Wednesday, October 27, 2021

Testbericht: adidas Adizero Adios Pro 2 - Vorwärts! (German)

Article by Nils Scharff

Link zum englischsprachigen Testbericht des adidas Adizero Adios Pro 2: HIER

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adidas Adizero Adios Pro 2 (220€)


Einleitung

adidas Running hat mich ziemlich kalt erwischt, als sie mir 1,5 Wochen vor meinem ersten World Marathon Major in Berlin den adizero Adios Pro 2 zugesendet haben. Passenderweise natürlich noch in der unfassbar stylischen Berlin Marathon Edition. Den letztjährigen Adios Pro hatte ich leider nie am Fuß, hab mich aber schon das ganze vergangene Jahr gefragt, wie sich adidas Antwort auf die Next% dieser Welt wohl läuft. Schließlich sind die Herzogenauracher neben der Schmiede aus Oregon DER große Player auf dem Markt. Und die Ergebnisse der Eliterennen des laufenden Jahres waren definitiv vielversprechend. Ich bin letzten Endes bei meiner eigentlich schon feststehenden Schuhwahl für den Berlin Marathon geblieben, aber ich kann hier schon Mal sagen, dass mir die erneute Wahl nicht leicht gefallen ist.


Pro & Contra

Pro:

Das Obermaterial des aaP2 ist ein Meisterwerk!

Perfekter Lockdown, unfassbar bequem für einen Wettkampfschuh, extrem atmungsaktiv!

Lightstrike Pro “schützt” die Beine vorzüglich - die Erholung von harten Läufen fällt definitiv leichter im Vergleich zu regulären Dämpfungsmaterialien!

Vortrieb ohne Ende und deshalb sehr viel Spaß beim laufen!

Top Außensohle!

Hoher Schutz und klasse Vibrationsdämpfung!

Angenehm weite Zehenbox!


Contra:

Noch etwas schwerer als vergleichbare Schuhe der Konkurrenz!

Ziemlich instabil wenn er langsam gelaufen wird!

Der Ausschnitt auf der medialen Seite der Mittelsohle verstärkt leider meine Überpronation!


Tester: Nils Scharff

Ich bin 31 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit sieben Marathons gelaufen, die PB von 2:55:19h habe ich dieses Jahr beim Berlin Marathon aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:32min), 10km (36:15min) über Halbmarathon (1:19:35h) bis eben zum Marathon.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 226g (Herren US9)

  Testschuh: 240g (Herren EU 44 / US 10)

Sprengung: 10mm (39,5mm Ferse / 29,5mm Vorfuß)

Release: Erhältlich im Fachhandel für 220€

Erster Eindruck und Passform

Also ganz egal wie er performt, styletechnisch ist der adidas Adizero Adios Pro 2 in der Berlin Marathon Edition schonmal mein Schuh des Jahres. Die dunkle Grundoptik gepaart mit den knalligen Akzenten an der Sohle und den silbern glänzenden adidas Streifen macht richtig was her. Das Farbschema zieht sich im übrigen durch die komplette Berlin Marathon Kollektion hindurch, die man im Rahmen der Expo vor Ort erwerben konnte. Und ich kann euch sagen, dass nicht nur die Schuhe ein richtiger Blickfang sind. Zusätzlich zu den Farben wurden dann noch einige Akzente, wie bspw. das Brandenburger Tor, hinzugefügt, die die Berlin Edition einzigartig machen (und die es mir so schwer gemacht haben, diese Schuhe nicht beim Marathon in der Hauptstadt zu tragen). Anscheinend wird es noch mehr dieser limitierten Sondereditionen geben. So habe ich bspw. schon eine feuerrote Variante für den Beijing Marathon gesehen oder eine Kombi aus Weiß, Neonpink und Gelb für den anstehenden New York Marathon - auch diese sind ein optischer Renner! Adidas scheint hier endlich Nike mit seinen unzähligen Vaporfly Farbgebungen Konkurrenz machen zu wollen. Für uns Läufer ist das ziemlich cool, denn so findet jeder die ganz persönliche Lieblingsvariante.

Doch genug zum Äußeren! Hier soll es schließlich um die inneren Werte des aAAP2 gehen! Wie sitzt er also am Fuß? Zunächst einmal größenecht. Mein Testmuster hat meine übliche adidas Größe EUR 44 / US 10 / UK 9.5 und passt damit wie angegossen. Nach vorn ist genug Luft, auch wenn die Füße nach 42,2km angeschwollen sind. Die Zehenbox ist zudem überraschend weit für einen Wettkampfschuh - das ist eine sehr angenehme Überraschung. Ich hab zwar verhältnismäßig schmale Füße, doch ich glaube dass genug Platz für die allermeisten Fußformen vorhanden ist. Gleichzeitig sitzt der aAAP2 trotzdem hervorragend am Fuß. Der Fersenhalt ist durch die dort platzierten Polster sehr gut und sicher, der Mittelfuß lässt sich perfekt justieren. Das ganze Obermaterial ist viel bequemer als man es erwarten würde und insgesamt einfach ein Meisterwerk, doch dazu im passenden Kapitel nochmal mehr.

Die ersten Schritte durch die Wohnung im Adios Pro 2 waren dann erwartungsgemäß merkwürdig. Lightstrike Pro ist ein wirklich sehr weiches Material und gemeinsam mit dem Mittelsohlen-Ausschnitt sorgt das für das vielleicht instabilste Gehverhalten, dass ich bisher bei einem Laufschuh erlebt habe. Beim Laufen ändert sich das, doch auch dazu später mehr.

Obermaterial

Schon letztes Jahr im Adios Pro und Adizero Pro war adidas was die Obermaterialien angeht ganz vorne mit dabei. Damals hieß das fast durchsichtige und super atmungsaktive Material Celermesh und hat nicht nur mich begeistert. Dieses Jahr setzt adidas mit der Weiterentwicklung Celermesh 2.0 noch einen drauf. Das wabenartige Mesh Material ist nochmal dünner und diesmal wirklich vollkommen transparent. Im Trainingspartner des Adios Pro 2, dem Boston 10, konnte man dieses Material schon bewundern, allerdings in Verbund mit einer zweiten Materialschicht, wodurch der Schuh im Hochsommer leider etwas warm wurde. Doch diese zweite Schicht entfällt im aAAP2, weshalb Celermesh 2.0 gemeinsam mit den diversen Verstärkungen, die es in Form halten, das beste Obermaterial ist, das ich bisher bei einem Laufschuh erleben durfte.

Äußerlich verstärkt wird das Mesh Material durch die drei prominent auftragenden adidas-Streifen auf der lateralen Seite. Medial findet sich lediglich die Naht, an der das Material zusammengenäht wurde. Diese wird mittlerweile adidas-typisch relativ dick laminiert und hilft so für etwas Struktur zu sorgen. Zudem gibt es eine kleine, aber zweckdienliche Zehenkappe.

Auf der Innenseite des Schuhs spannt spannt sich ein Netz von Querverstrebungen auf, die das Celermesh 2.0 verstärken. Diese Materialverstärkungen sind durchgängig mit einer weichen Materialschicht überzogen, sodass sie angenehm am Fuß anliegen.

Bei genauerer Betrachtung des Obermaterial fallen immer wieder kleine Details auf, die für mehr Atmungsaktivität sorgen und so das Fußklima regulieren sollen. So sind die außenliegenden adidas-Streifen ebenso perforiert, wie das Material der Zehenkappe. Auch an der Fersenkappe finden sich Luftdurchlässe und selbst die verklebte Innensohle ist gelocht. Letzteres mag jedoch vor allem der Gewichtsreduzierung dienen.

Ferse und Einstieg des Adios Pro 2 sind mit einer weichen suedeartigen Materialschicht ausgepolstert. Hinzu kommen zwei seitlich angebrachte Polster (blau), die für einen hervorragenden Fersenhalt sorgen. Eine versteifende Fersenkappe im eigentlichen Sinne gibt es zwar, sie ist jedoch sehr schmal gehalten.

Die Zunge des aAAP2 besteht aus einem dünnen, neoprenartigen Material. Zwei dünne, mittig platzierte Polster schützen den Spann vor unangenehmen Druck durch die Schnürsenkel. Dies funktioniert trotz der dünnen Materialien sehr gut. Die Zunge ist auf der unteren Hälfte seitlich mit dem Obermaterial vernäht. Zusätzlich werden die flachen Schnürsenkel noch einmal durch die Zunge gefädelt, um ihren Halt weiter zu sichern.


Nettes Gimmick: Durch das extrem transparente Material, könnt ihr je nach Sockenfarbe den Style eurer Adios Pro 2 maßgeblich verändern.

















Mittelsohle

Als Dämpfungsmaterial in der Mittelsohle des adidas Adizero Adios Pro 2, kommt Lightstrike Pro zum Einsatz. Genauso wie schon beim Obermaterial (Celermesh 2.0), durfte ich auch das Mittelsohlenmaterial schon im adidas Adizero Boston 10 erleben. Dort wurde es noch mit dem regulären Lightstrike gepaart, welches deutlich fester daherkommt. Doch im Adios Pro 2 darf das deutlich weichere Lightstrike Pro seine energetischen Eigenschaften allein ausspielen. Und das ist gut so, denn zwischen beiden Materialien besteht ein Unterschied wie Tag und Nacht. Außer dem Name scheinen Sie nichts gemein zu haben. Lightstrike Pro ist ziemlich weich, gleichzeitig aber irgendwie resilienter als manche Konkurrenzprodukte wie bspw. ZoomX oder FuelCell. Man spürt schon beim Eindrücken mit dem Finger, dass der Schaum bei Verformung möglichst schnell wieder in seine Ausgangsform zurück möchte. Und genau das beschert uns als Läufern eine tolle Energierückgewinnung. Außerdem ist mir aufgefallen, dass der Schaum auch nach nunmehr ca. 70 Testkilometern keinerlei bleibende Falten aufweist. Das verspricht im Gegensatz zu manchem Konkurrenzprodukt eine hohe Lebensdauer.

Die Mittelsohle von adidas Marathonschuh kommt branchentypisch natürlich sehr stark gedämpft daher. Der Fersenbereich ist 39,5mm dick, der Vorfuß ist 29,5mm stark gedämpft, woraus eine relativ hohe Sprengung von 10mm resultiert. Durch die dicke Schicht des gleichzeitig sehr weichen Schaums bietet der Adios Pro 2 natürlich mehr als ausreichend Schutz selbst für Läufe über die Marathonstrecke und darüber hinaus.

In Form gehalten wird das weiche Lightstrike Pro Material im Vor- und Mittelfuß durch die sog. EnergyRods. Bei diesen handelt es sich um eine Art Karbonstifte, die den Fußknochen nachempfunden sind. Sie sind adidas Antwort auf die allgegenwärtigen Karbonfaserplatten und sorgen nicht nur für Stabilität, sondern zudem für eine stark federnde Wirkung und somit Vortrieb beim Laufen. Ergänzt werden die Energy Rods durch eine karbonfaser-verstärkte Platte im Fersenbereich, um auch dort für die dringend benötigte Stabilität zu sorgen.

Auf der medialen Seite des Mittelfußbereichs wurde ein guter Teil der Mittelsohle ausgespart, sodass dort die EnergyRods offen liegen. Optisch macht das natürlich viel her, auch Gewicht kann so eingespart werden. Doch gleichzeitig werden die Karbonstifte natürlich äußeren Einwirkungen ausgesetzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man den 220€ Schuh zerstören kann, wenn man einen Stein falsch trifft. Zudem wird der Abrollvorgang vom breiten, stabilen Vorfuß hin zur sowieso schon sehr schmalen Ferse durch diesen Mittelsohlen-Ausschnitt unnötig destabilisiert. Das stößt mir als leichtem Überpronierer natürlich auf.


Es hat fast den Eindruck, als ob adidas diesen Fauxpas durch eine Verstärkung der Ferse auf der medialen Seite wieder gut machen wolle. Grundsätzlich sorgt die keilartige Fersenform natürlich für ein stabilisierendes Moment, doch schafft sie es nicht die im Mittelfuß erzeugte Instabilität komplett auszugleichen. 












Außensohle

Die Außensohle des adidas Adizero Adios Pro 2 besteht aus vier verschiedenen Gummiapplikationen. Die Fußspitze wird von einem kleinen Stück Continental-Gummi geschützt. Dieses scheint härter und somit abriebfester zu sein, als die übrigen Teile der Sohle. 

Die orangene Gummimischung, die den Großteil des Vorfußes schützt, ist angeraut und erinnert so an eine Art Schmirgelpapier. Wer schonmal einen Kletterschuh in der Hand hatte, kennt diese Optik und ich kann mir gut vorstellen, dass adidas sich hier bei den hausinternen Kletterschuhspezialisten von FiveTen bedient hat. Das verwendete Gummi ist weicher als die Applikation an der Fußspitze und sorgt für gute Traktion. Selbst bei einer Tempoeinheit im strömenden Herbstregen war der Grip stets bestens und ich habe mich beim Laufen sicher und in Kontrolle gefühlt. Durch die Lochung des Materials wird etwas Gewicht eingespart und eine Art Aquaplaning Effekt unter nassen Bedingungen verhindert. Als nette Spielerei ist er Verlauf der EnergyRods in rot auf der Außensohle markiert.

Die beiden Gummipatches an der Ferse schützen und stabilisieren diese. Auch hier weist das Material die angesprochene Sandpapier-Optik auf. Man würde meinen, dass das Fersengummi härter sein sollte, um die Abnutzung zu reduzieren, ich kann im Drucktest jedoch keinen Unterschied feststellen.

Laufgefühl

Mein erster Lauf im adidas Adizero Adios Pro 2 hat mich ins nahe gelegene Stadion geführt - ein Intervalltraining sollte es werden. Da ich grundsätzlich kein Fan davon bin, mich vor einem Lauf erst ins Auto zu setzen, bedeutet dies gute 2,5km lockeres Aufwärmen auf dem Weg zur Laufbahn. Die ersten Meter im aAAP2 waren dann auch sehr ungewohnt. Man merkt, dass der Schuh einfach nicht für langsames dahintrotten gemacht ist. Sicher spürt man auch beim aufwärmen schon die angenehm weiche Dämpfung des Lightstrike Pro Materials, doch der Schuh fühlt sich langsam gelaufen sehr instabil an.

Ich hatte also gemischte Gefühle, als ich auf der Bahn angekommen bin. Doch sobald ich in die erste 1200m Wiederholung gestartet bin, war das schnell vergessen. Ich bin die Wiederholungen etwa auf 5km Wettkampftempo gelaufen (ca. 3:25 min/km) und da hat der Adios Pro 2 richtig angefangen zu fliegen. Die federnde Wirkung der EnergyRods ist bei diesen Geschwindigkeiten wirklich unfassbar und stärker als alles, was ich bisher diesbezüglich erlebt habe. Das macht Spaß ohne Ende und hat mir mehr als einmal ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Glücklicherweise stabilisiert sich der Schuh auch, sobald man aufs Tempo drückt - das wackelige Gefühl, das während des Warmups aufgetreten ist, war während der Tempoeinheiten nicht mehr spürbar. Der erste Test war also sehr vielversprechend!

Da ich für mich selbst ja herausfinden wollte, ob der Adios Pro 2 kurzfristig noch mein Marathonschuh für Berlin werden sollte, stand zwei Tage später dann der entscheidende Test an: Ein Longrun, mit einigen Kilometern auf Marathontempo (4:07 min/km). Doch obwohl sich der Adios Pro 2 während dieser Einheit sicher gut geschlagen hat, musste ich zwei kleinere, aber in diesem Fall entscheidende Probleme feststellen: Erstens bietet der Schuh meinem überpronierenden, rechten Knöchel nicht genügend Stabilität auf Langen Läufen. Dies ist, wie schon beim Thema Mittelsohle angesprochen, vermutlich dem Ausschnitt der Mittelsohle auf der medialen Seite des Mittelfußes geschuldet. Zweitens hat sich auf der Zweiten Hälfte des Laufes leider ein sog. Hotspot unter meinem rechten Fußballen gebildet. Das ist nichts, was man im Wettkampf nicht wegignorieren könnte, aber angenehm ist es mit Sicherheit auch nicht. Ich vermute, dass beide Probleme miteinander zu tun haben, da am Linken Fuß (der Pronationsfrei ist) alles in Ordnung war. Wenn ihr also saubere Laufmechaniken habt, sollten euch die beiden beschriebenen Punkte nicht vom Adios Pro 2 abschrecken!

Denn wie gesagt, bei höheren Tempi macht der Schuh extrem viel Spaß und fühlt sich auch sehr effizient an. Dies hat sich auch bei weiteren Einheiten nach dem Berlin Marathon noch bestätigt. Am besten lief sich der aAAP2 für mich auf Halbmarathonpace (3:50 min/km) und schneller. Auf Marathontempo musste ich mich zu oft daran erinnern, mich nach vorn zu beugen, und die Geometrie des Schuhs besser zu nutzen. Sobald ich jedoch noch etwas schneller unterwegs war, ging das widerum wie von allein. Deshalb wird der Adios Pro 2 vermutlich mein Schuh der Wahl für den nächsten Wettkampf auf der Halbmarathondistanz sein.





Zusammenfassung und Empfehlung

Der adidas Adizero Adios Pro 2 ist unbestritten ein sog. Superschuh, der sich vor der karbonfaserplatten-strotzdenden Konkurrenz nicht zu verstecken braucht. Das Mittelsohlenmaterial läuft sich energetisch, federt die einwirkenden Kräfte mit bravour ab und hält die Beine auch auf langen Distanzen frisch. adidas Herangehensweise an Sohlengeometrie und die damit einhergehenden EnergyRods erzeugen zudem einen extrem starken Vortrieb bei schnelleren Laufgeschwindigkeiten - das habe ich in dieser Intensität so noch bei keinem Konkurrenzmodell erlebt. Dass der Adios Pro 2 dafür bei langsamen Tempi zur Instabilität neigt, kann man ihm nachsehen - dafür kauft man diesen Schuh schließlich auch nicht. Sein herausragendes Attribut ist jedoch sein hauchdünnes Obermaterial - Celermesh 2.0. Dieses sitzt so sicher und bequem am Fuß und ist gleichzeitig so atmungsaktiv, sodass der adidas Adizero Pro 2 hier neue Maßstäbe setzt! Wer also auf der Suche nach einem sehr bequemen Superschuh für den nächsten (Halb-) Marathonwettkampf ist, sollte sich den adidas Adizero Adios Pro 2 nicht nur wegen der stylischen Optik unbedingt einmal anschauen!


Wertung: 9.2/10

Laufgefühl: 9 (50%) Passform: 10 (30%) Preisleistung: 8 (15%) Style: 10 (5%)


Was ich am Adios Pro 2 zu meckern habe, habe ich glaube ich relativ deutlich klar gemacht: Zum einen ist er immer noch ein gutes Stück schwerer als Konkurrenzprodukte. Und wenn ich mir das herausragende Obermaterial ansehe, muss dies an der Mittelsohlenkomponente, Lightstrike Pro, liegen. Dieses war zwar ein Quantensprung für adidas Dämpfungsmaterialien, scheint aber immer noch schwerer als bspw. ZoomX oder FlyteFoam Turbo zu sein. Hier kann man gespannt sein, ob adidas im nächsten Jahr nachlegen kann! Zudem würde ich mir als Überpronierer wünschen, dass der Ausschnitt in der Mittelsohle verschwindet und so mehr Stabilität erzeugt wird. Auch eine niedrigere Sprengung von 6-8mm würde den Schuh stabiler machen und zudem meiner persönlichen Präferenz entgegenkommen. 

Vergleiche


adidas Adizero Adios Pro 2  vs. ASICS Metaspeed Sky (RTR German Review)

Ich liebe den Metaspeed Sky und bin dieses Jahr all meine Wettkämpfe in ihm gelaufen (auch den Berlin Marathon)! Beide Schuhe haben herausragende Obermaterialien, die an Atmungsaktivität und Gewicht kaum zu toppen sind. Der Adios sitzt jedoch im Fersenbereich noch besser und bietet im Vorfuß gleichzeitig etwas mehr Breite. Er ist bequemer. Die Mittelsohle des Metaspeed mit ihren 5mm Sprengung kommt meinen Laufstil jedoch mehr entgegen und fühlt sich effizienter für mich an. Deshalb ist der Metaspeed für mich persönlich der bessere Schuh. Zudem wiegt er in meiner Größe fast 40 Gramm weniger, kostet aber auch 30€ mehr! Wer auf jedes Gramm schaut und zudem vielleicht eher zu einer niedrigeren Sprengung neigt, wählt den ASICS. Wer eine höhere Sprengung bevorzugt oder einfach einen bequemen (Super-) Schuh am Fuß haben möchte, wählt den adidas. Beide Schuhe 44 EUR.


adidas Adizero Adios Pro 2  vs. Saucony Endorphin Pro 2 (RTR German Review)

Der Endorphin Pro 2 ist stabiler im Vergleich zum Adios, läuft sich etwas härter und nicht ganz so energetisch. Der Rocker ist subtiler und der Schuh läuft sich dadurch etwas natürlicher - sofern man das von einem Karbonplattenschuh überhaupt behaupten kann. Die Geometrie des Adios ist aggresiver und drückt den Läufer / die Läuferin auch mehr auf den Vorfuß. Das Obermaterial des Adios ist atmungsaktiver, der Schuh fühlt sich leichter am Fuß an (obwohl beide das gleiche Gewicht aufweisen). Diese Wahl ist reine Geschmackssache: Adios für mehr Sprengung, mehr Vortrieb und ein energetischeres Laufgefühl - Endorphin für all jene, die Stabilität brauchen, festere Mittelsohlen mögen oder einfach Fan der sehr smoothen Speedroll Technologie sind. Adios 44 EUR, Endorphin 44,5 EUR.


adidas Adizero Adios Pro 2  vs. Nike Vaporflly Next % (RTR English Review)

Der Nike Next% ist für jeden Schuh mit Karbonfaserplatte die Messlatte. Der Adios Pro 2 kommt da fast heran, aber eben nur fast. Der Vaporfly ist für mich feiner abgestimmt und bietet eine etwas weniger aggressive Geometrie. Der Adios pusht den Läufer dagegen noch mehr nach vorn, was Spaß macht, aber nicht für jeden über 42,2km machbar ist. Der Adios ist etwas weiter geschnitten und sitzt bequemer am Fuß. Er wiegt jedoch leider auch deutlich mehr als der Vaporfly. Adios 44 EUR, Next% 44,5 EUR.


adidas Adizero Adios Pro 2  vs. ASICS Metaracer (RTR German Review)

Der Metaracer ist eher ein klassicher “Racing Flat” als ein Marathonsuperschuh. Er ist deutlich weniger gedämpft, näher am Boden. Er ähnelt dem Adios Pro 2 insofern, dass beide relativ weich und entsprechend instabil daherkommen und beide sich erst stabilisieren, wenn man schnell läuft! Aufgrund seiner Bauart und des Gewichts für ich für einen 5km Wettkampf den Metaracer bevorzugen, für alle längeren Distanzen ist der Adios Pro 2 der bessere Schuh. Beide 44 EUR.


adidas Adizero Adios Pro 2  vs. adidas Adizero Pro (RTR German Review)

Der Adizero Pro ist ähnlich dem Metaracer eher ein moderner “Racingflat” als ein Marathonsuperschuh. Da der  Adizero Pro näher am Boden liegt, ist  er stabiler. Dank seiner Carbitex Platte bietet er einen subtilen Vortrieb, hat jedoch in Sachen Energierückgewinnung und Komfort keine Chance gegen den Adios Pro 2. Der Adizero bietet eine bessere Außensohle und könnte deshalb sogar auf leichten Trails gelaufen werden. Auch letztes Jahr im Adizero Pro hat adidas schon geschafft ein tolles Obermaterial zu kreieren, doch der Adios Pro 2 setzt da nochmal einen drauf. Für kürzere Strecken oder technisch anspruchsvolle Routen (Kopfsteinpflaster, leichte Trails) kann man den Adizero durchaus in den Ring werfen. Für klassische Straßenrennen von 10km und darüber ist der Adios Pro 2 der klare Sieger. Beide Schuhe 44 EUR.


adidas Adizero Adios Pro 2  vs. Hoka Carbon X 2 (RTR English Review)

Hokas Carbon-Schuh ist deutlich stabiler, sein klassiches EVA Dämpfungsmaterial bedeutend fester als Lightstrike Pro. In Sachen Energierückgewinnung kann der HOKA nicht mithalten. Wer als starker Überpronierer einen Wettkampfschuh sucht, kann den Carbon X in betracht ziehen. Für alle anderen ist der Adios Pro 2 der besser Schuh. Beide 44 EUR.


YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests HIER


Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 


Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von adidas kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.

Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.

 

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