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Monday, April 28, 2025

Testbericht: Ronhill Freedom Ultra 5 Vergleiche (German)

Artikel von Markus Zinkl

Ronhill Freedom Ultra (150,00 £)


Einleitung


Wer Ronhill hört, denkt meist zuerst an hochwertige Laufbekleidung. Kein Wunder, denn die Marke wurde schon im September 1970 von Dr. Ron Hill MBE gegründet – nur wenige Monate nachdem er als erster Brite den Boston-Marathon in einer damaligen Rekordzeit von 2:10:30 Stunden gewonnen hatte. Sein Ziel war klar: Ausrüstung entwickeln, die ihm hilft, weiter zu siegen. Dass Ron Hill jetzt auch Laufschuhe im Sortiment hat, ist dagegen relativ neu und für viele sicherlich eine Überraschung. Mit dem Freedom Ultra wagt sich die Marke nun auch auf die Trails und längere Distanzen. Schauen wir mal, wie sich der Schuh so schlägt.

Pro:


  • Hochwertige Verarbeitung und Materialien (Matryx Evo Obermaterial).

  • Sehr bequeme Passform mit gutem Halt im Mittelfuß.

  • Viel Platz im Vorderfußbereich (breite Zehenbox), gut für lange Läufe.

  • Sockenartiges Obermaterial passt sich gut an den Fuß an.

  • Exzellente Schnürsenkel, die optimalen Halt bieten und nicht verrutschen.

  • Sehr griffige Michelin-Außensohle mit gutem Halt auf diversen Untergründen (besonders hart/trocken).

  • Recht wendig und präzise auf technischem Terrain (durch die festere Mittelsohle).


Contra:


  • Mittelsohle ist für einen Ultra-Schuh eher fest und bietet wenig Dämpfung/Rückfederung.

  • Benötigt eine kurze Einlaufzeit, um etwas weicher zu werden.

  • Fersenhalt könnte etwas fester sein (wirkt leicht locker).

  • Schuhkragen ist zu lose und steht ab, funktioniert nicht als Gamasche gegen Schmutz/Steinchen.

  • Aufgrund der festen Mittelsohle für sehr lange Ultra-Distanzen nur bedingt geeignet (je nach persönlicher Präferenz).

Tester: 

Markus Zinkl ist 35 Jahre alt und lebt in einem kleinen Dorf in Bayern, Deutschland. Er begann mit dem Laufen nur, um seinen Hauptsport, Fußball zu unterstützen. Seit er mit dem Fußballspielen aufhörte, wurde Laufen zu seiner Hauptsportart, um fit zu bleiben.

Er läuft jetzt 5-6 Mal pro Woche zwischen 60 und 80 Kilometer. Abgesehen von einem lokalen Staffellauf läuft er selten Rennen. Markus läuft sowohl auf dem Trail als auch auf der Straße und ist ein absoluter Ausrüstungsgeek. Neben dem Laufen verbringt er den größten Teil seiner Freizeit mit Wandern, insbesondere in den Bergen, wo auch sein Interesse an Ausrüstung zum Tragen kommt.


Daten

Gewicht:

  Testschuh: 300g (Herren EU 44,5 / US 11)

Sprengung: 5 mm ( 30 mm / 25 mm)

Verfügbarkeit: Erhältlich im Fachhandel für 150,00 £

Link zu allen RTR-Testberichten: HIER


Erster Eindruck, Passform und Obermaterial

Beim Auspacken fällt sofort die hochwertige Verarbeitung auf – da gibt's nix zu meckern. 

Das Obermaterial, ein sogenanntes Matryx Evo, fühlt sich robust und gleichzeitig flexibel an. Es schmiegt sich sockenartig an den Fuß und sorgt für ein sehr bequemes Tragegefühl. Besonders positiv fällt der Platz im Vorderfußbereich auf: hier haben die Zehen schön viel Raum, ohne dass der Halt im Mittelfuß verloren geht, der eher schmaler geschnitten ist. Die Form ist insgesamt etwas "boxiger" als bei vielen spitz zulaufenden Modellen – nicht ganz auf dem Level von Altra, aber ein interessantes Zwischending zwischen traditioneller und Barfußschuh-inspirierter Form.

Um die Zehenbox herum gibt es schützende Overlays, die im Gelände sicherlich nützlich sind. 

Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich die Ferse. Sie fühlt sich durch das samtartige Innenmaterial etwas locker an, hier könnte der Halt noch einen Tick fester sein. 

Die Schnürsenkel erinnern an die flachen, leicht geriffelten Varianten von Nikes Topmodellen wie dem Vaporfly oder Alphafly. Sie ermöglichen eine super individuelle Anpassung und halten dann auch wirklich bombenfest – da lockert sich nichts während des Laufs. 

Der Schuhkragen ist allerdings etwas zu lose und steht zu weit ab, um wirklich als Gamasche zu fungieren und kleine Steinchen oder Schmutz effektiv abzuhalten. Insgesamt macht der Schuh aber einen sehr gut verarbeiteten und qualitativ hochwertigen ersten Eindruck.


Mittelsohle

Herzstück des Freedom Ultra ist die Mittelsohle aus einem "superkritischen Schaum", der in Zusammenarbeit mit Michelin entwickelt wurde. Beim ersten Reinschlüpfen und auf den ersten Metern wirkt dieser Schaum fester, als man es vielleicht von einem Schuh erwarten würde, der "Ultra" im Namen trägt. Er braucht gefühlt ein paar Kilometer (so um die 5k), um ein wenig "einzulaufen" und etwas nachgiebiger zu werden. 

Trotzdem bleibt er insgesamt auf der strafferen Seite. Für meinen Geschmack könnte die Mittelsohle, gerade mit Blick auf lange Distanzen, durchaus etwas weicher und dämpfender sein. Interessanterweise macht ihn diese straffere Abstimmung aber recht wendig und präzise auf technischem Terrain. Für die wirklich langen Kanten, also Mittel- bis Ultradistanzen, für die er ja gedacht ist, finde ich die Dämpfung persönlich aber etwas zu fest.


Außensohle

Hier kommt wieder Michelin ins Spiel. Die Außensohle bedeckt die komplette Unterseite des Schuhs und bietet richtig guten Grip. Die 4mm tiefen Stollen funktionieren super auf einer Vielzahl von Untergründen, besonders auf härteren und trockenen Böden spielt sie ihre Stärken aus. Aber auch auf Waldboden, über Wurzeln oder auf steinigem Untergrund liefert die Sohle eine überzeugende Leistung ab und vermittelt viel Sicherheit.


Laufgefühl und Zusammenfassung

Wie lässt sich der Ron Hill Freedom Ultra am besten beschreiben? "Unaufgeregt" und "solide" sind die Worte, die mir zuerst einfallen. Es ist kein Schuh, der mit extremen Features oder einem super spritzigen Laufgefühl ("bouncy" oder "Pop" sucht man hier eher vergebens) hervorsticht. Wie schon erwähnt, ist mir persönlich die Mittelsohle für einen ausgewiesenen Ultra-Schuh zu fest abgestimmt. Das schränkt für mich den Komfort auf sehr langen Strecken etwas ein.

Trotzdem muss man sagen: Dafür, dass Ron Hill relativ neu im Schuhgeschäft ist, ist der Freedom Ultra ein wirklich solider Schuh im Trail-Bereich. Seine absolute größte Stärke ist die Passform: Der viele Platz im Vorfußbereich ist gerade für lange Läufe, wenn die Füße anschwellen, Gold wert, ohne dass der Schuh im Mittelfuß schwammig wird. Das ist top gelöst. Schade ist nur, dass die für mich etwas zu straffe Mittelsohle nicht ganz zu diesem Komfort-Gedanken passt. Hier sehe ich definitiv das größte Potenzial für zukünftige Versionen. 

Wer einen robusten, gut verarbeiteten Trailschuh mit viel Zehenfreiheit und gutem Grip für mittlere Distanzen auf eher festeren Untergründen sucht und eine straffere Dämpfung bevorzugt, könnte mit dem Freedom Ultra aber durchaus glücklich werden.


Markus’ Punktzahl: 8,45/10

Laufgefühl: 7 - Passform: 9,5 - Wert: 9 - Stil: 9 - Traktion: 9 - Steinschutz: 8


5 Vergleiche


Craft Pure Trail X (RTR Review)

Der Craft Pure Trail X spielt in einer anderen Liga bezüglich der Mittelsohle – sein Px Foam ist deutlich energetischer und auf Vortrieb ausgelegt, während der Freedom Ultra viel fester und gedämpfter wirkt. Beide bieten guten Grip, aber der Craft fühlt sich meist leichter und agiler an, wohingegen der Ron Hill mit seiner breiteren, komfortableren Passform im Vorfuß punktet, aber weniger Dynamik bietet. Der Freedom Ultra ist eher der solide Arbeiter, der Craft der spritzigere Läufer für schnellere Einheiten.


Altra Mont Blanc Speed (RTR Review)

Beide Schuhe bieten eine breitere Zehenbox, wobei Altra mit dem FootShape-Fit hier oft noch konsequenter ist und zudem Zero Drop aufweist, was beim Ron Hill nicht der Fall ist. Der Mont Blanc Speed ist klar auf Performance und Geschwindigkeit auf langen Distanzen ausgelegt, mit einer reaktionsfreudigeren EGO MAX/PRO Mittelsohle im Vergleich zur eher festen Dämpfung des Freedom Ultra. Der Ron Hill wirkt robuster und weniger auf reinen Speed getrimmt als der leichtere Mont Blanc Speed.


Asics Trabuco Max 4 (bald verfügbar)

Der Hauptunterschied liegt hier klar in der Dämpfung: Der Asics Trabuco Max 4 ist als Max-Cushion-Schuh konzipiert und bietet mit seinem FF BLAST PLUS Schaum ein wesentlich weicheres, stärker gedämpftes Laufgefühl als der feste Freedom Ultra. Während der Ron Hill mehr Bodengefühl und Stabilität auf technischem Terrain vermitteln kann, steht beim Asics der Komfort für sehr lange Strecken im Vordergrund. Die Passform des Ron Hill ist im Vorfußbereich breiter als die des Asics.


Altra Experience Wild (RTR Review)

Der Altra Experience Wild teilt mit dem Ron Hill die Tendenz zu einer breiteren Zehenbox. Die Mittelsohle des Experience Wild ist weicher und flexibler als die des recht festen Freedom Ultra, was ihn komfortabler für lockere Läufe oder gemischtes Terrain macht. Der Ron Hill wirkt durch seine festere Sohle und das robustere Obermaterial etwas schützender und stabiler im rein technischen Gelände.


New Balance Hierro v9 (RTR Review)

Der New Balance Hierro v9 ist bekannt für seinen hohen Komfort dank der weichen Fresh Foam X Mittelsohle, was ihn deutlich plüschiger macht als den festen Freedom Ultra. Beide Schuhe haben eine starke Außensohle (Michelin beim Ron Hill, Vibram beim Hierro), aber der Hierro ist mehr der komfortable Allrounder für viele Kilometer, während der Freedom Ultra etwas direkter und fester ist. Die Passform des Ron Hill ist im Zehenbereich tendenziell breiter und "boxier" als die des Hierro.

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Ronhill


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Die Schuhe, die Grundlage dieses Tests sind, wurden uns von Ronhill kostenlos zur Verfügung gestellt. Die dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.


Wir freuen uns über Kommentare und Fragen in der Kommentarrubrik.

Um bestmöglich auf eure Fragen einzugehen, nennt nach Möglichkeit euer Laufpensum, Geschwindigkeiten, Renndistanzen und eure aktuellen Schuhe.


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