Friday, June 05, 2020

Testbericht: adidas Adizero Adios 5 - Dynamischer Allrounder!

Article by Nils Scharff


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adidas Adizero Adios 5 (150€)


Einleitung

Es war einmal in einer Zeit, bevor die Startreihen der großen Laufveranstaltungen zu größten Teilen mit neonfarbenen, ein wenig unförmigen Schuhen gespickt waren (zumindest wenn man sich auf Knöchelhöhe umgeschaut hat). In dieser Zeit musste nicht jeder Marathonschuh eine Karbonfaserplatte haben und maximale Dämpfung war zumindest für die Profis kein Thema. In Diskussionen um die Chancen der Favoriten war vor allem wichtig, wie diese in der Vergangenheit performt haben und ob man ggfs. Anhaltspunkte bezüglich Ihrer Fitness oder Ihres Trainings hatte. Bei welchem Sponsor die Athleten unter Vertrag standen wurde zwar sicherlich auch erwähnt, aber es sollte keinen Einfluss auf Sieg oder Niederlage haben. Die Läufer wurden an Ihren Leistungen gemessen und nicht an den Schuhen in denen sie diese Leistungen erbracht haben. In dieser Zeit, bevor die Ära eines gewissen Laufschuhs eines gewissen amerikanischen Sportartikelherstellers anbrach, stach ein Schuh aus der Masse der sogenannten Racing-Flats (also sehr minimalistischen Schuhen) hervor: Der adidas Adizero Adios. Bevor Eliud Kipchoge auf der Marathonbildfläche erschien, wurden die letzten 5 Weltrekorde der Männer in verschiedenen Iterationen des adidas Top-Schuhs gelaufen. Doch mittlerweile hat der technische Fortschritt Einzug in die Welt der Läufer gehalten. Es wird heiß diskutiert, ob dieser gut oder schlecht für unseren Sport ist und inwieweit er vielleicht Beschränkt werden sollte. Ein Wettrüsten der verschiedenen Sportartikelhersteller um den besten (Marathon-) Schuh hat längst begonnen. Adidas hat dieses Jahr die fünfte Generation ihres Marathonklassikers Adios im Programm. Ob dieser auch unter sich stark verändernden Rahmenbedingungen an vergangene Erfolge anknüpfen kann oder doch eher in der Vergangenheit stecken geblieben ist, versuche ich in diesem Artikel zu beleuchten.

Pro & Contra

Pro:

Hervorragender Grip

Dynamisches Laufgefühl und sicheres Laufgefühl (Bodenkontakt / Seitenhalt)

Hohe Atmungsaktivität

Contra:

Zu schwer für das gegebene Maß an Dämpfung

Zu wenig Dämpfung für einen Marathonschuh

Wenig innovativ


Tester: Nils Scharff

Ich bin 30 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 5 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit vier Marathons gelaufen, die PB von 3:14:49h habe ich dieses Jahr trotz Corona im Rahmen eines #stayathomemarathons aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (18:14min), 10km (38:17min) über Halbmarathon (1:29h) bis eben zum Marathon. Mal sehen, wann der erste Ultra in dieser Liste auftaucht.


Daten

Gewicht:

  Offiziell: 221g (Herren US9)

  Testschuh: 236g (Herren EU 44 / US 10)

Sprengung: 10mm (23mm Ferse / 13mm Vorfuß)

Release: Verfügbar im Fachhandel für 150€


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Erster Eindruck und Passform

Der adidas Adizero Adios 5 ist der erste Straßenlaufschuh den mir Runningwarehouse EU für Testzwecke zur Verfügung gestellt hat. Entsprechend aufgeregt war ich, als das Paket zugestellt wurde. Der enthaltene Schuhkarton hat sich im klassischen, schwarz-weißen adidas Look präsentiert. Und auch der darin verpackte Schuh, besticht durch bekanntes Design aus Herzogenaurach. Schwarz, weiß, ein kleiner Farbakzent - die drei adidas Streifen im leichten Used-Look. Auf der passenden Produktwebsite wirbt adidas mit den Worten “Mit diesem adidas Adizero Adios 5 Schuh holst du dir Leichtathletik-Technologie für jenseits des Stadions.” Und genau diesen Eindruck vermittelt der Schuh auch - hauptsächlich durch das futuristisch wirkende Obermaterial, durch das man tatsächlich hindurchschauen kann. Davon abgesehen haben die Designer beim Adios 5 nicht viel riskiert, aber trotzdem einen schicken und wirklich schnell aussehenden Schuh geschaffen. Ich bevorzuge ja in der Regel Farbenfrohe Laufschuhe, bin aber mit dem Look des schwarzen Adios 5 trotzdem sehr glücklich. Passt auch super zu Jeans und T-Shirt. Farbige Varianten bietet adidas darüber hinaus aber auch an - von ebenfalls klassisch anmutendem Navy bis zu Neongrün und -orange ist für jeden etwas dabei.


Bei der Passform habe ich mit 44 EUR einen Volltreffer gelandet. Das ist eine halbe Größe kleiner als meine Standardgröße 44,5 EUR und genau richtig für einen schnellen Schuh wie den Adios 5. Ein solcher sollte in meinen Augen immer bombenfest sitzen und genau das tut der Adios 5 an meinen Füßen. Schon das erste Hineinschlüpfen hat mich überzeugt, dass herumrutschen oder fehlender Seitenhalt in diesem Schuh kein Thema sein werden. Gleichzeitig scheint mir die Zehenbox im Vergleich zum Vorgänger etwas breiter zu sein, was für eine natürlichere Zehenstellung und damit einhergehend einen sicheren Stand sorgt. Diese Veränderung gefällt mir sehr gut!


Obermaterial

Da ich vom Obermaterial des Adios 5 grundsätzlich sehr angetan bin, starte ich erstmal mit meinem Größten Kritikpunkt: Den Schnürsenkeln. Mit diesen habe ich zwei Probleme: Erstens reichen sie im Vergleich zu anderen Schuhen sehr weit den Vorfuß herunter, fast schon bis zu den Zehen. Das sorgt zwar für den angesprochenen perfekten Halt, scheint mir gleichzeitig aber ein wenig zu viel des Guten zu sein. Zumal ich das unterste Paar Löcher effektiv gar nicht nutze. Der Schnürsenkel ist an dieser Stelle komplett ohne Spannung um die angenehm breite Zehenbox nicht unnötig zu verengen. Hier könnte also mindestens ein Paar Löcher und entsprechend auch einige Zentimeter Schnürsenkel eingespart werden. Darüber hinaus muten die Schnürsenkel selbst zwar sehr Robust aber gleichzeitig auch sehr oldschool an. Das Material fühlt sich verdächtig nach Baumwolle an, welche wahrscheinlich schon im trockenen Zustand schwerer als synthetische Alternativen ist und die sich darüber hinaus bei nasser Witterung auch noch vollsaugt. Hier scheint mir schon direkt bei der ersten Anprobe ein kleines Verbesserungspotential ersichtlich zu sein: Weniger eines leichteren Schnürsenkels für den Adios 6!


Am Obermaterial selbst gibt es nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil! Ich vermute hier liegt der Begriff  “Leichtathletik-Technologie” begründet. Das verwendete, relativ grobmaschige Plastik-Mesh ist der Inbegriff von Atmungsaktivität. Das ganze ist so offenporig, dass man das Licht durch den Schuh auf die Innensohle scheinen sieht. Um diesem Hauch von Nichts trotzdem genügend Halt und Stabilität zu verleihen, ist es auf eine Art Gitterkonstruktion aufgenäht. Diese Erinnert mich irgendwie an die Karosserie eines Autos - bzw. hier vielleicht passender: Eines Sportwagens. Auch diese verleiht Form, Stabilität und Sicherheit und wird dann verkleidet. Das verrückte an dem von adidas verwendeten Materialmix ist, dass er gleichzeitig super Robust wirkt. Ich glaube nicht, dass man den Adios 5 irgendwann aus dem Laufschuharsenal werfen muss, weil man Löcher in den das Obermaterial gelaufen hat. Die Verarbeitungsqualität ist absolut anstandslos!


Zu dem beschriebenen Grundgerüst kommt außerdem noch eine stabile Fersenkappe, die für einen potentiellen Wettkampfschuh überraschend stark gepolstert ist, sowie eine dünn gefütterte Zunge hinzu. Letztere ist wie bei den meisten modernen Schuhen üblich mit dem Fußbett vernäht um ein Verrutschen auszuschließen. Overlays kommen, bis auf die drei klassischen adidas-Streifen auf der Außen-, sowie einem zusätzlichen stabilisierenden Streifen auf der Innenseite, keine zum Einsatz. Da die Kombination aus verwendeten Materialien und ausgiebiger Schnürung jedoch für mehr als ausreichend Halt sorgt, ist mehr auch gar nicht notwendig. Wäre adidas nicht untrennbar mit den drei Streifen verbunden, hätten es vielleicht sogar zwei auf der Außenseite getan.


Ein toll durchdachtes Detail: Die Naht an der Fersenkappe, wo der innere und der äußere Schuhteil vernäht werden, ist auf den oberen 2-3cm leicht nach innen abgeschrägt. So werden Irritationen an der Ferse oder sogar Achillessehne, wie sie durch diese Naht häufig verursacht werden, komplett ausgeschlossen. Hier merkt man, dass der adios ein über Jahre perfektioniertes Topmodell ist!


Mittelsohle

In Bezug auf die Mittelsohle heißt es dieses Jahr “alles neu” beim Adios 5 - oder vielleicht fast alles. Das sogenannte Lightstrike Material, dass adidas mittlerweile in mehreren Modellen einsetzt, hat auch beim Adios 5 Einzug gehalten. Das Ende von Boost scheint eingeleitet, ist es doch mittlerweile offensichtlich, dass das ehemalige Supermaterial im Vergleich zu diversen Konkurrenzprodukten zu schwer ist. Doch ist Lightstrike das neue Allheilmittel? So ganz sicher scheint man sich dessen in Herzogenaurach noch nicht zu sein. Zumindest gehört beim Adios 5 Boost noch nicht ganz der Vergangenheit an. Die 23mm Mittelsohle an der Ferse bestehen immernoch zu gut drei Vierteln aus Boost-Pellets. Und meiner Meinung nach war es die richtige Entscheidung an dieser Stelle auf Altbewährtes zu setzen (dazu später mehr). Selbst die 13mm Dämpfungsmaterial im Vorfuß wurden nicht komplett dem neuen Lightstrike überlassen. Im seitlichen Profil des Schuhs wird dies zwar suggeriert, da sich der mit “Lightstrike” beschriftete Schaumstreifen im Vorfuß bis zu Außensohle ausdehnt. Doch bei genauerem Hinsehen, ist von der Unterseite des Schuhs aus auch im Vorfuß Boost zu entdecken - zumindest im zentralen Bereich, der von orangefarbigem Gummi geschützt wird (siehe Bild der Außensohle). Man kann nicht erkennen wie dick die verwendete Boost-Schicht an dieser Stelle ist. Berücksichtigt man aber die Pelletstruktur von Boost, muss mindestens die Hälfte der 13mm Material an dieser Stelle aus Boost bestehen. Lightstrike scheint lediglich als eine Art Deckschicht und / oder Rahmen verwendet zu werden. Und das scheint mir ein brillanter Schachzug zu sein, da auf diese Weise deutlich mehr Stabilität, als beim alleinigen Einsatz des weichen Boost-Materials, erzeugt wird. So wird der Adios 5 auch für mich als leichten Überpronierer eine laufbare Wettkampfoption. Stichwort Stabilität: Wie in den meisten schnelleren Schuhen ihrer Produktpalette setzt adidas auch im Adios 5 auf das sogenannte “Torsion System”. Dies ist eine Art Plastikplatte im Mittelfußbereich, die den Schuh Verwindungssteifer macht und gleichzeitig die Kraftübertragung verbessern soll. Beim Laufen spüre ich diese Platte ehrlicherweise nicht, auch hier vermute ich jedoch vor allem den Grund, dem weichen Boost Schaum mehr Struktur zu verleihen.


Außensohle

Die Außensohle ist schon länger ein Steckenpferd von adidas. Und das nicht nur wegen des darauf zu sehenden Continentallogos. Die Zusammenarbeit mit Continental ist wirklich eine Erfolgsgeschichte. Ich habe noch keinen adidas-Schuh mit Continentalsohle getragen, der nicht eine herausragende Traktion geboten hätte. Und der Adizero Adios 5 ist da keine Ausnahme. Egal ob auf Asphalt, geschotterterm Wald- und Wiesenweg, Gras oder Tartanbahn - selbst bei Regen hat sich der Adios 5  während meiner Testläufe keinen Ausrutscher erlaubt. Dabei wird nicht einfach nur eine Schicht Continentalgummi verwendet, sondern auch hier wurde bis ins letzte Detail gedacht. Die drei verwendeten Farben der Außensohle haben nach peniblen Finger-Druck-Test alle unterschiedliche Härtegrade. An der weißen Ferse wurde die härteste Gummimischung verwendet um a) der weichen Boost-Dämpfung Stabilität zu geben und b) den dort entstehenden starken Abrieb zu minimieren. Im Vorfußbereich, wo mehr Traktion notwendig ist, werden dagegen zwei weichere Gummimischungen verwendet. In der Konstruktion wurde dort nochmals ein Unterschied gemacht: Der schwarze Außenring ist ein wenig härter als das orange eingefärbte, zentral verwendete Gummi. Auch hier vermute ich Stabilität als den Grund für den härteren Außenring, während das weiche, zentral verwendete Gummi für beste Traktion und ein geschmeidiges Abrollen sorgen soll. Soweit jedenfalls meine Interpretation, die sehr Stimmig mit dem folgenden Beschreibung des Laufgefühls ist.


Laufgefühl

Wie fühlt sich der adidas Adizero Adios 5 also am Fuß an? Ich habe ihn mittlerweile auf über 50km durch verschiedenste Laufsituationen getragen um dieser Frage auf den Grund zu gehen. Besonders Aufschlussreich war dabei ein 17km Progressionslauf mit jeweils 1km Abschnitten in verschiedenen Pacebereichen zwischen 4 und 5 Minuten je Kilometer. Doch schon der erste Spaziergang zum Eintragen des Schuhs hat einen guten ersten Eindruck, vor allem von der verhältnismäßig weichen Ferse geben können. Sie vermittelt das typische Boost-Gefühl. Und was soll ich sagen? “Boost is life!” - einfach toll! Auch wenn es dann wirklich ans Laufen geht, merkt man dass die Ferse mehr Komfort bietet als vergleichbar gedämpfte Schuhe. Allerdings wirkt sich das oben angesprochene harte Gummi an der Ferse negativ auf die Laufdynamik bei niedrigen Geschwindigkeiten aus. Beim Auslaufen oder bei Erholungsgeschwindigkeiten (für ich 5:20 min/km und langsamer) fühlt sich der Adios 5 sehr hölzern an. Witzigerweise hört man auch, wie die Ferse mehr oder minder unbeholfen auf den Asphalt klatscht. Klingt ein wenig als ob man in Adiletten laufen würde. Erhöht man die Geschwindigkeit jedoch, verschwindet sowohl das störende Geräusch, als auch das unbeholfene Laufgefühl. Um meine Marathonpace herum hat sich der Adios 5 schon wirklich gut angefühlt. Doch richtig geflogen ist er dann zwischen 10km- und Halbmarathonpace. In diesen Geschwindigkeiten wirkte der Schuh sehr dynamisch bei gleichzeitig einem tollen Bodenkontaktgefühl. Man spürt wo und worauf man tritt und fühlt sich stets sehr sicher dabei. Ich bin ein gutes Stück des Progressionslaufs auf einem geschotterten Feldweg gelaufen und die Kombination aus Mittel- und Außensohle hat dort zum einen für hervorragende Traktion und zum anderen für genügend Schutz vor spitzen Steinen gesorgt. Mir wurde der Adios schonmal als schnelle Alternative für moderate Trails empfohlen und dieser Empfehlung würde ich ohne zu zögern folgen.


Zusammenfassung und Empfehlung

Der Adios 5 gibt sich als klassischer, minimalistischer Wettkampfschuh. Er hat dabei von allem ein wenig mehr oder macht viele Dinge etwas besser als diverse Konkurrenzprodukte: Ein bisschen mehr Dämpfung (im Fersenbereich), ein bisschen mehr Grip, ein bisschen mehr Atmungsaktivität und mutmaßlich sogar deutlich mehr Langlebigkeit. Leider hat er dabei aber im Vergleich zu ähnlich gedämpften Schuhen auch ein bisschen mehr Gewicht auf dem Buckel. Das ist aber auch eigentlich schon das einzige Manko, das ich adidas beim Adizero Adios 5 ankreiden möchte. Und das "Gewichtsproblem" wird zudem noch durch ein wunderbar dynamisches Laufgefühl kaschiert - der Adios 5 läuft sich leichter als er ist. Wer einen tollen Trainer / Racer sucht, der durch seine Langlebigkeit zudem ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist, wird beim Adios 5 fündig. Der Adios 5 kann im Prinzip alles, außer langsam und das sogar unter schwierigen Bedingungen wie Nässe oder auf leichten Trails. Er ist damit ein toller Schuh für eine Zwei-Schuh-Rotation gemeinsam mit einem gut gedämpften Trainer für lange und langsame Einheiten.


Als Racer sehe ich ihn von 10km bis zur Halbmarathondistanz. Für kürzere Distanzen wird ihm irgendwann sein Gewicht zum Verhängnis - da bringen andere Optionen weniger auf die Waage. Am anderen Ende des Spektrums - für die Marathondistanz - hat der Adios für mich persönlich zu wenig Dämpfung im Vorfuß. Schnelle, effiziente Läufer, die Bodenkontakt mögen, können ihn aber sicher auch für den Marathon nutzen. Gemessen an anderen aktuellen Marathonracern jenseits der 200€, ist der Adios 5 für mich jedoch ein perfektioniertes Produkt einer älteren Generation. Im Vergleich mit anderen High-End Produkten dieses Segments ist er mittlerweile leider fehl am Platz. Bleibt abzuwarten ob adidas da mit künftigen Modellen wieder mitspielen kann.


Wertung 8,75/10 (-0,5 für Gewicht; -0,25 für zu lange Schnürung; -0,25 für zu hohe UVP; -0,25 für wenig Innovation)

Der Adios 5 ein toller Schuh, der definitiv seine Daseinsberechtigung hat und mit dem man viele Kilometer Spaß haben kann. Für die nächste Generation des Adios sehe ich zwei mögliche Zukunftsszenarien: Entweder bleibt der Adios 5 der Marathonracer im adidas Produktkatalog. Dann muss nach heutigen Standards, bei gleichem Gewicht, mehr Dämpfung geboten werden. Oder man platziert den Adios neu im Trainer / Racer Segment (wo er für mich heute schon gut aufgehoben ist) bzw. als Wettkampfschuh für kürzere Distanzen. Dann muss lediglich hier und da ein wenig Gewicht eingespart werden um den Adios 6 noch weiter zu perfektionieren.


Vergleiche


adidas Adizero Adios 5 vs. Saucony Kinvara 11 (RTR Review)

Bei gleichem Gewicht fühlt sich der Adios deutlich mehr nach Racer an, als der Kinvara. Adios hat mehr Bodenkontakt, Haltbarkeit, Grip, taugt aber nur bis zum Halbmarathon. Kinvara kann komfortabler und mit mehr Dämpfung (vor allem im Vorfuß) bis zur Marathondistanz. Adios 44 EUR, Kinvara 44,5 EUR. 


adidas Adizero Adios 5 vs. Brooks Hyperion Tempo (RTR Review)

Der Brooks ist ein leichter, schneller, stabiler Trainer in dem man auf der (Halb-) Marathondistanz auch Wettkämpfe laufen kann. Hyperion ist unfassbar bequem mit noch besserem Obermaterial und deutlich mehr modernem Mittelsohlenmaterial. Adios mit mehr Bodengefühl, Dynamik und Stabilität. Beide sehr haltbar. Adios 44 EUR, Hyperion Tempo 44,5 EUR. 


adidas Adizero Adios 5 vs. New Balance 1400v6 (RTR Review)

Der engste Vergleich in diesem Artikel. In beiden kann bei sehr ähnlicher Dämpfung und Laufverhalten Wettkampf und Training absolviert werden. Der 1400v6 ist dabei deutlich leichter, und der bessere 5-10km Racer. Er wird aber auch höchstens halb so lange halten. Beide für mich nur bis Halbmarathon. Beide 44 EUR.


adidas Adizero Adios 5 vs. Saucony Fastwitch 9

Der Fastwitch ist viel minimalistischer, deutlich leichter und hat eine leichte mediale Stütze. Fastwitch für Intervalle auf der Laufbahn und Rennen bis maximal 10km. Adios deutlich vielseitiger, fast genauso stabil aber deutlich schwerer. 44 in beiden.


adidas Adizero Adios 5 vs. Nike Vaporfly Next % / Saucony Endorphin Pro

Die modernen Marathonracer bieten bei gleichem oder sogar weniger Gewicht deutlich mehr Dämpfung und Energierückgewinnung und gewinnen für mich ab Halbmarathon und aufwärts um Längen. Sie kosten jedoch auch deutlich mehr und sind weniger haltbar. Adios für Fans klassischer Racer oder für schwierige Bedingungen (Nässe, Offroad) - die "Superschuhe" für alle anderen (Situationen). Adios 44 EUR, Nike/Saucony 44,5 EUR.


YouTube Playlist mit englischsprachigen Laufschuhtests HIER


Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Den Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von Running Warehouse EU kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.

Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.

 

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1 comment:

Nils said...

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