Pages

Saturday, December 07, 2024

Testbericht: adidas Adizero EVO SL - Sehr viel Licht, aber auch Schatten? 6 Vergleiche (German)

Article by Nils Scharff

adidas Adizero EVO SL (150€)

Einleitung

Endlich ist es soweit: Der Adizero EVO SL ist bei mir angekommen! Lange habe ich auf diesen Schuh gewartet, den adidas bereits im Rahmen des Berlin-Marathons im September angekündigt hat. Es könnte auch sein, dass ich meine lieben Ansprechpartnerinnen aus Herzogenaurach mehr als einmal diesbezüglich genervt habe - sorry! Aber der Adizero EVO SL ist einfach so ein spannender Schuh. adidas selbst hat durch die frühe Ankündigung, gepaart mit extrem limitierten, kleinen Releases, den Hype noch weiter geschürt. Eine erweiterte Verfügbarkeit wird erst ab März erwartet. Ob man sich damit einen gefallen tut sei dahingestellt. Zum einen wird allgegenwärtig über den EVO SL gesprochen - zum anderen sind die Stimmen vor allem zur Release-Strategie nicht immer positiv.

 

Doch zurück zum Schuh selbst: Er wird als der vermeintliche kleine Bruder des Adizero Pro Evo 1 gehandelt, der vor gut einem Jahr den Marathon-Weltrekord der Frauen aufgestellt und für Schlagzeilen gesorgt hat: Extrem leicht, extrem schnell aber auch extrem teuer. Zum Glück teilt der Evo SL nicht das hohe Preisschild mit seinem großen Bruder, wohl aber das gelungene Design. Die klassischen drei Streifen sehen nicht nur schick aus, sondern vermitteln auch Schnelligkeit. Darüber hinaus ist die Geometrie der Mittelsohle an die des Evo 1 angelehnt. Der Vorfuß-Rocker sitzt bei 60%, also genau an der selben Stelle wie beim 500-Euro-Wettkampfschuh. Was dies für den Vortrieb und das Laufgefühl im EVO SL bedeutet, werde ich im Laufe dieses Tests herausfinden.

Pro & Contra


Pro:

  • Mittelsohle: Die durchgehende Lightstrike Pro-Mittelsohle bietet eine hervorragende Dämpfung und Energierückgabe.

  • Rocker-Geometrie: Der Rocker, der bei 60% angesetzt ist, unterstützt einen effizienten Vorfußlauf und sorgt für ein angenehmes Laufgefühl bei höheren Geschwindigkeiten.

  • Vielseitigkeit: Der Schuh eignet sich sowohl für langsame Recovery-Läufe als auch für schnellere Tempoläufe.

  • Design: Das klassische Weiß-Schwarz-Design mit den drei adidas-Streifen sieht nicht nur schick aus, sondern vermittelt auch Schnelligkeit.

  • Fersenkappe: Die gut gepolsterte und stabile Fersenkappe bietet Komfort und Sicherheit.

Contra:

  • Obermaterial: Das dünne Mesh-Obermaterial bietet nicht genug Halt, besonders bei höheren Geschwindigkeiten oder auf unebenem Gelände.

  • Passform: Für Läufer:innen mit schmalem Fuß kann der Schuh zu viel Spielraum bieten, was zu Effizienzverlusten führt.

  • Einschränkungen im Gelände: Der Schuh ist nicht ideal für enge Kurven, Schotter, leichte Trails oder Kopfsteinpflaster.

Tester: Nils Scharff

Ich bin 34 Jahre jung, gebürtig aus Kassel, verheiratet mit einer wunderbaren Ehefrau und mache seit mittlerweile 7 Jahren Heilbronn und seine umliegenden Weinberge laufend unsicher. Ich habe schon mein ganzes Leben lang alle möglichen Sportarten betrieben, oft 5-7 Mal die Woche. Neben dem Laufen sind seit einigen Jahren das Klettern und Bouldern meine Sportarten. Als Läufer sehe ich mich seit erst drei Jahren. Begonnen hat alles mit einem Firmenlauf, in den ich nicht ganz unvorbereitet starten wollte. Ab dem Punkt habe ich einfach nicht mehr aufgehört. In 2017 waren es „nur“ knapp 1000 Laufkilometer, in 2018 das Doppelte, 2019 schon das Dreifache. Wichtig während all dieser Kilometer sind mir, egal ob auf Trail oder Straße, vor allem das Abschalten und die Bewegung in der Natur. Auf dem Laufband oder mit Kopfhörern werdet ihr mich nur sehr selten antreffen. Ich bin in der Zwischenzeit acht Marathons gelaufen, die PB von 2:46:47h habe ich erst kürzlich in Berlin aufgestellt. Im Wettkampf laufe ich grundsätzlich alle Distanzen von 5km (17:29min), 10km (35:43min) über Halbmarathon (1:17:29h) bis eben zum Marathon.

Daten

Gewicht:

  Offiziell: 224g (Herren US9)

  Testschuh: 238g (Herren EU 44 / US 10)

Sprengung: 6.5 mm (38.5 mm Ferse / 32 mm Vorfuß)

Release: Erhältlich auf adidas.com und in der adidas App - Preis 150€

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck, Passform und Obermaterial

Auf den ersten Blick ist der Adizero Evo SL vor allem eines: schick. Die Designsprache in klassischem Weiß und Schwarz mit den drei großen schwarzen adidas-Streifen ist sehr gelungen und sieht schnell aus. Durch sein klassisches Aussehen ist er nicht nur ein vielversprechender Trainingsschuh für das tägliche Training, sondern potentiell auch ein Lifestyle-Schuh, der sicherlich viele Fans auch außerhalb der Läufer-Community finden wird. adidas trägt dazu bei, in dem die Marketing Shootings Alltagssituationen, wie das Gassigehen mit dem Hund oder das nach Hause tragen von Einkaufstüten zeigen.

Das Obermaterial ist ein eher einfaches, dünnes Mesh-Material, womit adidas dem Preis des Evo SL Rechnung trägt. Für gerade einmal 150 € bekommt man hier einen leichten performance Schuh mit einer sehr energetischen Mittelsohle aus Lightstrike Pro. Da dieses Mittelsohlensetup vermeintlich teuer ist, wird entsprechend beim Obermaterial gespart. Das zeigt sich auch in der Passform, die für meine Füße nicht perfekt ist.

Zunächst einmal ist zu sagen, dass ich den EVO SL im Gegensatz zu allen anderen adidas Schuhen in meiner regulären Laufschuhgröße US 10.5 getestet habe - also eine halbe Größe größer als regulär. In der Länge passt der EVO SL in dieser Größe jedoch perfekt. Doch der Schuh bietet vor allem im Bereich oberhalb des Mittelfußes und über dem Spann zu viel Luft für meine Füße. Auch über den Zehen ist zu viel Platz, sodass sie nahezu schwimmen. Die Schnürung lässt sich lediglich am Spann gut justieren. Über dem Vorfuß lässt sich dagegen mit Hilfe der Schnürung nicht viel bewirken, wodurch in der Folge das übermäßige Volumen nicht ausgeglichen werden kann. Dadurch fühlt sich der Schuh auf unebenem Gelände oder Kopfsteinpflaster leider nicht sehr sicher am Fuß an. Ich bin der Meinung, dass dies nicht an der halben Schuhgröße liegt, die der EVO SL größer ist als meine sonstigen adidas Schuhe. Vielmehr halte ich das Obermaterial für zu Voluminös - egal in welcher Größe man den Schuh trägt.

Eine weitere Einsparmaßnahme ist die Zunge, die sehr dünn und wettkampfartig daherkommt und nicht mit dem Rest des Obermaterials vernäht ist. Dadurch rutscht sie hin und her, und ich habe sie nach jedem meiner Läufe irgendwo seitlich am Fuß gehabt, anstatt dort, wo sie hingehört – am Spann, um diesen vor den Schnürsenkeln zu schützen.

Thema Schnürsenkel - diese Forderung findet sich in nahezu jedem meiner adidas Testberichte: Bitte, bitte adidas - verabschiedet euch von den billig anmutenden Schnürsenkeln, die ihr gefühlt seit 20 Jahren nutzt. Es gibt so viel bessere Alternativen auf dem Markt, vor allem im Performance Bereich. Schaut doch Mal, was andere Marken wie ASICS oder Nike diesbezüglich machen. Es wird doch kein Hexenwerk sein, beim selben Lieferanten zu sourcen.

Die Fersenkappe hingegen ist schön ausgepolstert, was genau richtig für einen Tempo-Trainer ist. Es gibt nicht zu viel und nicht zu wenig Polsterung, sie ist bequem und meine Ferse rutscht nicht. Durch eine eher steife, innenliegende Fersenkappe wird eine gewisse Stabilität geboten. Die sogenannte Heelsling, die bei anderen Adizero-Modellen Einzug gehalten hat und bei mir immer zu Irritationen im Achillessehnenbereich geführt hat, ist hier verschwunden. Das kann ich nur gutheißen, denn die klassische Fersenkonstruktion hält die Ferse sicher, ohne Probleme zu verursachen.

Mittelsohle

Die Mittelsohle des Adizero Evo SL ist ohne Frage das Highlight des Schuhs. Sie besteht aus einer durchgehenden Masse an Lightstrike Pro, dem Dämpfungsmaterial, das adidas auch in seinen Wettkampfschuhen verwendet. Es handelt sich vermutlich um einen TPU-Schaum, auch wenn adidas dazu auch Jahre nach der Einführung des Materials schweigsam ist. Im Rahmen des eines Interviews, dass ich mit dem Projektverantwortlichen Simon Lockett führen durfte, wurde dann noch spezifiziert, dass es sich um dieselbe Lightstrike Pro Rezeptur handelt, die auch beim bewährten Adios Pro 3 zum Einsatz kommt.

Was den Evo SL besonders macht, ist, dass dieser Lightstrike Pro-Schaum in allen anderen adidas-Modellen entweder mit einem festeren Schaum oder versteifenden Carbon- oder Plastikelementen kombiniert wurde. Das ist hier erstmalig nicht der Fall, was zu einem energetischeren, aber vielleicht auch unberechenbareren Laufstil führen könnte. Ich bin sehr gespannt, wie sich das bei meinen Testläufen darstellen wird. Im Gespräch mit Simon wurde jedoch auch klar, dass auch der Adizero EVO SL nicht ganz ohne Versteifung auskommt. Es wurde von einem kleinen “Hundeknochen” gesprochen, der für eine Versteifung gegen Torsionsmomente dienen soll. Auf der Suche nach diesem Plastikelement, habe ich die leicht eingeklebte Innensohle meines Testpaares entfernt. Dort kommt dann tatsächlich ein sich dunkel darstellendes Element im Mittelfußbereich zum Vorschein, dass mich persönlich Mal so gar nicht an einen Knochen erinnert und zudem größer ist, als es sich in den Beschreibungen anhörte.

Die Mittelsohle hat eine hohe Stapelhöhe: 32 mm Dämpfung im Vorfuß und 38.5 mm in der Ferse, was zu einer Sprengung von 6.5 mm führt.

Außensohle

Die dreiteilige Mittelsohle verfügt über zwei unterschiedliche Gummimischungen. Während die große Gummiapplikation unter dem Vorfuß mit dem Continental-Logo versehen ist, spricht die Produktseite für die beiden Gummistreifen unter der Ferse von CL-Gummi. Letzteres ist im vergleichenden Daumentest etwas fester und dient vor allem der Stabilisierung dem dem Schutz des Mittelsohlenschaums. Das Continental-Gummi unter dem Vorfuß ist vor allem für die Traktion zuständig. Spannend: adidas spezifiziert die Gummimischung (erstmalig?) noch weiter - es handelt sich um “Conti Winter”, was gute Traktion unter nasskalten Bedingungen suggeriert.

Leider muss ich dem teilweise widersprechen. Zwar performt die Gummimischung auf Asphalt auch bei Nässe gut, doch sobald es auch nur minimal uneben wird, nasses Laub auf der Straße liegt o.ä., kann man nicht mehr von Rutschfestigkeit sprechen. Schuld daran ist wohl eher das fehlende Profi, als die Eigenschaften des Gummis. Die eingearbeiteten, pillenförmigen Ausschnitte reichen einfach nicht aus, um in den Untergrund zu beißen. Das macht adidas bei anderen Modellen besser und bietet auf jeden Fall Potential zur Überarbeitung.

In Sachen Haltbarkeit ist bei adidas jedoch alles beim Alten. Nach nunmehr gut 60 Testkilometern ist selbst noch das Mikroprofil auf dem Sohlengummi zu erkennen. Und auch am freiliegenden Lightstrike Pro Schaum ist neben den nicht vermeidbaren Verfärbungen kaum Abnutzung zu sehen.


Laufgefühl

Wie läuft sich nun also der Evo SL? Ich muss sagen, ich sehe hier viel Licht, aber leider auch Schatten. Zum einen ist, wie schon vermutet, die Mittelsohle wirklich toll. Der Rocker, der bei 60% angesetzt ist, funktioniert in Kombination mit dem energetischen Lightstrike Pro Schaum sehr gut für mich.

Der Schuh ist bei langsamen Geschwindigkeiten, wie bei Recovery-Läufen oder den täglichen Kilometern, nicht im Weg. Im Gegenteil, auch da läuft er sich smooth und so, wie man es sich von einem Daily Trainer erhofft. Doch seine Stärken kann er ganz klar dann ausspielen, wenn ein bisschen mehr Tempo ins Spiel kommt. In Bereichen ca. 25 Sekunden langsamer als meine Marathon-Pace bis hin zur Halbmarathon-Pace fühlt er sich richtig wohl und macht richtig Freude (4:15 - 3:40 min / km). Die Mittelsohle aus Lightstrike Pro kann dann ihre energetischen Stärken ausspielen und Ich habe das Gefühl, dass mich der Rocker dabei explizit auf den Vorfuß führt. Also genauso, wie ich es bei diesen Tempoläufen möchte.

Was den Schuh aber leider limitiert, ist, wie schon angekündigt, das Obermaterial. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten möchte man in diesem Schuh am besten nur noch geradeaus laufen. Enge Kurven oder auch anspruchsvolleres Gelände wie Schotter, leichte Trails oder Kopfsteinpflaster sind gar nichts für EVO SL. Ich schwimme im Obermaterial, der Fuß bewegt sich von rechts nach links, und dadurch habe ich Effizienzverluste. Für Läufer:innen mit breitem Fuß mag das kein Problem sein, aber für mich mit meinem eher schmalen Spann ist dieser Schuh etwas, mit dem man vorsichtig umgehen muss.


Zusammenfassung und Empfehlung

Der Adizero Evo SL von adidas ist ein beeindruckender Laufschuh, der vor allem durch seine innovative Mittelsohle aus Lightstrike Pro besticht. Diese bietet eine hervorragende Dämpfung und Energierückgabe, was den Schuh besonders bei höheren Geschwindigkeiten zu einem echten Vergnügen macht. Die Rocker-Geometrie unterstützt einen effizienten Vorfußlauf und sorgt für ein angenehmes Laufgefühl.

Das Design des Evo SL ist klassisch und ansprechend, was ihn nicht nur zu einem leistungsstarken Trainingsschuh, sondern auch zu einem stylischen Lifestyle-Schuh macht. Die gut gepolsterte Fersenkappe bietet zusätzlichen Komfort und Stabilität.

Allerdings hat der Schuh auch seine Schwächen. Das dünne Mesh-Obermaterial bietet nicht genug Halt, die nicht vernähte Zunge rutscht hin und her. Läufer:innen mit schmalem Fuß könnten zudem Probleme mit der Passform haben, da der Schuh zu viel Spielraum bietet.

Insgesamt ist der Adizero Evo SL ein vielseitiger Schuh, der sich sowohl für langsame Recovery-Läufe als auch für schnelle Tempoläufe eignet. Für Läufer:innen, die einen leichten und energetischen Schuh suchen, tendenziell über Mittel- und Vorfuß laufen und mit der Passform klarkommen, ist er eine klare Empfehlung. Zumal der Preis von 150€ für die gebotene Leistung mehr als fair ist. Auch ich persönlich werde den adidas Adizero EVO SL weiterhin laufen: Die Mittelsohle macht einfach so viel Freude, dass ich über die Unzulänglichkeiten im Obermaterial hinwegsehen kann.

Wertung: 9.10/10

Laufgefühl: 10 (50%) Passform: 7 (30%) Preisleistung: 10 (15%) Style: 10 (5%)


6 Vergleiche

adidas Adizero SL2 (RTR Review)

Der SL2 ist der Einstieg in die Adizero-Welt, der mit 10mm Sprengung und etwas weniger Stapelhöhe daherkommt. Beim SL 2 wird eine Schicht Lightstrike Pro von festem Lighstrike Material umschlossen und sorgt so für Stabilität, aber auch etwas weniger Energie unterm Fuß. Das sehr klassische Obermaterial ist besser gepolstert als beim EVO SL, hat bei mir jedoch an der ein oder anderen Stelle für leichte Reibung gesorgt. Beides sind tolle Schuhe, beide weisen ein tolles Preisleistungsverhältnis auf. Beim EVO SL bekommt man für 20€ mehr den sehr smoothen 60% Rocker, die noch energetischere Mittelsohle aus 100% Lighstrike Pro, Continental Gummi und ein geringeres Gewicht. Für den SL 2 spricht neben dem geringeren Preis vor allem die bessere Passform und der sicherere Halt im Schuh. Adizero EVO SL EUR 44 ⅔ ; SL 2 EUR 44.


adidas Adizero Boston 12 (RTR Review)

adidas hat mit dem aktuellen Boston einen sehr vielseitigen Schuh im Programm, der analog zum EVO SL über eine relativ hohe Stapelhöhe und einen ausgeprägten Rocker verfügt. Durch die, in die zweischichtige Mittelsohle eingearbeiteten Energyrods, verfügt der Boston über etwas mehr Snap bei hohen Endgeschwindigkeiten. Zudem sitzt das Obermaterial besser und er ist stabiler. Der EVO SL ist dagegen leichter, agiler, lauffreudiger - er macht mehr Freude, auch wenn er objektiv betrachtet neben dem geringeren Gewicht in diesem Vergleich nicht viel für sich sprechen hat. Adizero EVO SL EUR 44 ⅔ ; Boston EUR 44.


adidas Adizero Adios 8  (RTR Review)

Der Adios ist der schnelle Trainingsschuh der Marke mit den drei Streifen. Im Gegensatz zum EVO SL kommt er mit einer deutlich spürbaren Mittelfußverstärkung aus Plastik daher, die für mehr Steifigkeit und Snap unterm Fuß sorgt. Dank dieser Faktoren liegt der Adios in Sachen Performance bei hohen Geschwindigkeiten deshalb für mich vorn (10k Pace und schneller). Der EVO SL steht bei solchen Einheiten jedoch nicht weit hinten an und macht dies durch mehr Komfort, einen smoothen Rocker und eine tiefere Dämpfung wett. Dadurch ist er für alles außer schnellen Intervalleinheiten die bessere Wahl und zudem der vielseitigere Schuh. Adizero EVO SL EUR 44 ⅔ ; Boston EUR 44.


Topo Athletics Specter 2 (RTR Review)

Der Specter 2 kommt genauso wie der EVO SL ohne jegliche Platte o.ä. daher, und kann - genauso wie der EVO SL - gleichzeitig durch seine energetische Mittelsohle bestechen. Die besteht in diesem Fall aus PEBAX. Die anatomische Passform des Topo muss man mögen, doch trotz breiter Zehenbox bietet er deutlich besseren Halt um den Mittelfuß als der EVO SL. Das Mittelsohlenmaterial ist eine eher feste PEBA Mischung, die jedoch ebenso energetisch wie die des EVO ist. Der Unterschied liegt für mich vor allem in der Geometrie - während der 60% Rocker des EVO SL Vor- und Mittelfußlauf unterstützt und sich dadurch wunderbar smooth für mich anfühlt, hat der Specter 2 (leider) etwas Übergewicht in Richtung Ferse und arbeitet somit etwas gegen meinen Laufstil. Deshalb wäre meine Empfehlung: Specter 2 für Fersenläufer, EVO SL für Vorfußläufer. Beides sind jedoch tolle Schuhe, die ein ganz breites Trainingsspektrum abbilden können. Adizero EVO SL EUR 44 ⅔ ; Specter 2 EUR 44.5.

ASICS Novablast 4 (RTR Review)

Der Novablast verfügt über eine höhere Stapelhöhe,späteren, aber steileren Vorfußrocker und mehr Bounce. Er ist ebenso wie der EVO SL leicht, lauffreudig und dynamisch, bietet auf niedrigeren Geschwindigkeiten jedoch noch etwas mehr Komfort. Auch das Obermaterial empfinde ich als bequemer. Der EVO ist dagegen leichter, die Vorfußrocker holt mich früher im Abrollvorgang ab und auch wenn die Mittelsohle nicht so bouncy ist, ist sie dennoch sehr energetisch und effizient. Für schnellere Sachen ist der EVO der bessere und smoothere Schuh, der NB4 ist dagegen der noch etwas alltagstauglichere Dailytrainer. Adizero EVO SL EUR 44 ⅔ ; Novablast EUR 44.5.


Nike Zoom Fly 6 (RTR Review)

Das Nike Äquivalent zum EVO SL (oder eher zum Boston?). Es handelt sich hier um eine zweigeteilte Mittelsohle aus EVA und ZoomX, gepaart mit einer Karbonfaserplatte. Damit ist für Performance alles gegeben und tatsächlich macht der Zoom Fly bei schnelleren Läufen eine gute Figur. Doch überraschenderweise lässt er sich auch in gemäßigtem Tempo angenehm laufen und bildet somit eine sehr ähnliche Range ab wieder EVO SL. Der adidas ist ohne Platte natürlich flexibler, außerdem leichter und man kommt durch den früheren Rocker etwas besser ins Rollen. Der Zoom Fly ist dagegen ganz klar ein Trainingspartner zum Alphafly mit steilen Rocker und viel Bounce. Seine Außensohle ist deutlich ausgeprägter und hat den Biss, den ich beim EVO vermisse. Auch das Obermaterial verfügt über mehr Substanz und entsprechend besseren Halt - was sich letzten Endes dann im Gewicht der beiden Schuhe wiederspiegelt. Der leichtere EVO ist agiler, doch hat man im Zoom Fly einmal ein Tempo erreicht, lässt sich dieses ebenso komfortabel halten. Für mich ist der Zoom Fly das etwas rundere Paket, doch der EVO SL steht nicht weit hinten an.


Link zu allen RTR-Testberichten: HIER

Erhältlich auf adidas.com und in der adidas App - Preis 130€



Die Laufbiographien aller RTR-Tester könnt ihr hier lesen. 

Der Schuh, der Grundlage dieses Tests ist, wurde mir von adidas kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind meine eigenen.


Ich freue mich über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


HIER KÖNNT IHR DEN ADIDAS ADIZERO EVO SL KAUFEN

RoadTrailRun erhält eine Kommission für Einkäufe über die folgenden Shops. 

Eure Einkäufe helfen uns bei RoadTrailRun. Vielen Dank!


RUNNING WAREHOUSE

EUROPE Men's & Women's SHOP HERE


TOP4RUNNING EUROPE

Men's & Women's SHOP HERE




Bitte like und folge RoadTrailRun

Facebook: RoadTrailRun.com  Instagram: @roadtrailrun

Twitter: @RoadTrailRun You Tube: @RoadTrailRun



No comments:

Post a Comment


Thanks for reading Road Trail Run! We also welcome comments in French. See our page with links to all shoe and gear reviews HERE. You can also follow RoadTrailRun on Facebook, Twitter, YouTube and Instagram where we publish interesting run related content more frequently as well as links to our latest reviews. Shopping through links on articles help support RoadTrail Run and is much appreciated