mir dagegen die meiste Zeit über zu warm und passte vor allem überhaupt nicht zum Rest des Outfits, der ja eher für milde Temperaturen gemacht ist. Somit habe ich Sie dann unabhängig vom Rest weiter getestet.

Das beste Erlebnis in ihr hatte ich auf Dienstreise in Berlin: Morgens um 6 Uhr bei -9°C an der Spree war sie ohne weitere Schicht perfekt. Auch beim Trailrunning im Schnee hat sie mir gute Dienste erwiesen. Der Schnitt mit den etwas weiteren Oberschenkeln und überlappenden Materialschichten an den Knien sorgt für eine gute Bewegungsfreiheit auch über Stock und Stein. Die Waden sind dagegen eng geschnitten, sodass man nirgends hängen bleibt. Reißverschlüsse an den Beinabschlüssen helfen beim An- und Ausziehen und der individuellen Justierung. Ich bin großer Fan dieser Hybridform zwischen lockerer Hose und Tights, da sie wie beschrieben sehr gut funktioniert und zudem auch noch cool aussieht.


Was leider nicht so gut funktioniert, ist das Thema Atmungsaktivität. Zwar spricht Ryzon immer wieder genau davon in der Produktbeschreibung, doch de facto stand mir nach fast jeder Einheit der Schweiß in der Hose. Beim Laufen hat es mich gar nicht groß gestört bzw. ich habe es gar nicht bemerkt. Doch als ich die Hose daheim ausgezogen habe, ließ sich ein regelrechter Feuchtigkeitsfilm auf der wabenförmigen Beflockung erkennen und die Beine waren wirklich nass - ein sehr unangenehmes Gefühl!

Ebenfalls nicht so gut gelungen sind die Taschen der Aterra Pants. Die Gesäßtasche ist leider deutlich zu klein um hier ein Smartphone zu verstauen. Selbst mein Iphone 12 Mini hat nicht gepasst. Entsprechend musste es in eine der beiden Seitentaschen, deren Inhalt durch die weitere Passform an den Oberschenkeln leider hin und her wackelt. Das nervt beim Laufen. Zudem sind die an sich sehr hochwertig anmutenden Reißverschlüsse nur schwer mit Handschuhen bedienbar. Doch genau das würde ich mir von einer Hose für “extremste Bedingungen” wünschen.


Insgesamt kann mich die  RYZON Aterra Performance Hybrid Pants nur bedingt überzeugen. Wer vielleicht in kälteren Gefilden wohnt als ich - irgendwo in den Bergen oder weiter im Norden Europas - findet hier eine adäquate Laufhose. Doch ich persönlich werde lediglich für Läufe an den aller kältesten Tagen nutzen. Darüber hinaus wird sie voraussichtlich zu einer Schlechtwetter-Jogginghose degradiert werden. Der coole und durchaus alltagstaugliche Schnitt machts möglich.


RYZON Terrain Series Merino Performance Socks (21€)

Stärken:

  • Hergestellt aus Merino Tech Wool mit mulesing-freier Merinowolle

  • Gute Passform

  • Verantwortungsbewusst hergestellt in Tschechien

Schwächen:

  • Gewebe ist sehr glatt, wodurch man leicht in den Laufschuhen hin und her rutscht

  • Ich hatte schon nach dem zweiten Lauf ein Loch im Socken

Am besten geeignet für: Kann ich leider nicht empfehlen

Bei den mitgeschickten RYZON Terrain Series Merino Performance Socks mach ich es kurz. Leider ist das Gewebe der Socken sehr glatt, sodass man leicht in den Laufschuhen hin und her rutscht. Das an sich ist schon ein unangenehmes Gefühl, dass einfach Unsicherheit beim Laufen vermittelt. Zudem hatte ich in einem der Socken schon nach dem zweiten Lauf ein Loch im großen Zeh. Ich kann die RYZON Socken deshalb leider nicht empfehlen.


RYZON Aura Series Performance Headband (30€) &

RYZON Arise Series Neck Tube (30€)

Stärken:

  • Sehr angenehmes, glattes Material

  • Guter Schutz vor Wind und Kälte

  • Leicht und schnelltrocknend

  • Verantwortungsbewusst hergestellt in Portugal

  • Durchdachter Schnitt beim Neck Tube

  • Reflektierende Logo-Prints auf dem Wende-Stirnband

Schwächen:

  • Keine

Am besten geeignet für: Zusätzlichen Schutz vor Wind und Kälte bei Temperaturen bis an den Gefrierpunkt heran.

Die beiden Accessoires, die ich mit meinem Outfit erhalten habe, haben sich in kürzester Zeit zu Lieblingsteilen entwickelt. Ich war ehrlich gesagt bisher überhaupt kein Stirnband-Typ. Entweder habe ich eine Mütze getragen oder gar nichts (am Kopf). Doch gerade bei den besagten Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad ist das RYZON Aura Series Performance Headband die perfekte Ergänzung in meiner Laufgarderobe und ich möchte es nicht mehr missen. Auch immer, wenn es eigentlich ohne Kopfbedeckung warm genug wäre, aber ein unangenehmer Wind weht, ist das Stirnband perfekt. Das verwendete Material aus Polyester und Elasthan trägt sich super angenehm, dass man zudem durch die Wendefunktion zwischen zwei unterschiedliche Designs wählen kann, ist ein netter Bonus. Auf beiden Seiten gibt es reflektierende Details für eure Sicherheit!

Im Gegensatz zu Stirnbändern ist mein ganzer Schrank voll mit Neck-Tubes oder umgangssprachlich “Buffs”. Was das RYZON Arise Series Neck Tube aus dieser Masse herausstechen lässt, sind zum einen natürlich das edle Design und erneut das sehr angenehm zu tragende Material. Doch darüber hinaus besticht diese Premiumvariante des Buffs durch zusätzlichen Windschutz und einen sehr durchdachten Schnitt, der in Richtung Schultern / Brust weiter wird. So wird sichergestellt, dass die Partie zwischen Hals und Shirt stets bedeckt bleibt. Das macht so kein anderer meiner Schlauchschals, weshalb ich den RYZON Arise Series Neck Tube bedenkenlos als den besten aus meiner Sammlung betiteln kann.

Produkte im Detail (Markus)

Fusion Merinoshell Performance Jacket (300€)


Stärken:

  • mit entsprechenden Baselayern sehr vielseitig einsetzbar 

  • Temperaturregulierung (von -7 bis 5 °C) durch Merino Innenseite und Laser Perforierung an strategischen Stellen

  • hervorragende Verarbeitungsqualität

  • Merino Innenseite sehr angenehm auf der Haut zu tragen

  • Windabweisend und zugleich Atmungsaktiv

  • Geruchsneutrale Merino Innenseite


Schwächen:

  • Bund an Ärmel sehr eng, vor allem mit Laufuhr

  • Schiebergriff am Reißverschluss, mit Handschuhen durch die Reißverschluss-Garage am Kragen schwer zu öffnen

  • Keine Daumenlöcher (persönliche Vorliebe)


Bereits bevor das Set bei mir eingetroffen ist, war ich auf die Merinoshell Jacke am meisten gespannt. Ich frage mich der Merinoanteil in die Shell Jacke eingearbeitet sein würde. Die Jacke besteht aus zwei Schichten. Eine sehr dünne Polyamid Außenschicht, welche der Fusion Jacket ihre winddichten Eigenschaften gibt. Innen eine ebenfalls dünne Merinoschicht. Beim Merino Anteil handelt es sich um mulesing-feie Merinowolle, die sich auch sehr angenehm auf der Haut trägt, wenn ich ein kurzärmliges Baselayer trage. Selbst beide Schichten zusammen ergeben eine eher dünne Jacke (0,52 mm), welche allerdings eine hervorragende Wärmeregulierung bietet. Ich habe die Jacke nur mit dem Ritual Undershirt bis etwa 0 °C komfortabel und zusätzlich noch mit dem Ignition Performance Longsleeve bis zu -7 °C getragen. 



Dabei helfen Laser Perforierungen an Rücken und Achseln bei der Feuchtigkeitsregulierung. Zusammen mit der ohnehin atmungsaktiven Merinowolle gelingt das auch hervorragend. Ähnlich wie Nils mit dem Hoodie ist die Merinoshell Jacke mein Lieblingsteil aus dem Paket. Die Jacke in der Größe S passt mir mit 182 cm Größe und schlanker Statur selbst mit Baselayern noch sehr gut. Ich bevorzuge aber auch einen eher athletischen Schnitt. Auch das Design gefällt mir außerordentlich gut. Sehr schlicht gehalten, mit dezenten Applikationen wie dem Ryzon “R” und kleinem schwarze Patch an der linken Seitentasche.

Allerdings gibt es nicht nur Positives zu berichten. Die Ärmel sind sehr eng geschnitten. Gerade mit einer Laufuhr ist es nahezu nicht möglich während dem Lauf die Uhr zu prüfen. Ich persönlich hätte lieber weitere Ärmel und dafür Daumenlöcher, um die Ärmel beim Laufen vom Verrutschen zu sichern. Neben den zu engen Ärmeln fiel mir noch die Reißverschluss-Garage negativ auf. Mit Handschuhen war es sehr schwierig den kurzen Reißverschluss Schieber wieder aus der Garage zu holen und den Reißverschluss zu öffnen. Abgesehen von diesen beiden Punkten überwiegt aber der vorwiegend positive Eindruck. Nur ein paar einfach zu ändernde Kleinigkeiten, zugeschnitten auf den Laufsport, würden die Jacke nahezu perfekt machen.


Ritual Undershirt Light (50€)


Stärken:

  • angenehm zu tragen

  • gutes Feuchtigkeitsmanagement

  • Einsätze aus Merinowolle an Achseln mit geruchsneutralisierenden Eigenschaften


Schwächen:

  • Keine


Als Baselayer habe ich, wie Nils, auch ein Teil aus der Rituals-Serie. Ich habe allerdings das kurzärmlige Baselayer zum Test erhalten. Das Baselayer ist deutlich enger als das Ignition Longsleeve geschnitten. In meiner Größe S ist es enganliegend, aber für mich gerade als erste Schicht nicht zu eng. Wie bereits oben erwähnt, bevorzuge ich einen eher athletischen Schnitt. Im Gegensatz zu Nils ist das Teil bei mir auch nicht großartig eingelaufen. Ich habe es aber auch nur im Schonwaschgang bei 30 °C gewaschen. Das Shirt besteht aus einem Materialmix. Der Hauptanteil besteht aus 100 % Polypropylen, wodurch es extrem schnell trocknend ist. Die wabenartige Struktur trägt sich dazu auch sehr angenehm auf der Haut. An den Achseln befinden sich Einsätze aus einer Mischung aus 95 % mulesing-feier Merinowolle und 5 % Elastan. Diese machen ebenso einen guten Job, was die Geruchsneutralisierung angeht. Gerade im Winter schwitze ich eher weniger und somit konnte ich das Shirt für eine Woche ohne zu waschen tragen.


Ignition Performance Longsleeve (100 €)


Stärken:

  • extrem weicher Materialmix

  • sehr leicht und dehnbar

  • schnelltrocknend

  • etwas weiterer Schnitt, perfekt zur Kombination mit einem Baselayer

  • geruchsneutralisierende Einsätze an den Achseln aus Merinowolle


Schwächen:

  • Keine

Auch beim Ignition Longsleeve habe ich die Größe S gewählt. Dabei ist das Shirt etwas weiter geschnitten als das Rituals Baselayer, was die beiden Teile sehr gut kombinieren lässt. Beim Material kommt diesmal beim Hauptanteil eine Mischung aus 95 % Polyamid und 5 % Elastan zum Einsatz, was das Longsleeve ebenfalls sehr schnell trocknend, aber durch den Elastan Anteil deutlich dehnbarer und weicher macht. An den Achseln finden sich die Einsätze aus 67 % mulesing-freier Merinowolle, 22 % Polyamid und 11 % Elastan wieder. Dadurch bietet auch das Ignition Shirt eine sehr gute Feuchtigkeits- und Geruchskontrolle. Der Elastan Anteil hilft auch bei den Achseleinsätzen für die Dehnbarkeit. Allgemein ist der Tragekomfort durch das extrem weiche Material noch mal einen Tick angenehmer als beim Rituals Shirt und ungeheuer bequem direkt auf der Haut zu tragen. Das Ignition Shirt ließ sich bei mir 2-3 Tage ohne zu waschen tragen, also etwas weniger als beim Ignition Shirt mit höherem Merinoanteil, aber dennoch um einiges besser als bei einem rein synthetischem Shirt. Auch beim Longsleeve kann ich wieder keinen negativen Punkt finden.


Shadow Athletic Tights (140 €)

Stärken:

  • sehr weich und angenehm auf der Haut

  • guter Halt und trotzdem sehr dehnbar

  • reflektierende Details


Schwächen:

  • nur sehr kleine Tasche, max. für einen Schlüssel nutzbar

  • Schnur im Bund an der Innenseite


Wie bereits einleitend erwähnt, kommen die Tights im Winter bei Minusgraden bald an ihre Grenze. Dadurch hätte sie wohl etwas besser zu Nils’ Set gepasst. Davon abgesehen trägt sich die Hose aber sehr angenehm auf der Haut. Bei den Tights habe ich meine gewöhnliche Größe M gewählt, die auch hier wieder super passt. Das Material aus 59 % recyceltem Polyamid und 41 % Elastan ist sehr weich, dehnbar und bieten dabei trotzdem super Halt. Bei Tights finde ich den Halt während des Laufens oftmals etwas problematisch. 

Auch die reflektierenden Details finde ich schön dezent, aber trotzdem funktional. Diese sind auf der Hose oben links, rechts auf dem Schienbein und hinten links auf der Wade zu finden. Beim Stauraum hätte ich mir gerade bei einer Laufhose mehr erwartet.

Es gibt nur eine sehr kleine Tasche hinten an der Innenseite, die gerade einmal groß genug für einen Autoschlüssel ist. Ein Smartphone hat alleine aufgrund der Größe keinen Platz und für Gels ist sie aufgrund, der schlechten Erreichbarkeit, auch nicht geeignet. Hier scheint das Produkt noch nicht ganz für den Laufsport zu Ende gedacht. Als letzten und für mich persönliche Vorliebe ist noch die Schnur im Hosenbund zu erwähnen. Die flache Schnur ist sehr angenehm und dehnbar, ich persönlich bevorzuge allerdings, dass die Schnur an der Bundaußenseite zu knoten ist. Gerade wegen der fehlenden Taschen ist ein Laufgürtel oder -band unabdingbar und hier finde ich die Schlaufe an der Innenseite oftmals etwas störend.


Aura Thermal Performance Headband (40 €)


Stärken:

  • sehr weich und dehnbares Material

  • guter Schutz vor Wind und Kälte


Schwächen:

  • keine


Wie auch Nils bin ich eher ein Mützen-Typ. Auch wenn ein Stirnband stylisch gesehen nicht meine erste Wahl ist, hab ich dann doch öfter als gedacht zum Stirnband gegriffen. Selbst eine sehr dünne Mütze kann sehr schnell zu warm werden und hier kommen wir auch schon zum Hauptvorteil des Stirnbands. Was Wärmeregulierung angeht, ist das Stirnband eine extrem gute Wahl. Im Gegensatz zu Nils’ gerade geschnittenem Aura Stirnband, hat das Aura Thermal Stirnband einen für die Ohren ergonomischen Schnitt. Dadurch sind die Ohren und der Stirnbereich sehr gut gegen Kälte und Wind geschützt, ohne zu warmzuwerden. Selbst bei Minusgraden war das Stirnband für mich noch ausreichend und auch bei einstelligen Plusgraden sehr angenehm zu tragen. Das Stirnband besteht aus 91 % Polyester und 9 % Elastan und wird dazu auch noch in Portugal hergestellt. Dadurch sehr weich, dehnbar und super angenehm zu tragen. Wie bei den Shirts kann ich auch beim Stirnband keinen negativen Punkt finden.


Terrain Merino Performance Socks (21 €)


Stärken:

  • qualitativ hochwertige mulesing-freie Merinowolle

  • verantwortungsbewusst hergestellt in Tschechien


Schwächen:

  • sehr rutschig

  • zu locker 


Auch bei den Socken kann ich leider nichts anderes als Nils berichten. Nach dem  hochwertigen Material und der verantwortungsbewussten Herstellung in Tschechien enden auch schon die positiven Punkte. Ich habe die gleichen Erfahrungen beim Gefühl in den Laufschuhen gemacht. Die Socken sind hier sehr glatt und rutschig in den Schuhen, was den Halt sehr negativ beeinflusst. Dazu sind die Socken für meinen eher schmalen Fuß auch noch zu locker geschnitten, was natürlich das Gefühl in den Laufschuhen nicht verbessert. Daher habe ich die Socken auch nur zu zwei Läufen angezogen. Bei mir hat sich zumindest kein Loch gebildet, was bei Nils’ Paar also auf einen Produktionsfehler schließen lässt, was immer mal passieren kann. Auch ich kann die Socken allerdings nicht zum Laufen empfehlen.

Zusammenfassung und Empfehlung

Nils: Wie ihr euch schon denken könnt, geht meine Meinung zu den einzelnen Produkten meines RYZON Outfits auseinander. Leider hat mich vor allem die getestete Attera Pants nicht überzeugen können. Sie ist nicht nur extrem teuer, sondern wirkt an mancher Stelle nicht ganz zu Ende gedacht. Auch bei den Socken muss ich mich fragen, ob die irgendjemand bei RYZON Mal selbst beim Laufen getragen hat. Klar, mit dem Loch kann ich einfach Pech haben, doch das sehr glatte Material ist trotzdem einfach nicht sehr gut geeignet.

Ganz anders sieht es bei allen Artikeln aus, die ich oberhalb der Gürtellinie tragen durfte. Der Baselayer ist zwar etwas eingegangen, performt aber sonst super. Auch der Hoodie hat es mir mittlerweile richtig angetan und war über die letzten Wochen mein Go-To Toplayer, sofern das Wetter keine Regenjacke notwendig gemacht hat. Und wie schon gesagt, sind Headband und Neck Tube beides absolute Lieblingsteile, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Alle Produkte vereint viel Liebe zum Detail, ein tolles Design und hervorragende Materialien. Dass zudem ein großes Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit und faire Produktion gelegt wird, freut mich natürlich. Gerade vor diesem Hintergrund sind die Preise für die meisten der getesteten Produkte durchaus gerechtfertigt - um so die eingangs gestellte Frage zu beantworten. 

Markus: Ich kann Nils hier nur zustimmen. Einige Produkte wie die Shirts und das Stirnband kann ich ausnahmslos empfehlen. Jacke und Hose sind qualitativ und von der Materialanmutung ausgezeichnet. Hier fehlen mir aber die laufspezifischen Details, wie ausreichend Außentaschen an den Tights oder die zu dünnen Ärmel an der Jacke. Klar, sind das nur Kleinigkeiten und keine Gründe, die die Produkte grundsätzlich disqualifizieren. Gerade wenn ich aber den Premium-Preis mit berücksichtige, würde ich neben der Premium Qualität und den Premium Materialien, auch den gewissen Blick fürs Detail erwarten. Ryzon hat das bereits mit den Shirts und Stirnband bewiesen. Hier ist dann auch der Preis für hohe Qualität, Materialien, Nachhaltigkeit und Funktionalität gerechtfertigt.

Bei den Socken hingegen kann ich leider keine Empfehlung aussprechen, auch wenn ich alle Augen zu drücke. 


Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


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Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Die Produkte, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von RYZON kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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