Tuesday, April 08, 2025

Testbericht: Altra Running Mont Blanc Speed (German)

Artikel von Markus Zinkl

Altra Mont Blanc Speed (190,00 €)


Einleitung

Na, neugierig auf den neuesten Streich von Altra für die Trails? Ich war es definitiv! Der Name "Mont Blanc Speed" weckt ja schon gewisse Erwartungen. Nachdem der Mont Blanc Carbon mit seiner Platte für Furore gesorgt hat, kommt hier also die "Speed"-Version – quasi der kleine Bruder ohne Carbon, aber mit dem Versprechen, trotzdem flott unterwegs zu sein. Ich hab den Schuh für euch unter die Füße genommen und verrate euch, ob er seinem Namen gerecht wird und was er sonst noch so kann.


Pro & Contra

Pro:


  • Top Grip (Vibram Megagrip)

  • Ausgewogene Dämpfung & gutes Bodengefühl

  • Leicht und agil

  • Sicherer Halt (für Standard Fit)


Contra:


  • Extrem lange Schnürsenkel

  • Passform evtl. zu eng für sehr breite Füße

  • Mittelsohle eher Allrounder als Top-Racer


Tester: 

Markus Zinkl ist 35 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.

Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.


Daten

Gewicht:

  Testschuh: (Herren EU 44,5 / US 10.5)

Sprengung: 4 mm ( 29 mm / 29 mm)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 190,00 €

Link zum englischen Testbericht des Altra Mont Blanc Speed: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck, Passform und Obermaterial

Okay, packen wir ihn mal aus. Optisch ist er... nun ja, ein Altra. Aber wichtiger ist ja, was drinsteckt. Man merkt gleich, dass er eine etwas moderatere, aber immer noch sportliche Ausrichtung hat als die Carbon-Version. Keine Platte heißt hier das Motto, dafür aber die typischen Altra-Gene: Zero Drop (also 0 mm Sprengung zwischen Ferse und Zehen) und eine ordentliche, aber nicht übertriebene Stapelhöhe von 29 mm. Fühlt sich auf den ersten Blick schon mal ziemlich gut und vor allem leicht an. 

Altra-Kenner wissen: Die Passform ist oft ein Thema. Der Mont Blanc Speed nutzt den "Standard Fit". Das bedeutet normalerweise: vorne viel Platz für die Zehen, was super ist, aber manchmal im Mittel- und Vorfuß etwas zu viel des Guten sein kann. Beim Lone Peak (auch Standard Fit) hatte ich da schon meine liebe Mühe, einen sicheren Halt zu finden. Aber hier beim Mont Blanc Speed? Ich bin positiv überrascht! Obwohl vorne Platz ist, sitzt mein Fuß erstaunlich sicher und gut geführt. Kein Rutschen, kein Schwimmen – top! Das heißt aber im Umkehrschluss auch: Wer wirklich breite Füße hat, für den könnte dieser "Standard Fit" vielleicht sogar einen Tick zu schmal sein. Verrückte Altra-Welt!

Das Obermaterial selbst ist ein technisches Mesh. Das macht einen super Job: Es ist leicht, schön luftig (wichtig für warme Tage!) und gibt dem Fuß trotzdem die nötige Struktur und Haltbarkeit. Fühlt sich wertig an. 

Der Fersenkragen ist auch gut strukturiert, gibt Halt, aber ich hatte keinerlei Probleme mit Reibung oder Druckstellen – passt! 

Eine Sache muss ich aber loswerden: Altra, was ist mit diesen Schnürsenkeln los? Die sind ja eeeewig lang! Selbst mit Doppelknoten und allem Drum und Dran baumelt da noch einiges rum. Warum?!



Mittelsohle


Hier mixt Altra zwei seiner bekannten Schäume: Den etwas weicheren, komfortableren Ego Max (kennt man z.B. vom Olympus oder Timp) und den etwas energetischeren, spritzigeren Ego Pro (aus dem Mont Blanc Carbon). Und ich muss sagen: Die Mischung macht's! Das Ergebnis ist ein wirklich angenehmes Laufgefühl. Man hat eine spürbare Dämpfung, die auch auf längeren Strecken gut tut, aber es fühlt sich nicht träge oder schwammig an. Es hat eine leichte Reaktivität, die das Laufen schön geschmeidig macht. Ich würde es als perfekten "Trailcruiser"-Mix bezeichnen.

Damit man sich auf technischen Trails keine Sorgen um spitze Steine machen muss, ist auch eine Steinschutzplatte (TPU Stoneguard) integriert. Die macht ihren Job gut und bietet moderaten Schutz. Das gute daran: Das Bodengefühl leidet darunter kaum! Man spürt immer noch gut, was unter den Füßen passiert, und das Laufgefühl bleibt schön natürlich – für einen Schuh mit dieser Dämpfung echt klasse.


Außensohle

Unten drunter sorgt Vibram für den nötigen Halt – genauer gesagt die Megagrip Litebase Mischung. Und was soll ich sagen? Vibram liefert halt. Der Grip ist einfach hervorragend. Egal ob trockener Waldboden, felsige Passagen oder auch mal leichter Schlamm und nasse Wurzeln – der Schuh krallt sich zuverlässig fest und gibt viel Sicherheit. Die Stollen sind zwar nicht extrem tief, aber das Profil ist vielseitig und funktioniert auf den meisten Untergründen super. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Oberflächen klappt problemlos. Klar, im richtig tiefen Matsch wird die Sohle wahrscheinlich an ihre Grenzen kommen – das konnte ich aber bisher noch nicht testen. Ansonsten ist der Gummi schön haftfreudig und macht auch einen haltbaren Eindruck.


Laufgefühl

Und wie läuft er sich nun insgesamt? Richtig gut! Der Schuh fühlt sich von der ersten Sekunde an leicht und agil am Fuß an. Das Laufgefühl ist flott und reaktionsfreudig. Allerdings glaube ich, dass dieses "Speed"-Gefühl mehr vom geringen Gewicht kommt als von einem extremen "Pop" aus der Mittelsohle. Versteht mich nicht falsch, er ist nicht träge, aber für einen Schuh, der explizit "Speed" im Namen trägt, könnte die Mittelsohle vielleicht noch einen Ticken mehr Punch vertragen.


Was er aber perfekt hinbekommt, ist die Balance: Genug Dämpfung für Komfort auch auf langen Läufen, aber trotzdem direkt genug, um Spaß zu haben und Gas zu geben. Dazu kommt das tolle Bodengefühl – man fühlt sich trotz der 29 mm Sohle erstaunlich nah am Untergrund, was die Kontrolle und Agilität fördert. Ein rundum gelungenes, dynamisches Laufgefühl.

 

Zusammenfassung und Empfehlung

Also, was bleibt hängen? Der Altra Mont Blanc Speed ist für mich ein richtig starker Allrounder für die Trails geworden! Er ist leicht, agil und bietet dank der Vibram-Sohle einen Bomben-Grip. Die Mittelsohle schafft einen tollen Spagat zwischen Dämpfung und einem direkten, natürlichen Laufgefühl. Besonders positiv überrascht hat mich der gute Halt trotz des "Standard Fit" – zumindest für meine Füße.

Klar, die Schnürsenkel sind nervig lang, und wer den ultimativen "Kick" für Wettkämpfe sucht, findet vielleicht noch reaktivere Mittelsohlen. Aber für 90% meiner Läufe – vom schnellen Feierabend-Trail bis zur längeren Wochenendrunde – ist der Mont Blanc Speed ein fantastischer Begleiter. Er ist ein echter "Trailcruiser" mit sportlichen Ambitionen.


Für wen ist er? Ich sehe ihn ideal für Läufer, die einen leichten, gut gedämpften und griffigen Trailschuh ohne Carbonplatte suchen. Perfekt für abwechslungsreiche Trails und mittlere bis lange Distanzen. Altra-Fans werden ihn lieben, aber auch Umsteiger, die einen komfortablen Schuh mit gutem Bodengefühl suchen, sollten ihn sich mal anschauen (wenn die Passform passt!). Von mir gibt's 'ne klare Empfehlung!


Markus’ Punktzahl: 9/10

Laufgefühl: 9 - Passform: 9 - Wert: 7,5 - Stil: 7 - Traktion: 10 - Steinschutz: 10


3 Vergleiche


Altra Mont Blanc (original) (RTR Review)

Beide sind leichte Zero-Drop Altras mit Standard Fit und Vibram Litebase Sohle für schnelle Trails. Der neuere Speed unterscheidet sich aber durch seine Dual-Density-Mittelsohle (Ego Max + Ego Pro), die ihm mehr Reaktivität und "Pop" verleiht als dem ursprünglichen Mont Blanc (nur Ego Max). Zudem hat der Speed kein Problem mit dem Halt in der Ferse was die Achillessehne des originalen Mont Blanc war.


Salomon Genesis (RTR Review)

Der Altra Mont Blanc Speed (Zero Drop, breite Zehenbox) bietet ein natürlicheres, agileres Laufgefühl mit mehr Flexibilität und direktem Bodenkontakt. Der Salomon Genesis (8mm Drop, präziserer Fit) hingegen setzt auf mehr Stabilität durch sein Chassis und ein traditionelleres Laufgefühl, oft bevorzugt für lange, technisch anspruchsvolle Distanzen. Die Wahl hängt stark von der bevorzugten Sprengung, Passform und dem gewünschten Maß an Stabilität versus Bodengefühl ab, wobei beide guten Grip bieten (Vibram vs. Contagrip).


Hoka Speedgoat 6 (RTR Review)

Der Altra Mont Blanc Speed (Zero Drop, breite Zehenbox) ist agiler und bietet mehr Bodengefühl bei ausgewogener Dämpfung. Der Hoka Speedgoat 6 (niedriger Drop, traditionellerer Fit) hingegen fokussiert auf maximale, plüschige Dämpfung und hohen Schutz, fühlt sich aber weniger direkt an. Beide haben exzellenten Vibram-Grip, die Wahl ist also primär zwischen natürlicher Agilität (Altra) und maximalem Komfort (Hoka).


English Language Mont Blanc Speed review by Dominick Layfield HERE


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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Altra kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.



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