Monday, December 26, 2022

Langzeit-Testbericht: Ultratrail FX.One Superlite - Carbon Trailrunning Stöcke der Extraklasse! (German)

Artikel von Marcel Krebs 

LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trairunning Stöcke (174,95 €)

Einleitung

Nachdem mein geschätzter Kollege Mike die neuen LEKI Ultratrail FX.One Superlite auf seiner Rundreise durch Colorado testen konnte (seinen englischsprachigen Testbericht findet ihr hier), möchte ich seine Eindrücke gerne um einen Langzeittest ergänzen. Dieser erstreckt sich über mehrere UTMB Qualifier-Rennen auf ganz unterschiedlichen Untergründen und unter sehr unterschiedlichen Wetterbedingungen, so dass ihr einen umfassenden Eindruck von den LEKI Ultratrail FX.One Superlite erhaltet.


So viel sei an dieser Stelle bereits verraten: Die Poles haben einen hervorragenden Eindruck bei mir hinterlassen - für mich gibt es aktuell keine besseren Trailrunning Stöcke am Markt! Und auch auf den Kundenservice von LEKI ist im Fall der Fälle Verlass, doch dazu später mehr.


Pro & Contra


Pro:

  • Die wahrscheinlich leichtesten Trailrunning Stöcke am Markt!

  • Hervorragende Kraftübertragung dank des (patentierten) Trail Shark Systems, welches dem klassischen Schlaufen-System klar überlegen ist

  • Äußerst dünn und damit nicht nur sehr leicht, sondern auch handlich, was ganz neue Verstaumöglichkeiten eröffnet


Contra:

  • Klick-Mechanismus manchmal etwas hakelig; die Ösen lassen sich vom Kundenservice jedoch ggf. weiten

  • Carbon ist zwar äußerst leicht, jedoch auch empfindlich und bricht daher vergleichsweise leicht; sehr positiv: LEKI gibt eine Garantie auf ihre Stöcke und tauscht gebrochene Stock-Elemente aus - sehr löblich!


Tester: 

Marcel ist ein begeisterter Trail- und Hindernisläufer (OCR), der zunehmend auch den Straßenlauf für sich entdeckt. Neben seiner Faszination für Laufschuh-Innovationen für Straße und Trail begeistert sich Marcel auch für technische Gadgets aller Art.


Aktuell fokussiert sich Marcel auf sein Training für den UTMB (OCC), für den er sich in 2022 sportlich qualifiziert hat und den er in 2023 - Losglück vorausgesetzt - laufen möchte. Hierbei absolviert er Wohnort bedingt auch unzählige Trainingskilometer auf der Straße. Wer zudem einen vergleichsweise breiten Vorfuß hat, sollte sich Marcel’s Eindrücke von den getesteten Modellen genauer ansehen.

Daten

Gewicht:

 Offiziell: 140g (Stocklänge 135cm inkl. Handschuh)

 Testexemplar: Stock: 123g + Handschuh 17g, so dass die Herstellerangaben aufs
Gramm genau bestätigt werden können 

Link zum englischen RTR-Test der LEKI Ultratrail FX.One Superlite Poles: HIER



Technische Angaben

Griff:  Trail Shark

Schlaufe: Shark Frame Strap Mesh

Rohr Qualität: Carbon (HRC max)

Faltstock Technologie: Push-Button

Spitze: Trail Running Tip

Teller: Trail Running Teller


Erster Eindruck 

Was Trailrunning Stöcke von LEKI unabhängig vom konkreten Modell besonders macht, ist insbesondere das patentierte Trail Shark System.


Dieses besteht aus dem Zusammenspiel des Handschuhs mit der charakteristischen Öse (in weiß), sowie dem Klick-Mechanismus am Stock, dessen Gestaltung dem System nicht nur seinen Namen verleiht, sondern vor allem auch äußerst effizient funktioniert. Doch dazu später noch mehr. 


Zudem fällt sofort auf, wie extrem leicht und äußerst kompakt die LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcke in der Hand liegen. Dies ist nicht nur, aber insbesondere auch bei längeren Wettkämpfen von großem Vorteil, wenn sich gut laufbare und technische Passagen abwechseln und man die Stöcke zwischendurch nicht stets aufs Neue verstauen möchte, auch wenn sich hierfür aufgrund der kompakten Maße ganz neue Möglichkeiten ergeben.  



Möglich macht dies eine Faltstock-Konstruktion, mittels derer sich die LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcke schnell und einfach auf das oben dargestellte Kompaktmaß zusammenfalten lassen. Hierzu werden die Stockteile leicht auseinandergezogen und der kleine silberne Dorn nach unten gedrückt. Mit minimaler Übung geht dies pfeilschnell. Zwar erfordert der skizzierte Vorgang ein wenig Kraft, dies sollte jedoch für die allermeisten keine Herausforderung darstellen.



Performance & Wettbewerbsvorteile

Wie machen sich die genannten Eigenschaften der LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcke in der (Wettkampf-) Praxis bemerkbar und welche Vorteile haben sich während des langen Testzeitraums als besonders gewinnbringend herausgestellt?



Shark Trail Griff System

Hier ist zuallererst das Shark Trail System zu nennen. Während kaum eine Marke darum verlegen ist, wohlklingende Namen für teils recht überschaubare Effekte zu finden, kann man das Trail Shark System von LEKI gar nicht genug hervorheben und ich möchte Euch auch sagen warum. Auf den ersten Blick mag man vielleicht denken, dass hier einfach die klassische Griffschlaufe durch einen Handschuh mit Öse ersetzt wurde.




Dieser Gedanke greift jedoch deutlich zu kurz. Denn bereits beim klassischen Griff, wie auf dem obigen Bild dargestellt, merkt man sehr schnell, dass die Kraftübertragung deutlich besser und damit effizienter ist, als bei einem klassischen Schlaufensystem, bei dem man sehr viel aus den Armen arbeiten muss und die Schlaufe vor allem dazu dient, dass man den Stock nicht verliert. 



Dank des Trail Shark Systems, kann man mit den LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcken hingegen auch zusätzlich sehr effektiv mit der Rückenmuskulatur arbeiten und die (Unter-) Arme dadurch deutlich entlasten. Insbesondere auf gut laufbaren Passagen sowie im Uphill funktioniert es sehr gut, die Hände wie im obigen Foto dargestellt, geöffnet zu lassen oder erst im letzten Teil der Bewegung (also wenn der Stock nach hinten schwingt) zunehmend ganz oder teilweise zu schließen. 


Kompaktes Leichtgewicht

Der zweite riesige Vorteil der LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcke ist die Tatsache, dass sie sehr leicht und kompakt sind.

Das geringe Gewicht macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn man die Poles, wie etwa bei längeren Ultra-Wettkämpfen, oft und vergleichsweise lange in den Händen hält. Dieser Effekt mag einem zunächst überschaubar erscheinen, über viele Stunden gesehen ist der Unterschied jedoch sehr beachtlich.

Darüber hinaus lassen sich die Stöcke auch auf äußerst vielfältige Art verstauen. Sei es klassisch in einem Köcher, in welchem die LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcke aufgrund ihrer kompakten Bauweise reichlich Platz finden, als auch auf diverse Arten an und in marktüblichen Laufwesten. Auf obigem Fotos seht ihr beispielsweise eine der vielen Varianten, die Poles an einer Salomon Adv. Skin 5 Laufweste zu befestigen. Dort finden die Stöcke übrigens sogar in den vorderen Taschen nicht nur Platz, sondern auch Halt.

Carbon & Kundenservice

Unter widrigen Bedingungen ist es bei einem vergleichsweise weichen Material wie Carbon leider nicht ausgeschlossen, dass durch eine Verkettung unglücklicher Umstände auch die hochwertigsten Produkte irgendwann an ihre Grenzen kommen. 

Bei mir war dies im Rahmen des Ultramarathons im Rahmen von Nice by UTMB der Fall. 12 Stunden Dauerregen hatten die Trails in eine Matschwüste verwandelt. Oben am ersten Gipfel passierte es dann: beim ersten technischen Downhill waren die Felsen mit einer - vergleichsweise dünnen - Matschschicht überzogen. Einer der Stöcke rutschte dadurch während der Belastungsphase zur Seite weg und brach. 45 Grad nur Seite geneigt und unter vollem Gewicht wäre dies sehr wahrscheinlich mit jedem anderen Carbon-Stock ebenfalls passiert. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle jedoch den hervorragenden Kundenservice von LEKI. Der Hersteller gewährt eine Garantie auf die Haltbarkeit der einzelnen Stockelemente. Daher wurde der Stock im Anschluss schnell und unbürokratisch repariert und an mich zurückgesandt. Hierbei wurden auch gleich die Ösen ein wenig geweitet, damit das Shark System noch reibungsloser funktioniert, denn dieses hatte nach einiger Zeit ein wenig gehakt, was sicherlich auch den oben dargestellten Extrembedingungen geschuldet war. 

Zusammenfassung und Empfehlung

Ich kann guten Gewissens sagen, dass mir die LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcke über die gesamte Wettkampf-Saison hervorragende Dienste geleistet haben. Für mich sind sie die mit Abstand besten Poles, die es aktuell am Markt gibt. Dies hat folgende Gründe:


Das Shark Trail Griff System kann man nicht oft genug loben. Die hieraus resultierende optimierte Kraftübertragung sowie die damit einhergehende Entlastung der (Unter-) Arme sucht ihresgleichen. Selbst beim Mozart100 in Salzburg im Juni, bei durchgehend über 30 Grad Gluthitze, waren die Handschuhe angenehm zu tragen, zumal sie äußerst luftig sind und nur einen geringen Teil der Hand abdecken. Angenehmer Nebeneffekt: Insbesondere die Handinnenseite ist geschützt, so dass Blasen und Abschürfungen vorgebeugt wird. Gleiches gilt für den Fall eines (leichten) Sturzes, was ich ebenfalls testen durfte - wenn auch unfreiwillig. Für das gegenteilige Extrem, also für sehr kalte Außenbedingungen, bietet LEKI übrigens gefütterte (Ski-) Handschuhe, die ebenfalls über das Trail Shark System verfügen. Und für diejenigen, die all diese Argumente nicht überzeugen, hat LEKI auch eine klassische Schlaufe im Angebot. 


Darüber hinaus sind die LEKI Ultratrail FX.One Superlite Trailrunning Stöcke äußerst leicht und kompakt, so dass sie sich nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes sehr “leicht” in der Hand halten lassen, sondern auch der Phantasie in Sachen Verstaumöglichkeiten keine Grenzen gesetzt sind. 


Vor diesem Hintergrund bin ich schon sehr gespannt auf einen etwaigen Nachfolger von LEKI, da mir außer den im Testbericht genannten minimalen Verbesserungspotentialen kaum Punkte einfallen, die man noch besser machen könnte. Und wer meine Testberichte schon etwas länger verfolgt, weiß, dass dies nur äußerst selten vorkommt. Daher lasse ich mich einfach einmal überraschen, was LEKI in 2023 an weiteren Produktinnovationen für uns und vor allem unsere Leserinnen und Leser auf Lager hat.


Link zum englischen RTR-Test der LEKI Ultratrail FX.One Superlite Poles: HIER

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


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Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Saucony kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.

 

Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.

 

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